Zuerst einmal: die AMD64/x64/EM64T Erweiterung unterstützt
momentan "nur" einen virtuellen Adressraum von 48-Bit. Das macht dann 2^48 / 1024^4 = 256
Terabyte. Physikalischer RAM kann momentan bis zu 2^40 = 1024 GB adressiert werden.
Im Gegensatz dazu hat man ohne Taschenspielertricks wie PAE36/PSE36 (32-Bit Form von EMS/XMS) nur einen gesamten Adressraum von läppischen 4 GB zur Verfügung bei üblicher i386 Architektur. Das klingt für die meisten Anwendungen erstmal nach viel. Nachteil aber: auch die Controller, Grafikkarten usw. zweigen dort Adressraum ab und auch mit swappen kommt man nicht über insgesamt (!) 4 GB hinaus. Mit viel Glück kann man also bei i386 maximal ~3,5 GB Speicher benutzen (RAM + swap).
Mit AMD64-Prozessoren kann man dagegen so richtig auf die Festplatte hinausswappen, dass sich die Balken biegen. Das ist natürlich nur ein Notnagel, aber wenn mal nur temporär richtig viel Speicher benötigt wird ist es ein Mittel, dass der Rechner erstmal (wenn auch langsam) daran weiterarbeitet.
Hinzu kommen natürlich noch weitere Vorteile wie die Unterteilung von kernel space und user space. Ich habe jetzt nicht im Kopf, wie FreeBSD das unterteilt, aber es ist üblich, den 32-Bit Adressraum z. B. in 2 GB user-space und 2 GB kernel-space zu unterteilen (oder 1:3 oder wie auch immer). Von daher lohnt sich AMD64 also bereits, wenn man
mehr als 2 GB RAM einsetzt. Zudem können gute Chipsätze und moderne Controller ihren I/O-Adressraum dann auch oberhalb von 4 GB einblenden, was bei i386 nicht möglich ist.
Wenn man >2 GB Hauptspeicher hat sollte man also zumindest darüber nachdenken, auf eine 64-Bit Architektur umzusteigen. AMD64 ist eine
Tier 1 Architektur bei FreeBSD. Und mit mittlerweile schon
~7 % Nutzerbasis (Platz 2 nach ~89% i386-Anteil) ist es für nicht mission-critical Anwendungen durchaus schon eine Überlegung wert.