Tiling-Windowmanager - Was ist das genau und warum?

Ich begrüße es hier zu lesen, dass Win 10 furchtbar ist. Das letzte Windows, das ich nutzte, bevor ich auf FreeBSD umstieg, war XP, und das ließ ich immer aussehen wie ein Win 2000. Der Explorer war übersichtlich und intuitiv zu bedienen, das alte Control Center ebenso. Ohne Maus könnte ich allerdings nie leben. Ich nehme mal an, das sind nur Leute, die nicht spielen...^^.
 
Microsoft hat ja für die "PowerUser" die PowerToys entwickelt, das Tool bspw. FancyZones fand ich sehr praktisch, als ich nicht drumherum kam mit Windows 10 zu arbeiten.
 
Sorry, aber von einem OS, das Geld kostet und nicht von vornherein 100%-ig sinnvoll ausgeliefert wird, halte ich nicht viel. Gerade gegen Geld sollte man mehr erwarten können. Es ist schon bezeichnend, dass freie DE's oftmals mehr zu bieten haben als die Windows-Oberfläche. Und obendrein hatte Windows 10 quasi das neue Startmenü mit Suchfunktion für Programme auch noch von KDE4 geklaut. Es fehlt sogar an auswählbaren Themes, falls einem dieses schrille Weiß mit hellblauen Rändern nicht gefällt. Ich werde nie die Bewunderung aufgeben für all das, was Open-Source-Programmierer leisten und frage mich immernoch, warum sie das gratis machen.
 
das Geld kostet und nicht von vornherein 100%-ig sinnvoll ausgeliefert wird, halte ich nicht viel
Solange die Mehrheit das Geld eben draufwirft, wird das weiter betrieben. An den Privatmenschen verdient MS nur noch marginal. Viele 7er Keys waren oder sind immer noch upgradeberechtigt. Die neue Währung sind sowieso Daten, erst recht, wenn es Windows aus der Cloud gibt.

frage mich immernoch, warum sie das gratis machen
Weil Geld nicht nur Probleme löst, sondern auch oft schafft oder Dinge/Projekte zerstört (Blood1 source code?, Blood2 warum war das qualitativ und technisch unfertig?). Die Welt ist grau genug.
War ja auch schon immer so, dass man selber die Ärmel hochkrempelte, wenn die kaufbaren Gartenhütten den Ansprüchen nicht genügten. :)
 
Bei meinem KDE werden neue Fenster auch automatisch nebeneinander angeordnet (sofern das die größe zulässt). So wird das erste Konsolenfenster (Wintaste + K + Enter) oben links angeordnet, das zweite oben rechts, ...
Auch beim Filemanager. Beim Browser natürlich nicht, das hätte aber auch wenig Sinn, da das Fenster halt zu groß ist. Wenn ichs klein stelle aber geht das sicher auch.
Auch kann ich fenster in die Ecken ziehen für gewisse funktionen (z.b. halber Bildschirm füllen). Auch kann ich das über Shortcuts machen (windowstaste+links für Fenster nach links, halber Bildschirm z.b.)
Als ich noch jünger war, bin ich ja auch begeisterter KDE-Nutzer gewesen, bis KDE3.5.
Ich weiss nicht, wie KDE sich weiterentwickelt hat. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er mauslos zu bedienen ist.
Zumindest das alte, das ich noch kennen lernte, eben schon.
Es bot eine ganze Reihe an Voreinstellungen, wie oben schon erwähnt und es konnten zusätzliche Aktionen ganz einfach diversen Tastenkombinationen zugewiesen werden.
Mit dem Schritt zu KDE4 veränderte es sich derart, dass ich nicht mehr meine gewohnten Einstellungen migrieren konnte. Ich hätte mich durchwursteln müssen und alles neu konfigurieren.
Da aber außerdem damals diese gefühlten hundert Dienste gestartet wurden und lauter Sachen machten, die ich gar nicht wollte und immer noch nicht will, suchte ich ja überhaupt erst nach Alternativen und landete sehr schnell bei OpenBox. Es war quasi mein erster Versuch ohne fertiges DE und ich bin einfach dabei geblieben, weil es machbar gewesen ist.
Die oben beschriebenen Aktionen sind bei mir Fenster-Taste+"U" oder Fenster-Taste+Alt+T für ein Terminal (das in vorgegebener Größe startet und sinnvoll platziert wird). Alt+links ordnet ein Fenster links an und über den halben Monitor und entsprechend Alt+rechts auf der echten Hälfte, Alt+unten eben unten und Alt+oben oben. Des weiteren kann ich Fenster wegschicken, omnipräsent stellen, die Arbeitsflächen wechseln, sie in Vollbild schalten und zurück und einiges mehr. Soll ja nun kein Wettrennen werden. Neben den bekannten Wechseln zwischen den Fenstern mit Alt+Tab, habe ich auf Super-Rechts eine komplette Liste aller geöffneten Fenster nach Arbeitsflächen sortiert und kann sehr einfach zu einer anderen Anwendung umschalten. Natürlich kann ich die auch direkt anwählen oder durchlaufen.
Also kurz und gut, alle Sachen, die ich von KDE damals bereits gewohnt war (und Teilweise mehr), konnte ich recht einfach und mühelos mit einem so kleinen Ding wie OpenBox nachbauen. Aber ohne all die unerwünschten Dinge.

Dinge, die ich nicht wünsche, die mir aber trotzdem aufgezwungen werden, sind mir ein großes Ärgernis. Ich weiß, das viele Leute weniger empfindlich sind und etwa dieses Win10 Startmenü so lassen, wie es ausgeliefert wird und sich dann bei Benutzung durch zahlreiche Informationen von der Arbeit ablenken lassen. Mein Chef erklärte mir heute noch eine neue Anwendung und fand die echt toll, weil er gar nichts mehr machen muss und automatisch alles wie von Zauberhand geht. In dem Fall eine Verbindung aus dem eigenen Netz über VPN ins Firmennetz, sobald man nur eingeloggt ist. Mir gruselt es davor. Wenn ich nicht selbst entscheiden kann, wann ich welches Netz besuchen möchte und wann lieber nicht, fühle ich mir auf den Schlips getreten.
Das sind eben unterschiedliche Vorlieben und Ansichten.
Gibt es außer mir noch jemanden, der nicht eine einzige App auf seinem Smartphone installiert hat? Ich mag das eben nicht und es verursacht schon Abscheu in mir, wenn ich nur von einem Play-Store lese. Ich spiele nicht!

Wie schon gesagt: gut, dass man im Unix Land noch die Wahl hat und für sich selbst Lösungen finden kann!
Dass ich so viel über meine Motivation schreibe und auch gerne von anderen lese, dient dem Verständnis des jeweils anderen. Im Austausch kann man sich schon was für sich abschneiden. Wenn man den Gegenüber besser versteht, ist das immer nützlich.
 
Nachgefragt: wie gehen TM mit den Vorgaben aus diversen Programmen um?

Durch diesen Thread motiviert, habe ich einige Einstellungen in meinem OpenBox überarbeitet (und muss mich daran erst wieder gewöhnen, vlt hätte ich gleich zu einem TM wechseln sollen...)

Jedenfalls stolpere ich wieder über ein altes Problem: es gibt Programme, die ihre Fenster so platzieren, wie sie es wollen und nicht dort, wo ich das möchte.
Die harmloseren erinnern die letzte Position, die ein Fenster hatte. Nunja, so ganz harmlos ist das gar nicht, weil, wenn ich mehrere Instanzen laufen habe und unterschiedliche Fenstergrößen nutze und nicht acht gebe und zuletzt das Fenster schließe, das eine wirklich ungünstige Geometrie hatte, dann wird die beim nächsten Programmstart wieder genutzt und ärgert mich garantiert.
Die etwas renitenteren Programme verweigern jegliche Manipulation und öffnen ihr nächstes (Unter)-Fenster dort, wo sie das haben möchten, ignorieren Geometrie- und Monitor-Vorgaben. Opera ist ein solcher Kandidat, vielleicht bedingt durch die Seiten, die ich damit ansehe und die Web-Interfaces diverser Geräte in meinem Haushalt sind. Vielleicht kann der Code der (alten) WebIfs einfach nicht mit meinen Einstellungen mitkommen. Wie auch immer:

ich frage mich, wie das in euren TM ist?
- Werden alle Fenster und Unterfenster tatsächlich richtig und wie gewünscht platziert?
- Und, wenn ich schon viele Fenster geöffnet habe und ein Unterfenster erscheint, etwa ein Popup, liegt das über den anderen Fenstern oder wird es in das Layout integriert, also womöglich super klein und unbrauchbar dargestellt? Oder muss man hier dann (sehr) aufwändig Ausnahmen konfigurieren?
 
Kannst du da ein genaues Beispiel nennen? Meinst du z.B. Firefox mit dem öffnen Dialog oder so?
zum Beispiel. Oder einem Popup, das mir etwas über cookies erzählt. Das will ich ja im Vordergund vor meiner Seite haben und nicht in einer extra-Fenster-Kachel irgendwo auf dem Desktop.

Oder Claws-Mail, was ich im Vollbild auf einer bestimmten Seite und wenn ich dann eine Nachricht verfassen will, soll das auf dem Monitor daneben geschehen und in einer bestimmten Geometrie. Das sollte eigentlich mein Setup in der rc.xml festlegen, tut es aber nur, wenn ich die Fenster auch manuell dorthin gebracht habe und auch nur so lange, bis ich die Fenster (Sub-Fenster, sage ich mal) mal verändere, denn dann erscheinen sie nächstes mal ungefähr so, wie sie zuletzt platziert waren. Leicht nervig. Claws-Mail hat also etwas, das sich teilweise über meine Einstellungen hinwegsetzt und das erfahre ich mit Opera ebenso, den ich aber kaum nutze.

Der andere Fall etwa liegt bei geany vor. Wenn ich da Suche oder Suchen und Ersetzen will, öffnet sich dazu ein eigenes Fenster und ich will das meinetwegen unten links und im Vordergrund platzieren, mit einer passenden Größe und das passiert auch wunderbar. In einem TM stelle ich mir nun vor, dass dieses Unterfenster irgendwo hingezwängt wird, wo es der TM gerade haben möchte, vielleicht in ein super kleines Fenster . Oder xsane oder gimp, die ja (bei mir zumindest) noch immer in mehreren Fenstern erscheinen. Wenn ich mir vorstelle, wie diese sich nun gemäß der automatischen Funktion des TM auf Unterfenster verteilen, stelle ich mir das unschön vor. Ja, vielleicht sogar ein kleines Stück unvorhersehbar, weil die Fenster ja nicht immer in der gleichen Reihenfolge aufpoppen müssen.
 
zum Beispiel. Oder einem Popup, das mir etwas über cookies erzählt. Das will ich ja im Vordergund vor meiner Seite haben und nicht in einer extra-Fenster-Kachel irgendwo auf dem Desktop.
Bei mir (Sway) ist es so, dass solche Dialoge etc. immer mittig im Monitor aufklappen. Habs gerade mal mit Firefox und Nautilus getestet. Popup's über Cookies sind ja im Browser Fenster, daher sollten diese immer dort auftreten.
...dann eine Nachricht verfassen will, soll das auf dem Monitor daneben geschehen und in einer bestimmten Geometrie.
Wenn ich da Suche oder Suchen und Ersetzen will, öffnet sich dazu ein eigenes Fenster und ich will das meinetwegen unten links und im Vordergrund platzieren, mit einer passenden Größe und das passiert auch wunderbar.
Genau das will man ja nicht haben mit einem TWM. Hier soll das Fenster immer den max. Bereich füllen und einnehmen. Wie gesagt kommen bei mir Meldungen in der Mitte des Monitors.
 
Genau das will man ja nicht haben mit einem TWM. Hier soll das Fenster immer den max. Bereich füllen und einnehmen. Wie gesagt kommen bei mir Meldungen in der Mitte des Monitors.
benutzt du geany?
Ich habe nun mal einen Laptop gestartet und möchte dazu ein Bild zeigen:
screenshot-2020.09.27-193255.jpg

Wie sieht denn das bei dir ganz konkret aus?

Also nicht, welchen Platz ich unnötig verschwende und welche Fenster im Hintergrund landen, die ich nicht mehr sehen kann, sondern mal ein Beispiel damit auf einem TWM.
Wie sieht das aus, wenn du die Suche mit geany startest?

Ich habe mir viel Mühe gegeben, diese zusätzlichen Fenster so zu platzieren, dass mir die Arbeit leicht fällt.
Auf jedem Rechner habe ich da eigene Einstellungen und auf meinem "Dual-Monitor"-Setup sieht das natürlich wieder anders aus. Da verdecke ich gar nichts vom ursprünglichen Fenster, sondern platziere die oft genutzten Dialoge auf dem zweiten Monitor, also außerhalb von geany.
Der Laptop gibt das natürlich nicht her und da sieht es eben aus, wie oben gezeigt.

Ein TWM würde vermutlich bei mir am ehesten auf einem der Laptops landen, wo nur ein Monitor läuft.
 
benutzt du geany?
Nein nur Vim (NeoVim etc.)
Hier mal ein Screenshot, wie es bei mir aussieht (hab jetzt extra mal Geany installiert):

screen1.jpg

Wie vorher schon geschrieben, öffnet sich der Dialog in der Mitte des Monitors. Ich hab mal kurz gegoogelt und eine einfache Lösung gesucht, so das es aussieht wie bei dir. Also sprich ich kann die Position mitgeben, wo das Dislogfeld erscheinen soll.

Code:
for_window [app_id="geany"] floating enable, border none, move position 600 -0

Damit sieht es dann so aus:

screen2.jpg

(Das ist nicht völlog richtig, da sich so auch das Hauptfenster von Geany an dieses Position öffnen. Habe ich aber erst gerade gesehen und ich bin zu faul das jetzt zu suchen ;))
 
Das ist nicht völlog richtig, da sich so auch das Hauptfenster von Geany an dieses Position öffnen. Habe ich aber erst gerade gesehen und ich bin zu faul das jetzt zu suchen

Danke für deinen Einsatz, ist mir nun schon etwas klarer.
Für meine OpenBox-Konfiguration kann ich mehrere Eigenschaften oder Klassen von Fenster-IDs benutzen und mir mit obxprop (oder auch xprop) anzeigen lassen. Mit etwas Glück haben dann die Kinder-Fenster irgendwas zusätzlich, woran man sie identifizieren und für sie eigene Regeln erstellen kann.
Einfach mal so daher gewünscht, denke ich mir ähnliche Möglichkeiten auch für andere WM.
 
Da aber außerdem damals diese gefühlten hundert Dienste gestartet wurden und lauter Sachen machten, die ich gar nicht wollte und immer noch nicht will, suchte ich ja überhaupt erst nach Alternativen und landete sehr schnell bei OpenBox. Es war quasi mein erster Versuch ohne fertiges DE und ich bin einfach dabei geblieben, weil es machbar gewesen ist.

Ja, das kann ich nachvollziehen. Ich habe auch schon nach Open- und Fluxbox geschaut. Wie Du schreibst, es ist machbar. Im Gegensatz dazu ist die Einstiegshürde bei TWM's ist für Neueinsteiger mMn sehr hoch. Ich versuche mich gerade an cwm in Kombination mit tmux. Das Ziel ist das Ganze ohne Maus zu bedienen. Es funktioniert nicht ganz, denn die Hand greift automatisch immer wieder nach der Maus. :confused:

Das Schöne ist aber, wenn's dann irgendwann doch klappt. :)

Übrigens wollte ich KDE nicht schlecht machen, jedem das Seine.
 
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