Einge Fragen zu FBSD

Nite

Happy BSD User :)
Hallo,

ich wollte nach einiger Auszeit mal wieder FreeBSD ausprobieren. Ich habe FBSD noch nicht installiert, lese z.Z. aber die Dokumentation.

Mir ist aufgefallen, dass man zuerst einmal eine oder mehrere BSD-Partitionen anlegt. Nach dem anlegen kann man diese Parition noch einmal in Bereiche aufteilen.

Die Allgemeine Form ist also:
adXsYN
X ist die Festplattennummer, 0 für die die Erste,
s steht für Slice und Y ist die Slice, bzw. Paritionsnummer.
Dann gibt es aber noch Buchstaben zur Einteilung. Was genau soll das? Unterparitionen oder so etwas? Und wieso nennen die Leute von BSD die Paritionen Slice und nicht einfach Parition?

Und welche Paritionstypen werden für FreeBSD Swap-Paritionen verwendet? Linux Swap? Ich glaube eher nicht, da in der, wie ich es genannt habe, "Unterparitionierung" Swapbereiche ausgewählt, bzw. erstellt werden können... Was genau hat es damit auf sich?

Hat das "ad" eigentlich auch eine Bedeutung, oder ist es purer Zufall, dass die Geräte damit anfangen?

Und zuletzt: Macht es eigentlich Sinn mehrere Paritionen zu verwenden, wenn es sowieso diese "Unterparitionen" gibt?


Vielen Dank! :)
 
Genaue Beschreibung findet sich hier: http://www.freebsd.org/doc/en_US.ISO8859-1/books/handbook/install-steps.html

Kurz: FreeBSD nennt das, was DOS und Linux "Partition" nennen, "slice". Wegen irgendwelchen Gründen kann es auf einer Festplatte nur 4 "Primäre Partitionen" geben, ein FreeBSD-user würde sagen "slices". Also: ad0s1, ad0s2, ad0s3, ad0s4. -- das wäre die erste Festplatte an dem ide-controller (dafür steht das "ad"). Für Freebsd brauchst du nur ein slice. D.h. wenn du kein weiteres Betriebssystem installieren willst, dann eines, das die ganze Festplatte ausfüllt, außer dem Bootblock (siehe link, die ersten 63 Blöcke), aber das macht fdisk automatisch.
Dieses slice kannst du dann weiter unterteilen, in ziemlich viele "Partitionen" -- das ist jetzt in FreeBSD-Sprache. Also ad0s1a, ad0s1b, ad0s1c, ad0s1d, ... Dabei ist traditionell a die root-Partition und b die swap-Partition, c bezeichnet immer die ganze Platte, d.h. den Platz, der als "slice" dem FreeBSD zur verfügung steht, der Rest nach Bedarf. Wenn du z.B. einen Server laufen lässt, der dauernd Sachen in /var schreibt, dann kannst du dir überlegen das auf eine eigene Partition zu machen, damit der Server maximal seine eigene Partition vollschreibt, also nicht gleich dein System schrottet, wenn sowas passiert.
Wenn du es nicht so genau weißt, was du willst, dann installiere am besten FreeBSD auf einer ganzen Festplatte alleine und lasse den Installer immer die Autodefaults nehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich wollte nach einiger Auszeit mal wieder FreeBSD ausprobieren. Ich habe FBSD noch nicht installiert, lese z.Z. aber die Dokumentation.

Sehr vernünftig! Applaus an dieser Stelle.

Mir ist aufgefallen, dass man zuerst einmal eine oder mehrere BSD-Partitionen anlegt. Nach dem anlegen kann man diese Parition noch einmal in Bereiche aufteilen.

Der Witz ist, dass man meistens nur eine Slice anlegt und das auch nur dann, wenn es die dreckige Hardware der x86er erfordert (manche BIOSe spinnen wenn sie keinen MBR finden; also macht man es auf diesen Plattformen sicherheitshalber). Der zweite Grund für eine Slice ist, mehrere Betriebssysteme zu Hosten. Eine solche Slice kann man ruhig erstellen (aka "primäre Partition", im MS-DOS-Slang). Mehrere sind nicht nötig.

Die Allgemeine Form ist also:
adXsYN
X ist die Festplattennummer, 0 für die die Erste,
s steht für Slice und Y ist die Slice, bzw. Paritionsnummer.
Dann gibt es aber noch Buchstaben zur Einteilung. Was genau soll das? Unterparitionen oder so etwas? Und wieso nennen die Leute von BSD die Paritionen Slice und nicht einfach Parition?

Das sind keine Unterpartitionen, sondern Partitionen, die mit bsdlabel erzeugt werden. Dort drin in einem Slice (den Du Dir am besten wie einen Container für Partitionen vorstellst) leben mehrere Dateisysteme. Für jeden Mountpoint, den Du willst, kannst Du eine Partition erstellen. Die Slice an sich ist wie ein dreckiger Hack, aus den oben genannten Gründen.

Und welche Paritionstypen werden für FreeBSD Swap-Paritionen verwendet? Linux Swap? Ich glaube eher nicht, da in der, wie ich es genannt habe, "Unterparitionierung" Swapbereiche ausgewählt, bzw. erstellt werden können... Was genau hat es damit auf sich?

Nein. Es gibt eine FreeBSD-Swap. Die wird auch innerhalb der Slice mittels bsdlabel erzeugt. Vergiss einfach die Slices und denke primär an die Sachen, die innerhalb der Slice liegen. So mache ich das.

Hat das "ad" eigentlich auch eine Bedeutung, oder ist es purer Zufall, dass die Geräte damit anfangen?

ad könnte so etwas wie "ATA-Disk" Treiber sein. Für SCSI-Geräte gibt's "da" für "Direct Access". So heißen halt die Treiber, die alles verwalten.

Und zuletzt: Macht es eigentlich Sinn mehrere Paritionen zu verwenden, wenn es sowieso diese "Unterparitionen" gibt?

Man macht sehr oft nur eine Slice, mit der man den totalen Speicherplatz begrenzt (also gut einplanen). Und da drin erstellt man Partitionen.

Hier ein Beispiel:
Code:
sysid 165 (0xa5),(FreeBSD/NetBSD/386BSD)
    start 63, size 524281212 (255996 Meg), flag 0
	beg: cyl 0/ head 1/ sector 1;
	end: cyl 1023/ head 164/ sector 63

Du siehst, ich habe 250GB große Slice für FreeBSD eingeplant.

Da drin sind Partitionen:
Code:
# /dev/ad0s1:
8 partitions:
#        size   offset    fstype   [fsize bsize bps/cpg]
  a:  8388608        0    4.2BSD     2048 16384 28528 
  b: 16777216  8388608      swap                    
  c: 524281212        0    unused        0     0         # "raw" part, don't edit
  d: 16777216 25165824    4.2BSD     2048 16384 28528 
  e: 41943040 41943040    4.2BSD     2048 16384 28528 
  f: 209715200 83886080    4.2BSD     2048 16384 28528 
  g: 230679932 293601280    4.2BSD     2048 16384 28528

a: 4GB für Root ("/").
b: 8GB für Swap.
c: ist reserviert, hat Tradition!
d: 8GB für /tmp
e: 20GB für /var
f: 100GB für /usr
g: restliche 110GB für /usr/home

Du siehst, ich habe gut in die Zukunft eingeplant. ;)

Wichtig hierbei ist, /usr nicht zu unterschätzen. Mit 20GB wirst Du zum Beispiel Schwierigkeiten kriegen OpenOffice zu bauen. Da ist auf jeden Fall 30GB angebracht. /var sollte etwas größer sein, wenn Du Mails hosten willst (IMAP-Server). Root ("/") sollte schon 1GB haben. /tmp ist meistens nicht groß (1GB reicht da dicke). Swap ist im Optimalfall nie im Gebrauch, aber sicherheitshalber macht man da etwas. Ich hab die Partitionen groß, weil ich mit Festplattenplatz um mich schmeißen kann.
 
Bei mir ist / 512 MB groß. Allerdings ist bei mir /root ein Symlink auf /home/root.

Wenn man den Platz wirklich nur benötigt um OpenOffice zu bauen macht es keinen Sinn /usr so groß zu machen. Schließlich kann man WRKDIRPREFIX setzen und die Sachen an einem anderen Ort bauen lassen. Dafür ist bei mir tmp deutlich größer und /var/tmp ist bei mir ein Symlink auf /tmp.
 
Vielen Dank für eure Antworten.
Also das mit den Slices unter BSD finde ich ja wirklich toll. Es ist nur etwas schwieriger zu verstehen, wenn man zuvor nur Linux und Windows hatte.

Der Witz ist, dass man meistens nur eine Slice anlegt und das auch nur dann, wenn es die dreckige Hardware der x86er erfordert (manche BIOSe spinnen wenn sie keinen MBR finden; also macht man es auf diesen Plattformen sicherheitshalber). Der zweite Grund für eine Slice ist, mehrere Betriebssysteme zu Hosten. Eine solche Slice kann man ruhig erstellen (aka "primäre Partition", im MS-DOS-Slang). Mehrere sind nicht nötig.
Ach so, ich hatte mich schon gewundert, wieso unused space bleibt, selbst wenn man die ganze Platte verwendet. (Getestet auf einer virtuellen Maschine.)

Wichtig hierbei ist, /usr nicht zu unterschätzen. Mit 20GB wirst Du zum Beispiel Schwierigkeiten kriegen OpenOffice zu bauen. Da ist auf jeden Fall 30GB angebracht. /var sollte etwas größer sein, wenn Du Mails hosten willst (IMAP-Server). Root ("/") sollte schon 1GB haben. /tmp ist meistens nicht groß (1GB reicht da dicke). Swap ist im Optimalfall nie im Gebrauch, aber sicherheitshalber macht man da etwas. Ich hab die Partitionen groß, weil ich mit Festplattenplatz um mich schmeißen kann.
So viel?! Mir ist meine 80-GB-IDE-Platte vor wenigen Wochen kaputtgegangen und jetzt habe ich nur noch 2 Ältere, die ich noch aus den Regalen herauskramen konnte und habe insgesamt 30 GB...
Eine neue IDE-Platte kaufen möchte ich aber nicht, da ich mir gegen Ende des Jahres, Anfang nächsten Jahres einen komplett neuen Rechner zulegen möchte, mit SATA usw. (Der Aktuelle hat noch keinen SATA Anschluss und nicht einmal USB 2.0 wird unterstützt.:eek:)

Wenn das nun so viel Speicher braucht, bin ich wirklich am überlegen, ob ich mit BSD nicht doch noch warten sollte?

Bei mir ist / 512 MB groß. Allerdings ist bei mir /root ein Symlink auf /home/root.
/ wollte ich nach eigenem Schema auch auf 512 MB belassen, dafür aber andere Partitionen größer machen.
Eine Frage für zwischendurch: BSD verwendet nicht /home sondern /usr/home?! (Als eigentlicher Linuxuser ist mir das wirklich unbekannt...)

Wenn man den Platz wirklich nur benötigt um OpenOffice zu bauen macht es keinen Sinn /usr so groß zu machen. Schließlich kann man WRKDIRPREFIX setzen und die Sachen an einem anderen Ort bauen lassen. Dafür ist bei mir tmp deutlich größer und /var/tmp ist bei mir ein Symlink auf /tmp.
Laut der Dokumentation sollte man aber /usr möglichst groß halten.. Hmm...
 
Bei mir ist / 512 MB groß. Allerdings ist bei mir /root ein Symlink auf /home/root.

/root ist bei mir nicht verschlüsselt, aber /usr/home schon, deswegen ist das aus technischen Gründen ungünstig.

Wenn man den Platz wirklich nur benötigt um OpenOffice zu bauen macht es keinen Sinn /usr so groß zu machen. Schließlich kann man WRKDIRPREFIX setzen und die Sachen an einem anderen Ort bauen lassen.

Das stimmt. Ich wollte es aber für einen Anfänger einfach halten, damit er sich erstmal an die "Mach das so wie es gedacht war!"-Sachen gewöhnt.

Dafür ist bei mir tmp deutlich größer und /var/tmp ist bei mir ein Symlink auf /tmp.

Das mit dem Symlink mache ich nicht. Das habe ich schon mehrere Male erklärt, warum es ungünstig sein kann.
 
/ wollte ich nach eigenem Schema auch auf 512 MB belassen, dafür aber andere Partitionen größer machen.
Eine Frage für zwischendurch: BSD verwendet nicht /home sondern /usr/home?! (Als eigentlicher Linuxuser ist mir das wirklich unbekannt...)
Das System verwendet natürlich auch /home. Aber in der Default-Install ist das ein Symlink nach /usr/home, weil /usr normalerweise die größte Partition ist. Und da sind halt einige Leute auf die Idee gekommen ihre separate /home Partition nach /usr/home zu mounten statt nach /home wo sie eigentlich hingehört.
 
/usr sollte, wenn Du Dich nicht genug auskennst bequemerweise richtig groß sein. Ich stimme das gegen /usr/home ab. Man möchte ja auch mal eben ein ISO-Image herunterladen und es im Home abspeichern können, nicht?

Ich gebe Dir eine Einschätzung für /usr... Du musst die Installation bei Dir einberechnen das sind schon ca. 6,5GB (ich hab nur Gnome2 ohne parallel KDE4). Dann der Ports-Tree mit distfiles(oft fatalerweise vergessen!): 2,7GB. 490GB gehen ins /usr/src und 1,5GB ins /usr/obj. Jetzt braucht OOo auch noch 11GB zum Bauen. Rechne Dir mal aus was Du an Platz brauchst.
 
Ich hatte mir meine Partitionierung etwa so gedacht:
Code:
┌──────────────────────┐
│ad0		20000MB│
├──────────────────────┤
│ad0s1a	/	  512MB│
│ad0s1b	swap	  512MB│
│ad0s1d	/var	  512MB│
│ad0s1e	/usr	 8464MB│
│ad0s1f	/home	10000MB│
└──────────────────────┘
Es sind nur 20GB auf ad0 vorhanden und die restlichen 10 GB sind Datensicherungen, die ich unmöglich verwerfen kann... :/
Mist BSD mit so wenig Speicherplatz schaut es ja nicht so sonderlich gut aus... 11 GB zum bauen omg... :(
Ich glaube wenn's so ist, sollte ich schauen, dass ich noch irgendwo eine Festplatte finde, mit mehr Speicherplatz, bevor ich anfange FBSD zu installieren. Falls nicht, muss es warten, da ich nun keine IDE-Platte mehr kaufen werde -- wäre ja sinnlos für ein paar Monate...:confused:

In der Doku stehen immer so traumhafte Werte, wie z.B. / nur 512 MB, /tmp nur 256 MB usw.. Allerdings sind die Programme mit GUIs ja riesig; allein Firefox oder wie du schon sagtest OOo. :(

Ich wollte FBSD als Minimalinstallation in VirtualBox installieren per FTP. Allerdings bekomme ich immer einen Fehler:
Couldn't open FTP connection to ftp.freebsd.org:
Unknown error: 0.
Nach dem ersten Mal als diese Meldung erschien, habe ich einen anderen FTP Server ausprobiert, was allerdings auch nichts brachte.
Über die Optionen habe ich auf DHCP aktiviert; bei den Verbindungsdaten habe ich als hostname (was ich angeben musste) einfach fbsd angegeben. Die Subnetmask wurde automatisch gesetzt und die restlichen Felder blieben leer.
Muss ich da irgendetwas angeben, damit es funktioniert oder was für ein Fehler könnte es sein?

Meine letzte Frage ist dann noch: Weiß wer, wieso FBSD als Bootmanager LiLo ausliefert? So namentlich passt es ja gar nicht und ich persönlich mochte LiLo auch nicht unter Linux.


Danke
 
Ich wollte FBSD als Minimalinstallation in VirtualBox installieren per FTP. Allerdings bekomme ich immer einen Fehler:
Nach dem ersten Mal als diese Meldung erschien, habe ich einen anderen FTP Server ausprobiert, was allerdings auch nichts brachte.

Das kann an der Natur von FTP liegen, das zwei Ports zum kommunizieren braucht. Es können Firewall-Probleme sein oder ein Active-Passive-FTP-Konflikt. Im allgemeinen sollte man Passive-FTP verwenden. Das verträgt sich besser mit Firewalls.

Über die Optionen habe ich auf DHCP aktiviert; bei den Verbindungsdaten habe ich als hostname (was ich angeben musste) einfach fbsd angegeben. Die Subnetmask wurde automatisch gesetzt und die restlichen Felder blieben leer.

Welche Felder? Also wenn die IP eingestellt worden ist, mit der Netzmaske, dann auch DNS und die Routen stimmen, dann sollte alles klar sein.

Meine letzte Frage ist dann noch: Weiß wer, wieso FBSD als Bootmanager LiLo ausliefert? So namentlich passt es ja gar nicht und ich persönlich mochte LiLo auch nicht unter Linux.

Hmm... ich nehme immer den FreeBSD-Bootmanager. Lilo nehme ich nie, aber grub hatte ich einige Male.
 
Jetzt weiß ich mal wieder den Vorteil eines Systems das Binärpakete bevorzugt zu schätzen: OpenBSD habe ich schon auf 6 GB große Festplatten installiert. Wenn man kein X nutzt, kriegt man OpenBSD ohne Probleme auch auf 2 GB Platten installiert. Ich finde das das bauen von Ports immer optional sein sollte und ein Projekt auch Binärpakete zur Verfügung stellen sollte. Aber OK, ich will hier keinen Flamewar anfangen.
 
Nimm bei Openoffice einfach ein Package -> http://www.bsdforen.de/showthread.php?t=17403

Solange Du FreeBSD nur wieder ausprobieren willst und Platzprobleme hast, weise doch einfach alles / zu. Ich mache das auch so, da ständig irgendeine Partition zu klein war, während auf einer anderen Platz gewesen wäre. (20 GB für FreeBSD, da es sich eine 40GB Platte mit Windows teilen muss).
 
Es gibt im groben zwei Sorten von Leuten. Die einen wollen Pakete und denen macht es nichts aus, alte Software eine Weile lang zu benutzen. Die anderen wollen immer frische Sachen haben, mit dem Risiko, dass sie manchmal nicht laufen. Ich bin von der zweiten Sorte.

Pakete kann man auch benutzen, aber es gibt nicht für alles Pakete. Außerdem gibt es bei Paketen (wenn man immer frische installieren will) eher eine "Dependency Hell" als bei Ports.
 
Pakete kann man auch benutzen, aber es gibt nicht für alles Pakete. Außerdem gibt es bei Paketen (wenn man immer frische installieren will) eher eine "Dependency Hell" als bei Ports.

OpenBSD versucht im Gegensatz zu FreeBSD für alles wo es lizenzrechtlich geht ein Package anzubieten. Aus den Ports bauen kann man zwar auch, aber das ist eben optional. Außerdem sind die Package-Tools von OpenBSD wesentlich besser als die von FreeBSD (z. B. in Bezug auflösen von Abhängigkeiten). Zwar stammen die OpenBSD-Package-Tools ursprünglich mal von den FreeBSD-Tools ab, wurden inzwischen aber komplett neu geschrieben (in Perl) und sind erheblich verbessert worden. Probleme mit dem auflösen von Abhängigkeiten hatte ich noch nie unter OpenBSD.

Ich muß aber auch zugeben, das OpenBSD insgesamt weniger Ports/Packages hat, als FreeBSD. Außerdem ist der Portstree von OpenBSD an das jeweilige Release gebunden, was bei FreeBSD nicht der Fall ist. Dadurch mag FreeBSD etwas mehr Flexibilität gestatten, aber bei OpenBSD kommt es dafür auch seltener zu Problemen.

Muß halt jeder wissen, was ihm lieber ist.

Gruß
Reks30
 
Ich würde keine extra-partition für /home machen. Dann muss man sich auch nicht überlegen wie viel Platz man für /home und wie viel man für /usr verwendet.
 
Um die Diskussion noch weiter auf eine Meta-Ebene zu heben sollte man noch sagen, dass es innerhalb des FreeBSD Projektes nicht mehr unumstritten ist, an dem alten Schema aus Slices und Partitionen festzuhalten. Zu 7.1 wird es dort keine große Änderung geben, es werden lediglich die neuen GPT-Partitionen voll unterstützt werden. Sprich man kann auch von ihnen booten. Aber für später ist eine Änderung dort sehr wahrscheinlich.
Gründe gibt es mehrere. Einmal ganz simpel, sowhl die DOS-Partitionen (Slices), als auch BSDLabel können maximal bis Blockadresse 2^32 gehen. Sobald also die ersten 2 TiB Platten auf den Markt kommen, kann man sie mit diesen Schemen nicht mehr partitionieren. Diesen Punkt werden wir wohl schon 2009 erreichten. Dann ist das Argument für die teils etlichen, verschiedenen Partitionen immer gewesen, dass die Dateisysteme mit unterschiedlichen Parametern erstellt werden müssen, da sie unterschiedlich genutzt werden. /tmp z.B. anders als /usr. Bei neueren Dateisystemen, wie den aktuellen FFS-Varianten (UFS2), ist das längst nicht mehr nötig und sehr viele Nutzer handhaben es wie Linux. Zwei Partitionen, einmal / und einmal Swap.
Zuguterletzt sind dann da noch Dinge wie ZFS (würde ich als Anfänger im derzeitigen Zustand NICHT nutzen, außer du willst frustrierende Erlebnisse), gvinum (den kaum noch jemand nutzt) und HAMMER, die Partitionen komplett überflüssig machen. Also kurz gesagt, eine klare Aussage kann man da nicht treffen, auch weil im Moment vieles im Wandel ist. Im Zweifel in Sysinstall einfach "a" für Auto drücken und gut ist. :)
 
Ich wollte in Kürze gpt nutzen (großes RAID-5). Weißt Du ob ich mittels FreeBSD-Live-CD (die neue BETA2) alles für eine Installation auf GPT vorbereiten kann?
 
Ja, das geht. Ein ganz kleines Panik-Tutorial, geschrieben aus dem Kopf. Dazu natürlich von der fixit CD oder DVD booten. Hier sollte aber gesagt sein, dass gpt(8) veraltet ist und gpart(8) empfohlen wird, welches ich aber leider noch nicht kenne.

Erstmal legen wir einen neuen GPT an:
Code:
gpt create /dev/XXX

Nun machen wir ihn bootbar:
Code:
gpt boot  -b /boot/pmbr -g /boot/gptboot  /dev/XXX

Nun müssen wir eine Partition für /boot anlegen. Diese und NUR diese muss die GUID "freebsd-boot" haben, da daran der gptboot sich den /boot/loader sucht. Ich nehme hier 4096 Blöcke, was recht groß ist, man kommt auch mit weniger aus:
Code:
gpt add -s 4096 -t freebsd-boot /dev/XXX

Nun können weitere Partitionen angefügt, gelöscht und mehr werden. Bietet sich an vielleicht eine Gparted Live-CD zu starten, da man hier alles schön grafisch machen kann. Wichtig ist nur darauf zu achten auf jeden Fall die korrekten GUIDs zu vergeben. Sonst kann alles (vor allem andere Betriebssysteme) explodieren:
- "freebsd" für Slices, die per bsdlabel(8) weiter zerlegt werden
- "freebsd-ufs" für FFS/UFS Partitionen
- "freebsd-zfs" für zpool(8)
- "freebsd-swap" für Swappartitionen
- "freebsd-vinum" für gvinum Plexes
 
Vielleicht sollte man dazu sagen, dass FreeBSD sein UFS eigentlich überall erzeugen und mounten kann, egal ob ad0, ad0a, ad0s1 oder ad0s1a... (früher gabs auch ad0s4s1 etc...)
Nur mit dem booten geht das nicht von allen Varianten.
Swap kann man sich auch mit GNU/Linux teilen, nur muss man dem GNU/Linux dann beibringen beim Start seine Signatur neudraufzuschreiben.
 
Vielen Dank für eure ganzen Antworten. Mir ist BSD mittlerweile schon einiges klarer geworden und ich werde auch noch ein wenig Daten sichern und ein wenig weiter informieren, bevor ich's installier -- Problem ist sonst, dass ich sonst eventuell keine Referenzen nachschlagen kann, da eventuell kein Internet besteht und so etwas, dass ich FBSD gleich wieder runterschmeiße. Daher: Zuerst informieren, dann machen. :D

Danke aber, BSD habt ihr mir nun so nah gebracht, dass ich es wirklich interessant finde -- vor allem im Vergleich zu Linux.^^
 
Wenn du das FreeBSD auf der Platte hast, findest du in /usr/share/doc/handbook das Handbuch in verschiedenen Formen. Als Text, HTML, usw. :)
 
Hei.
Lasst mich zu einem meiner Lieblingsthemen auch noch was sagen.
Es gibt Gründe für SWAP und es gibt Gründe für Partitionen und es gibt gute Gründe für mehrere Festplatten in einem Rechner. Das will ich nicht leugnen, doch ich will das ein wenig nüchterner betrachten.
Wer nur ein einziges System betreiben will und 2GB RAM hat, braucht keinen SWAP und keine Partitionen.
Nochmal, es kann Vorteile haben, es gibt Situationen und einige hörten wir schon, die Partitionen sinnvoll machen.
Uns aus der Steinzeit wurde es allerdings etwas anders erklärt.
Dazu solltet ihr bedenken, daß ich noch lernen konnte, wie Köpfe an Festplatten ausgetauscht und justiert werden. Deshalb der Ausdruck Steinzeit. Damals waren Festplatten wirklich groß und eine einzige Scheibe hatte einen Durchmesser von etwa 30cm. Speicher konnte man teilweise noch sehen, ich meine die einzelnen Zellen, die aus kleinen Metalringen bestanden, durch die Drähte in verschiedenen Richtungen gezogen waren. Der Stromfluß konnte ein Magnetfeld ändern und eben über eine weitere Leitung auch der Zustand abgefragt werden. Jedenfalls machten sich die Software-Freaks damals ständig Sorgen um Performance und bei den Platten wollten sie, daß sicher gestellt ist, daß manche Daten von den langsameren inneren Spuren kommen würden und andere auf den schnelleren Spuren weiter außen liegen sollten. Als die Systeme Betriebssysteme wurden, die von der Hardware abgekoppelt nicht mehr die Steuerung direkt übernehmen mußten, sondern mit Kontrollern sprachen, da wurde es sinnvoll, solche Partitionen anlegen zu können, um Daten bewußt auf einer Platte verteilen zu können. Dies gilt erst recht, seit dann diese Systeme selbst von den Platten gebootet und auch Teile nachgeladen werden konnten. Ich will mich da nicht weiter verlieren, aber wenn ich an heutige Rechner denke und seien es auch nur PCs, dann erübrigt sich derartige Sparsamkeit vollkommen.
Deshalb erkläre ich gerne, daß dann, wenn jemand nicht schon sehr genau weiß, wofür und weswegen er Partitionen haben möchte, am liebsten gar keine nehmen sollte.
Wenn jemand einen SWAP braucht, weil er dorthin auch Dumps erzeugen will, oder weil er wirklich nicht ausreichend Speicher in seinen Rechner nehmen kann (was heute fast nie mehr gilt), dann wird es schwieriger und zwar aus dem Grund, weil sicheres booten am besten aus der ersten Partition erfolgt. Bei anderen Konstruktionen braucht es evtl einen Bootloader. Somit würde dann der SWAP aber weit nach hinten geraten und das möchte vermieden werden, weil er dann an der Stelle liegt, die den langsamsten Datentransfer bietet. So wird dann meist eine kleine Partition für /boot genommen um dann ein SWAP anzulegen und danach den Rest zu bringen. Weil aber wirklich der SWAP im Grunde nie gebraucht wird, würde ich ihn auch an die langsame Stelle legen. Bei ausreichend Speicher kann dann später einfach mittels swapon oder swapoff der SWAP ein oder ausgeschaltet werden, was ausreichend Praxisnah für die meisten Fälle ist.
Ansonsten einfach eine Partition für / und fertig.
Selbst das Booten von UFS2 Dateisystemen mit Softupdates lief bei mir auch immer vollkommen unproblematisch, so daß ich keine eigens präparierte /boot brauchte. Die größte Flexibillität für spätere Änderungen bleibt einem ohne Partitionen.
Ich betone nochmal, daß es spezielle Gründe gibt, trotzdem Partitionen zu nehmen. Etwa kann eine solche mit wenigen Rechten (no-exe) gemountet werden und als Download -Folder dienen. Auch, für diverse spezielle Aufgaben, es wurde ja schon erwähnt.
Doch, wer sich ein System auf einem PC aufbauen will und nicht diese Neigungen hat, wer nicht schon eine Idee davon hat, was er da machen will, dem möchte ich unbedingt raten, nicht dem vorgegebenen Schema von FreeBSD zu folgen, sondern es mit nur einer Partition zu probieren.
So hat mir bei meinem amd64 Sysinstall etwa 500MB für / (und damit eben auch die Grenze für /boot) vorgeschlagen und damit kann ich nicht mal zwei Kernel gleichzeitig in /boot liegen haben. Das Problem ist nicht einfach zu umgehen, jedenfalls nicht für mich, denn ich habe keinen Bootloader und starte direkt FreeBSD als einziges System aus dem MBR und ich weiß vielleicht nicht genug dazu, denn der Kernel muß ja zur Bootzeit erreichbar sein, wenn die anderen Dateisysteme noch gar nicht gemountet sind. Ich kann zwar einen neuen Kernel bauen und dann den alten gegen den neuen austauschen, wenn der aber dann nicht funktioniert, muß ich mich gut konzentrieren, denn so oft kommt das ja nicht vor, daß ich da Routine entwickelt hätte. Also, hier hätte ich besser nicht auf die Vorgabe gehört und seit ich dies nun auch nicht mehr tue, hatte ich noch keine Probleme erfahren.
Dies kleine Beispiel sollte nur illustrieren, wie schnell man daneben liegen kann und ich hätte noch so eines. Auch /tmp wurde in diesem System von Sysinstall auf lächerliche 500Mb beschränkt. Das genügt noch nicht mal, um CD-s hier als iso zwischenzulagern. Einige Prozesse legen hier viele Informationen ab und wenn ein System lange läuft und vielleicht auch einige Anwendungen mal Abstürzen und einen log erstellen, dann kann sich ein System auch aufhängen, bei dem eine Partition voll ist.
Ich sehe da keinen Vorteil, daß dann nur eine Partition voll ist, wenn das System trotzdem steht. Es erfordert eine helfende Hand, um weiter zu machen und die muß aber genau nun verfügbar sein. In Zahlen: eine moderne Festplatte mit mehreren freien GB kann nicht ausgenutzt werden, eine popelige 500MB Partition ist voll gelaufen. Hätte es diese Partition nicht gegeben, wäre die Platte insgesamt am Füllen, doch das dauert unter Umständen sehr viel länger (ein einziges GB schon doppelt so lange!) und kann dan viel weniger dramtatisch bei Gelegenheit bereinigt werden.

Also, die geringen Vorteile hinsichtlich der Performance stehen dem sorglosen und einfachen Handling entgegen. Deshalb wieder: wer nicht ganz genau weiß, was er mit mehreren Partitionen möchte, soll es einfach mit einer einzigen versuchen! (Und am besten ohne SWAP).
 
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