Nachdem pulseaudio so einen schlechten Ruf hat, möchte ich mich nicht näher damit beschäftigen.
Man muss sich damit ja gar nicht beschäftigen und einen schlechten Ruf hat es nicht Weltweit. Also, du kommst ja nicht in Kaffee und startest da eine Umfrage und alle Welt stöhnt gleich los, weil sie pulseaudio hört.
Auf einigen Rechnern habe ich es laufen und es funktioniert dort. Ich nutze es nur als Soundserver, alle seine Möglichkeiten kenne ich nicht. Es bringt aber auch einen recht einfachen Equalizer, den man sonst so nicht bekommt.
Auf FreeBSD, also auf meinen beiden PCs, auf denen ich überhaupt Sound habe, da nutze ich immer noch ausschließlich OSS.
Man braucht da kein Alsa und auch kein Pulseaudio. Hat man die aber, kann der XFCE-Mixer die auch bedienen. Der XFCE-Mixer hat mir von allen am Besten gefallen, die ich ausprobierte, weil er wenige Abhängigkeiten hatte, gut außerhalb seines DEs benutzt werden kann und recht klein ist.
Er ist aber auch nur eine GUI.
Und das führt mich zu meiner Kritik an dem Vorgehen, wie wir es hier geschildert bekommen.
Hat man ein Problem mit Sound, kontrolliert man ja zunächst die HW. Lädt das Modul korrekt, bekomme ich eine Ausgabe, welche Kanäle habe ich usw. Was ich nicht mache, ist das Deinstallieren des einen DEs und ersetzen durch ein anderes DE. Nicht, dass das keine Möglichkeit ist und nicht, dass eine Fehlersuche auch immer zum Erfolg führt, aber für mich ist das ein unkontrolliertes und wildes Vorgehen, eine Art willkürliches Raten. Solche Problembehandlung mag ich nicht und sie führt auch nur selten mal zum Erfolg.
Und ich sage das, weil auch ein anderer Beitrag mit Problemen zu X dieses wilde Vorgehen wiedergibt.
Das meint ja nicht, dass jemand unfähig ist oder dass tatsächlich auch derartig wild gesucht und behandelt wurde, aber es ist ein Eindruck beim Lesen, weil es eben nicht die notwendige Reihenfolge beschreibt. Man muss immer von den Grundlagen ausgehen und sehen, ob die überhaupt passen, bevor man an der Oberfläche etwas repariert. Auch wenn es langweilig ist, die Fehlersuche an einem PC fängt immer damit an, dass man die Netzspannung prüft. Dazu braucht man vielleicht kein Messgerät. Wenn der PC gebootet hat, muss auch Spannung da sein und so weiter. Nur, wir können das ja nicht sehen und beurteilen und wir sollten das auch nicht voraussetzen.
Neben der Identifizierung der Sound-Karte und des verwendeten Gerätes ist es auch wichtig, die Stellung der Regler in allen vorhandenen Kanälen zu checken und das geht am einfachsten mit dem Systemtool mixer(8). Es ist ohnehin vorhanden und braucht keine GUI und ist unabhängig von Soundservern und DEs.
Es wäre nicht das erste Mal, dass hier ein Kanal stumm oder sehr leise steht, den man in einer GUI gar nicht angezeigt bekommt oder der im bunten Bild untergeht.
Erst dann, wenn diese Grundlagen funktionieren, können ja auch Programme mit eigener Sound-SW (wie VLC) die Karte benutzen und Sound erzeugen.
Der mixer(8) ist außerdem so einfach zu nutzen, dass er durchaus auch einen Ersatz für eine GUI darstellen kann. Man hat ja eh immer irgendwo ein Terminal laufen und dann schnell auch die Lautstärke mit einem Kommando gesetzt. Manchmal schneller, als erst das Icon für die GUI zu finden.