BSD auf MacBook Pro 15"

Photor

Well-Known Member
Hallo Forum,

ich lese gerade hier und anderswo und suche nach Infos. Trotzdem meine Frage hier:

ich habe ein MacBook Pro 15" von 2011 geerbt. Da der bei Apple ausgelistet ist und somit über High Sierra nicht hinaus kommt, wollte ich ein "ordentliches" Betriebssystem drauf packen. Und Debian ärgert mich gerade bei genau diesem Versuch (genauer wohl SystemD).

Also habe ich eben mal einen NomadBSD-Stick eingesteckt und der Rechner bootet. Die Grafik scheint zwar nur Frame Buffer zu sein (das ist aber mehr, als ich gerade mit Debian hinbekomme) und das TouchPad reagiert auch! Also frage ich mich (und auch hier), sollte ich ein BSD aufspielen? Wenn Ja, welches (Free-, Open-, Net-, Ghost-; ein FreeBSD habe ich schon mal einige Zeit genutzt)?

Vielleicht hat ja jemand hier Erfahrung oder Tipps. Die Hardware ist einfach zu schade, als dass sie nur rumsteht oder gar auf den Müll wandert.

Infos zum Rechner:
Modell MacBookPro8.2 (Anfang 2011)
2 GHz Intel core i7
4 GB RAM
Grafik: Intel HD3000 und ATI Radeon HD 6490

Grüße von der Küste,
Photor
 
Das Beste ist bei sowas eigentlich es auszuprobieren. Von Modell zu Modell und System zu System kann es da essenzielle Unterschiede geben. Ich fahre auf einem MacBookPro 2013 z.B. seit Jahre völlig unauffällig ein Debain (on ZFS).
Landläufig sagt man ja immer, dass FreeBSD den breitesten Treibersupport hätte, aber ich war auch immer überrascht wie gut OpenBSD auf mancher Hardware unterstützt wird von der ich es nicht vermutet hätte. NetBSD läuft ja angeblich auf jedem Toaster. GhostBSD ist ja nur ein vorparametriertes FreeBSD (soweit ich weiss).
Ich würde also empfehlen einfach mal alle Systeme anzutesten. Wenn du an keinem System hängst musst du dich ja nicht in einem System verbeissen falls ein anderes System geschmeidiger läuft.
 
Hallo Rakor,

also habe ich ein neues Spielzeug :) Auch gut. Dann fange ich einfach mal an.

Eine Frage noch. Lohnt sich ZFS bei 4 GB RAM? Ich habe gehört, dass ZFS RAM-lastig ist. Andererseits wäre das ein neues „Forschungsprojekt“.

Werde hier vielleicht weiter fragen.

Ciao,
Photor
 
Also, ich mache nicht gerne Werbung für dieses elementary-os, aber es funktioniert mit den Mac-Books so ab 2011 offenbar wirklich ziemlich gut.
Ich selbst habe einige dieser alten Mac-Books im Gebrauch und gelegentlich auch mal FreeBSD probiert. Lange schon nicht mehr ernsthaft und bei dem letzten Versuch vor wenigen Tagen versagte es vollkommen, allerdings alle anderen Systeme ebenfalls. Und zwar lief alles ziemlich gut, so lange ich die Grafik nicht von Vesa auf "tatsächlich" ändern wollte. Mac-Books sind halt sehr speziell.
Dabei ist aber noch nicht mal Schluss bei der GraKa. Es geht weiter mit Sound, Tastatur und dabei die Sondertasten, speziell für BildschirmHelligkeit und TastaturBeleuchtung oder CD-Auswurf und kurz danach dann die Unterstützung für das Touchpad und Wlan. All diese Dinge können echt problematisch werden und ich habe gelernt, dass Ubuntu dafür auch kommerzielle Treiber zur Verfügung stellt. Das elementary-os ist ein Ubuntu. Mann muss es nicht mögen, wie schon angedeutet: ich mochte es nicht, aber man sollte es sich vielleicht mal ansehen und davon lernen. Es ist zumindest ein sehr pragmatischer Ansatz.
 
Eine Frage noch. Lohnt sich ZFS bei 4 GB RAM? Ich habe gehört, dass ZFS RAM-lastig ist. Andererseits wäre das ein neues „Forschungsprojekt“.

ZFS möchte sich per Default (also ohne, dass du was anderes eingestellt hast) immer 50% des aktuellen RAMs nehmen - bei 4 GB halt dann 2GB; falls laufende Apps mehr RAM anfordern, gibt ZFS salopp gesagt davon etwas auf, bzw könntest du manuell Sachen wie den ARC Size usw auf einen Maximalwert (z.B. 512M) begrenzen.

Hab selber ne Zeitlang FreeBSD auf nem Intel Atom mit 2 GB RAM (Board konnte nur 2 GB, Intel GCLF) betrieben, das funktionierte einwandfrei.

Auf alle Fälle gut für ein "Forschungsprojekt" würde ich sagen.
 
Ich habe gerade mal das neue GhostBSD probiert. Das bootet genau so weit, bis wohl ein X gestartet wird: der Mauszeiger taucht noch auf aber dann steht das ganze. :( Doof.

@pit234a wenn tatsächlich sonst nichts will, werde ich auch noch ElementaryOS probieren (ich mag Ubuntu nicht).

@turrican sowas hatte ich mir im Prinzip schon gedacht: es braucht RAM (deshalb hatte ich gefragt) und viel RAM hat der Rechner nicht. ZFS wäre halt ein neues Feature gewesen und man hätte was neues lernen können.

Bleibt festzuhalten: bislang bootet NomadBSD (installiert habe ich es noch nicht). Debian "Buster" lässt sich zwar installieren; ist dann aber zickig. Das Problem liegt wohl bei der Grafik - erstmal Text/Konsole würde mir ja reichen.

Na, ich schau mal weiter (Projekt für lange dunkle Abende).

Ciao,
Photor
 
Grafik: Intel HD3000 und ATI Radeon HD 6490

Also die Radeon Unterstützung unter FreeBSD ist ziemlich gut, wie hier im Forum immerwieder auftaucht. Deswegen würde ich es mit FreeBSD zumindest mal versuchen. Dann hättest Du eine gute 3D-Beschleunigung und könntest sogar Spielen. Bei der Hardware ist aber Windows 10 ebenfalls denkbar. Auf Youtube berichten Leute sogar von Windows 10 auf einem alten 2006 MacBook...
 
Zuletzt bearbeitet:
@turrican sowas hatte ich mir im Prinzip schon gedacht: es braucht RAM (deshalb hatte ich gefragt) und viel RAM hat der Rechner nicht. ZFS wäre halt ein neues Feature gewesen und man hätte was neues lernen können.

Also wie gesagt, es läuft auch mit 2 GB RAM, laut Dan Langille in dem Video hier auch nur mit 1 GB.
Er sagt auch was zu den ZFS-Mythen (ECC Pflicht, viel RAM notwendig, Enterprise Hardware etc) ab ca. 25:00+

Meine aktuelle FreeBSD Installation (12.2, mit X) läuft auf ner alten Hardware mit auch nur 4 GB RAM, und das flüssig.

Na, ich schau mal weiter (Projekt für lange dunkle Abende).

Definitiv; probiers einfach mal aus.
 
Er sagt auch was zu den ZFS-Mythen
Ergänzend dazu kann man noch sagen, das der RAM-Bedarf auch sehr davon abhängig ist, welche ZFS-Features man benutzt. Zum Beispiel die Deduplizierung kostet durchaus RAM-Kapazitäten. Allerdings sind solche Features standardmäßig nicht eingeschaltet und es macht auch nur in bestimmten Fällen überhaupt Sinn die zu benutzen.

Meine Erfahrung ist auch, das ZFS sich auch auf Systemen mit wenig RAM gut einsetzen lässt. Ich benutze auch durchgehend und egal auf welcher Hardware nur noch ZFS. Ein UFS-System hab ich gar nicht.
 
Gibt es da tatsächlich was, was es besser macht als das "Standard" Ubuntu?
das Problem fängt mit dem Begriff "Standard Ubuntu" an, denn ich nutze nie ein "Standard Ubuntu", sondern entweder eines aus einer minimal-Installation hochgezogen oder aus einer Lubuntu-Installation "herabgezogen", also leicht verändert. Dabei muss ich dann alles, was ich zusätzlich haben möchte, erst noch einbauen.
Meine letzte Erfahrung mit einem Lubuntu 20.xx und einem 13" Mac-Book-Pro aus 2010 mit Core2Duo verliefen nicht so prickelnd. Ich war allerdings auch wenig motiviert. Ältere Installationen mit einem 18.04 waren zufriedenstellender.

Elementary OS ist ein Ubuntu 18.04 mit einem aufgehübschten Mate oder so Desktop.
Die grundlegenden Funktionen des Ubuntu stehen zur Verfügung und so können auch die üblichen proprietären Treiber für Wlan und GraKa benutzt werden. In meinem Falle ist die GraKa eine Nvidia gewesen und dazu musste ich einen weiteren Kunstgriff vornehmen, wie er hier beschrieben wird (ich hatte eine andere Quelle, aber der Inhalt scheint mir identisch zu sein):
https://forums.linuxmint.com/viewtopic.php?p=1542924&sid=3a78cbfe217214d365b097f3ece1ff53#p1542924
Insofern ist das alles nicht anders, als bei Ubuntu selbst.
Aber: die Tastatur funktionierte out of the box mit Hintergrundbeleuchtung und Sondertasten, Sound funktionierte, Touchpad funktionerte und es gab eine nette GUI zum Einstellen. Hintergrundbeleuchtung des Bildschirms funktionierte (über die Tastatur einstellbar).
All das muss man normalerweise erst zusammen basteln.
Kein wirklich großes Hexenwerk, aber schon Arbeit und man kann sich die Lösungen aus dem Elementary ja einfach mal ansehen: es kann live gebootet werden.
 
Anbei bei meinem MacBook Pro 2011 bootet das aktuellste GhostBSD zwar in den Desktop aber ich habe weder WLAN, noch Tastatur Backlight und auch kann ich weder Lautstärke noch Helligkeit mit den Tasten regulieren. Habe es nur kurz im Live Modus angetestet.
 
Gerade OpenBSD 6.8 ausprobiert.

Boote erstmal ohne X. Dabei hängt der Rechner relatiuv lange bei:
Code:
pciide0:1:0: device timeout, c_bcount=0, c_skip=0, status=0x58<DRVY,DSC,DRQ>, ....
(sorry, abgetrippt)
wiederholt sich mehrfach. Schließlich läuft der Bootprozess weiter und ich komme bis zum normalen Konsolen-Login.

Frage: Was wird hier geprobet und läuft in einen Timeout? Wie könnte ich das unterbinden? (Muss noch viel lesen, stelle ich fest)

Ciao,
Photor


PS: OpenBSD ist das erste getestete OS, dass mir solche Meldungen liefert (Punkt für OpenBSD). Könnte natürlich sein, dass die anderen auch nichts anderes machten.
 
Anbei bei meinem MacBook Pro 2011 bootet das aktuellste GhostBSD zwar in den Desktop aber ich habe weder WLAN, noch Tastatur Backlight und auch kann ich weder Lautstärke noch Helligkeit mit den Tasten regulieren. Habe es nur kurz im Live Modus angetestet.

Ich kenne mich mit Ghostbsd konkret nicht aus und daher kann ich nicht wissen, ob es im Live-Modus gleich ein funktionierendes WLAN zur Verfügung stellt. Nach meiner Erfahrung ist es bei FreeBSD immer sehr einfch eine Frischinstallation über WLAN zu machen. bsdinstall erkennt die Hardware und man braucht dann nur noch sein Netz und sein Passwort einzugeben. Die somit erstellte Konfiguration bleibt erhalten und man kann sich im Nachhinein noch wifimgr installieren, falls man eine GUI für künftige andere WLANS haben will.
Bezüglich irgendwelcher Multimedia- oder Helligkitstasten ist es aber doch auf einem PC auch nicht anders. Da sind wir einfach wieder beim Punkt, dass FreeBSD kein out-of-the-box Desktop System ist.
 
Pantheon. Leider wieder ein X-ter Desktop.
Danke für den Namen.
Ich hatte mir bei meinem Versuch mit Elementary-OS die Quellen auf GitHub angesehen und irgendwie den Eindruck gewonnen, dass es dabei um Mate geht, nur eben ein wenig "eigensinnig" konfiguriert.
Die Arbeit des Teams um Elementary-OS erschien mir weitgehend als Konfiguration und Zusammenstellen von bekannten Paketen. Das will ich nicht klein reden. Aber es traf nicht die Erwartungen, die durch den Namen "Elementary" bei mir geweckt worden waren. Deshalb habe ich das ziemlich schnell wieder sein lassen und mir nicht wirklich intensiv angeschaut.
Es blieb für mich einfach ein weiterer Versuch, auf Basis von Ubuntu eigene Ideen umzusetzen. Derartige Ideen müssen nicht zu jedem passen, sie passten offenbar nicht zu mir.

Die eine Testinstallation, die ich dann doch durchführte und bei der ich die passenden Treiber nach Ubuntu-Art installierte, lief auf dem oben erwähnten Mac-Book und den nutzt meine Frau nun nebenbei. Sie hat ihre diversen Macs im Einsatz, aber es gab da einige Fragestellungen, bei denen ich mit dem Mac-OS nicht wirklich gut zum Ziel kommen konnte und dafür kann mein Weib nun diesen PC nutzen. Also, sie kann ihn nutzen! Ohne Erklärung oder Einweisung.
Das muss natürlich nicht für die Konzepte sprechen, die bei Elementary umgesetzt werden. Aber, sie sind vielleicht nicht ganz so übel, ob es mir nun gefällt oder nicht.
 
Pantheon. Leider wieder ein X-ter Desktop. MATE sieht bei GhostBSD aber tatsächlich weit Mac-ähnlicher aus IMHO.

Interessant, kannte ich noch nicht. Und, taugt der was? Wäre es vielleicht die Sache Wert, den auch als FreeBSD Port zu haben? Wobei man jetzt nicht sagen kann, worum es jemandem genau geht, der ein anderes System auf einem MacbookPro installieren will. Vielleicht nicht so sehr um das Aussehen des Desktops oder dem Macfeeling generell, sondern mehr darum, die noch gute Hardware noch sinnvoll und im Zusammenhang mit aktueller Software nutzen zu können.
 
Ich meinte Pantheon.

Doch? Bei meinem Thinkpad war dies der Fall dass alle Funktionstasten Out Of The Box liefen.

Cool. Aber Du meinst wohl mit GhostBSD? Und wie wird das bewerkstelligt?

Sofern Treibet vorhanden sind, ja!

Ebenfalls cool. Dann bedeutet das aber wohl im vorliegenden Fall, dass das MacBook Pro ein WLAN-Modul hat, welches nicht erkannt wird?
 
Cool. Aber Du meinst wohl mit GhostBSD? Und wie wird das bewerkstelligt?
Wie meinst du das?? Ich boote einfach vom Stick den Live-Modus (so wie bei einem Ubuntu oder Fedora) und dann habe ich den Desktop mit allem was geht.

Dann bedeutet das aber wohl im vorliegenden Fall, dass das MacBook Pro ein WLAN-Modul hat, welches nicht erkannt wird?
Ja, ich nehme an dass es für den Chip eben nach wie vor keinen Treiber gibt.

Da GhostBSD ja auf FreeBSD basiert kann man so auch als „Halbwissender“ oder wie auch immer schnell herausfinden ob die Kiste kompatibel ist (dmesg ist natürlich trotzdem hilfreich)
 
Dann bedeutet das aber wohl im vorliegenden Fall, dass das MacBook Pro ein WLAN-Modul hat, welches nicht erkannt wird?
ich glaube, alle Pros, die ich bisher hatte, benutzten Broadcom-Wlan und dafür gibt es unter FreeBSD keine native Unterstützung und ich habe mich nie mit dem ndis-Zeug befasst.
Unter Ubuntu wird das ebenfalls nicht out-of-the-box unterstützt und man muss erst den passenden proprietären Treiber laden.
Wie das unter Elementary war, erinnere ich nicht mehr. Weil ich ja schon erwarte, dass diese Dinge "Nachbesserung" brauchen, mache ich das vermutlich ohne nachdenken im Auto-Modus.
 
Interessant, kannte ich noch nicht. Und, taugt der was? Wäre es vielleicht die Sache Wert, den auch als FreeBSD Port zu haben?
Ich meinte Pantheon.

https://elementary.io/open-source
ist eine Übersicht, die mir gut gefällt und von wo aus man auch gut zu den jeweiligen Quellen finden kann. Damit kann man sich auch eine Übersicht verschaffen, aber, sehr viel einfacher und wohl auch eindrücklicher ist es doch, sich das Ding einfach mal live anzusehen.

Meiner Ansicht nach lohnt es sich keineswegs, egal für welches System, diesen Pantheon zu benutzen und sich an seine Eigenheiten zu gewöhnen. Es mag anderen Leuten anders gehen, aber mich widert alleine schon ein "App-Center" an, das mir den Eindruck vermittelt, SW zum Kauf anzubieten. Auch das Auffinden von installierten "Apps", das ähnlich funktioniert, wie in der Gnome-Shell, finde ich nicht gelungen und eher abstoßend.
Überhaupt möchte ich ganz und gar nicht mit dem Look_n_Feel eines Mac-OS konfrontiert werden und meinen Desktop lieber anders gestalten.
 
Zurück
Oben