Nun ja, es geht ja doch noch in Richtung Diskussion.
@double-p Ich habe, da ich des Englischen nicht fließend mächtig bin, mir die Mühe gemacht, den CoC mit Hilfe von leo.org zu verstehen. Und wie gesagt, ich begreife mich hier nicht als Verfechter des gesamten Inhaltes eines CoC (das habe ich mehrfach geschrieben). Ich halte ein Regelwerk aber - im Gegensatz zu einigen anderen hier - nicht für irgendein Teufelszeugs, was nur dazu dient, freiheitsliebende Individuen zu gängeln. Und das es da Notwendigkeiten gibt, das sehe ich so, gerade auch durch diesen Thread. Wir können im Übrigen auch gerne über verschiedene Haltungen diskutieren, wenn jemand da etwa anarcho-libertäre Ansichten vertritt (was aber eigentlich schon einen Widerspruch zu "Gesellschaft" darstellt), kann er das gerne machen, ich bin da ausgesprochen tolerant.
Wir können gerne einzelne Punkte des CoC durchgehen und darüber diskutieren, ob da Sachen eher schräg, kontraproduktiv sind. Ich erwähnte weiter oben schon das MeToo Phänomen, womit ich große Schwierigkeiten habe.
@nakal Natürlich bietet der CoC auch gewissen Leuten Steilvorlagen. Aber das "Anderssein von Menschen" bietet gewissen anderen Leuten auch Steilvorlagen. Und ich wiederhole, dass ich es für naiv halte, dass eine "Pack schlägt sich, Pack verträgt sich" Haltung zu einer tollen Selbstregulation führt. Und der CoC ist meines Erachtens u. a. eine Reaktion auf Leute, die verbale Krawallmacherei gegen andere zu ihrem Haupthobby gemacht haben.
Und nochmal generell zum Missbrauch - auch eines Regelwerks: Wenn wir alles ablehnen, was in irgendeiner Form missbraucht werden kann, dann dürften wir keine Wissenschaft betreiben, keine Musik schreiben, keine Werkzeuge herstellen u.s.f. weil es meines Erachtens kaum etwas gibt, was nicht auch missbraucht werden kann (der letzte dt. Kaiser hat zum Beispiel Kant, den Autor von "Zum ewigen Frieden" für eine Kriegsrede missbraucht).
Davon abgesehen verwechseln hier einige auch etwas: Sachen differenziert zu beurteilen, verschiedene Sichtweisen zu beleuchten, ein für und wider abzuwägen, ist keine Political correctness, sondern sollte Grundlage jeder Auseinandersetzung sein, bei der auch durchaus die Fetzen fliegen dürfen. Das ist kein irgenbdwie linksintellektuelles Gerede (und wenn doch, war Platons Figur des Sokrates der erste Linksintellektuelle). Und verbale Krawallmacherei ist auch nicht das Gegenstück zu "Political correctness", sondern meines Erachtens Ausdruck von konfliktsüchtigen Leuten, die offenbar mit irgendetwas in ihrem Leben nicht klar kommen, und sich sogenannte Ersatzventile für das Ausleben ihrer Unzulänglichkeiten suchen. Heute ist es ein CoC, morgen sind es Leute, die einfach nur möchten, dass empathische Grenzen nicht überschritten werden, übermorgen dann Leute, die Rosa Luxemburg zitieren, und denen dann Stasinähe unterstellt wird. "Sozial" ist auch ein Triggerwort, um bei einigen regelrechte Beißreflexe (mehr ist das nicht) auszulösen, und das Ganze ist oftmals gepaart mit einem sich in Rage reden, oder ganz politisch unkorrekt: mit Hysterie. Und diese Leute möchte ich bitten, das in den Griff zu bekommen. Kein CoC, kein bsdforum kann etwas dafür und ich habe keine Lust, Abarbeitungsobjekt von Leuten zu werden, die ihre Befindlichkeitsstörungen ausleben, nur weil ich hier meine sozial-liberale Gesinnung äußere.