Spielt das Dateisystem bei einem Heimeinsatz überhaupt eine große Rolle?
Aber sicher!
Finde ich.
Es gibt derzeit (afaik) zwei Dateisysteme, die quasi eingebaute Stabilität (Datensicherheit) mitbringen. Das sind BTRFS und ZFS.
Alles andere was man noch von früher kennt, ist einfach veraltet. Macht sicher manchmal noch Sinn (wie etwa XFS oder NTFS), aber wenn man ohne Mehraufwand und Kosten etwas haben kann, das deutlich besser ist, dann macht das doch Sinn, auch, wenn es im spürbaren Ergebnis keine Rolle zu spielen scheint.
Und was ZFS angeht kann ich sagen, dass es sich auch bei wenigen Platten super toll bewährt und einfach zu handhaben ist.
Ich nehme mal dein Beispiel mit XFS.
Das muss ein System ja erst mal können. Dann kann XFS nur Dateisysteme, es ist nicht zugleich auch LVM, wie eben ZFS. Das bedeutet, wenn du mit XFS einen Platten-verband aufbauen möchtest, brauchst du zusätzliche SW und "Klimmzüge". ZFS werfe ich einfach die Platten hin und sage, ich will da nun einen Raid mit zwei Platten Redundanz out of five und es erledigt das! Ich lege einen Pool an und bestimme Datasets mit Eigenschaften, exportiere die womöglich gleich (NFS), nutze Kompression, kann Snapshots machen und die auch archivieren.
Also, ich habe mich selbst viele Jahre gegen ZFS gewehrt und dann nur auf meinem Fileserver benutzt, nicht für den Desktop, weil ich viele viele Argumente dagegen gesehen habe. Es gibt auch wirklich Argumente dagegen. Im Laufe der Jahre machte ich aber mehr und mehr Erfahrungen in die andere Richtung und würde zu einem gläubigen ZFS-Jünger.
Aus meiner Erfahrung heraus denke ich, dass es einfach jeder mal versuchen sollte.
Wobei: man lernt es erst wirklich zu schätzen, wenn man selbst oder seine HW mal so richtig Murks gebaut hat und dann trotzdem Dank ZFS alles ganz einfach wieder zu retten ist. Den schlimmsten Datenverlust hatte ich mal bei einem Zusammenbruch meines Zraid mit einer Platte Platte Redundanz, als eine Platte starb und zwar so, dass dadurch der komplette Pool zerrissen wurde. Spannungseinbrüche und Spitze und Datenstau und so weiter, alles zu Unzeiten, bis die Platte schließlich wirklich ganz gestorben war, richtete sie noch noch sehr viel Unheil an. Im Endeffekt musste ich vier oder fünf Dateien löschen, die nicht wiederhergestellt werden konnten.
Es gibt gerade diesen Beitrag:
https://www.bsdforen.de/threads/zfs-überschrieben-und-doch-läuft-es-noch.35361/
der sich ganz ähnlich liest.
Nochmal. Performance ist es nicht. Wobei das ja zwei Seiten hat: die Performance mit den Daten und die im Betrieb, dem Umgang mit dem Pool, der Wartung etc. Auf Datenseite gibt es vielleicht schnellere Alternativen. Aber aus Bequemlichkeit und Überschaubarkeit, Datensicherheit und Zuverlässigkeit, gerade auch in schlechten Zeiten, will man einfach ZFS haben! Oder so etwas in der Art.