BSD vs GPL

Athaba

Libellenliebhaber
Also zuerst mal:
Ich will keinen Streit heraufbeschwören. Bleibt bitte locker.

Ich habe lange Zeit Linux verwendet, da ich auch hinter der Phylosophie der GPL stand (Bitte fragt nicht, warum ich nicht dabei bleibe. Ich sag nur, dass mir das Konzept gefallen hat).
GPL beruht drauf, dass sich jeder sich die SW nehmen kann, aber seine Entwicklung auch wieder hergeben muss. Also Geben und Nehmen-Prinzip. Jeder arbeitet und wird dadurch entlohnt, dass er jede weiterentwicklung wieder kriegt.

BSD klingt für mich so als würde man hart dran arbeiten und dann kommt eine Firma übernimmt das gratis und gibt es somit (fast) als eigene Arbeit aus. Ok, da ist noch das mit dem Urheber bekanntgeben, aber dann wird eben in einer (das ist jetzt ein Beispiel) TV-Werbung in kleiner unleserlicher Schrift der Name dazugeblendet. Aber immerhin arbeitet man eigendlich dafür, dass alle etwas haben und dann haben die erst nix davon, weil die Firma das nicht weitergibt.

Bitte schreibt mich jetzt nicht aggressiv an. Betrachtet das mal als eine Art Meinungsumfrage und nicht als eine Herausforderung. Mich interessiert nur, was die BSDler dazu sagen. Ich hab mir auch die Lizenz nicht ganz exakt durchgelesen. Bitte weist mich bei Missverständnissen darauf hin.
 
Das Netz hat antworten, jede Netz"spielart" Millionen davon.

p.h., für mich bitte 1x gesalzen!
 
Die GPL-Lizenz ist ein bastardisiertes Geschwür, die schon bald von der Herrenlizenz BSDL verdrängt wird! Jaha! Genau so schauts aus.








!11!!!!1!!1!!!
 
Damien schrieb:
Die GPL-Lizenz ist ein bastardisiertes Geschwür, die schon bald von der Herrenlizenz BSDL verdrängt wird! Jaha! Genau so schauts aus.


!11!!!!1!!1!!!

Ich glaube dir geht es nicht gut? Basta.... Geschwür, Herrenlizenz. Sag mal, denkst du, bevor du schreibst?

Flo, mach mal bitte zu!

edit: Hat sich erledigt nach PN-Austausch :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Och nö, ein paar anständige Flames können ruhig noch reinkommen, das war doch bis jetzt noch gar nichts, die Popkorntüte ist noch fast voll!
 
Flame hin oder her, die Ausdrucksweise machts. Aber ich habs gesagt, ich habe ne PN geschrieben, wie es weitergeht, schau ich mir an, mehr nicht.
 
p.h. schrieb:
Och nö, ein paar anständige Flames können ruhig noch reinkommen, das war doch bis jetzt noch gar nichts, die Popkorntüte ist noch fast voll!
ich hab im moment kein popcorn. deshalb kann ich mich darüber nicht amüsieren.
sorry
 
Plz seid mal ernst
Ich weiß, im Netz gibts viele Antworten, aber ich habe gehofft, dass ich hier möglichst objektive Antworten bekomme. Bis jetzt fand ich, dass die Antworten immer ziemlich objektiv waren. Ok, sie waren eigendlich oft immer in Richtung OpenBSD, aber so Linuxfeindlich wie andere Foren war es bis jetzt noch nicht. Auch "bekämpfen" sich die Anhänger der Distributionen nicht so, was ich im Gegensatz zu vielen Linuxdistriforen sehr gut fand. Also bitte entäuscht mich in diesen Thread nicht :)
 
Ohne jetzt mit dutzenden Links anzukommen hab ich das mit dem Entstehen der BSD Lizenz so verstanden: Es war ein Kompromiss im Rahmen eines Gerichtsverfahres. Und bei Kompromissen müssen eben beide Seiten Eingeständnisse machen. Die Universität von Kalifornien durfte die von ihnen massgeblich entwickelte Software weiterhin "frei" verwenden, alle anderen dürfen das auch. Somit wurde die dort geleistete Arbeit für die Allgemeinheit "gerettet".
Aber wenn ein Unternehmen unbedingt meint einen Zweig davon als Closed-Source weiterführen zu wollen, dann soll dieses Unternehmen das auch dürfen. Mich persönlich stört das nicht.

Allerdings sollten diejenigen die die GPL verteufeln wollen einmal prüfen, wieviele Ports der *BSD denn auf Basis der GPL veröffentlicht wurden. Ich glaube darauf will keiner verzichten.

Wieso ich FreeBSD und nicht Linux genommen habe? Linux hab ich nicht installiert bekommen. Immer ging irgendwas schief. Ich hab mehrere Distributionen probiert. Nix.
FreeBSD lief auf anhieb. Und wenn ich dann diverse Diskussionen um Kernel 2.6 so nebenher mitverfolge, dann bin ich sehr froh bei FreeBSD gelandet zu sein.
 
d-ra schrieb:
Ohne jetzt mit dutzenden Links anzukommen hab ich das mit dem Entstehen der BSD Lizenz so verstanden: Es war ein Kompromiss im Rahmen eines Gerichtsverfahres. Und bei Kompromissen müssen eben beide Seiten Eingeständnisse machen. Die Universität von Kalifornien durfte die von ihnen massgeblich entwickelte Software weiterhin "frei" verwenden, alle anderen dürfen das auch. Somit wurde die dort geleistete Arbeit für die Allgemeinheit "gerettet".
Aber wenn ein Unternehmen unbedingt meint einen Zweig davon als Closed-Source weiterführen zu wollen, dann soll dieses Unternehmen das auch dürfen. Mich persönlich stört das nicht.

*freu* es gibt objektive Antworten auf dieses Topic

Allerdings sollten diejenigen die die GPL verteufeln wollen einmal prüfen, wieviele Ports der *BSD denn auf Basis der GPL veröffentlicht wurden. Ich glaube darauf will keiner verzichten.

So hatte ich das auch gesehen. Viele schimpfen über GPL und haben hauptsächlich GPL-Software installiert. Genau darum wollte ich von der "Quelle" erfahren, was wie davon denkt.
 
Athaba schrieb:
BSD klingt für mich so als würde man hart dran arbeiten und dann kommt eine Firma übernimmt das gratis und gibt es somit (fast) als eigene Arbeit aus. Ok, da ist noch das mit dem Urheber bekanntgeben, aber dann wird eben in einer (das ist jetzt ein Beispiel) TV-Werbung in kleiner unleserlicher Schrift der Name dazugeblendet. Aber immerhin arbeitet man eigendlich dafür, dass alle etwas haben und dann haben die erst nix davon, weil die Firma das nicht weitergibt.

Der springende Punkt ist, dass die Firma die Software nicht in dem Sinne wegnehmen kann. Das was Du geschrieben hast, ist nachher auch noch da. Ob irgendeine Firma damit Milliarden verdient oder ob kein Mensch das Zeug haben will - das kippt in Deiner Software selbst kein einziges Bit. Du gewinnst nichts und Du verlierst nichts. Es wird schlichtweg keiner zu irgendwas gezwungen. Du musst nicht unter BSD releasen und die Firma auch nicht. Wenn Du nicht willst, dass irgendeine Deiner Ideen von irgendwem vermarktet wird, dann rueck sie nicht als Open Source heraus. Eigentlich ganz simpel.

Athaba schrieb:
Ich hab mir auch die Lizenz nicht ganz exakt durchgelesen.
.oO(Gleich beiss ich mir die Zunge ab)
 
Jemand auf dem 21C3 hat das ganz gut zusammengefasst: Die GPL gibt die meiste Freiheit der Gemeinschaft, wohingegen die BSDL die meiste Freiheit dem Individuum gibt. :)
 
Der springende Punkt ist, dass die Firma die Software nicht in dem Sinne wegnehmen kann. Das was Du geschrieben hast, ist nachher auch noch da. Ob irgendeine Firma damit Milliarden verdient oder ob kein Mensch das Zeug haben will - das kippt in Deiner Software selbst kein einziges Bit. Du gewinnst nichts und Du verlierst nichts. Es wird schlichtweg keiner zu irgendwas gezwungen. Du musst nicht unter BSD releasen und die Firma auch nicht. Wenn Du nicht willst, dass irgendeine Deiner Ideen von irgendwem vermarktet wird, dann rueck sie nicht als Open Source heraus. Eigentlich ganz simpel.

Soweit ist das ja noch klar, aber zumindest was in den meisten phylosophischen Texten der BSD-Devisarten steht ist ihnen die Community sehr wichtig und da würde (egal wer es ist) besser bedient sein wenn er das Produkt immer voll ausgebaut hat. Wenn nun jemand eine Abänderung macht, aber der Urherber wollte ein Communityprogramm machen, das wircklich für jeden Voll und ganz verfügbar sein soll, daann sollte man das doch sehr respektieren.
Wenn zum Beispiel der Entwicker/Urheber viel Zeit und Mühe für andere investiert (und er tut es, wenn er den Code offen stellt) und dann baut eine Firma ein Feature dran, das die Software zum Beispiel vereinfacht und diese dann teuer verkauft, dann ist der Entwickler der dumme. Auf der anderen Seite finde ich das "es kippt kein einziges Bit"-Modell auch ganz gut.
Das Zitat von busfahrer erscheint mir einleuchtend, aber wie sich die zwei Lizenzbefürworter teilweise in die Haare kriegen finde ich schlimm. "GPL ist als letzte Möglichkeit akzeptabel" (Quelle: http://www.openbsd.org/de/goals.html) finde ich etwas "schlimm" formuliert, aber ich weiss ja nicht ob der Schreiber das so gemein hat.
Wenn man bedenkt, dass da erstens die vielen Pakete GPLd sind und die Linuxemulation nur möglich wird, weil Linux GPLd ist. Sonst würde man sich da sehr schwer tun.
 
Athaba schrieb:
Also zuerst mal:
Ich will keinen Streit heraufbeschwören. Bleibt bitte locker.

Aber sicher doch...

[...]
BSD klingt für mich so als würde man hart dran arbeiten und dann kommt eine Firma übernimmt das gratis und gibt es somit (fast) als eigene Arbeit aus. Ok, da ist noch das mit dem Urheber bekanntgeben, aber dann wird eben in einer (das ist jetzt ein Beispiel) TV-Werbung in kleiner unleserlicher Schrift der Name dazugeblendet. Aber immerhin arbeitet man eigendlich dafür, dass alle etwas haben und dann haben die erst nix davon, weil die Firma das nicht weitergibt.

Ja und?
Jeder Programmierer kann die Lizenz seiner Wahl nehmen, also ist prinzpiell jede Diskusskion darüber nicht möglich.
Aber gut...
Soll die Firma das doch nehmen, so ist es ja auch gedacht, so ist es mit der "Freiheit" eben. Entweder frei oder nicht, aber bitte nicht diese Pseudo-Freiheit einer GPL die sich als frei ausgibt sich dadurch aber immer weiter verbreitet (Das vielzitierte Krebsgeschwür trifft es ganz gut).
Eine kleine Firma kann dadurch etwas auf die Beine stellen, warum nicht vorhandenes nehmen und damit Geld verdienen? Ja das ist vollkommen legitim weil der Programmierer damit gerechnet hat, rechnen musste. Wenn also ein bestimmter Code MacOSX, Windows besser, sicherer macht und unter der BSD Lizenz steht dann ist das doch wunderbar.
Was wäre das Internet, Netzwerke ohne BSD (Lizenz). Gäbe es TCP/IP in der Verbreitung wie heute? Was mit NFS? und und und?
Wenn man über diese Lizenz(en) diskutiert und diese als schlecht gut, was auch immer, bezeichnet, so ist damit eigentlich die Entscheidung des Programmierer gemeint im erweiterten Sinne, und warum sollte man über die Entscheidung eines Menschen diskutieren (zumindest in diesem Rahmen)?

Auch nichts gegen die Leute die die GPL nutzen, scheint ja tierisch hip zu sein diese Lizenz und man hat ab und an das Gefühl das die Leute diese Lizenz nehmen weil sie nichts anderes kennen.
Mir ist die GPL schnurz piep und egal. Soll es sie geben, so wie andere Lizenzen, ich halte sie, ICH PERSÖNLICH, für eine eingeschränkte Freiheit die von hinten angeschlichen kommt.
Störend wird es bei den GNUschisten und dem GNUschismus, sprich die Heiligsprechung der oberen Priester und der Lizenz an sich (dieses ständige bla blubb gegen closed source und gegen alles was nicht GPL ist).

Die beiden Begriffe habe ich in meinem Blog versucht zu erklären.

So, und nun futter ich Popcorn.
 
d-ra schrieb:
Ohne jetzt mit dutzenden Links anzukommen hab ich das mit dem Entstehen der BSD Lizenz so verstanden: Es war ein Kompromiss im Rahmen eines Gerichtsverfahres. Und bei Kompromissen müssen eben beide Seiten Eingeständnisse machen. Die Universität von Kalifornien durfte die von ihnen massgeblich entwickelte Software weiterhin "frei" verwenden, alle anderen dürfen das auch. Somit wurde die dort geleistete Arbeit für die Allgemeinheit "gerettet".
Aber wenn ein Unternehmen unbedingt meint einen Zweig davon als Closed-Source weiterführen zu wollen, dann soll dieses Unternehmen das auch dürfen. Mich persönlich stört das nicht.
[...]

Ich glaube das wart schon spätestens 1989 mit dem Erscheinen des NET/1 RELEASE der Fall. Die Gerichtsverhandlung hat damit, soweit mir bekannt, nicht mit dem entstehen der Lizenz zu tun. Ich glaube mich dunkel zu erinnern das die 4-clause BSD Lizenz sogar schon 1981/82 "erschienen" ist.
 
@asg:

Zuerst mal zum Thema Pseudofrei:
GPL dient eindeutig dazu, dass das Produkt frei bleibt (sowohl kostenlos als auch der Sourcecode), dadurch ist es noch "freier" als BSD, bei dem nicht sichergestellt ist, dass das Produkt, egal wie es sich entwickelt frei bleibt.

Zum Thema TCP/IP

TCP/IP ist unter der BSD-Lizenz?!
 
Hu, wer hätte gedacht das mein Seitenhieb doch irgendwo ernst genommen wird. Naja, seis drumm. Hatte ja gehofft, dass die Extremierung niemand ernst nimmt und nur mal kurz drüber lacht(so als Anspielung auf das typische "die GPL wird nur von subversiven Kräften wie links, rechts und Roland Koch benutzt"-Gesabbel).



Bei der Lizenzwahl musst du dir im Klaren darüber sein, was dein Ziel ist. Die BSD-Linzenz ist besonders gut für Bibliotheken aller Art geeignet (behaupte ich einfach mal ganz pauschal). ogg vorbis wäre wohl eines der bekanntesten Beispiele. Durch die äußerst freien Möglichkeiten die du mit dem Code anstellen kannst, kann das ein Hersteller nach Belieben implentieren ohne sich groß um rechtliche Konsequenzen einen Kopf zu machen.

Der GPL kannst du ruhigen Gewissens den Vorzug geben, wenn du willst das der Code ein Gemeindegut bleibt. Das ist jetzt zumindest das theoretische Szenario, wie weit du damit vor Gericht kommst hängt dann wohl doch vom Gehalt deines Anwaltes ab (mögen sie alle in die Sonne geschossen werden).
 
Hier geht es nicht um Freiheit oder Ideale. Für beide Lizenzen gibt es gute Begründungen. Es ist aber wirklich wichtig zu wissen worum es da geht.

Ich gebe mein Programm unter der BSDL frei, wenn ich es ebenfalls evtl. verkaufen möchte und dabei "besondere Erweiterungen" anbiete. Das geht mit der GPL nicht. Diese "besonderen Erweiterungen" kann man nicht mehr geschickt implementieren, wenn jemand anders das eigene Programm verändert.

In solchen Fällen möchte ich mir den Weg nicht selbst mit der GPL verbauen. Ich kann auch einen Fork von meinem eigenen Programm machen, ohne dass sich jemand beschwert. Ich kann alles machen und verlasse mich darauf, dass keiner irgendwelche Ansprüche erhebt. Ich mag es, Sachen freizugeben und wissen, dass sie "vom Herzen" kommen und nicht von Gier her.

Die GPL ist anti-kommerziell. Nimm es so wie Du willst, aber die meisten Firmen machen mit ihrem geheimen Code das meiste Geld. Die Ausnahmen... ja Ihr wisst was sie bestätigen.

Ich bin entschieden gegen das Verbauen von Entwicklungsfreiheit anderer Entwickler. Ich würde z.B. nie auf Idee kommen so etwas wie Qt unter der GPL freizugeben. Purer Blödsinn! Da wäre mindestens die LGPL angebracht, sonst macht man die Nutzer dieser Bibliothek zu GPL-Sklaven.
 
Gut, damit kann ich leben :)
Thx für die spannende Diskussion, aber ich wer nun schlafen gehen.
 
Athaba schrieb:
@asg:

dadurch ist es noch "freier" als BSD, bei dem nicht sichergestellt ist, dass das Produkt, egal wie es sich entwickelt frei bleibt.

Siehst du den Gegensatz zwischen frei und sicherstellen?

Frei, aber man muss
Frei, aber man darf nicht

CU

Martin
 
Athaba schrieb:
@asg:

Zuerst mal zum Thema Pseudofrei:
GPL dient eindeutig dazu, dass das Produkt frei bleibt (sowohl kostenlos als auch der Sourcecode), dadurch ist es noch "freier" als BSD, bei dem nicht sichergestellt ist, dass das Produkt, egal wie es sich entwickelt frei bleibt.

Zum Thema TCP/IP

TCP/IP ist unter der BSD-Lizenz?!
Auch bei der BSD bleibt das Programm frei, genau die Version die unter der Lizens veröffentlicht wird, wird immer frei bleiben.
Bei der GPL ist man nicht so frei, weil man dann nicht damit machen kann was man will, selbst wenn das erweiterte Programm kaum noch etwas mit dem alten zu tun hat, weil man ja alle seine Änderungen auch zwangsweise unter die GPL stellen musste.

Und TCP/IP steht unter keiner Lizens, weil es ein Standard ist, aber die BSD Implementierung steht unter der BSD-Lizens. Und diese Implementierung wurde so im großen und ganzen überall hinportiert.
 
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