(Wegwerf)behörden 2.0

Sowas passiert eben, wenn der Etat nur minderwertig ausgebildete/erfahrene (teilzeit-) Admins hergibt :ugly:

Bitter allerdings, dass selbst die wohl nicht in der Lage waren, einfach mal ne Suchmaschine zu bedienen...
 
Ich bin echt erstaunt, was für einen Widerhall diese Nachricht im Netz gefunden hat, denn das Thema und die These, dass es mitunter billiger sein könne, Rechner zu entsorgen anstatt sie zu säubern/neuzuinstallieren, ist ja nicht nicht sehr neu.

Ich erinnere mich, schon vor Jahren eine "Studie" dazu gelesen zu haben, die genau das empfahl, was die Behörde gemacht hat. Und auch hier in einem New York Times Artikel von 2005 wird von einem solchen Fall berichtet.

Ob das nun im konkreten Fall sinnvoll war, kann man sicher bezweifeln... aber interessant ist die Rechnung schon. Selbst wenn ich als umwelt-interessierter Mensch natürlich eine andere Lösung 100x lieber sehen würde. Aber von der betriebswirtschaftlichen Seite her, kann das m.E. manchmal wirklich aufgehen.
 
Eine Desinfect CD einzulegen war wohl intellektuell einfach nicht möglich.

Aber wenn ich mir überlege, was bei mir im Studiengang alles unterwegs ist, dann wundert mich es aber auch nichts mehr. Erst letztens wollte doch tatsächlich ein Mädel sich lieber ein neues Netbook kaufen, weil ihr altes Gerät (keine 14 Monate alt) einen KRASSEN Virus hat!

Auf die Nachfrage wieso sie nicht einfach den Virus entfernt ggf. mit der kompletten Neuinstallation das Ding platt macht, kam die Antwort ich weiß nicht wie das geht, das Gerät hat auch kein Laufwerk usw.
Und ich rede gerade von Leuten die Wirtschaftsinformatik studieren, da war ich selber platt, aber scheinbar läuft es bei den Behörden genauso ab!
 
Schon interessant, das bei Behörden dann gerne betriebswirtschaftliche Gründe vorgebracht werden, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Sonst hält man sich bei den Beschaffungen doch selten an die simpelsten kaufmännischen Grundsätze... siehe das Schwarzbuch.
 
Und ich rede gerade von Leuten die Wirtschaftsinformatik studieren, da war ich selber platt, aber scheinbar läuft es bei den Behörden genauso ab!

Du sprichst mir aus der Seele. Ich kenne auch Kommilitonen (speziell eine Kommilitonin) die dabei sind nun ihren M.Sc. (Informatik) zu machen, und noch *nie* das Innere eines Rechners gesehen haben.

Konkret ging es bei einer Geschichte darum, eine neue Festplatte zu kaufen und einzubauen, was dann ohne meine Mithilfe nicht möglich gewesen wäre ...
 
Yeah! Und dann in der freien Wirtschaft aufschlagen und vor 120 Jahren Erfahrung im ersten Meeting gleich mal den Larry machen :lol:

(Leider zu oft live erlebt in den letzten Jahren :( )
 
Du sprichst mir aus der Seele. Ich kenne auch Kommilitonen (speziell eine Kommilitonin) die dabei sind nun ihren M.Sc. (Informatik) zu machen, und noch *nie* das Innere eines Rechners gesehen haben.
Was ist daran verwerflich? Muss man das Innere eines Rechners kennen, um Informatik studieren zu dürfen? Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
 
@SolarCatcher wie wird denn da gerechnet, dass sich das rentieren könnte?

Die neuen Rechner müssten ja auch mit einem Grundstock an Software etc. bestückt werden. Und selbst wenn das wirklich nicht rentabel wäre, hätte man die Hardware ja verkaufen oder stiften können.
Dann hätte es hier sicher auch keinen "Aufschrei" gegeben.
 
Und gerade in dem eher ärmlichen Mecklenburg-Vorpommern hätte sich sicher die eine oder andere Schule etc. über die Spende gefreut.
 
Eine einfache Desinfect-CD hätte da wohl nicht gereicht. Bei Virenbefall sollte man immer alles neu installieren.
Bei der Anzahl an neu zu installierenden Rechnern hätte sich eine Netzwerkinstallation mit PXE angeboten, das muss aber auch erst mal eingerichtet werden.
Auf der anderen Seite müssen die neu gekauften PCs genau so eingerichtet werden, der Aufwand bleibt dann wohl der gleiche.
 
Und selbst wenn das wirklich nicht rentabel wäre, hätte man die Hardware ja verkaufen oder stiften können.
Dann hätte es hier sicher auch keinen "Aufschrei" gegeben.

Nein, das dürfen öffentliche Einrichtungen nicht. Der Grund ist einfach, ihnen wird dann Kungelei mit den Empfängern der Spende vorgeworfen. Und jede Wette, wenn sie das dürften, dann würde auch gekungelt.:(
 
Ich kann mir ehrlich gesagt, nur schwer vorstellen, dass ein neuer PC günstiger ist.

Der muss doch auch neu installiert werden bzw eingerichtet werden. Ob ich dass nun bei einem "alten" PC erledige oder bei einem neuen... da kann ich rechnen wie ich möchte. Der Arbeitsaufwand ist der gleiche.
 
Ich kann es mir ebenfalls nicht wirklich vorstellen!

Ich habe früher selber in einer IT-Firma gearbeitet und der Aufwand für einen PC war gleich, weil man bei den neuen Geräten ehe ein passendes Image aufspielen musste. Da war es völlig egal, ob es nun ein komplett neuer Rechner oder ein gebrauchtes Gerät aus der Abteilung XY war.
 
Moin,

ich möchte auch mal meinen Senf zu dem Thema abgeben.

Es liegt nicht unbedingt an den "unfähigen Admins" in der Behörde. Ich bin selbst in einer

Behörde und sehe auch hier Geldverschwendung, was jedoch nicht an den Admins liegt.

Es ist ganz einfach. Die sich ITler nennen sind die Konzeptionellen, die alles schön auf ihre

Flipcharts pinseln und schöne Powerpointpräsentationen zustandebringen. Allesamt in der

der Regel aus dem höheren Dienst. Wir, die "wirklichen" Admins, werden nur belächelt.

In einer Behörde werden gerne Juristen (Richter + Staatsanwälte), Physiker etc. in

der IT eingesetzt, da man davon ausgeht, daß diese in Organsisation und

Planung den Überblick haben oder weil es für das Weiterkommen von Vorteil sein kann.

Und mit dem Geld raushauen läuft es halt so. Es wird von den Politikern in der Presse

vom Sparen erzählt, aber das jeder ein iPad, Ipod, Supernotebook außerhalb des

Rahmenvertrages "will" wird nicht erwähnt. Die "normale" Belegschaft ist mit allen zufrieden,

nur die Damen und Herren in den höheren Etagen "wollen", da wird gar nicht gefragt

ob Support besteht, ob die Mittel da sind. Sie "wollen" einfach. So einfach ist das.

Und glaubt mir, ich habe echt Probleme damit. Zum Glück bin ich Beamter, so habe

ich schon öfter den Leuten die Meinung gesagt.

Bei unserer Behörde wurde auf politischer Ebene entschieden das ein Teil an eine Fremdfirma

ausgelagert wurde. Die Rechner werden von der Fa. betankt und gewartet. Wir als Admins haben

jetzt andere Aufgaben erhalten, fast nur noch Verwaltung der Verwaltung. Uns werden die erst los

wenn wir pensioniert sind oder vorher den Ar.... zukneifen, ansonsten ist das Sparpotential z.Zt. nicht so hoch.

Damals haben wir Drucker repariert, reparieren lassen. Heute wird abgebaut, neu aufgestellt, egal was damit ist.

Wenn man dann einen Farblaser mit 400 € Toner bestückt hat und 10 Minuten später raucht das Gerät ab, wird alles

abgebaut, und ein "leerer" Drucker neu aufgebaut. Peng 1200 € weg. Das bezahlt die Behörde. Wenn der 1 Woche wieder

kaputt ist, wird wieder ein neuer aufgestellt, wieder 1200 € weg. Garantie, Pustekuchen. Das haben unsere fleißigen Politiker

hier so mit der Fremdfirma so ausgehandelt. Angeblich wird dann wieder auf anderer Ebene gesparrt. Von wegen!

Ich bin ein wenig aufgebracht. Entschuldigt bitten meinen Schreibstil. Meine Behörde kotzt mich an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Problematisch ist Deine Art Text zu formatieren. Das macht das Lesen ziemlich anstrengend. Inhaltlich und vom Ton her wissen wir hier einen schönen Rant jederzeit zu schätzen (ich weiß nie ob ich Anglizismen groß schreiben soll).
 
(ich weiß nie ob ich Anglizismen groß schreiben soll)
Auch fremdsprachige Wörter gehorchen den deutschen Regeln, also Substantive groß (der Rant), Adjektive klein (der remote Zugriff) usw. Bei Passagen aus zwei oder mehr Wörtern folgt man ab dem zweiten Wort der fremdsprachigen Rechtschreibung: Wir tranken einen Coffee to go.
 
Naja, es klingt vielleicht plausibler, wenn man es anders ausdrückt:
Der ganze Begriff ist gleichwertig mit einem Substantiv und wird daher am Anfang groß geschrieben; der Rest des Ausdrucks ist dann eine "interne" Angelegenheit der fremden Sprache. Ähnlich ist es z. B. mit Anführungszeichen: Wenn sie sozusagen "intern" zum fremdsprachigen Teil gehören, setzt man sie im Stil dieser Sprache, wenn sie die Passage "von außen" einfassen, nimmt man deutsche. Ähnliches gilt für die umgedrehten Fragezeichen im Spanischen usw. usf. Eigentlich ist das logisch.
Viele Begriffe sind aber schon eingedeutscht. "Science fiction" schrieb man schon vor Jahrzehnten "Science-fiction" und heute "Science-Fiction". Ziemlich unübersichtlich!

Mich faszinieren solche Regelwerke wie Rechtschreibung und Grammatik. Im Latein-Abitur hatte ich Bestnote. :)

Ach ja: Daß ich hier keine deutschen Anführungszeichen gebrauche, hat etwas mit ISO-8859-1 zu tun. Muß jetzt doch mal auf UTF-8 umstellen, 千萬! ;)
 
m`r kann`s bärig au übärtreiben :)

Rechtschreibung und Grammatik san`s bärig deutlich übärbewertet :)

Wegwerfen sollte man die Hardware jedoch sicherlich nicht. Dafür gibt es mehr als genug Bedarf - eine Spende nach Datenlöschung oder Ausbau der Datenträger wäre auf alle Fälle mehr als wünschenswert.

Beste Grüße
Bummibär
 
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