Boycott Systemd

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Erstaunlich, derartig unterschiedliche Wahrnehmungen! Ich benutze seit einiger Zeit Ubuntu-GNOME out of the box und bin damit durchaus zufrieden. Allerdings fummele ich nicht am OS herum und benutze es nur zur Entwicklung. Vielleicht sollte ich mir doch demnächst mal FreeBSD + Gnome installieren um mir selbst ein Bild zu machen, scheue aber ein wenig den Aufwand.
 
Ich sage ja, es ist schade, wenn andere Leute eher schlechte Erfahrungen machen. Gut, ich verwende kein NVidia-Krams bzw. allgemein das Switchable Grafik Zeugs, ganz einfach weil es da keinen Standard gibt, wie man das in Hardware zusammenschaltet. Mal hängen die Ausgänge an der Intel Karte, mal hängen sie an der NVidia Karte... in jedem Fall ist man am Arsch. Und NVidia ist das sowieso alles egal.

Ich kann derweil zu den restlichen Problemen auch keine Aussage treffen... ich habe sie nicht. Ich hab hier 5 unterschiedliche "PC" mit damit am Laufen und keiner davon macht auch nur irgendwo Probleme. Da wäre ein normaler Intel Skylake Computer, ein Intel Haswell Notebook, ein Intel "Sandy-Bridge" iMac mit AMD-Grafik (HD6770M), ein 2007er Core2Duo 13" MacBook und dann noch ein Raspberry Pi 3... allesamt laufen sie mit dem genannten Stack. Die ArchLinux-Installation auf meinem "Arbeitstier", dem Haswell-Notebook, ist sogar noch von 2011 und wurde seitdem nur normal aktualisiert.

Klar, GNOME ist nicht wie Windows. KDE und XFCE kommen da schon näher. Ist mir aber ziemlich egal. Für mich funktioniert GNOME einfach super. Man guckt sich einfach an wie GNOME so funktioniert und dann geht's auch schon. Ich brauche kein Windows-Start-Menü, um Anwendungen zu starten :D Aber gut, GNOME ist da im Endeffekt nur die GUI, die das gesamte System für mich sauber "zusammenbringt". Gerade die Sachen wie Umschaltung des Audio-Device oder Benutzerwechsel. Bei anderen Desktops mag das weniger gut klappen, aber wenn man allgemein mehr mit ihnen zufrieden ist... warum nicht.
 
Klar, GNOME ist nicht wie Windows. KDE und XFCE kommen da schon näher. Ist mir aber ziemlich egal. Für mich funktioniert GNOME einfach super.
Me too! KDE habe ich auch verschiedentlich ausprobiert aber da auch schlechte Erfahrungen gemacht. Ich denke es kommt immer darauf an was man damit machen will und was man erwartet. Für mich kommt ein Desktop-OS das nicht out of the box läuft und leicht wartbar ist nicht mehr in Frage, ich habe anderes zu tun. Glücklicherweise kann man ja wählen. Aber wir werden glaube ich OT...
 
Allgemeinerungen oder absolute Aussagen helfen uns nicht weiter und sind deshalb nicht zielführend. In den letzten Jahren machte ich einen Stresstest mit den verschiedenen Linux Distributionen. Da war alles dabei, was Rang und Namen hat. KDE verhielt sich unter den unterschiedlichen Distros wie CentOS, Debian, openSUSE, Fedora und Linux Mint völlig unterschiedlich von saugut bis grottenschlecht. Das gilt auch für den Gnome Desktop. Längst habe ich mich davon verabschiedet, was andere darüber denken oder posten. Jeder Rechner ist von der Architektur anders und auch die verwendeten Treiber können völlig unterschiedlich sein. Am besten schnitt CentOS ab, da lief KDE und Gnome einwandfrei. FreeBSD ist auch in der Freiheit der Codecs anders. Ich habe alles, was das Herz begehrt, muß es nur schnell installieren. Zeitgeist, Nepomuk und Akonadi gehen und gingen mir schon immer auf den Senkel. Aber das ist ein anderes Thema.
 
Haha, deshalb meine ich ja. GNOME mögen ist mehr Geschmackssache, als sonst was. D'rum meinte ich das ja. KDE nutze ich auch nicht. Bin ein i3-User, bis ich was besseres finde. War lange KDE-Nutzer und auch eine Weile Gnome 2 (war aber damals schon nicht so meines). Aber irgendwann hatte ich das Gefühl, dass sie mir mehr im Weg sind und nachdem ich dann sowieso nur noch Browser und Terminal hatte war den der Windowmanager oder die Denktopumgebung zweitrangig. Hatte auf meinem Desktop in der Arbeit KDE 4 und 5. Aber wie gesagt, was für einen WM oder was für ein DE man nutzt sagt mehr über Geschmack aus als sonst was. Hätte auch jetzt nichts zum Kritisieren dran.

Wg. dass es mehr wie Windows ist: Bei den Leuten die ich meinte fühlt es sich überhaupt nicht wie Windows an. Zum Beispiel keinen Start/Anwendungen-Button, aber egal. Wollte wirklich nicht über GNOME reden und es auch nicht kritisieren und hab's nur erwähnt. Wenn wir jetzt damit beginnen wird's echt schlimm. Nur eine Sache:

Der Aufwand es unter FreeBSD zu installieren hält sich wohl in Grenzen
?
 
Hab Gnome auch schon mal unter FreeBSD 11 installiert. Ist jedenfalls nicht aufwendiger als KDE. Geht sogar schneller, weil es weniger zum Runterladen gibt.
 
Lachen, weitergehen. Jeder kriegt, was er verdient, und wer meint, alles besser zu wissen, lernt halt durch Schmerz. Kein Mitleid mit den Bengeln.
 
Die Sach ist die, dass das ganze als mögliche DoS-Vektor gefixt wurde, aber wohl tatsächlich Root-Exploits über die Sicherheitslücke möglich sind.

Aus der von @CrismonKing verlinkten E-Mail:
This is a heads up for a trivial systemd local root exploit, that
was silently fixed in the upstream git as:
und
We would like to see that systemd upstream retrieves CVE's themself
for their own bugs, even if its believed that its just a local DoS.
This would make distributors life much easier when we read the git logs
to spot potential issues. The systemd git log is really huge, with
lots of commits each week ("new services as a service").
 
Verkehrte Welt.

Während MS mittlerweile Micoserver einführt die kein GUI mehr haben und per RemotekKonsole in Powershell zu administrieren sind (Oder war das
ein Marketing Gag?). Träumt Poterding wahrscheinlich von der Registry im Linux und davon Konsole und Terminalzugänge in den systemd zu integrieren
um beides bald obsolete zu machen.

Freue mich daher jetzt schon auf PCAnyware for Linux zur Remoteadminstration mit der Maus ;->
 
Hatte die letzten Tage wieder ein Erlebnis mit systemd, das ich euch nicht vorenthalten möchte.
Ich habe meinen Internetanschluss zu Kabeldeutschland umgezogen, und dort DS-Lite bekommen, d.h. keine öffentliche IPv4 mehr, nur noch private IPv4 und IPv6. Also konnte ich micht damit beschäftigen, wie ich meinen Raspberry Pi unter IPv6 erreichbar mache. Da deutsche Provider wegen der vielen "Datenschützer" der Meinung sind, man müsste den Prefix öfter mal wechseln, kommt man weiterhin nicht um einen DynDNS-Dienst herum. Da bietet sich der MyFritz von AVM an, wenn man eh schon von KD eine Fritzbox bekommen hat. Nur seltsamerweise hatte die bei MyFritz registrierte IPv6 irgendwie gar keine Ähnlichkeit mit der IPv6 im Pi, und der Pi war natürlich nicht erreichbar. Normalerweise sollte er sich die IP per SLAAC selber generieren, aus seiner MAC-Adresse und dem Prefix das er vom Router bekommt, oder sich vom Router eine IP per DHCPv6 geben lassen. Was der Pi da hatte war aber weder das eine noch das andere.

Lange Forschung kurzer Sinn: in /etc/network/interfaces ist normalerweise geregelt, wie ein Interface seine Konfiguration bekommen soll. Ich kannte da bisher nur "static", "dhcp" und "auto". Unter Raspbian Jessie steht da aber "manual". D.h., irgendein if-up Script vergibt die Adresse. Nur: da war keins. Längere Forschung ab dem Script /etc/init.d/networking hat ergeben, dass das irgendwo im systemd passieren muss. Ab da hab ich aufgegeben. Dreck, Dreck, dreckerter Dreck!
 
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Wenn Debian eine alte Version von systemd ausliefert, sehe da kein Problem beim systemd Projekt.
Ich hab keine Ahnung was Raspbian da ausliefert, Fakt ist: egal welche Konfigurationsmethode für IPv6 ich in /etc/network/interfaces reinschreibe (dhcp,auto,static,manual), sie werden ignoriert. Ich hab das /etc/init.d/networking script mal angesehen, um rauszufinden wie die IPv6 Adresse dem Interface zugewiesen wird, und hab dann aufgegeben als ich auf einen komischen "initctl"-Befehl gestoßen bin. Diesen ganzen systemd-Quatsch tu ich mir nicht an, da wechsel ich lieber die Distribution :grumble:
 
Der Befehl initctl gehört zu Upstart nicht systemd!
Was macht das in Raspbian? Ich dachte das war das alte Initsystem von Ubuntu und wurde begraben? Egal, ich hab kein Bock auf "Jugend forscht". Wenn ein System so umgekrempelt wird, dass man nicht mehr blickt wie es auf seine kruden IP-Adressen kommt, dann fliegt das bei mir wieder raus. Keine Zeit und Lust für sowas.
 
Viele Distributionen machen leider keinen harten Bruch mit ihren Vorgängern. Statt einfach hart auf systemd umzusteigen, fügen sie noch Tonnen von Wrapper-Skripten hinzu, damit man z.B. CentOS 7 noch genauso bedienen kann wie CentOS 6 oder eben Ubuntu/Debian wie die Version ohne systemd.

Ich hab auch schon festgestellt, dass diese Wrapper-Skripte mehr schaden als nutzen und man zum Teil nicht mal systemd Service Dateien dazu packt, sondern das ganze über die SysVInit Simulation macht. Das ist, wie schon angesprochen, eindeutig ein Distributionsproblem.
 
Ich hab auch schon festgestellt, dass diese Wrapper-Skripte mehr schaden als nutzen und man zum Teil nicht mal systemd Service Dateien dazu packt, sondern das ganze über die SysVInit Simulation macht. Das ist, wie schon angesprochen, eindeutig ein Distributionsproblem.
Da tun sich ja Abgründe auf. Das ist ja übelstes Gefrickel. Das ist es, was ich schon immer an Linux hasse. Da verderben zu viele Köche den Brei.
 
Ja, es hat halt einen Grund warum ich auf dem Desktop ArchLinux nutze und nicht eines der tausend Debian Derivate. ;) Die pfuschen nicht so viel an den ursprünglichen Paketen rum.
 
Die pfuschen nicht so viel an den ursprünglichen Paketen rum.
Das ist natürlich ein gewichtiges Argument. Arch hatte ich mir auch schonmal angesehen, aber man muss halt die Paketverwaltung wieder ganz neu erlernen. Und wenn man einen gemieteten vServer hat, dann ist da die Auswahl an Distributionen nicht so riesig. Und 2 völlig unterschiedliche Systeme parallel betreiben, da kommt man halt doch ziemlich durcheinander. Bin schon froh wenn ich Debian halbwegs beherrsche. Aber seit Jessie ist es da auch ziemlich grausam geworden. Aber immerhin geben sie sich Mühe die Änderungen weitestgehend zu verstecken. So kann man z.B. immer noch "service start/stop" verwenden und muss nicht die systemd-Befehle lernen.
 
"systemd Befehl lernen"? Ich will ja jetzt nicht böse klingen, aber "systemctl start sshd" ist jetzt auch nicht viel anders als "service sshd start" ;)
 
Aber immerhin geben sie sich Mühe die Änderungen weitestgehend zu verstecken. So kann man z.B. immer noch "service start/stop" verwenden und muss nicht die systemd-Befehle lernen.
Genau das ist ja das Problem. Da wird ein Kommando im Zweifel durch zig Wrapper Skripte geschickt und was dann am Ende dabei rauskommt ist gar nicht so einfach herauszufinden. Stört ja auch nicht solange alles läuft, aber so einfach ist die Welt nun mal nicht. Ich denke, nach über 30 Jahren kann der geneigte Anwender sich auch mal ein SystemD Cheat-Sheet zur Gemüte führen. Das selbe gilt für die, die 10 Jahre lang Upstart benutzt haben.
 
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