Ansichtssache. Mir persönlich ist es zu bunt.
Es gibt da eine ganze Reihe unterschiedlicher Themen, die mit einem Mausklick für ein vollkommen unterschiedliches Aussehen sorgen können. Darunter wenigstens eines, (als ich das testete) ganz ohne bunt daher kam.
Für mich macht diese Eigenschaft eines DE ja gerade den Unterschied: wie einfach kann ich es so einstellen, dass es meinen Ansprüchen und Gewohnheiten auch genügt. Es ist nicht so, dass ich gewissen Spielereien abstelle, weil ich um Überlastung meinen schwachen, alten Rechners fürchte. Ich mag die meisten derartigen Dinge einfach nicht, fand sie eher hinderlich bei dem, was ich arbeiten möchte. Ich würde die auch nicht einschalten, nur um meiner CPU ein paar Takte mehr an Arbeit zu geben. Da existieren (hoffentlich noch) andere Projekte, wie boink oder seti@home.
Ich brauche kein DE, das mir vollkommen komplette Lösungen anbietet, denn ich habe schon ein brauchbares Office-Programm, ein brauchbares Filmabspieler, einen Bildbearbeiter und so weiter. Von diesen Anwendungen will ich auch nicht lassen, auch dann nicht, wenn mir ein DE nochmal zehn Alternativen einspielt, die farblich oder sonst wie kosmetisch besser integriert sind. (oje, ein "rotes Tuch Wort", ich mag Integration überhaupt nicht!)
Ich mag es auch nicht, wenn mein PC mit mir redet oder Fenster Töne von sich geben.
Ich mag auch nicht, wenn irgendein Dienst automatisch gestartet wird, um mir vermeintlich Arbeit abzunehmen und irgendwas für mich zu erledigen. Das ist nämlich eine Bevormundung und die SW-Entwickler tun so, als könnten sie in meinen Kopf blicken und ich will nicht, dass irgendwer mir ins Hirn schaut. Ich will mich auch nicht an vorgebene Strategien anpassen, will nicht, dass Filme zu Filmen sortiert werden und texte zu Texten und ich mag keine vorgegebenen Ordner mit Dokumenten und Musik.
All das konnte ich früher KDE so beibringen, dass es letztlich gut für mich ausgesehen hatte.
Seit KDE4 konnte ich das nicht mehr, weil es spezielle Dienste mitbrachte, die ich nicht mehr verstand und deshalb nicht ändern oder wenigstens eindämmen konnte.
Es ist bei mir nicht anders, als das hier schon gesagt wurde. Ich habe mich an ein gewisses Verhalten gewöhnt. Intuitiv ist da gar nichts, das gibt es nicht, denn Menschen haben ja keine genetischen Vorlieben für PCs und DEs.
Ich kann aber nicht verhehlen, dass die pure Neugier mich gelegentlich übermannte und ich doch den ein oder anderen Gimmick von KDE damals probierte, anpasste, für mich verbesserte, bis ich schließlich tatsächlich glaubte, nicht darauf verzichten zu können und deshalb unbedingt an KDE festhalten zu müssen. Man darf das nicht verkennen: wir werden häufig vom Angebot übertölpelt und kaufen nicht nach Bedarf.
Es ist so, dass ich mit OpenBox anders arbeite und dass ich auf einige Dinge verzichte (nicht alle haben mit der Einschränkung von OpenBox zu tun). Es ist aber auch so, dass niemand (inklusive mir selbst) die Dinge vermisst, die ich nun nicht mehr so mache.
Ich denke, dass dies auch und vielleicht vor allem vor dem Hintergrund des hier aufgeworfenen Sicherheitsaspektes ein begründeter Ansatz ist. Wir sind alle einig, dass desto mehr, desto unsicherer. Wenn nun ein ganzer Berg an Mehr installiert wird (der ja auch gepflegt sein will) aber vollkommen unnütz ist, dann kann ein Verzicht durchaus auch sicherer machen. Unnütz muss jeder für sich selbst entscheiden.
Gottlob haben wir ja Alternativen zur Verfügung.