Interesse an FreeBSD rückläufig? Schwächen und Stärken von FreeBSD.

Das ist doch so ein schwachsinns Totschlagargument. Ich kann auch etwas kritisieren, ohne es selbst gleich besser machen zu können. Vorallem in einem Thread wo es eben auch genau um solche Schwächen geht.

Ihr diskutiert jetzt seit 2 Jahren (!) dadraum das ein von freiwilligen geführtes OpenSource Projekt nicht das von euch geliebte und benannte Killer-Feature einführt ... ...

Das wirft Fragen über den Zustand eurer IT auf :D

Ganz ehrlich, selbst wenn man das Container Zeug nicht braucht, erwarte ich doch von jedem ITler, dass er halbwegs regelmäßig IT News konsumiert und mal ne Fachzeitschrift überfliegt, bzw. sich im Austausch mit anderen Kollegen der IT befindet. Wer da nicht halbwegs ne Vorstellung von Containern hat, hat seinen Job verfehlt.

Ich zumindest kenne kein Unternehmen (und wir betreuen sicher an die 20, +Partner, +Dienstleister, ..) die keine Container einsetzen. Bei manchen ist das erst die letzten Jahre im kommen, manche übertreiben es und meinen alles müsse man mit Containern erschlagen, aber niemand setzt absolut keine ein.

Es tut mir sehr leid das deine "Erwartungen" sehr weit von der Realität entfernt sind.
Ich kenn hier sogar "IT-Ler" die noch nie ein Linux in der Hand hatten und/oder nicht genau wissen was eine IP-Addresse und ein Router macht, aber zb hervorragend mit dem alten GreenScreen der AS/400 umgehen können oder erstaunlich komplexe Lösungen in O365, Sharepoint etc bauen ;) oder jedes Detail vom Windows-AD, jede Client-Registry etc kennen

Theoretisch könnte es sogar sein das wir Docker nutzen, weil uns ein Dienstleister eine Web-App as a Service zur verfügung stellt und das im Hintergrund läuft - aber das "sehen" wir ja nicht von aussen - und interressiert uns nicht.

(Der letzte Dienstleister mit "Web-App as a Service braucht aber nen Internet Explorer am Client weil er irgendwelche Acitve-X kacke oder wie das heißt macht ... glaub nicht das der schon Docker spricht, in der Kommunikation klingt das auch eher nach "wir haben ne Idee das es php gibt und nutzen nen shared hosting oder so")
 
Ich finde das ist gar kein schlechter Punkt. Ihr seid doch glauch ich 4 Leute hier die sich Docker wünschen und auch Programmieren können - schnappt euch doch ne Tastatur und legt los?

Das ist mehr als ein Urlaubsprojekt. FreeBSD hat hier schon sehr viel Modernisierungsstau. Auch mit 4 erfahrenen Entwicklern würde das als Freizeit-Projekt verhungern.

Allein schon die notwendigen Arbeiten am FreeBSD-Kernel wären - ohne ein gerüttelt Maß an Erfahrung in diesem Bereich - selbst für Überflieger nicht nebenher leistbar. :o

Das glaube ich eher nicht. Selbst in meinem Umfeld tauchte Docker, Kubernetes bzw. OpenShift schon vor langer Zeit auf.

Erlebe ich genauso. Wenn ich mir Stellenanzeigen anschaue, sehe ich praktisch kaum noch BSD, während Docker & Co. ständig nachgefragt werden. Der Stackoverflow Developer Survey (mit über 80.000 Beteiligten) führt Docker auf Platz 2 der wichtigsten allgemeinen Entwicker-Tools (gleich hinter git).

Bei Projektanfragen (die noch viel stärker Neuentwicklungen abbilden) ist es noch drastischer.

Die Zukunft wird anscheinend immer mehr ohne BSD gebaut. :eek:

Und selbst wenn man jetzt sagt: xBSD wäre aber besser. Es zählt ja häufig gar nicht die beste Lösung. Es wird ja häufig irgendwas hingefrickelt und Hauptsache es ist gut genug. Klappert zwar überall und man muss auch öfter mal ein Reboot machen aber funktioniert doch irgendwie.

Der traurige Umstand ist doch inzwischen, das FreeBSD nicht mehr mit 2-3 Jahren Abstand bessere Lösungen liefert. Es kommen einfach nichts mehr. :mad:
 
Ihr diskutiert jetzt seit 2 Jahren (!) dadraum das ein von freiwilligen geführtes OpenSource Projekt nicht das von euch geliebte und benannte Killer-Feature einführt ... ...

Wenn regelmäßig die Frage kommt was wir an FreeBSD am meisten vermissen, kommt halt regelmäßig die gleiche Antwort ;)

Es tut mir sehr leid das deine "Erwartungen" sehr weit von der Realität entfernt sind.
Ich kenn hier sogar "IT-Ler" die noch nie ein Linux in der Hand hatten und/oder nicht genau wissen was eine IP-Addresse und ein Router macht, aber zb hervorragend mit dem alten GreenScreen der AS/400 umgehen können oder erstaunlich komplexe Lösungen in O365, Sharepoint etc bauen ;) oder jedes Detail vom Windows-AD, jede Client-Registry etc kennen

Naja, Dinosaurier gibts überall ;)
Ich denke halt selbst wenn man nur auf Wordpress Templates spezialisiert ist und sich dennoch ITler schimpft, liest man dennoch ab und an die einschlägigen Newsportale oder hatte in den letzten 5 Jahren schonmal ne CT in der Hand, da kann ich mir kaum vorstellen NICHTS über Docker/Container zu wissen. Außer man ist sehr ignorant.

Theoretisch könnte es sogar sein das wir Docker nutzen, weil uns ein Dienstleister eine Web-App as a Service zur verfügung stellt und das im Hintergrund läuft - aber das "sehen" wir ja nicht von aussen - und interressiert uns nicht.

(Der letzte Dienstleister mit "Web-App as a Service braucht aber nen Internet Explorer am Client weil er irgendwelche Acitve-X kacke oder wie das heißt macht ... glaub nicht das der schon Docker spricht, in der Kommunikation klingt das auch eher nach "wir haben ne Idee das es php gibt und nutzen nen shared hosting oder so")

Mir gings ja in erster Linie um "von Containern nichts gehört". Aber vielleicht war das auch eine stilistische Übertreibung von dir.
 
Erlebe ich genauso. Wenn ich mir Stellenanzeigen anschaue, sehe ich praktisch kaum noch BSD, während Docker & Co. ständig nachgefragt werden. Der Stackoverflow Developer Survey (mit über 80.000 Beteiligten) führt Docker auf Platz 2 der wichtigsten allgemeinen Entwicker-Tools (gleich hinter git).
Ich muss ehrlich zugeben nicht regelmäßig Stellenanzeigen zu lesen, aber wenn ich das mal mache habe ich noch nie irgendwo etwas von *BSD gelesen fürchte ich, könnte man natürlich auch als einen gleichbleibenden Trend betrachten ;(

Naja, Dinosaurier gibts überall ;)
Ich denke halt selbst wenn man nur auf Wordpress Templates spezialisiert ist und sich dennoch ITler schimpft, liest man dennoch ab und an die einschlägigen Newsportale oder hatte in den letzten 5 Jahren schonmal ne CT in der Hand, da kann ich mir kaum vorstellen NICHTS über Docker/Container zu wissen. Außer man ist sehr ignorant.

Mir gings ja in erster Linie um "von Containern nichts gehört". Aber vielleicht war das auch eine stilistische Übertreibung von dir.

Erstmal: IT ist halt nicht nur entwicklung - es zeigt sehr deutlich "deine" IT sicht wenn dir spontan nen Wordpress-Template entwickler einfällt - auch von Wordpress hat die mehrheit "hier" sicher noch nie gehört.

Ja sicher ist ""von Containern nichts gehört" schon eine stillistische Übertreibung - ich meinte damit "Ich frag denjenigen was das ist" und es kommt mehr als die Antwort "irgendwas mit Linux, hab ich mal in ner News-Überschrift gelesen" (Allerdings lesen keineswegs alle ITler aktuelle News, manche kommen zum Job, gehen und beschäftigen sich da nicht weiter drüber hinaus, mir völlig unverständlich aber in großen Firmen sicher auch außerhalb der IT nunmal recht verbreitet.)

Das ist halt son bisschen mein Punkt, ihr seid sehr weit weg von IT die den leuten hilft die Schrift in Word zu verändern, in staubigen Werkshallen Switche tauscht, Windows-Clients für endanwender betreut, in bestehenden Systemen berechtigungen vergibt und Endanwendersupport leistet, kleinere Lokale Einzel-Server administriert etc

/edit PS: In dieser Welt war *BSD auch noch nie so wirklich vorhanden
 
Das ist halt son bisschen mein Punkt, ihr seid sehr weit weg von IT die den leuten hilft die Schrift in Word zu verändern, in staubigen Werkshallen Switche tauscht, Windows-Clients für endanwender betreut, in bestehenden Systemen berechtigungen vergibt und Endanwendersupport leistet, kleinere Lokale Einzel-Server administriert etc

Das stimmt natürlich, da muss ich dir recht geben. Aber FreeBSD (oder auch OpenBSD) hat ja nicht solche Leute im fokus ihrer Entwicklung.
 
Das ist doch so ein schwachsinns Totschlagargument. Ich kann auch etwas kritisieren, ohne es selbst gleich besser machen zu können.
Das ändert aber nix daran, das am Ende des Tages sich irgendwer die Arbeit machen und das implementieren muss.

Ich hab so manchmal das Gefühl das wenn sowas gesagt wird wie "Eigentlich müsste man Feature XYZ einbauen" das das meint "Ich hätte gern XYZ aber ich selbst hab keine Lust mich darum zu kümmern und das soll jemand anders machen." Und wenn das halt alle denken, dann passiert auch nichts.

Wie schon gesagt, FreeBSD ist ja nicht so firmenmäßig aufgebaut, sondern es ist ein Freiwilligenprojekt das halt von Mitarbeit lebt. Wenn ne Kritik überhaupt Sinn macht, dann in der Form das man kritisiert das sich noch niemand gefunden hat der das macht was aber natürlich offensichtlich Blödsinn ist.

Der traurige Umstand ist doch inzwischen, das FreeBSD nicht mehr mit 2-3 Jahren Abstand bessere Lösungen liefert. Es kommen einfach nichts mehr.
Ja. Da ist was dran.

Wobei auch ganz häufig die Frage ist: Was denn 'besser' konkret bedeutet.

Und in der Praxis erlebt man halt häufig das die (technisch) beste Lösung auch gar nicht gefragt ist. Ich erlebe das ja bei meinen Kollegen die nicht mal mehr Wissen wir man ein MySQL, nginx oder was auch immer "zu Fuß" installiert und dann sich stattdessen irgendwie (salopp gesagt) ein Image bei Docker-Hub ziehen und sich damit eine Lösung basteln.
Und klar ist die dan klapprig weil da irgendwie noch ne verwundbare Uralt-Lib drin ist und die Konfiguration ist jetzt vielleicht auch nicht gerade "production-ready", aber der ist halt in einer Stunde mit allem durch und das ist was häufig zählt.

Und wie oft werden auch Technologien nur einfach deshalb eingesetzt weil sie gerade "hip" sind oder/und weil es sich auf für die Karriere gut auswirkt wenn ich dazu was im Lebenslauf zu stehen hab.

Nicht das man diese Technologien auch sinnvoll einsetzen kann (und das auch durch aus getan wird). Aber man sollte halt nicht einfach plump schlussfolgern das nur wenn etwas häufig eingesetzt ist das auch automatisch gut sein muss.

Von daher muss immer klar sein, was mit "besser" gemeint ist und wie überhaupt die Anforderungen sind.
Dann kann es immer noch sein das FreeBSD in vielen Fällen nicht so gut dar steht aber der Abstand ist kleiner als er hier suggeriert wird.

Und klar. Es gibt Baustellen und es gibt auch Nachholbedarf. Das der Zustand ist wie er ist ist aber nicht eine freiwillige Entscheidung des Projektes gefällt von irgendwelchen Fortschrittsverweigerern (klar gibt es die auch, aber wie gesagt: wenn Du z.B. OCI-Container-Support als Port anbieten willst kannst Du das machen und das wird da nicht irgendwie rausgekantet, weil da jemand der Meinung wäre das ist modernes Teufelszeug), sondern liegt vor allem darin begründet das nur begrenzt (also jetzt im Vergleich zum Linux-Ökosystem) Ressourcen da rein fließen. Und die werden zwar schon vergleichsweise Effizient genutzt, aber das kann es natürlich nicht ausgleichen.
 
In dieser Welt war *BSD auch noch nie so wirklich vorhanden
Wenn die natürlich weder *BSD noch Container einsetzen dann ist das natürlich für die Fragestellung "Braucht FreeBSD Docker-Support?" völlig belanglos. Sonst könnte man genauso gut ne Bäckerei heranziehen und die fragen "Braucht ihr Docker?". Da ist die Aussagekraft ungefähr die selbe. :-)
 
Wenn die natürlich weder *BSD noch Container einsetzen dann ist das natürlich für die Fragestellung "Braucht FreeBSD Docker-Support?" völlig belanglos. Sonst könnte man genauso gut ne Bäckerei heranziehen und die fragen "Braucht ihr Docker?". Da ist die Aussagekraft ungefähr die selbe. :-)

Nicht unbedingt - meine Argumentationskette ist eher folgende bei der Frage "braucht man Docker". Die Docker-begeisterten sagen das Docker quasi "Das ding der dinge ist - ohne macht ein Betriebsystem quasi keinen sinn mehr.

Ich sage: Die IT-Welt ist sehr Bunt (Siehe verlinkten Post von 2020) - es gibt IT-Welten in denen Docker ein "muss" ist - egal ob technisch berechtigt oder einfach nur weils alle verwenden weils gerade cool ist etc. - das zweifle ich überhaupt nicht an.

Ich zeige aber "meine" (berufliche) Perspektive auf in der Docker oder *BSD ia einfach keine oder so gut wie keine Rolle spielt - ja nichtmal jeder es kennt.

Damit möchte ich gerade nicht sagen das es nur "die zwei Welten" gibt - meine ohne *BSD und Docker und "deren" in der Docker quasi pflicht ist und alles ohne in die Belanglosigkeit abrutscht.

Vielmehr möchte ich damit ausdrücken das "IT" und einsatzorte für Betriebsysteme und Software ENORM vielfältig ist. Und das ist auch so mein Kernpunkt: Ich denke es wird sehr sicher auch auf lange sicht interessante und relevante Einsatzwecke für die Nischenbetriebsysteme der *BSD Familie geben, auch ohne Docker.

Gleichzeitig ist es aber auch natürlich korrekt das *BSD sich schon irgendwo sinnvoll weiterentwickeln muss im Rahmen der begrenzten Ressourcen um zumindest weiterhin eine nischige aber interessante Alternative zu den großen 5 zu sein.
Tendenziell aber halt in die Richtung in die die größtenteils freiwilligen entwickler oder ggf. die Geldgeber sich für engagieren, meist sicher dinge die sie selbst nutzen wollen.
 
Es gibt ja grundsätzlich zwei Perspektive. Die eine ist die private Hobbyperspektive. Dazu muss man wohl nicht viel sagen. Hobby muss weder sinnvoll noch rentabel sein. Menschen sammeln Briefmarken oder alte Cola-Dosen. Reise irgendwelchen Musikgruppen hinterher oder bauen Miniaturen aus Staub. Wenn es die jeweilige Person interessiert und sie es gerne tut ist das doch OK. Daher macht es gar keinen Sinn darüber zu diskutieren. Ein Austausch über das jeweilige Hobby ist natürlich interessant, aber der Hobbyschreiber versucht ja auch nicht den Hobbybiersammler davon zu überzeugen, dass eine Säge viel besser wäre als eine neue Biersorte.

Im professionellen Bereich ist die Diskussion eigentlich auch quatsch. Hier sind Sinnhaftigkeit und Wirtschaftlichkeit durchaus wichtige Themen, aber die jeweiligen Situationen und Bewertungen nun einmal so unterschiedlich wie die jeweiligen Entscheider. Ist es richtig sich auf ein Werkzeug zu spezialisieren, dass man dieses optimal einsetzen kann? Ja klar. Ist es richtig für jede Aufgabe das passende Werkzeug zu nutzen. Ja klar. Leider widersprechen sich die beiden Punkte und der Verantwortliche der am Ende das Prozessrisiko trägt entscheidet nach seiner eigenen Prägung. Und da es sein Risiko ist, ist das auch OK so. Er muss es am Ende rechtfertigen.
Ein Betriebssystem ist nur ein Werkzeug. Vom Hobbybereich abgesehen betreibt keiner ein OS zum Selbstzweck. Nein, wir wollen einen Geschäftsprozess betreiben und wie wir das tun wollen ist wiederum eine Entscheidung dessen der das Risiko dafür trägt. Das kann er selbst entscheiden oder jemand anderem überlassen. Das Risiko bleibt aber bei ihm. Möglichst stabil? Möglichst billig? Mit minimalem internem Aufwand? Mit minimalem Compliance-Risiko? .... Es gibt hier viele Entscheidungsmöglichkeiten. Es interessiert da auch erst mal nicht ob das am Ende über einen Docker, auf einem ZFS oder auf Windows läuft. Wieso auch? Mich interessiert auch nicht oder der Schreiner nun eine Festool-Säge nutzt oder eine Bosch. Sein Problem und wie er sein unternehmerisches Optimum findet ist eben auch sein Risiko. Auch wenn sein Geselle davon überzeugt sein mag, dass eine Makita doch viel sinnvoller dafür wäre.
Klar derjenige der vor der Box sitzt und FreeBSD liebt versteht nicht wieso das nun abgeschafft wird und gegen "what ever" ersetzt wird. Das ist aber halt kleingeistig. Er trägt auch nicht das unternehmerische Risiko. Ob die Entscheidungen immer gut sind oder nicht kann wohl keiner beantworten.

Aber man sollte sich halt vor Augen halten, dass keiner Betriebssysteme betreiben will. Betriebssysteme sind halt leider notwendig um die Anwendungen laufen zu lassen. Es ist ein Werkzeug... Man kann sich darüber streiten ob es nun HP oder Dell sein muss, das ist aber auch im Endeffekt egal. Es gibt eine wirtschaftliche Bewertung und das wird gekauft. Das Betriebssystem ist nichts anderes. Ist es für mein Prozess wichtig ob Apache oder nginx genutzt wird? Nein, dem Prozessverantwortlichen ist egal welches Paket da genutzt wird, es muss nur die Anforderungen erfüllen.

Ich war früher auch mal emotionaler wenn es um die Lieblingssoftware geht... Aber mal ehrlich, es ist nur ein Werkzeug und muss für den Einsatzzweck funktionieren.
 
Ich finde es sehr interessant, dass man sich dabei so sehr in die Haare kriegen kann hier. Ja, es wäre schön, wenn es auch sowas wie "echtes" Dockern bei BSD gäbe. Aber wozu braucht man Container oder "richtige" VMs? Zum Abschotten und zur besseren Kontrolle. Ob da nun 1 Programm drin läuft oder eine ganz dicke Anwendung ist eher zweitrangig. Aber abgesehen davon: Der Inhalt muss in sich konsistent sein, wartbar und kontrollierbar. Wenn dann Anwendungen hineingelegt werden, die auf Komponenten oder Libraries aufgebaut werden, die nicht mehr gepflegt werden, ist das doch unnützer Aufwand, oder?! Das ist aber leider gerade bei dem Thema Docker zentraler Bestandteil im Wunschdenken. Per Knopfdruck was zusammenstellen. Egal, was drin ist - spitz formuliert - hauptsache schnell. Das haben wir doch überall und wir sehen die Auswirkungen. NIcht nur im IT Bereich. Daher haben wir ja auch nicht nur 1 Standard, sondern hunderte ;-) VG Norbert
 
Die eine ist die private Hobbyperspektive. Dazu muss man wohl nicht viel sagen. Hobby muss weder sinnvoll noch rentabel sein.
Selbstredend. :-)

Es interessiert da auch erst mal nicht ob das am Ende über einen Docker, auf einem ZFS oder auf Windows läuft. Wieso auch? Mich interessiert auch nicht oder der Schreiner nun eine Festool-Säge nutzt oder eine Bosch.
Ja klar. Wie das Endprodukt zustande kommt ist für den Kunden erst mal sekundär. Hauptsache es entspricht seinen Anforderungen. Das versteht sich ja von selbst. Trotzdem muss ja die Arbeit gemacht werden und auf der Ebene spielt es natürlich schon eine Rolle welches Werkzeug man denn nun idealerweise nimmt. Man kann ja nicht sagen das es überhaupt keine Rolle spielt nur weils für den Endkunden egal ist.

Klar derjenige der vor der Box sitzt und FreeBSD liebt versteht nicht wieso das nun abgeschafft wird und gegen "what ever" ersetzt wird. Das ist aber halt kleingeistig.
Es kann aber auch ganz rationale Gründe geben. Die FreeBSD-Box verrichtet vielleicht sehr zuverlässig seinen Dienst und er kennt sich damit super aus, so das er selbst bei Problemen schnell und angemessen reagieren kann.
Jetzt kommt Cheffe vorbei und erzählt ihm, das wir jetzt unbedingt auf Hype-Technologie XYZ setzen müssen, weil das alle machen. Die ist aber jetzt für das Einsatzszenario gar nicht so gut geeignet. Und ob die so gut läuft wie die bisherige Lösung lässt sich auch nicht nicht vorhersagen Von den Reibungsverlusten bei solchen Umstellungen mal ganz abgesehen.
Also außer Kleingeistigkeit und Liebe kann es auch andere Argumente geben. :-)

Er trägt auch nicht das unternehmerische Risiko.
Ja. Wobei wenn der pleite ist das ja auch den Mitarbeiter betrifft. Ist ja nicht so, das solche Dinge für den folgenlos bleiben.

Ob die Entscheidungen immer gut sind oder nicht kann wohl keiner beantworten.
Manchmal kann man das schon recht zuverlässig beantworten. :-)

Anyway. Solche Diskussionen im Allgemeinen zu führen ist immer schwierig. Klar kann man mit Allgemeinplätzen umsich werfen a-la "Der Entscheider trägt das Risiko" oder "Dem Endkunden ists egal wie es zustande kommt" oder "Software ist nur ein Werkzeug" die natürlich auch alle richtig sind, aber als Aussage auch keinen wirklichen Wert haben.

Spannend wirds ja erst dann, wenn es um ein konkretes Projekt/Problem geht und dann auch nachvollziehbar erklärt wird, warum man eine gewisse Entscheidung getroffen hat. Und selbst dann wird Diskussionsbedarf und unterschiedliche Meinungen über bleiben (was ja auch nicht schlecht ist; es muss nicht einen richtigen Weg geben; insofern ist unterschiedliche Meinungen haben sogar wertvoll und erweitern die eigene Perspektive).

So hat halt jeder bestimmte Szenarien im Hinterkopf und argumentiert aufgrund dessen aber halt nicht auf dieser konkreten Ebene, sondern auf einer Abstrakten. Und dann führen solche Diskussionen natürlich auch zu nix.
 
diese Diskussion finde ich sehr spannend und lese die Beiträge mit Interesse.
Wenn ich das mal sehr sehr zusammen dampfe, gibt es quasi zwei Stimmen für FreeBSD:
  • private Vorliebe
  • ZFS

Unter "private Vorliebe" zähle ich dann auch die gar nicht so private Entscheidung für die FreeBSD-Lizenz im Gegensatz zu einer GPL oder einer anderen offenen Lizenz und auch das Entwicklungsmodell, nämlich sowohl, dass Kernel und Userland zusammen kommen, als auch die eher geregelte und abgestimmte Entwicklung im Vergleich zur tobenden und eher chaotischen Entwicklung im Linux-Land.
Also, selbst dann, wenn man da noch ein paar Punkte mehr hinzu zählen könnte, bleibt das doch eher eine Vorliebe, als tatsächlicher technischer Vorteil oder gar eine Notwendigkeit für FreeBSD.

Und ZFS stammt weder von FreeBSD, noch wird es hier weiter entwickelt.

mmhhmm!
 
Unter "private Vorliebe" zähle ich dann auch die gar nicht so private Entscheidung für die FreeBSD-Lizenz im Gegensatz zu einer GPL oder einer anderen offenen Lizenz und auch das Entwicklungsmodell, nämlich sowohl, dass Kernel und Userland zusammen kommen, als auch die eher geregelte und abgestimmte Entwicklung im Vergleich zur tobenden und eher chaotischen Entwicklung im Linux-Land.
Also, selbst dann, wenn man da noch ein paar Punkte mehr hinzu zählen könnte, bleibt das doch eher eine Vorliebe, als tatsächlicher technischer Vorteil oder gar eine Notwendigkeit für FreeBSD.
jau! danke!!! Es sollte doch nicht um die "Eier-legende-Vollmichsau" gehen, als darum, dass *BSD eine (mind.) genauso gute Lösung bietet wie andere Systeme auch. Schade, dass keiner bisher was zu meiner "Docker" bzw. VM Sicht geschrieben hat - dass Virtualisierung keine "endgültige" Lösung, aber eine Hilfe sind - und das auch Docker nur ein Schuh zum Anziehhen ist... Ich nutze Jails und "meine" BSD Server laufen seit Jahre sehr gut.... Euch allen einen schönen Abend! VG Norbert
 
Also, selbst dann, wenn man da noch ein paar Punkte mehr hinzu zählen könnte, bleibt das doch eher eine Vorliebe, als tatsächlicher technischer Vorteil oder gar eine Notwendigkeit für FreeBSD.
Wie gesagt. Es hängt halt stark davon ab was Du machen willst und was das Ziel ist.
Um mal das Thema Lizenz aufzugreifen. Das ist halt nicht nur eine Frage von Vorlieben oder so. Wenn Du ein Produkt bauen willst bei dem Du den Quelltext nicht rausgeben willst (oder auch nicht kannst weil Du zugekaufte Komponenten verwendest) dann wirds halt schwierig für das Projekt copylefted-Code zu nehmen.
Auch angemerkte die Integration hat seine Vorteile jenseits von "man mag es". Es macht halt bestimmte Dinge unkomplizierter/unproblematischer.

Und ZFS stammt weder von FreeBSD, noch wird es hier weiter entwickelt.
Nichtsdestotrotz ist hier die Integration ziemlich gut und es ist nicht nur ein Dateisystem unter Vielen. Bestimmte Features hängen auch damit unmittelbar zusammen wie beispielsweise Boot-Environments.
Das Zusammenspiel ist hier halt das Besondere.

und "meine" BSD Server laufen seit Jahre sehr gut.
Ich mache ja auch schon ne ganze Weile was mit Linux und tue das auch bis zum heutigen Tag, aber ich muss sagen am zuverlässigsten/unproblematischsten sind die FreeBSD-Server. Das sind halt so einmal aufgesetzt und nie wieder wirklich drum kümmern muss Systeme (wenn jetzt nicht gerade Upgrades anstehen). Es gibt kein größeres Kompliment für ein System wenn Du nicht mehr weißt wo die Kiste steht weil Du da nur so selten ran musst. :-)

Jails sind ein gutes Beispiel. Du kannst derartige Funktionalität auch unter Linux kriegen. Das ist gar kein Problem.
Was ich an Jails schätze sind 2 Dinge.
Erstens: Eine Jail lässt sich leicht umsetzen und das obwohl es ja ein sehr Low-Leveliges Feature ist. Trotzdem geht das Setup leicht von der Hand ohne das Du da erst irgendwelche Frameworks draufwerfen musst.
Zweitens: ist sie sehr sicher vorkonfiguriert. Erlaubt ist eigentlich gar nix und wenn Du was brauchst musst Du es frei schalten. Das erschwert Konfigurationsfehler.
Klar gibt es auch Szenarien wo es nicht so geeignet ist. Aber da wo es gut funktioniert da ist es auch ein sehr gutes Tool.

Schade, dass keiner bisher was zu meiner "Docker" bzw. VM Sicht geschrieben hat
Da ist doch alles gesagt zu. :-)
Klar ist das nur ein Werkzeug und das passt halt für manche Szenarien gut und für andere nicht so gut. Die Probleme fangen ja immer erst an, wenn die Leute das einsetzen weil es gerade hip ist und dann womöglich noch so einsetzen das es eher zum Problem wird. Das kann man der Technologie aber nicht anlasten.
Also auch hier wieder die Frage: Wofür willst Du es konkret benutzen. Und dann kann man auch sinnvollerweise darüber "streiten", ob es dafür das geeignete Tool ist oder nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin vor etwas über 20 Jahren mit Linux angefangen, erst suse und debian glaub ich, dann hatte ich Slackware probiert, aber alle hatten auf dem alten Rechner vom Schrott (Pentium 90!) Probleme mit dem Sound was aber der Haupteinsatzzweck sein sollte - bei OpenBSD gings direkt was mir den einstieg enorm erleichtert hat.
Ahhh, da haben wir es doch wieder...^^
 
Ich habe eine Schwäche gefunden. Ich kann meine Umstellung auf FreeBSD nicht 100% umsetzen. Finde ich schade. Es mangeld an verfügbaren Treiber bzw. ein Bug der vermutlich ?noch nicht behoben wurde?

Als erstes wäre da meine WLan Karte

Code:
03:00.0 Network controller [0280]: Realtek Semiconductor Co., Ltd. RTL8812AE 802.11ac PCIe Wireless Network Adapter [10ec:8812] (rev 01)
  Subsystem: D-Link System Inc RTL8812AE 802.11ac PCIe Wireless Network Adapter [1186:3305]
  Kernel driver in use: rtl8821ae
  Kernel modules: rtl8821ae

Der gemeldete Bug

Dann mein USB Dongle

Code:
Bus 001 Device 002: ID 148f:761a Ralink Technology, Corp. MT7610U ("Archer T2U" 2.4G+5G WLAN Adapter")

Ein Lösung mit wifibox brachte auch kein Erfolg.

Ich habe dann meine alte WLan Karte eingebaut mit der es auch unterstützte FreeBSD Treiber gefunden wurde. Aber das ist ein Rückschritt zur langsamer Geschwindigkeit und 2.4 GHz. Das wäre dann ein Porsche mit Trabbi Motor.

Ich denke das wegen fehlender Treiber dann lieber viele bei Linux bleiben. Da gibt es Treiber für meine WLan Karte und meinem USB Dongle.
 
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