Flash: Streit Adobe vs Apple

troll

Well-Known Member
http://www.heise.de/newsticker/meld...ht-weiter-Adobe-liebt-jetzt-Apple-999947.html

Ich geb mal ganz offen zu, dass ich Apples Einschränkungen überhaupt nicht mag.
Aber hey Adobe - wie kann genau diese Firma von Plattformunabhängigkeit und ähnlichen Sachen reden, wenn sie ihre Produkte bisher primär für Mac und Win angeboten haben und auf alle anderen Plattformen geschi**en haben?
Das jahrelange Gerangel um den Flashplayer. Systeme wie Linux wurden lange Zeit miserabel unterstützt, von BSDs mal ganz zu schweigen.
PS gibts schon seit ner halben Ewigkeit für den Mac - und natürlich für Windows.
Wo bitte ist die Plattformunabhängigkeit. Da ziehen auch keine Argumente mit Marktanteil eines Systems, denn auch zu Zeiten als Linux vor Mac lag gab es sowas nicht für Linux.

Ich finde es richtig, was Adobe schreibt - es ist falsch und unfair Flash auf dem Ding zu verbieten. Hehe, aber es trifft genau den Richtigen.

Kloppt euch Kinners, in dem Fall ists gut für den Verbraucher. Schlagt euch, kratzt euch, gebt euch Tiernamen!
 
Das Problem ist einfach, dass Flash auf ARM-CPUs einfach beschissen läuft, bzw. an sich noch gar nicht offiziell erhältlich ist. Inoffizielle Betas (Alphas?) können nicht mal YouTube-Videos auf den ARM-CPUs ruckelfrei abspielen. Daher ist die ganze Sache noch recht unbrauchbar, keine Ahnung, warum Adobe da so einen Aufstand macht, wenn sie nicht mal was anbieten...

Andere Tablet-Hersteller bieten (als Workaround) übrigens in ihren Geräten bestimmte "YouTube-Modis" die nix anderes machen, als YouTube auf HTML5 umzubiegen ;)

In Kurz: Flash ist auf ARM-CPUs einfach deutlich zu langsam.
 
Flash hat schon immer eine Menge CPU gezogen, selbst unter Windows, wo es wohl am besten funktioniert. Wenn man ein Browser-Fenster mit Flash offen hat sollte man mit dem Rechner nichts anderes mehr machen.
 
Hallo,

den Streit zwischen Adobe und Apple finde ich absolut reif fürs Kabarett. Priol würde es nicht besser machen. Die beiden Closed-Source-Verfechter und Blockierer der Plattform-Unabhängigkeit werfen sich gegenseitig vor, dass sie nicht Plattform unabhängig sind: "Haltet den Dieb, ruft der Dieb"

Vor allem Apple sollte hier die Luft anhalten: HTML5 mit H.264-Codec. Sehr Plattform unabhängig und so lizenzfrei.

Man wird sehen, wie die Kabarettnummer ausgehen wird.

JueDan
 
Ich kann die Position von Apple durchaus verstehen.
Ich selber finde Flash nicht gut und wenn Steve Jobs das genauso sieht ist das ok.

Wer ein Produkt anbietet, sollte auch entscheiden dürfen, welche Features ein Produkt unterstützt. Wenn den Kunden das nicht gefällt, müssen sie sich für ein anderes Produkt entscheiden. Ich würde mir kein IPOD kaufen, weil es mich stöhrt, dass ohne Jailbreak nur von Apple signierte Apps installiert werden können.

Ich fand es auch nicht in Ordnung, Microsoft zu verbieten, den Internetexplorer als Standardbrowser mit zu liefern. Auch diesen nutze ich selber nicht, aber als Hersteller sollte man durchaus die Möglichkeit haben, eigene Produkte im Paket auszuliefern und zu versuchen, sich am Markt weiter zu etablieren.

Wenn Apple Flash boykottiert, ist das doch (fast) genau das selbe, wie wenn OpenBSD Blobs boykottiert, abgesehen davon, dass OpenBSD nicht durch Signaturen das Einbinden von Blobs unterbindet.

Es sollte das gute Recht eines jeden Hersteller sein, sein Produkt so zu gestalten, wie er es für richtig hält und wie die Kunden es akzeptieren. Wenn ich einen Browser entwickle und dieser Browser nicht auf facebook zugreifen kann, weil ich als Entwickler facebook nicht mag, dann ist das halt so. Wenn deshalb keiner meinen Browser nutzt, ist das mein Problem.
 
Ich kann die Position von Apple überhaupt nicht verstehen. Nur weil Flash technisch gegenüber HTML5 weit unterlegen ist, heißt das noch lange nicht, daß Apple seinen Nutzern vorschreiben können sollte, was sie auf ihrem eigenen Gerät an Software installieren. Das ist hier das Grundproblem und nicht Flash vs. HTML5.

Das mit OpenBSD und Blobs zu vergleichen ist unangemessen. Jeder kann sich ein eigenes OpenBSD mit den gewünschten Blobs bauen, wenn er das will.

Genauso mit Microsoft und dem Internet Explorer: Vergleichbar wäre es hier, wenn Microsoft per Signatur die Installation von Firefox verhindern würde. Was gäbe das wohl für einen Aufschrei?
 
... Es sollte das gute Recht eines jeden Hersteller sein, sein Produkt so zu gestalten, wie er es für richtig hält ...

Ich finde das man an dieser Stelle unterscheiden muss. Und zwar zwischen "spezialisierten Geräten" wie z.B. einer Microwelle und "universellen Geräten" wie z.B. PC´s, iPhones, etc.

Niemand (außer Hacker :huth:) wird von spezialisierten Geräten verlangen das es etwas anderes (oder mehr) tun als vom Hersteller gedacht.

Universelle Geräte sind nicht an einen speziellen Einsatz gebunden. Der Hersteller kann nicht voraussagen für was ich sein Produkt einsetzen möchte (Kann ihm auch ein gutes Stück egal sein). Jeder sollte tun und lassen können was er möchte.

Dies gilt meiner Ansicht nach auch für Smartphones und TabletPCs. Gerade wenn diese als (Taschen-)computer beworben werden.
 
Jeder ist doch aber seines Glückes Schmied. Wenn Apple kein Flash erlaubt, sollen sie es doch machen, es ist ihr Ding. Wenn ich dann aber als potentieller Nutzer unbedingt auf Flash angewiesen bin, nehme ich eben kein Produkt von Apple.
Ich sehe es wie Florian88 -- auch MS sollte den eigenen Browser vorinstallieren dürfen, was spricht dagegen? Ein Autohersteller wird auch nicht gezwungen, dem Kunden Teile der Konkurrenz anzubieten.
Zu Ende gesponnen wäre es am gerechtesten, wenn man beim ersten Einschalten eines Rechners gefragt wird, welches Betriebssystem man installiert bekommen möchte.
 
Ein Autohersteller wird auch nicht gezwungen, dem Kunden Teile der Konkurrenz anzubieten.

Das trifft so nicht zu. Jedem Dritthersteller ist es erlaubt Teile für Fahrzeuge herzustellen, die die Anforderungen erfüllen. Und jede freie Werkstatt ist berechtigt sie einzubauen.
 
Das trifft so nicht zu. Jedem Dritthersteller ist es erlaubt Teile für Fahrzeuge herzustellen, die die Anforderungen erfüllen. Und jede freie Werkstatt ist berechtigt sie einzubauen.

Klar, aber wenn ich mir nen Neuwagen kaufe, werde ich nicht vor die Wahl gestellt. :)
 
Ich kann die Position von Apple durchaus verstehen.
Ich selber finde Flash nicht gut und wenn Steve Jobs das genauso sieht ist das ok.

Da Apple selbst h.264 Patente hält und Drohgebarden gegenüber Theora ausspricht, da sie der Ansicht sind, dass Theora ihre Patente verletzt ist ihre Position durchaus verständlich.
Verantwortlich für dieses ganze Codec-Chaos sehe ich allerdings die W3C, denn die haben es nicht fertig gebracht eine eindeutige Spec für HTML5 zu schreiben und treten imo gerade ihre eigenen Prinzipien mit füßen.

Alles in allem ist mir eigentlich Flash ganz recht verglichen mit h.264, denn die Rechtssituation bezüglich Flash und dessen Verwendung/Verbreitung ist relativ klar. Bei h.264 sieht das anders aus. Im Prinzip muss man sich da schon wenn man mit einer HD-Cam etwas zu kommerziellen Zwecken aufnimmt erstmal mit der MPEG-LA finanziell einigen. Steht ja auch im Handbuch eines jeden HD fähigen Camcorders drinne...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ähm, die Flash-Videos sind meist auch in h.264 kodiert. Flash funktioniert da lediglich als Container.

Um die Patentverstrickung kommt man damit nicht herum.
 
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Das mit OpenBSD und Blobs zu vergleichen ist unangemessen. Jeder kann sich ein eigenes OpenBSD mit den gewünschten Blobs bauen, wenn er das will.

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Ach und wie? Willst du die Treiber selber schreiben und manuell hineinfrimmeln. Gibt's ein verstecktes Repos.?


Das Problem ist eher, das Flash einzig auf Windows halbwegs akzeptabel läuft. Ich würde Flash als das Word des Webs bezeichnen.
 
Ach und wie? Willst du die Treiber selber schreiben und manuell hineinfrimmeln. Gibt's ein verstecktes Repos.?


Das Problem ist eher, das Flash einzig auf Windows halbwegs akzeptabel läuft. Ich würde Flash als das Word des Webs bezeichnen.
Jeder kann seinen eigenen Zweig aufmachen der genau das tut. Mach mal deinen eigenen Zweig vom IPhone OS auf.
 
Und die anderen Flash-Codecs sind nicht patentiert?

Das war eine rhetorische Frage, die muss nicht beantwortet werden.
 
Ach und wie? Willst du die Treiber selber schreiben und manuell hineinfrimmeln. Gibt's ein verstecktes Repos.?
Das ist das Problem von demjenigen, der unbedingt Blobs haben will. Mein Punkt ist, daß das Entfernen bestimmter Treiber aus einer OpenBSD-Standardinstallation auf keinen Fall mit aktiv durchgesetzten Restriktionen gegen die Installation bestimmter Software seitens Apple zu vergleichen ist. Wer will, kann für OpenBSD alles zusammenfrickeln, was er haben will, beim iPhone OS geht das nicht. Und das ist die Bevormundung durch Apple, die für mich so inakzeptabel ist. Niemand hat mir vorzuschreiben, was ich auf meinem eigenen Gerät zu installieren habe. Punkt.
 
Zumindest in Europa ist Jailbreaking eine Möglichkeit. Vielleicht wäre es ja angebracht so eine Art non-supported-mode einzuführen.
 
Und die anderen Flash-Codecs sind nicht patentiert?

Das war eine rhetorische Frage, die muss nicht beantwortet werden.

Ich beantworte sie dir dennoch mit Vorbis.
Außerdem ging es mir explizit um die rechtliche Situation. Diese ist bei h.264 nunmal ungeklärt und in vielen Fällen sehr fraglich. In Flash kann ich das mit anderen Codecs umschiffen.
 
Dir ist schon klar, dass h.264 ein Video- und Vorbis ein Audio-Codec ist, oder?
 
Zu der Frage nach den Codecs:

Die rechtliche Situation bei H.264 ist geklärt: Man wird über kurz oder lang blechen müssen.
Die rechtliche Situation bei Theora ist ungeklärt: Allerdings besteht die Drohung seitens der Patentinhaber schon seit 10 Jahren, gegen Theora vorzugehen. Bisher ist rein gar nichts passiert, also höchstwahrscheinlich nicht mehr als FUD. Solange es keine konkreten Ansprüche gibt, gilt für mich Theora als patentfrei.

Der Anspruch der MPEG-LA, mit ihren Patenten quasi ein Monopol auf Videokodierung zu haben, ist aber ein verdammt gutes politisches Argument gegen Softwarepatente. :)
 
Situation Codecs

iirc ist es doch so:

- Theora wurde auf der Basis von VP3 weiterentwickelt, wobei VP3 On2 (inzwischen von Google gekauft) gehört. On2 hält Patente an VP3 hat diese aber zur Abgabenfreien Nutzung freigegeben. Nun sind manche besorgt oder drohen damit das es U-Boot-Patente gibt/geben könnte.

- Bei H.264 kommen eine Vielzahl von Verfahren zur Anwendung welche durch eine Vielzahl von Unternehmen patentiert sind. Diese haben ihre Patente in den MPEG-LA Patent-Pool gegeben und bekommen anteilig ihr Geld von der MPEG-LA. Die MPEG-LA wird ab 2016 Geld verlangen. Trotzdem ist man *nicht* vor U-Boot-Patenten geschützt (http://www.mpegla.com/main/programs/AVC/Pages/FAQ.aspx). DieMPEG-LA betont dies ausdrücklich, wird nicht gegen diese helfen und der einzige Vorteil von ihr besteht darin, dass man nur mit einer statt vielen Parteien verhandeln muss.

Wie gesagt kann ich falsch in Erinnerung haben bzw. mich irren. Lasse mich da gerne eines besseren belehren.
 
Du hast schon Recht, und hier ist die Quelle:
http://www.theora.org/faq/#24

Theora ist durchaus patentiert, aber es gibt eine umfassende Lizenz für die kostenfreie Nutzung von On2. Die Patent-Situation ist also quasi die gleiche wie bei H.264, nur dass die Lizenzbedingungen in Stein gemeißelt sind (nicht dieses, ab wann zahlt man wofür wie viel von H.264).

Auch bei H.264 könnte es U-Boot-Patente geben. Nur sucht niemand danach und spricht auch keine leeren Drohungen um die Content-Anbieter zu verunsichern.
 
Diese ganze Patentdiskussion von H.264 hat doch mit Flash absolut nichts zu tun.

Und nur weil Theora eine Weiterentwicklung eines Patentfreien Codecs ist, heißt es noch lange nicht, dass diese "Weiterentwicklungen" nicht Patente verletzen. Außerdem glaube ich nicht, dass die MPEG-LA jemals Lizenzkosten für H.264 im Web verlangen werden.
 
Ich vermute, die warten bis sich das halbwegs durchgesetzt hat und verlangen dann gesalzene Preise bei den Encodern.
 
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