Diese Randgruppen-Programmiersprache gefällt mir außerordentlich gut. Und so richtig verstehe ich nicht, warum Racket als solche gehandelt wird.
Naja. Speziell hier in Europa hatte
Lisp eh nie den Stand den es jenseits des großen Teiches hatte.
Wenn Du heute mit einer neuen Sprache anfängst oder eine Alte wiederbeleben willst, dann muss die signifikante Vorteile gegenüber dem haben, was bereits da ist.
Vieles was
Lisp einstmals auszeichnet ist aber inzwischen in den Mainstream gewandert.
Weiterhin steht auch keine Marketing-Maschinerie hinter
Racket oder
Lisp im Allgemeinen.
Und auch keine Firma die da ordentlich investiert. Solche Sprachen wie
Go sind deshalb erfolgreich, weil eben
Google dahinter steht und die Entwicklung vorantreibt. Hast Du sowas nicht, brauchst Du zumindest eine einigermaßen große Community.
Ohne kritische Masse wirds für eine Sprache schwer. Ein gutes Beispiel ist das hier schon diskutierte
D.
Was Du dann brauchst ist ein Ökosystem. Eine Sprache allein nützt Dir nicht viel. Was heute verlangt wird, sind Tools, Bibliotheken/Frameworks. Dokus.
Man kann sagen, dass
Racket da gar nicht so schlecht aufgestellt ist.
Man muss aber auch zugeben, dass andere Sprachen da deutlich besser sind, um hier mal exemplarisch
Python zu nennen.
Von der Sprache her ist
Python
Common Lisp oder
Racket unterlegen. Aber es gibt halt für jeden Sch**ß eine Bibliothek, wo Du Dir dann mit wenig Aufwand Deine Lösung bauen kannst. Und solche Sachen sind halt Dinge, die heutzutage zählen.
Das Du ne elegante Lösung gefunden hast interessiert dagegen (außerhalb gewisser Programmiererkreise) keine Sau.
Das muss man einfach zur Kenntnis nehmen und so akzeptieren.
Und letztlich für sich gucken, was man denn selbst denn will.
Ich mach ja nu schon ein paar Jährchen
Racket und mir ist auch bewusst, dass ich mir damit Nachteile einhandle. Aber ich nehme das in Kauf, weil es mich immer sehr genervt hat, wenn die Sprache mir irgendwelche Grenzen gesetzt hat.
Die klare Syntax und gute Dokumentation finde ich schon erwähnenswert.
Die meisten würden sagen, die Syntax ist gerade das, was abschreckt. :-)
Natürlich hast Du recht. Die Syntax ist super einfach und hat auch viele Vorteile. Ist auch alles sehr homogen.
Die meisten "wollen" aber offenbar eine komplizierte Syntax. Oder sagen wir besser: Sie sind es so gewohnt. Und auch das ist sehr wichtig bei einer Sprache. Darum findest Du ja auch in vielen Sprachen diesen C-Stil. Den kennen die Leute. Der wird eher akzeptiert als irgendwas "Exotisches".
Das ist ein ganz wichtiger Erfolgsfaktor. Also das man durchaus sich auch mal für etwas Schlechtes entscheiden müsste, wo man aber weiß, das das die Leute kennen.
Dann sind wir jetzt schon zwei.
Ja. Ganz so dramatisch ist es nicht. Ich weiß, dass
Racket in der Universität Tübingen in der Lehre eingesetzt wird. Dann noch in Hamburg, glaube ich. Und dann gibt es noch eine Uni. Habs nicht mehr genau im Kopf.
Finde ich als Lehrsprache auch ganz prima (gut, wurde ja auch dafür gemacht).
Ich weiß auch nicht, wer auf die glorreiche Idee gekommen ist, dass
Java Lehrsprache an Hochschulen sein sollte. Java ist als Lehrsprache in meinen Augen völlig ungeeignet.
Gut. War sicherlich auf dem Zeitgeist der 90er Jahre geschuldet, als es ja nicht nur einen gewissen Hype um
Java gab, sondern auch die Bestrebungen anfingen, dass so ein Studium praxisnäher sein müsse.
Andererseits ist es vielleicht gar nicht so verkehrt, wenn
Racket nicht in der Ausbildung verwendet wird. Stellt euch mal vor, das wäre so und dann in der Praxis müssen sich die Leute dann plötzlich mit
Java,
Javascript und
PHP umherschlagen. Die würden ja ihres Lebens nicht mehr froh.
