FreeBSD & Performance - Ein Vergleich

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Ich würde in dem zweiten Satz direkt einen Hinweis für den Switch zu anderen Systemen angeben. So wirkt dieser Satz auf mich irgendwie "frei schwebend".

"Some of our most respected and experienced community members have stopped using FreeBSD entirely, especially professional users have taken this step because of issues i will illustrate in this mail."

... oder so.
 
Kann ich irgendwie nicht nachvollziehen. Findet noch jemand der Satz sollte erweitert werden?
 
Hier ist der Anfang des Threads in der Current Mailingliste. Die Antworten drücken im Moment aus, dass die Probleme mehr oder weniger bewusst sind.

Jemand hat mir (nicht über die ML) angeboten sich um PRs zu kümmern. Also am Besten her mit den Links, damit ich sie weitergeben kann. Ob hier oder per PM ist mir egal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das läuft doch bis jetzt recht gut. Den Thread im Mailprogramm gleich mal auf "notify" stellen, dass es bei einer neuen Mail zum Thema einmal "plong" macht :)
 
So, ich hab mir jetzt den ganzen Thread mal komplett durchgelesen.

Ich will mal meine Erfahrungen posten. Ich bin 2000 von Linux 2.2 zu FreeBSD 4 gekommen. Das war praktisch eine Offenbarung für mich:
  • stabil wie ein Fels
  • schnellstes x86-OS, was ich bis dato gesehen habe, führte selbst Linux-Anwendungen schneller aus, als Linux selbst
  • höchster TCP/IP-Durchsatz aller x86-Betriebssysteme
  • ein unkaputtbares Filesystem UFS (Linux: wackeliges ext2)
  • innovativ: Soft-Updates
  • produktiver IPv6-Support (anno 2000!)
  • kompatibel mit allem möglichen: Linux, Wine, VMware
  • blieb von hoher Last völlig unbeeindruckt (ganz im Gegensatz zu Linux)

Mit FreeBSD 4.6 oder 4.7 wurden dann erstmal die Konsolenfonts für ISO-Nutzer kaputt gemacht.

Dann kam FreeBSD 5 und die Probleme fingen richtig an:
  • unter hoher I/O-Last plötzlich Sound-Aussetzer
  • Drucken auf dem Parallel-Port führt zum völligen Systemstillstand
  • Zum erstenmal gesehen, wie unter FreeBSD ein panic() aussieht...
  • TCP/IP-Durchsatz bei einem Bruchteil von FreeBSD 4
  • Wine und VMware liefen nicht mehr.
  • USB2-Durchsatz unterirdisch (15 MB/s)

Das sind nur ein paar Punkte beispielhaft aufgezählt, etwas desktoplastig, aber damit nachvollziehbar, denke ich. Inzwischen bin ich zu der Überzeugung gelangt, daß hier ein grundlegendes Softwaredesign-Problem vorliegt und das ganze mit dem Weggang der alten Garde zu tun hat.

Weiter ging es abwärts mit der Einführung der unglaublich grottigen Webseite, die sich nicht erblödet, Microsoft-Schriften zu verwenden und auf einem FreeBSD-System selbst nicht korrekt dargestellt wird.

Edit: Die BLOBs im Standardkernel GENERIC ab FreeBSD 6 setzen dem ganzen noch die Krone auf.

Als Software-Entwickler bin ich natürlich gern dem Ruf Shut up & code gefolgt.Da meine damalige Soundkarte (Ensoniq AudioPCI 1370) nicht richtig unterstützt wurde, (außer Wiedergabe mit falscher Samplingrate funktioniert damit bis heute nichts), habe ich mit der Entwicklung eines richtigen Treibers dafür nach Datenblatt begonnen. Um zu schauen, ob solche Contributions überhaupt gefragt sind, habe ich einen simplen Patch für den vorhandenen Treiber eingereicht, der neben der Wiedergabe zumindest den Mixer funktionsfähig macht, damit man wenigstens erstmal laut und leise machen kann. ;)

Die Reaktion kann man dort nachlesen. Anschließend habe ich die Entwicklung gestoppt. Auch ein halbfertiger Treiber für den ULi M5263 Ethernet Controller liegt hier noch herum und wird nie das Licht der Welt erblicken. Linux unterstützt diese Hardware übrigens genauso einwandfrei wie vorgenannte Soundkarte.

Es hat schon seinen Grund, warum FreeBSD-Nutzer scharenweise zu Apple laufen.

Nebenbei sei gesagt, daß die Erarbeitung der Infos, die ich für diese Projekte brauchte, ziemlich mühselig war. Bei Microsoft wird man mit SDKs, DDKs und Doku geradezu zugeschmissen, auch für Linux kann man Bücher über (sich ständig ändernde) Kernelschnittstellen kaufen. Beim FreeBSD-Projekt gewinnt man einerseits den Eindruck, Mitarbeit wird so schwer wie möglich gemacht (sei froh, daß du hier hier Patches einwerfen darfst, vielleicht gucken wir sie uns mal an), andererseits wird sich ständig über fehlende Manpower und vor allem fehlendes Geld beschwert.

Auf den Servern hingegen kämpfe ich mit fehlender Stabilität, fehlenden Journalingfilesystemen und der Wartungshölle namens Portssystem. (An den schlechten Hardware-Support hat man sich ja schon gewöhnt.) Hinzu kommt natürlich die bekannt miese Performance (TCP/IP, I/O, HDD) seit Version 5, die FreeBSD völlig untauglich für Embedded-Anwendungen macht. Was hilft es denn, wenn FreeBSD auf einem WRAP nicht mal 100 MBit schafft?

Mit Version 3.0.25 crashte Samba unter FreeBSD plötzlich unvermittelt. Nachdem ich nach stundenlanger Fehlersuche die Ursache gefunden hatte (nämlich daß es außer UFS überhaupt kein Filesystem mehr sharen konnte), stellte ich sofort einen PR ein. Die Reaktion war absolut lächerlich. Inzwischen wurde das Problem übrigens klammheimlich behoben, aber ohne bescheidzugeben versteht sich.

Zwischen FreeBSD 6.2 und 6.3 wurde die ABI-Schnittstelle gebrochen. Das bedeutet, daß Binaries zwischen diesen Systemen nicht austauschbar sind. Natürlich existiert wiederum keinerlei Warnung davor. Wer Binaries einspielt, statt alles selbst zu kompilieren, kann anschließend neuinstallieren.

Mich wundert es da nicht, daß selbst schon auf den Servern des FreeBSD-Projektes wie www.de.freebsd.org Debian Linux eingesetzt wird. Peinlich wird es da, wo man alle nach außen sichtbaren Daemons (wie SSH und sendmail) patcht, damit das nicht sichtbar ist.

ciao, jtsn

PS. Das war noch nicht alles, was ich zum Thema zu sagen habe, und wenn mir noch weitere Punkte einfallen, werde ich dieses Posting ergänzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin jtsn :),

FreeBSD 4.11 lief und läuft bei uns in der Firma als Intraweb-Server seit Jahren stabil. Selbst aktuelle Hardware funktioniert sauber damit. Der Mailserver läuft zur Zeit unter FreeBSD 5.5 auch sehr stabil und sauber. FreeBSD neueren Datums kannst Du vergessen und deswegen haben wir auch unseren Support dafür eingestellt.

Beim FreeBSD-Projekt gewinnt man einerseits den Eindruck, Mitarbeit wird so schwer wie möglich gemacht (sei froh, daß du hier hier Patches einwerfen darfst, vielleicht gucken wir sie uns mal an), andererseits wird sich ständig über fehlende Manpower und vor allem fehlendes Geld beschwert.
Dankbarkeit sieht anders aus, stimmt.

Mich wundert es da nicht, daß selbst schon auf den Servern des FreeBSD-Projektes wie www.de.freebsd.org Debian Linux eingesetzt wird. Peinlich wird es da, wo man alle nach außen sichtbaren Daemons (wie SSH und sendmail) patcht, damit das nicht sichtbar ist.
Ich dachte, man hat keine manpower? Dafür hat man Zeit und Leute? Das darf nicht war sein.

Ich komme immer zur Überzeugung, dass die Entscheidung, den FreeBSD-Support zu stoppen, richtig war. Die Umstellungskosten der Server bei uns und beim Kunden hat unsere Firma verkraftet und wird es verkraften.

Viele Grüße

Jürgen
 
Ich habe in den letzten Tagen viel über FreeBSD auf dem Desktop nachgedacht. Ich setze es seit 5 Jahren als DesktopOS und als ServerOS ein. Die beiden Server hier in der Firma laufen damit super und ich habe nicht vor es zu ändern.
Beim Desktop sieht die Welt bei mir inzwischen anders aus. Das leidige Thema Flash will ich eigentlich nicht ansprechen, aber es ist in dem Zusammenhang wichtig. Ich benötige beruflich Flash. Nicht weil ich entwickle, sondern weil ich beruflich Internetseiten besuche, die Flash beinhalten. Und wer glaubt, dass Flash auf Werbung etc. beschränkt ist, kennt die Internet-Wirklichkeit nicht mehr. Flash7 rennt hier zwar ganz gut, nutzt mir aber nur wenig, wenn Flash 9 aktuell ist. Fehlender nVidia-Treiber unter amd64 und noch einige andere Kleinigkeiten haben mich dazu veranlasst mich verstärkt in der Linuxwelt um zu sehen.

FreeBSD war über Jahre hinweg my personal first choice. Aber vor 5 Jahren tat es auch alles, was ich wollte. Man musste zum Teil ein wenig frickeln, aber das hat mich nicht gestört, so habe ich das System sogar besser kennen gelernt. Leider hat sich FreeBSD seitdem nicht so entwickelt, wie es der Rest der Welt getan hat. Diese Probleme sind zum Teil nicht durch FreeBSD selbst verursacht, aber es nutzt ja nichts, dass man sich das immer und immer wieder sagt. Es geht dennoch nicht. Meine nun mit 7.0 neu aufgetauchten USB-Probleme haben nun das Fass zum überlaufen gebracht. Ich möchte nicht mehr auf dieses oder jenes verzichten müssen, was bei anderen als Selbstverständlichkeit läuft. Wenn mir jemand einen youtube-Link schickt, will ich ihn sehen können. Das geht lustigerweise mit Flash7. Der nächste Kumpel schickt mir dann einen Link von myvideo und der lässt den Rechner abschmieren... Dann gab's Überlegungen mehr über wine zu machen als workaround. Wine schmiert bei mir in der aktuellen Version komplett ab und reißt X gleich mit. Super.

Um es nochmal zu betonen: Es gibt nicht den einen Grund, aber in der Summe habe ich keine Lust mehr mich einzuschränken. Ich bin kein Softwareentwickler und kann somit nicht alle Fehler selber beheben, sonst würde ich mich wirklich dran setzen, denn der Weggang von FreeBSD tut mir weh. Ich halte es nach wie vor für ein sehr gutes System, aber wenn es mir nicht das geben kann, was ich brauche und haben wil, ist es eben ungeeignet. Da ich über Jahre den Leuten gesagt habe, dass sie in bestimmten Fällen lieber Linux verwenden sollten (wird hier im Forum ja auch öfters empfohlen) nehme ich mir das nu persönlich zu Herzen und werde wohl demnächst meine FreeBSD-Partition löschen. Wen es interessiert: Ich liebäugele derzeit mit der sehr kleinen aber feinen und vor allem BSD-nahen Distribution Archlinux. Dem Forum und Channel werde ich erhalten bleiben, denn ich nutze ja weiterhin FreeBSD als ServerOS und natürlich will ich die Entwicklungen des Systems auch weiterhin verfolgen. Eine Rückkehr nicht ausgeschlossen. Bis dahin: bye-bye BSD!
 
Huch, das sind ja anscheinend garnicht wenig Leute. Ich bin normal vorsichtig sowas in Foren oder Mailinglisten zu schreiben, weil man normalerweise recht stark dafür angegriffen wird.
Umso erfreulicher, dass hier eine gute Diskussion dazu stattfindet.

Lange Rede, kurzer Sinn, damit ersichtlicher ist, wie stark die Ausmasse sind auch mein Bekenntnis, dass ich einige Server von FreeBSD auf Linux umgestellt habe.

Ich fänds gut, wenn das auch andere Leute schreiben würden, die Kisten von FreeBSD weg migriert haben. Ich will keinesfalls Stimmung gegen FreeBSD machen, auf meinem Desk bleibt FreeBSD vorerst erhalten.
Auf Servern bin ich vorsichtiger - die pg-Kisten laufen zwar wünschenswert, aber ich bin auf Grund der Probleme stark verunsichert.
 
Eigentlich sollte es genau so sein, das man sein Os nach seinen Bedürfnissen aussucht. Man kauft sich ja auch alles andere nachdem, was man gerade gebrauchen kann. Jedoch
ist es bei mir eher so und das wird wohl bei einigen anderen auch so sein, wie der gut bekannte "Bank-Effekt". Wenn man lange Zeit bei einer Sache gewesen ist und auch in dieser Zeit damit eigentlich zufrieden war, dann fällt der Wechsel oft sehr sehr schwer, auch wenn eine andere Institution vllt viel bessere Leistungen bieten. Ich bin jetzt schon seit mehr als 6 Jahren dabei und ich werde es nicht übers Herz bringen meine Rechner auf Linux umzustellen. Tief im inneren ist *BSD für mich immer noch, das was ich damals so zu schätzen wusste, seit dem ich von Linux mehr und mehr frustiert war. Trotzdem hat Linux und *BSD noch sehr viel gemeinsam. Man kann zb unter beiden ähnlich produktiv arbeiten, was zb mir unter einem Windows unmöglich ist. Es ist halt mittlerweile eine Frage des persönlichen Geschmackes. (oder seiner Hardware XD)

Die Hardwareunterstüzung ist sicherlich nicht die beste, da bietet Linux viel mehr an, aber auch da muss man Acht geben auf das, was man kauft. Ältere Rechner laufen bei mir noch immer, selbst mit einem neuen Release, schneller als wie unter Linux, aber das wird hier wohl die wenigsten Interessieren, da der Fokus wohl auf neuer Hardware liegt, was ja auch verständlich ist. Ich bin jedenfalls vorher hingegangen und hab mich informiert, was denn aktuelles unter dem jeweiligen Os gut läuft, bevor ich es gekauft habe, da bei mir nicht so oft neuere Hardware durch die Pfoten gehen. Ich hab kein (neues) AMD/Nvidia System und kann darüber leider wenig sagen, aber nachvollziehen kann ich durchaus, das dies einen ziemlich frustriert, wenn man sieht, das es bei anderen mit der Hardware funktioniert. Was ich damit sagen will, wenn man von dieser Problemtik weiß und *BSD gerne benutzen will, dann ist das Arbeit, genau wie das Einrichten eines *nix Arbeit macht und man kann nicht einfach in den Laden rennen und was kaufen in der Erwartung, dass das schon funktionieren wird. Da fällt man dann gerne auf die Nase.
Auch kann ich nicht verstehen, warum sich Leute darüber beschweren und absolut nichts dazu beitragen wollen an dieser Situation etwas zu ändern. Open Source basiert nun mal auf Mitarbeit. Aber soweit ich sehe war die Kritik hier mehr als in Ordnung und konstruktiv. Allgemein bezog sich diese "Kritik" jetzt nicht nur auf *BSD, sondern auf viele Software Projekte, wenn man sich anschaut wie viele Leute da rumfluchen ohne selbst etwas dazu beizutragen.

Auch denke ich sollte man Verständnis dafür zeigen, wenn neue Systeme erprobt werden und einige Dinge fallen halt wirklich erst auf wenn man sie mal freigibt. Nur so kann sich ein System weiter entwickeln indem es Dinge ausprobiert (zb ZFS, neuer USB Stack) und da kommt es sicherlich zu Problemen.
Das ganze hat natürlich auch eine menschliche Komponente, die man berücktsichtigen sollte: Irgendwie scheinen einem bei Vergleichen auch immer die positiven Dinge haften zu bleiben und bei aktuellen natürlich die negativen. Die Probleme, die man gerade mit xyz hat. Im Vergleich scheint es einem immer (jedenfalls mir) so, als hätte sich alles verschlimmert und dabei übersieht man gerne mal die positiven Dinge.

Wenn man die Man-Power der *BSD Systeme hernimmt und sich anschaut, was diese Leute daraus gemacht haben, da kann ich nur den Hut vor ziehen. Da können sie sich etwas Eitelkeit ruhig erlauben. Allerdings muss ich gestehen, das ich auch öfters mal frustriert war als man denen Patches für eher Kleinigkeiten geschickt hatte und die das nicht mal in Erwägung gezogen haben. Nagut, aber irgendwann werden sie vllt auch sehen, das es nicht so laufen kann. Ich bin mir sicher das hier der "Wettbewerb" denen das spätestens austreiben wird, früher, oder später.

@jtsn:
Ich hatte damals auch 4.11 im produktiven Einsatz und war auf meinem alten Server damit mehr als zufrieden, aber auf meinem zu der Zeit neuen Rechner war es jedenfalls unbenutzbar, da konnte ich nur 5-current verwenden. Ich finde eigentlich gut was du hier aufgeführt hast und ich hatte bei 5.xx dafür ganz andere Probleme, aber du solltest wirklich bedenken, das die Komplexität immer weiter steigt und das es da besonders am Anfang eines neuen Releases zu noch größeren Problemen kommen kann. Wenn sich die mit weiterer Entwicklung nicht beheben, dann ist dem wirklich nicht mehr zu helfen, oder sogar wenn man seine Hilfe anbietet.

Ich hoffe und glaube, das es noch nicht zu spät ist. :)

@Styx:
Es tut mir leid, das du Flash benutzen _musst_ und kann so deine Entscheidung gut verstehen. Aber mein kann einem Team nicht vorwerfen, das es nichts implemtentiert, wenn es ihnen nicht gestattet wird.
Dieses Flash Argument ist für mich auch völlig überzogen, was vllt daran liegt das ich das nicht mal wirklich kenne. Bei uns in der Uni haben wir kein Flash auf dem Rechner (Linux), auf der Arbeit ebenfalls Linux hab ich auch kein Flash und bei mir zu Hause schon mal gar nicht. Wahrscheinlich liegt das auch daran, weil ich in einem etwas anderen Bereich tätig bin als du. Da muss man dann aber auch sagen, wie du es ja getan hast, das man was anderes benutzt, was einem das bietet.
Ich will jetzt nicht sagen, das ich hinterm Mond lebe auch wenn viele meinen, das das Physiker/Mathematiker tun XD, aber ich kenne wirklich keine Seite wo ich darauf zwingend angewiesen bin auf Flash, die ich brauche ;)
 
Sehr gute Text, das ist in etwa das, was ich weiter oben schreibe wollte und nicht hinbekommen habe.
Danke s-tlk.

Zu Thema Flash:
Ich hatte es hier bei BSDForen.de nicht in den News gepostet, weil ich es für nicht relevant genug hielt, asg hatte da in "seinen" News wohl ein besseres Händchen. Es gibt ein Kopfgeld darauf, Flash9 unter FreeBSD komplett zum Laufen zu bringen. Weitere Infos hier: http://blog.kozubik.com/john_kozubik/2007/12/bounty-posted-f.html
 
Konkret zu den Rucklern habe ich gerade "erfahren" dürfen:

Mit den richtigen Voraussetzungen habe ich jetzt das gleiche Problem wie Steve.

1. make -j 2 buildkernel
2. auf www.freenas.org in der Screenshot-Sektion Bilder anschauen (mit Firefox)

Spätestens beim zweiten Bild habe ich mehrere Sekunden Zwangspause beim Fensterwechsel, die Bilder selbst bauen sich auch seeeeehr langsam auf. Seufz.

Ist aber schon schon merkwürdig, dass das in allen anderen Situationen bisher nicht vorkam. Ich muss immer ein Auge auf den jeweiligen Compile-Vorgang haben, sonst kriege ich nicht mit, wann er fertig ist.

Andererseits ist der nVidia-Treiber auch noch nicht wirklich für 7.0 freigegeben, vielleicht kommen (bei mir) die Probleme ja *nur* aus der Ecke.

Achja: Wenn ich den nVidia-eigenen AGP-Treiber nehme, kann ich mein System in die Tonne treten. Sogar ohne Last wird's dann eklig.

Ciao, Tobias
 
@s-tlk
Danke für den wirklich guten Beitrag, den ich im großen und ganzen unterstütze, aber doch noch zwei Anmerkungen machen möchte.

Was ich damit sagen will, wenn man von dieser Problemtik weiß und *BSD gerne benutzen will, dann ist das Arbeit, genau wie das Einrichten eines *nix Arbeit macht und man kann nicht einfach in den Laden rennen und was kaufen in der Erwartung, dass das schon funktionieren wird.

Das ist etwas, was ich häufig lese und ich stimme dem auch zu 100% zu. Allerdings passt dies eigentlich nicht in diesen Thread. Hier haben fast ausschließlich Leute geschrieben, die sehr genau wissen, welche Hardware unter FreeBSD läuft und was nicht. Auch scheuen sie die "Arbeit am System" nicht. Ich für meinen Teil habe hunderte von Arbeitsstunden in die Anpassung "meines Systems" gesteckt und immer wieder Dinge ausprobiert usw. Es handelt sich bei den Usern, die sich hier zu Wort melden also nicht um irgendwelche Anfänger, die schon aufgeben, weil sie nach dem ersten Booten nicht sofort den X-Server mit komplett konfiguriertem KDE vor der Nase haben.

@Styx:
Es tut mir leid, das du Flash benutzen _musst_ und kann so deine Entscheidung gut verstehen. Aber mein kann einem Team nicht vorwerfen, das es nichts implemtentiert, wenn es ihnen nicht gestattet wird.
Dieses Flash Argument ist für mich auch völlig überzogen, was vllt daran liegt das ich das nicht mal wirklich kenne. Bei uns in der Uni haben wir kein Flash auf dem Rechner (Linux), auf der Arbeit ebenfalls Linux hab ich auch kein Flash und bei mir zu Hause schon mal gar nicht. Wahrscheinlich liegt das auch daran, weil ich in einem etwas anderen Bereich tätig bin als du. Da muss man dann aber auch sagen, wie du es ja getan hast, das man was anderes benutzt, was einem das bietet.
Ich will jetzt nicht sagen, das ich hinterm Mond lebe auch wenn viele meinen, das das Physiker/Mathematiker tun XD, aber ich kenne wirklich keine Seite wo ich darauf zwingend angewiesen bin auf Flash, die ich brauche ;)

In der Tat bin ich als studierter Biologe und Geograph, der über viele Umwege irgendwann im Marketing und Werbung gelandet ist, eine Art "Sonderfall" im IT-Bereich. Allerdings repräsentiere ich sowas wie "die breite Masse". Was Leute an der Uni in Mathematik/Informatik/Physik (und ich weiß wie es da zugeht, ich hatte alle diese Sachen im Studium!) so treiben ist in der Tat nicht immer das, was sich der "normale User" wünscht. Diese Diskussion ist schon öfters im Bereich DesktopBSD/PC-BSD geführt worden. Wenn man wie ich unter anderem für Filmfirmen arbeitet stößt man sehr schnell auf Flash. Schau dir mal die Homepages für irgendwelche Kinofilme an, das ist recht übersichtlich ohne Flash. ;) Inzwischen habe ich sogar schon Eingabe- und Auswertungssoftware für Datenbanken in Flash kennen gelernt. Es gibt Webagenturen, die sowas bauen. Die entsprechenden Marketingleute sind begeistert, denn es funktioniert ja super und sieht stylisch aus. Ob das sinnvoll ist über Flash auf eine MySQL-Datenbank zuzugreifen sei mal dahin gestellt. Fakt ist: es geht. Und wir wissen ja, wenn etwas geht, dann machen Menschen das in der Regel auch, selbst wenn es selten ist.
WARUM Flash auf FreeBSD nicht oder nur unzureichend läuft ist mir vollkommen klar und ich schiebe auch niemandem die Schuld dafür in die Schuhe. Es ändert nur nichts an meiner Situation. Ein Workaround würde mir ja reichen, aber selbst das wird immer schwieriger.

Ich will hier keine Diskussion über Flash führen, es gibt eh zu viele davon und es ist auch müßig. Mir geht es nur darum, dass man in der FreeBSD-Gemeinschaft versteht, dass das System so lange ein "Randgruppendasein" führt, solange man nicht in der Lage ist, dort die gleichen Dinge zu machen wie auf all den anderen Systemen. Davon scheint es sich leider derzeit eher ein Stück entfernt zu haben.

@Yamagi
Ich weiß davon, aber es ist ja nur eine "Zwischenlösung". Mal abgesehen davon, wer sagt, dass das jemandem gelingt...?
 
Ich hoffe und glaube, das es noch nicht zu spät ist. :)
Ich hab mir die Tragödie jetzt fünf Jahre mit angeschaut. Aber es war auch schon vorher abzusehen: Zunächst verzögerte sich 5.0-RELEASE um mehrere Jahre, dann folgten ABI-Breaks bis 5.3-RELEASE. Als dann schließlich Anfang 2007 4.11 EOL wurde, gab es zahlreiche Beschwerden von Nutzern darüber. Gab es die bei 3.5 oder 2.2.8 auch?

Mein Fazit: Komplett vergeigtes Projektmanagement.

Es fehlt da nicht an Manpower oder Geld, sondern die FreeBSD-Foundation täte gut daran, einen fähigen Mann mit Referenzen einzustellen, der den Laden mal richtig aufräumt. Wenn man sich bei der Problemanalyse in Details verliert (Flash und foo), kommt man keinen Schritt weiter.
 
Die Diskussion auf der Mailingliste zur von Kamikaze veröffentlichten Mail verläuft übrigens ähnlich wie die FreeBSD-Entwicklung .. irgendwie zerfasert, ohne klare Richtung. Ein Teil der Diskutierenden verliert sich in Flames rund um Lizenzfragen, viele andere kennen das Problem, nur wenige kennen eine mögliche Lösung, aber keiner ist in der Lage, die Situation zu moderieren.
 
Die ersten paar Antworten waren von Leuten, die zählen und die haben die Mail positiv zur Kenntnis genommen und auch ein oder zwei neue Denkansätze daraus gezogen. Dann wurde der Thread mit der ollen Idee das Problem durch eine Lizenzänderung zu lösen gekidnapt. Trotzdem kann all der Müll das bereits erreichte nicht zunichte machen.
 
Hallo @all,

Mein Fazit: Komplett vergeigtes Projektmanagement.

Es fehlt da nicht an Manpower oder Geld, sondern die FreeBSD-Foundation täte gut daran, einen fähigen Mann mit Referenzen einzustellen, der den Laden mal richtig aufräumt. Wenn man sich bei der Problemanalyse in Details verliert (Flash und foo), kommt man keinen Schritt weiter.
Es wurden über 400.000 Dollar Spenden eingenommen. Da könnte man doch bestimmt jemanden engagieren, der den Laden wieder in Schwung bringt. Aber bitte keinen Jungspund, sondern einen erfahrenen alten Hasen, der etwas von Projektmanagement versteht. Kann ja auch ein pensionierter Manager sein.

Zum Thema Mailingliste und den dortigen Aussagen. Es stimmt Kamikaze, die ersten Aussagen waren vernünftig und man hatte wirklich den Eindruck, dass da jemand sich die Sache wirklich zu Herzen nimmt. Die anderen Aussagen waren wieder das übliche BlaBla und man konnte den Eindruck gewinnen, dass es kein Problembewußtsein gibt.
Das ist jetzt meine persönliche Meinung(!!!): Wenn es an Entwicklern und Programmierern mangelt, wieso steht auf der Web-Seite von FreeBSD nicht mit großen Lettern, dass Entwickler gesucht werden? Wieso wird das auch nicht in den diversen "Unix-Clubs" propagiert? Genauso kann man mit großen Lettern Tester suchen.

Zum Thema "Arbeitsaufwand beim Einrichten": Bei welchem Betriebssystem hat man das nicht? Selbst bei Windows 2003 Server darf man sich mit irgendwelchen nicht dokumentierten Registry-Einträgen herumärgern. Das ist also kein Argument für mich. Aber es darf halt nicht sein, wenn es Schwierigkeiten mit einem Treiber gibt, dass sein Entwickler die Ohren runterklappt und so tut, als ginge ihn das nix an, oder das Problem weiterschiebt.

Auch das Thema Flash. Wegen mir muß es nicht nach FreeBSD portiert werden. Schön, wenn es das gäbe, aber muß nicht sein. Für ein Server-Betriebssystem ist Flash nicht wichtig, da gäbe es Tools, die wichtiger wären: RAID-Controller-Tools für Adaptec, LSI usw. Wenn ein wirklich gut funktionierendes Flash haben möchte, dann sollte man über einen Windows-Rechner oder Mac nachdenken. Meine persönliche Ansicht!

Mit persönlich geht es wie anderen Postern hier. Mir tut es auch weh, FreeBSD von den Maschinen zu verbannen, weil ich erst mit FreeBSD in die Unix-Welt einsteigen konnte (Linux lief damals nicht auf meinem Dell, welch Ironie :D). Und die klare Struktur des Systems selber und auch die Verzeichnisstruktur auf der Platte sind und waren vorbildlich. Leider hat man diesen Pfad mit Einführung von X.Org 7 verlassen (warum eigentlich?). Aber selbst bei Server-Hardware bleibt die Zeit nicht stehen, auch da geht die Entwicklung weiter.

Soviel dazu.

Jürgen
 
Leider hat man diesen Pfad mit Einführung von X.Org 7 verlassen (warum eigentlich?).
Aus "historical Reasons". Bis X11R5 lebte X11 in /usr/local. Irgendwann im 1996 rum, als FreeBSD noch jung war, kam dann X11R6. Dies brach die ABI (was eigentlich nicht passieren sollte) und viele alte Programme kamen nicht damit klar. Daher installierte man es nach dem Import in FreeBSD in /usr/X11R6, so wie viele andere es auch machten. Dadurch konnte man X11R5 und X11R6 parallel nutzen. Mit der Begründung, dass dies damals ein Hack gewesen sei, hat man X11R7 dann wieder nach /usr/local gepackt. Ob es nun sinnvoll ist oder nicht, sei mal dahingestellt. Mich stört es nicht, lediglich der Symlink X11R6 -> local nervt mich ein wenig.
 
Hallo @all

Es kann gut sein das ich mich täusche, aber ich denke das die meisten FreeBSD-User ihr FreeBSD als Server-System einsetzen.
Ich meine damit nicht auschließlich als Server sondern primär als Server und nebenbei auch als Desktop.
Nun hat FreeBSD einmal nicht die selbe Manpower wie Linux (wie man ja in der Mailingliste sehr schön lesen kann), deswegen ist es meiner Ansicht nach merkwürdig anzunehmen man könnte genau so gut (oder vielleicht noch besser) die selbe Bandbreite an verschiedensten Plattformen (server,desktop,embedded,...) abdecken.
Ich denke das viele User darauf verzichten würden ihren Desktop mit FreeBSD zu betreiben, wenn im Gegenzug dafür die ganzen, hier schon geschilderten, Probleme, bezüglich des Serverbetriebs, beseitigt werden würden.
Es ist für Viele bestimmt nicht gerade toll ihren Desktop mit einem anderen OS zu betreiben, aber wenn dafür der Server wieder einwandfrei rennen würde, wäre das einfach ein vielleicht nicht gerade Kleines, aber aus meiner Sicht notwendiges Opfer.
Man sollte sich dafür entscheiden was Wichtiger ist, Server oder Desktop. Beides scheint, auf Grund der fehlenden Entwickler, oder was für Gründe es letztendlich auch sein mögen, nicht möglich zu sein.


Gruß
mrtonik
 
Hi,

Man sollte sich dafür entscheiden was Wichtiger ist, Server oder Desktop. Beides scheint, auf Grund der fehlenden Entwickler, oder was für Gründe es letztendlich auch sein mögen, nicht möglich zu sein.

Seh ich anders. Was unterscheidet einen Server von einem Desktop?
Die Anwendungen, die drauf laufen, sonst nichts. Genau diese Anwendungen sind aber nicht das Problem, sondern das OS selbst. Man könnte es an HW aufhängen, dass zu schnell zu viel HW und zu viele Features im OS unterstützt werden. Aber auch das hinkt, weil es ein OSS-Projekt ist. Wenn jemand einen Treiber für ne HW schreiben möchte, weil er das Zeug gut findet, dann wird er diesen Treiber schreiben - er wird sich nicht darauf einlassen, diesen Treiber, den er gerne schreiben möchte zu vergessen und statt dessen an etwas anderem zu arbeiten.

Die fehlende manpower bezieht sich IMHO konkret darauf, dass für bestimmte Arbeiten Entwickler fehlen. Sonst hätten wir nicht den gigantischen Portstree und demnächst mit zfs sogar einen Vorsprung vor einigen anderen Systemen.

Projektmanagement hin und her - man kann den Leuten nicht in dem Masse Anweisungen geben, wie in einem klaren Angestelltenverhältnis. Daher bin ich auch mit Schuldzuweisungen sehr vorsichtig.
 
Wie Projektmanagement funktionieren kann, zeigen OpenBSD und Linux. Bei Linux ist die Bedingung dafür, Code in den Tree zu bekommen, diesen zu warten. Verliert der Maintainer die Lust daran, fliegt der Kram eiskalt wieder raus. Prominentes Beispiel dafür ist devfs, das die 2.4-Ära nicht überlebt hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich zweifele irgendwie ein wenig an denjenigen, die verkünden, dass sie von FreeBSD auf ein anderes OS gewechselt sind.

Ich bin zwar noch nicht so lange dabei, aber ich habe ein Posting eines Wechslers zum Anlass genommen, mir ernsthaft den Gedanken zu machen, wie es wäre, wenn ich auch wechseln würde. Und dabei ist es mir (wirklich) kalt den Rücken runter gelaufen. Wo sollte ich denn hinwechseln mit meinem privaten Server? (Die FBSD-Kisten, die ich betreue mal außen vor)
- Linux: fällt aus, habe ich täglich um mich und will ich nicht. mit Debian könnte ich von der Technik her (!) noch einigermaßen leben, aber die Community ist mir sowas von zuwider...
- Solaris: wäre toll und interessant, aber man muss, um wirklich echten Support für dieses OS zu bekommen eben immer noch richtig Geld ausgeben. Und ich würde wohl eine Menge Ports vermissen. *vermut*
- Windows: :ugly:
- MacOS aufm Server? Nö. Außerdem befriedigt die Hardware meine speziellen Ansprüche nicht.
- NetBSD: zu wenige Ports.
- OpenBSD: wahrscheinlich die einzige echte Alternative. Aber mir würden sehr viele Ports dennoch fehlen.

Bei all dem Gemeckere an FreeBSD sollte man doch auch mal einen realistischen Blick auf die Konkurrenz bewahren. Da sieht es meiner Meinung nach nämlich nicht wirklich besser aus. Jedes OS und jede Distribution hat Macken. Wenn irgendwas perfekt wäre, gäbe es nur dieses eine OS.
 
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