FreeBSD auf einem Netdirekt.de Server
Dieses Tutorial beschreibt, wie ich FreeBSD 6.0 auf meinem Netdirekt.de Server installiert habe. Genauer gesagt handelt es sich dabei um den Rootserver 750, diese Methode sollte sich aber auch für die anderen Modelle übernehmen lassen.
Vorweg sollte gesagt werden, dass ich diese Anleitung aus dem Gedächnis schreibe. Auch wenn ich mir Mühe gebe, kann ich natürlich keine Garantie geben, dass es funktioniert und das der Server dadurch nicht beschädigt wird.
1. Allgemeines
Netdirekt.de liefert die Server mit einem angepassten Debian aus. Wem dies nicht gefällt, kann aus dem Rescuesystem heraus andere Images aufspielen, unter anderem ein unverändertes Debian oder ein Fedora Core. FreeBSD ist leider nicht dabei. Dennoch ist diese Funktion für uns praktisch, denn sie erlaubt es, den Server auch nach einem fehlgeschlagenen Depenguinieren wieder in einen funktionsfähigen Zustand zu versetzten.
Netdirekt.de bietet auf Wunsch eine KVM over IP an, um ein beliebiges Betriebsystem (außer Windows) zu installieren. Ich wende diese Möglichkeit nicht an, stattdessen benutze ich hier ein auf der Qemu-Methode basierendes Verfahren.
2. Daten ermitteln
Als erstes logt man sich in das bestehende Linux System ein. Hier wollen wir nun die zur Installation von FreeBSD benötigten Daten ermitteln. Auch sollten in diesem Schritt alle später noch benötigten Daten, welche auf dem Server liegen, gesichert werden!
2.1 Hardware
Mit Eingabe von
lassen wir uns eine Liste der vom Kernel beim Hochfahren erkannten Hardware ausgeben. Diese ist linuxtypisch sehr unaufgeräumt. Hier interessieren uns drei Dinge:
2.2 Netzwerkkonfiguration
Der Hostname ist frei wählbar, er interessiert uns in diesem Schritt daher nicht. Wer ihn dennoch ermitteln möchte, kann dies durch Eingabe von
tun.
Viel wichtiger ist die IP. Hierzu wird
eingegeben und die IP des Interfaces eth0 herausgeschrieben. Ebenso ermitteln wir die Einstellungen für den Nameserver durch Eingabe von
. Hier werden die IP der Nameserver und eventuelle weitere Angaben heraus geschrieben.
Zuletzt wird noch die IP des Gateways benötigt. Hierzu gibt man
ein und schreibt die IP in der Zeile „Gateway“ heraus.
Damit haben wir nun alle Informationen, die wir benötigen. Wer den Server nicht ständig benötigt und dem Ausfallzeiten daher egal sind, kann bereits jetzt einen Reboot ins Rescuesystem auslösen. Dies wird im vierten Schritt benötigt.
3. FreeBSD in Qemu installieren
In diesem Schritt wird ein Image erstellt, welches später auf die Platte des Servers übertragen wird. Da man mit dem Rescuesystem von Netdirekt.de UFS2 nicht schreiben kann, ist es extrem wichtig, in diesem Schritt keine Fehler zu machen. Ansonsten bleibt der Server später beim Boot hängen oder hat keine Netzwerkverbindung. Auch sollte beachtet werden, dass das Image später mit GZip komprimiert werden soll. Daher sollte aller nicht genutzter Speicherplatz mit Nullen belegt sein. Schreiben Sie daher nur das wichtigste auf die Platte und bedenken Sie, dass das Löschen von Dateien in dieser Hinsicht sinnlos ist.
3.1 Erstellen eines Images
Zuerst wird ein ein Image erstellt, in welches FreeBSD hinein instaliert wird. Ich empfehle als Größe 2GB, dies kann jedoch beliebig angepasst werden, es darf nur nicht größer als die Platte des Servers sein.
Das Image wird hier mit
erstellt, alternativ kann truncate(1) genutzt werden.
3.2 Installieren in Qemu
Nun wird ein installierter Qemu benötigt (dies HowTo wurde mit 0.8 erstellt), außerdem die CD1 des gewünschten FreeBSD-Releases. Natürlich ist auch -STABLE oder gar -CURRENT möglich, hier wird aber nicht näher darauf eingegangen.
Zuerst einmal wird das Image in Qemu als Platte eingebunden und die virtuelle Maschine von CD gestartet.
Nach dem Boot wird eine Standard-Installation gestartet. Diese kann wir normal ausgeführt werden. Jedoch sollten einige Dinge beachtet werden:
3.3 Konfigurieren von FreeBSD
Nach dem Ende der Installation wird Qemu beendet und mit
neu gestartet. Nach dem Boot loggt man sich als root ein. Ich beschreibe hier nur die notwendige Konfiguration, wer möchte kann mehr machen. Allerdings empfehle ich, wie oben gesagt, schreiben auf die Platte möglichst zu vermeiden. Dazu gehört vor allem die Installation von Paketen!
Zuerst die IP des Systems setzen. Dazu trägt man in die /etc/rc.conf
ein. fxp0 natürlich durch die eigene Netzwerkkarte ersetzen und die eigene IP einfügen.
Nun der Gateway, dazu
ebenfalls in die /etc/rc.conf. Auch hier die oben ermittelte IP des Gateways eintragen.
Es folgt der Resolver: Hierzu den oben ermittelten Inhalt der /etc/resolv.conf in selbige Datei eintragen. Der Syntax ist unter FreeBSD dem von Linux gleich. Hiermit ist die Netzwerkkonfiguration abgeschlossen.
Nun sollte noch einmal /etc/fstab kontrolliert werden. Normalerweise sollten diese Einstellungen richtig sein, außer der Server verfügt über mehrere Platten oder ein RAID. Darauf werde ich nun nicht näher eingehen.
4. Übertragen des Images
Das Image kann nun auf den Server übertragen werden. Hierdurch werden alle Daten auf dem Server zerstört! Hierbei sollte eine stabile Internetverbindung verwendet werden, bei DSL eventuell vorher neu verbinden um die 24h Trennung zu umgehen.
4.1 Rescuemode und Kompression
Wenn noch nicht geschehen, wird der Server jetzt im Rescuesystem gebootet. Da dies einen Augenblick dauert, verwenden wir die Zeit zum Komprimieren des Images.
Alternativ kann auch bzip2 verwendet werden, aber aufgrund der deutlich höheren Rechenleistung lohnt sich dies eigentlich nicht. Das Image sollte nun um die 200MB groß sein, außer es wurde viel hineingeschrieben.
4.2 Übertragen
Nun wird das Image mit
übertragen. Dies kann, je nach Upload-Gschwindigkeit bis zu mehreren Stunden dauern.
5. Auf dem Server
Nachdem das Image übertragen wurde, loggt man sich per SSH auf dem Server ein. Zuerst wird nun mittels
das Partitionstool gestartet. Dort überprüft man, ob der FreeBSD-Slice korrekt erstellt wurde und erstellt auf dem noch freien Platz wie gewünscht weitere Slices. Auf jeden Fall muss der erste FreeBSD-Slice aktiv sein!!!
6. Der erste Boot
Nun den Server mittels
neu starten. Nach spätestens 5 Minuten sollte er wieder pingbar sein und man sich per SSH einloggen können. Herzlichen Glückwunsch. Der Server ist nun depenguiniert.
Dieses Tutorial beschreibt, wie ich FreeBSD 6.0 auf meinem Netdirekt.de Server installiert habe. Genauer gesagt handelt es sich dabei um den Rootserver 750, diese Methode sollte sich aber auch für die anderen Modelle übernehmen lassen.
Vorweg sollte gesagt werden, dass ich diese Anleitung aus dem Gedächnis schreibe. Auch wenn ich mir Mühe gebe, kann ich natürlich keine Garantie geben, dass es funktioniert und das der Server dadurch nicht beschädigt wird.
1. Allgemeines
Netdirekt.de liefert die Server mit einem angepassten Debian aus. Wem dies nicht gefällt, kann aus dem Rescuesystem heraus andere Images aufspielen, unter anderem ein unverändertes Debian oder ein Fedora Core. FreeBSD ist leider nicht dabei. Dennoch ist diese Funktion für uns praktisch, denn sie erlaubt es, den Server auch nach einem fehlgeschlagenen Depenguinieren wieder in einen funktionsfähigen Zustand zu versetzten.
Netdirekt.de bietet auf Wunsch eine KVM over IP an, um ein beliebiges Betriebsystem (außer Windows) zu installieren. Ich wende diese Möglichkeit nicht an, stattdessen benutze ich hier ein auf der Qemu-Methode basierendes Verfahren.
2. Daten ermitteln
Als erstes logt man sich in das bestehende Linux System ein. Hier wollen wir nun die zur Installation von FreeBSD benötigten Daten ermitteln. Auch sollten in diesem Schritt alle später noch benötigten Daten, welche auf dem Server liegen, gesichert werden!
2.1 Hardware
Mit Eingabe von
Code:
dmesg | less
Nachdem wir dies ermittelt haben, müssen wie Google fragen, ob die Netzwerkkarte von FreeBSD unterstützt wird und vor allem von welchem Treiber.- Die Größe des RAM
- Die Größe der Festplatte
- Die eingebaute Netzwerkkarte
2.2 Netzwerkkonfiguration
Der Hostname ist frei wählbar, er interessiert uns in diesem Schritt daher nicht. Wer ihn dennoch ermitteln möchte, kann dies durch Eingabe von
Code:
hostname
Viel wichtiger ist die IP. Hierzu wird
Code:
ifconfig
Code:
cat /etc/resolv.conf
Zuletzt wird noch die IP des Gateways benötigt. Hierzu gibt man
Code:
cat /etc/network/interfaces
Damit haben wir nun alle Informationen, die wir benötigen. Wer den Server nicht ständig benötigt und dem Ausfallzeiten daher egal sind, kann bereits jetzt einen Reboot ins Rescuesystem auslösen. Dies wird im vierten Schritt benötigt.
3. FreeBSD in Qemu installieren
In diesem Schritt wird ein Image erstellt, welches später auf die Platte des Servers übertragen wird. Da man mit dem Rescuesystem von Netdirekt.de UFS2 nicht schreiben kann, ist es extrem wichtig, in diesem Schritt keine Fehler zu machen. Ansonsten bleibt der Server später beim Boot hängen oder hat keine Netzwerkverbindung. Auch sollte beachtet werden, dass das Image später mit GZip komprimiert werden soll. Daher sollte aller nicht genutzter Speicherplatz mit Nullen belegt sein. Schreiben Sie daher nur das wichtigste auf die Platte und bedenken Sie, dass das Löschen von Dateien in dieser Hinsicht sinnlos ist.
3.1 Erstellen eines Images
Zuerst wird ein ein Image erstellt, in welches FreeBSD hinein instaliert wird. Ich empfehle als Größe 2GB, dies kann jedoch beliebig angepasst werden, es darf nur nicht größer als die Platte des Servers sein.
Das Image wird hier mit
Code:
dd if=/dev/zero of=server.img bs=2048 count=1048576
3.2 Installieren in Qemu
Nun wird ein installierter Qemu benötigt (dies HowTo wurde mit 0.8 erstellt), außerdem die CD1 des gewünschten FreeBSD-Releases. Natürlich ist auch -STABLE oder gar -CURRENT möglich, hier wird aber nicht näher darauf eingegangen.
Zuerst einmal wird das Image in Qemu als Platte eingebunden und die virtuelle Maschine von CD gestartet.
Code:
qemu -network none -hda server.img -cdrom 6.0-RELEASE-CD1.iso -boot d
-Es sollte nur ein Slice angelegt werden, alles andere könnte Ärger machen.
- Die Swap sollte gerade bei den kleineren Servern mindestens 512MB groß sein
- Auf jeden Fall muss ein user angelegt und dieser in die Gruppe „wheel“ eingetragen werden, da ein Root-Login per ssh per default nicht möglich und auch nicht sinnvoll ist!
- Einen Standard-MBR schreiben. Keiner wäre schlecht, da das System dann nicht booten kann, Bootmanager würde den Server am Prompt hängen lassen.
3.3 Konfigurieren von FreeBSD
Nach dem Ende der Installation wird Qemu beendet und mit
Code:
qemu -net none server.img
Zuerst die IP des Systems setzen. Dazu trägt man in die /etc/rc.conf
Code:
ifconfig_fxp0=“inet 0000.0000.0000.000 mask 255.255.255.0“
Nun der Gateway, dazu
Code:
defaultrouter=0000.0000.0000.0000
Es folgt der Resolver: Hierzu den oben ermittelten Inhalt der /etc/resolv.conf in selbige Datei eintragen. Der Syntax ist unter FreeBSD dem von Linux gleich. Hiermit ist die Netzwerkkonfiguration abgeschlossen.
Nun sollte noch einmal /etc/fstab kontrolliert werden. Normalerweise sollten diese Einstellungen richtig sein, außer der Server verfügt über mehrere Platten oder ein RAID. Darauf werde ich nun nicht näher eingehen.
4. Übertragen des Images
Das Image kann nun auf den Server übertragen werden. Hierdurch werden alle Daten auf dem Server zerstört! Hierbei sollte eine stabile Internetverbindung verwendet werden, bei DSL eventuell vorher neu verbinden um die 24h Trennung zu umgehen.
4.1 Rescuemode und Kompression
Wenn noch nicht geschehen, wird der Server jetzt im Rescuesystem gebootet. Da dies einen Augenblick dauert, verwenden wir die Zeit zum Komprimieren des Images.
Code:
gzip server.img
4.2 Übertragen
Nun wird das Image mit
Code:
cat server.gz | ssh root@0000.0000.0000.0000 -e gunzip -
5. Auf dem Server
Nachdem das Image übertragen wurde, loggt man sich per SSH auf dem Server ein. Zuerst wird nun mittels
Code:
cfdisk
6. Der erste Boot
Nun den Server mittels
Code:
reboot