Das ist nicht das Thema, dass jemand mit seiner Arbeit auch Geld verdienen soll und jemand, der Gedichte schreibt oder SW entwickelt, soll dafür "seinen gerechten Lohne erhalten".
Und da ist halt die Frage wie das mit einer "Softwareflatrate" gehen soll. Klar kann man einfach Geld von allen einsammeln und das dann auf die Open-Source-Entwickler verteilen. Doch dann gehts ja schon los. Wie soll die Verteilung aussehen. An jeden gleich viel wird nicht gehen. An dem Umfang des Programms? Auch schwierig. Da schreibt einfach jemand seine Programme extra kompliziert. Die Anreize die das setzt sind also unglücklich.
Vielleicht nehmen wir doch lieber die Anzahl der Downloads. Weil das spiegelt ja auch die Beliebtheit eines Programms wieder. Mal abgesehen davon, das man eine korrekte Zählung implementieren müsste ist auch hier die Frage, welche Anreize das setzt. Bei sowas kommen halt Mainstream-Lösungen raus. Randbereiche oder Neues werden da wenig gewagt. Das ist im Prinzip die Situation die wir jetzt schon haben.
Nur das alle dafür bezahlen müssen. Auch die, die gar kein Computer haben weil sie das doof finden (was ja auch ein Gerechtigkeitsproblem ist).
Ein Chefarzt einer kleinen Klinik fragte mich mal so etwas: "Ich verdiene hier etwa 300K im Jahr. Natürlich trage ich Verantwortung.
Der Punkt war ja auch gar nicht, ob der Arzt nun zuviel oder zu wenig verdient. Der Punkt war, das wenn im Parlament halt in seiner Zusammensetzung nicht die Gesellschaft widerspiegelt, dann werden die Diskussionen darin halt eher einseitig sein.
Wenn Du nur Ärzte im Parlament hast, werden die Sachthemen eben oftmals unter den Blick eines Arztes diskutiert. Es gibt aber auch Handwerker usw. die Sachen anders sehen deren Standpunkte aber gar nicht vertreten und entsprechend berücksichtigt werden.
Aber, hat unser Bundeskanzler nicht auch Verantwortung?
Ja. Als Bundeskanzler verdient man definitiv zu wenig.
Ich wäre auch sofort dafür, das Abgeordnete doppelte Bezüge erhalten. Wenn sie dann aber zum Ausgleich nicht irgendwelche Aufsichtsratsposten etc. haben. Die sollen sich auf ihre Arbeit konzentrieren.
Und es soll durch Nebenerwerbe nicht zu Interessenkonflikten kommen.
Narzisstische Psychopathen haben das Zeug, Führungspositionen zu besetzen und tun das auch. Ich denke und sehe in der Industrie und Wirtschaft noch viel mehr, als in der Politik.
Definitiv. Ich hatte es bei der Politik belassen, weil das das Thema war. :-)
Aber ist es irgendwie zu rechtfertigen, dass jemand im Jahr nicht 300K sondern 300M und noch mehr Euro scheffelt?
Wie gesagt. Irgendwie musst Du ja eine Bemessungsgrundlage haben.
Und da fangen die Probleme an. Klar kannst Du sagen, das ein Arzt ja über Leben und Tod entscheidet. Er also viel Verantwortung trägt. Doch wieviel ist das in Euro und Cent nun wert? Man kann sich ja auf den Standpunkt stellen, das Leben mit Geld nicht aufzuwiegen ist. :-)
Trotzdem will er natürlich bezahlt werden. Die Preisfindung ist nichttrivial. In einem kapitalistischen System wird das normalerweise durch Angebot und Nachfrage geregelt, was in vielen Bereichen auch gut funktioniert. In anderen Bereichen wiederum nicht so gut (was aber auch oft politisch bedingt ist wie z.B. der unterbezahlte Altenpfleger).
Auf der anderen Seite hast Du Fußballer mit Millionengehälter. Da nimmt der Angebot-und-Nachfrage-Mechanismus ja schon teilweise groteske Züge an, weil das an den Normalbürger nicht mehr wirklich zu vermitteln ist.
Was könnte helfen?
Aufklärung. Aufklärung=Bildung.
Ist ganz sicher ein sehr wichtiger Bereich. Muss aber auch richtig gemacht werden. Und es muss natürlich dann auch ein Konsens darüber geben, was richtig und falsch ist. Und es muss auch ein Interesse daran geben.
Von politischer Seite besteht da kein Interesse wirklich was zu ändern.
Klar. Es gibt Änderungen. Regelmäßig werden im Schulbetrieb ja irgendwelche "Reformen" durchgeführt. Die laufen ja auch etwas unglücklich weil die meist so nach dem Motto sind: Probieren wir mal was und gucken, was dabei heraus kommt. Nur läuft dieses Experiment natürlich mit Kindern die eben darunter leiden. Eine OP am offenen Herzen, wenn man so will. Geht es schief, dann hat man halt den betroffenen Kindern die Schule versaut.
Kurzum: Der IST-Zustand ist katastrophal und ich sehe da auch wenig Möglichkeiten grundsätzlich etwas zu ändern.
Und Aufklärung. Naja. Könnte durch die Medien stattfinden. Tut sie aber nur begrenzt, was zum einen daran liegt das Medien selbst abhängig sind (z.B. durch Werbekunden) oder auch gleich im Besitz oder zumindest unter dem Einfluss der Politik sind.
Und das Internet, was hätte zu einer Demokratisierung beitragen können, weil dies ermöglicht das jetzt nicht mehr nur jeder alles lesen, sondern selbst auf ins Internet was einstellen kann, versagt da in der Praxis auch so ein bisschen weil es durch starke Konzerne zentralisiert wird.
Ich bin ziemlich sicher, dass dann auch Psychopathen sehr viel besser eingedämmt werden könnten und auch würden.
Ja. Man muss dazu sagen, das Psychopathen ja nicht automatisch negativ für eine Gesellschaft sind. Solche Leute muss es natürlich geben wie alle anderen auch. Gerade Diversität sichert ja einer Gesellschaft den Fortbestand. Nur müssen die Verhältnisse auch ausgewogen sein. Wenn überwiegend Psychopathen das Sagen haben, dann ist das problematisch. Aber eben auch, wenn überwiegend ähm ... "Weicheier" das Sagen haben. :-)
In Gesamt-EU habe ich mehr Hoffnung.
Ja. Aber wirkliche Hoffnungen konnte man da ja auch nie haben. Das war doch schon immer sehr stark durch die Wirtschaft bzw. wirtschaftliche Interessen bestimmt.
Den Leuten hat man das natürlich nicht direkt erzählt. Den hat man das schmackhaft gemacht mit Reisefreiheit usw. Gut. Man hätte natürlich ahnen können, das Reisefreiheit auch bedeutet man kann billige Arbeiter aus Rumänien holen die dann hier Fleisch zerlegen. :-)
Sowas wie Exportweltmeister klingt natürlich auch immer cool. Bedeutet aber für alle anderen, die vor allem importieren (wenn jemand viel exportiert muss es ja auch immer ein oder mehrere geben die mehr Importieren als Exportieren) das die dortige Wirtschaft darunter leidet und das die Länder die Waren deshalb auf Pump bezahlen müssen (daher ja auch die Krisen in südlichen Ländern wie z.B: Griechenland).
Die EU war nie wirklich ein Projekt der Menschen. Und wen wunderts. Die EU leidet ja bis heute unter einem argen Demokratiedefizit. Und das wurde auch noch mal GANZ BESONDERS DEUTLICH bei der letzten EU-Parlamentswahl.
Eigentlich lässt sich das ja zusammenfassen, dass Geld der Wert ist in welchem Macht gemessen wird (man könnte ja auch sagen, dass das die Definition des Begriffs Kapitalismus ist). Wenn man aber Demokratie will, wo die Macht vom Volk ausgeht gibt's hier natürlich einen Widerspruch.
Muss es aber, meiner Ansicht nach, nicht zwangsweise geben. Also den Widerspruch zwischen Kapitalismus und Demokratie. Das Problem sind tatsächlich, wie Du ja auch sagst Geld und Machtkonzentration. Die sich aber prinzipiell verhindern oder zumindest minimieren ließen.
Das geht ja so weit, dass viele Leute für Geld/Arbeit Dinge tun, die sie sonst nicht tun würden, aus Gründen von Moral oder Würde zum Beispiel.
Ja. Das Problem ist, das einige Arbeiten unangenehm sind aber trotzdem gemacht werden müssen.
Ein BGE, das auch Reiche bekommen hört sich da meiner Meinung am Fairsten an.
Auf der Haben-Seite hast Du natürlich das Plus, das Du viel Verwaltungsaufwand sparst (und damit auch wieder Kosten die durchaus nicht zu vernachlässigen ist). Wenn Du halt bei jedem HartzIV Empfänger umständlich prüfen musst, ob der Bezug nun gerechtfertigt ist oder nicht, dann ist das halt ein enormer Aufwand.
Also kann es sich durchaus lohnen einfach "HartzIV" für alle auszuzahlen und sich die aufwendigen Prüfungen zu sparen.
Auf der Haben-Seite hast Du auch, das sich halt niemand mehr für unwürdige Arbeiten hergeben muss, wenn er nicht will.
Allerdings hat das Ganze halt auch ein paar andere Implikationen. Um mal bei den unwürdigen Arbeiten zu bleiben. Du hast ja schon seit Jahrzehnten das Problem, das es Arbeiten gibt die "kein Deutscher" mehr macht. Wenn Du also selbst unter den meiner Meinung nach beschämenden HartzIV-Bedingungen keinen mehr überzeugen kannst ungeliebte Arbeiten zu machen, dann wird das bei einem bedinungslosen Grundeinkommen (BGE) vermutlich nicht besser.
Fraglich ist auch, inwie weit die Einsparungen der Verwaltung die tatsächlichen Kosten tragen. Außerdem werden die Löhne steigen müssen. Weil für ein paar Kröten mehr machen sich nur weniger irgendwelche Jobs.
Insgesamt führt das dazu, das die Geldmenge steigt. Bedeutet Inflation: Im Klartext: Die Preise steigen. Irgendwann ist Dein BGE halt nicht mehr ausreichend. Das muss also erhöht werden, womit Du die Inflationsproblematik aber auch nur weiter anheizt.
Konkret weiß man nicht, ob es in der Praxis funktioniert. Man muss da also vorsichtig sein das als Lösung der Probleme anzusehen.
Vielleicht kann man ja die Geldschöpfung etwas umkrempeln, dass sie dem Gedanken der Demokratie mit der Verteilung der Macht auf das Volk besser entspricht.
Das finde ich ja den größten Betrug überhaupt. :-)
Also normal gehen ja die Leute davon aus, das Sparer ihr Geld zur Bank geben und genau dieses Geld von der Bank dann verliehen werden kann (Kreditvergabe).
In der Praxis funktioniert das natürlich nicht so. Ja. Die Bank muss eine Mindestreserve haben. Nur 10% der Kredite müssen durch Einlagen gedeckt sein.
Das heißt, wenn jemand zur Bank geht und einen Kredit aufnimmt dann fasst die Bank gar nicht wirklich die Einlagen der Sparer an, sondern gibt dem Kreditnehmer einfach Geld aufs Konto. Geld das real gar nicht existiert. Nur in den Büchern der Bank. Und das muss der Kreditnehmer aber zurückzahlen. Plus Zinsen (Zinsen sind im Klartext Geld, was noch gar nicht im Wirtschaftskreislauf drin ist und nur durch künftige Kredite da rein kommen kann).
Wenn man sich das mal so auf der Zunge zergehen lässt. Ich leihe dem pit234a 10 Euro, obwohl ich nur ein Euro im Portmonais habe und der muss mir Ende des Jahres aber 12 Euro wieder geben. Sonst kriege ich das, was er bei mir als Sicherheit hinterlegt hat. Hab ich also am Ende 11 Euro Reingewinn (gut; abzüglich meines Verwaltungsaufwandes). 11 Euro die es vorher gar nicht gab. Klingt nach einem sicheren und profitablen Geschäft. :-)
Ich weiß, das klingt jetzt alles sehr nach Kommunismus.
Kommunismus muss ja nicht per se ein Problem sein. :-)
Das hat ja seinen schlechten Ruf vor allem daher, das die Leute dabei an Nordkorea oder Stalin denken, obwohl das mit Kommunismus oder selbst mit Sozialismus im eigentlichen Sinne nicht viel zu tun hat. :-)
Trotzdem bleibt fraglich, wie gut selbst ein korrekt implementierter Kommunismus (oder Sozialismus) in der Praxis funktioniert.
Nicht zuletzt auch deshalb, weil es immer Menschen gibt die mehr wollen. Gut dargestellt ist das ja in George Orwells "Animal farm"
Um wieder ein bisschen näher ans Thema zu kommen. Ich glaube auch, dass sich das mit den oberen 0,1% gerade an Bill Gates entlädt.
Durchaus.
Was ein wenig komisch ist, weil Jeff Bezos reicher ist, extrem von der Krise profitiert und Amazon ja deutlich mehr Dreck am Stecken hat.
Der hält aber seine Klappe. :-)
Ich meine, das ist ja das was die wirklich cleveren Reichen ausmacht. Die meisten kennt man gar nicht, weil die eben ähm Öffentlichkeitsscheu sind und ja auch teilweise gute Gründe dafür haben. :-)
Irgendwie so, sprach der Jesus vor etwa 2000 Jahren:
"Selig, die arm sind im Geiste, denn es ist schwieriger für ein Kamel durch ein Nadelöhr zu gehen, als für einen Reichen in den Himmel zu kommen."
Lustig ist ja gerade, das die daraufhin gegründete Kirche und dessen führende Leute sehr viel Reichtum angehäuft haben. :-)
Religion war immer schon ein Macht (und Geld) Vehikel.
doch schon, denn die ersten real existierenden Kommunisten erkannten eben auch sehr schnell, dass jede Religion der Freien Entwicklung der Menschen hinderlich ist (natürlich im richtigen Sinn!) und kämpften deshalb gegen diese Institutionen.
Real wurde das "Opium des Volkes" nicht bekämpft wegen seiner sedierenden Wirkung, sondern weil ein neuer Machtapparat natürlich immer bemüht ist alte Machtapparate möglichst restlos zu beseitigen.
Ist auch logisch. Selbst bei dem Highlander durfte es nur Einen geben. :-)
sehr sehr wenig mit dem zu tun, was die Religionsgründer daraus gemacht haben
Ja eben. Aber das hast Du halt immer irgendwie. Klar gibts auch echte Gläubige. Auch innerhalb der Institution. Aber vereinnahmt und dominiert wird das natürlich immer von Anderen.