Kondolenzthread: Bud Spencer ist tot! :'-(

  • Ersteller Ersteller das.chaos
  • Erstellt am Erstellt am
@mod: bitte nicht schliessen!
in diesem Teil des Forums sollte doch so etwas auch erlaubt sein.
Nicht, dass ich mich dafür begeistere.
Weshalb, kann ich nicht genau sagen, aber sicher hängt es mit mehreren Faktoren zusammen, von denen der Wichtigste vermutlich der ist, dass ich nicht zu öffentlichen Gefühlskundgebungen neige. Besonders Trauer ist doch eine eher intime Angelegenheit und ich kann nicht sagen, dass ich zu irgendeinem Schauspieler eine Art intimes Verhältnis entwickelt hätte.
Menschen sterben nun mal, auch die bekannteren, wobei wir ja nur ein bestimmtes Bild näher kennen, das womöglich gar nicht viel mit der Person selbst zu schaffen hat. "Carlo Pedersoli ist mit 86 Jahren gestorben", hätte kaum Aufmerksamkeit erweckt.

Wer sich dann besser fühlt, wenn er darüber öffentlich reden kann, sollte doch auch hier einen Platz haben. Warum nicht.
 
Ich wünsche Allen eine gnädige Aufnahme im Himmel, das es Allen gut geht.
Leider sterben in letzter Zeit so viele Leute, die man aus seiner Jugendzeiten gekannt hat, bzw. die man Verehrt hat.
Es ist teilweise erschreckend. Man merkt daran, das man auch drauf zusteuert. So ist aber nun mal der Lauf des Leben.
 
Bud Spencer wurde in meinen Augen von unseren Mainstream-Medien immer etwas lächerlich gemacht, aber für mich war er einer der ganz Großen. Einer der ganz wenigen europäischen Schauspieler, die einfach "echt" sind und ihre Rolle glaubwürdig verkörpern. Und das, obwohl er keinerlei schauspielerische Ausbildung hatte, stattdessen studierter Jurist und etliche andere Dinge - vom Geschäftsmann bis zum Olympianteilnehmer - war. Er hat in seinen Filmen niemals Humor auf Kosten anderer Leute gemacht und obwohl sein Stil durchaus als "einfach" beschrieben werden kann, blieb er immer deutlich über der Fäkallinie.
Ich hatte das Glück Bud Spencer zweimal in Hamburg zu treffen, einmal auf einer Autogrammstunde zusammen mit Terence Hill (Mario Girotti) und einige Jahre später bei der Vorstellung seiner Biographie. Beide Male hatte ich das Gefühl, dass es keinen Unterschied zwischen dem Bud Spencer aus seinen Filmen und dem Bud Spencer des echten Lebens gibt. Vielleicht musste er gar nicht schauspielern. Er musste nur er selbst sein. Es ging so weit, dass er zumindest in der Öffentlichkeit aufhörte Carlo Pedersoli zu sein und einfach nur noch Bud Spencer war. Daher: Au revoir, Bud. Zeige den Verständnislosen auch im Himmel, was ein Dampfhammer ist!
 
Ja, an der (FreeBSD-)Kiste werkeln und nebenbei läuft Bud Spencer und Terence Hill... R.I.P
 
Was Bud Spencer angeht kann man sicher viel leichter Einigkeit herstellen, als das etwa bei Götz George der Fall ist.
Da weiß ich nach wie vor nicht, wie ich den einordnen soll. In Abwärts (https://de.wikipedia.org/wiki/Abwärts_(1984)) erschien er mir wie die neue deutsche Schauspiel-Hoffnung, was aber vielleicht an dem grandiosen Wolfgang Kieling lag (ebenfalls schon verstorben). Selbst den Schimanski nahm man dem George gerne ab, aber dann gab es irgendwann einen Punkt, wo er bis zur Peinlichkeit ausgereizt war, ohne dass der Schauspieler das zu merken schien, ja schlimmer noch, ohne dass er das wahrhaben wollte. Und dann haute er mittendrin in diese Peinlichkeit ein Ding wie "Der Totmacher" und ließ den Zuschauer mehr als nur schaudern.
Für mich ist Götz George ein Beispiel dafür, wie wenig wir von außen Schauspieler beurteilen können.
Er bleibt für mich ein Buch mit sieben Siegeln, oder auch einigen mehr. Ich werde ihn wohl nie mögen und doch in vielen Rollen bestaunen oder sogar bewundern.

Nunja, die Filme bleiben ja auch weiterhin.
Beide verstorbenen Stars hätten wohl nicht mehr neu produziert. Ihr Lebenswerk war bereits abgeschlossen und sie waren in ihrer Familie zurückgezogen. Also, dass, was die uns zu geben hatten, liegt vor und wir dürfen das weiter genießen. Insofern ist der Tod dieser Menschen vor allem ein Verlust und eine Angelegenheit der Angehörigen. Ich merke, dass dies nicht ausdrückt, was ich genau sagen will, aber vielleicht versteht man mich ja trotzdem. Ich will hier nicht so tun, als sei ich davon betroffen, dass da fremde Menschen gestorben sind. Ich nehme es zur Kenntnis und denke deshalb aber nicht anders über ihre Filme. Diese Filme sehe ich als Produkt ihres Berufes und wenn sie das mit Freude und Hingebung machten, dann umso besser. Aber ich verwechsele nicht Rollen und Produkte mit Personen und Persönlichkeit.
Ich bin ja auch nicht auf Grund meines Jobs von einem bestimmten Charakter und weil ich Metzger bin, muss ich grob sein und wenn ich Schriftsteller bin, muss ich intellektuell und links orientiert sein, oder so ähnlich.
Deshalb ist das ja auch so, dass Götz George sowohl den Schimanski als auch den Fritz Haarmann konnte und dann kurz danach Schtonk! Aber nichts davon ist er selbst, vermute ich jedenfalls.

Fritz Wepper sagte mir mal, als er noch die Rolle neben Horst Tappert in Derrik spielte, dass das Elend daran, ein Fernsehstar zu sein, darin liegt, dass sie bis in die Wohnzimmer der Leute und manchmal sogar bis ins Schlafzimmer vordringen. Die Zuschauer nehmen die Schauspieler in ihren eigenen vier Wänden wahr und haben dadurch ein Gefühl der Intimität, die sich natürlich auf die jeweilige Rolle stützt. Deshalb sind viele Schauspieler dann auf bestimmte Charaktere festgelegt und eine andere Rolle würde man ihnen nicht mehr glauben. Die Zuschauer würden das nicht akzeptieren und die Fernsehmacher gehen da auch keine Experimente ein. Sie wollen die Befindlichkeit der Zuschauer nicht herausfordern, was dann für Schauspieler schnell langweilig werden kann und oft tatsächlich zu Sinnkrisen führt und nicht selten die Schauspielerei zu einem harten Broterwerb werden lässt, selbst dann, wenn man regelmäßig besetzt wird und dadurch gut verdient.
Also, was ich damit unterstreichen will: wir können oft nichts über die Wahrheit hinter den Rollen sagen, die wir vorgeführt bekommen. Uns bleibt nur, die Filme, die Produkte der Arbeit zu betrachten und nur die können wir genießen oder verwerfen und zwar noch lange über den Tod einzelner Schauspieler hinaus.
 
Aber Himmel und Tod?
Ich will nicht in eine theologische Diskussion lenken und daher sollten wir dies auch nicht vertiefen, aber ich denke die Aussage sollte einfach verdeutlichen, dass dieses religiöse Konzept eines "Himmels" lange nicht für jeden mit seiner eigenen Sichtweise übereinstimmt.

Auch ich hab die alten Schinken gerne gesehen... Ich glaub ich muss auch mal wieder ein "Schinkenabend" machen und die alten Klassiker ausgraben.
 
G.G. hat auch mehr als nur Filme+Tatort gemacht. Theaterbuehnen sind nochmal ein viel mehr anspruchsvolleres Feld und er hat da durchaus geglaenzt.
Wie sagte er "je besser man wird, desto haerter wird man gemessen" (sinngemaess).

Bei Bud Spencer ist es ja auch Tausendsassa.. Olympia-Schwimmer, Jurist.. und auch Schauspieler.

Ich bin mit diesen Filmen aufgewachsen und habe mich oft gewundert, wieso da, egal welches Genre, immer wieder Terence Hill als Kick auftaucht. Die zwei haben ca. 40 Jahre(!!) miteinander Filme gedreht. Ich verbitte mehr selbst jeglichen Vergleich zu anderen Due.
 
Machen wir jetzt für jeden Toten einen Thread in "Geplauder, Fun und Chillzone" auf? Wenn nein: Welche Kriterien müssen erfüllt sein? In jedem Fall: Ist das nun Geplauder, Fun oder Chillen? Hoffentlich Fun!

Das ist ja das Allerschlimmste, wenn eine Berühmtheit stirbt: Dieses weiße Rauschen in jedem Medium.
 
Machen wir jetzt für jeden Toten einen Thread in "Geplauder, Fun und Chillzone" auf? Wenn nein: Welche Kriterien müssen erfüllt sein? In jedem Fall: Ist das nun Geplauder, Fun oder Chillen? Hoffentlich Fun!

Das ist ja das Allerschlimmste, wenn eine Berühmtheit stirbt: Dieses weiße Rauschen in jedem Medium.

Hallo @CrimsonKing, dieser Formenbereich ist für alle Diskussionen offen die nicht in einen anderen Bereich fallen. Daher eben auch "Geplauder". Solange keiner die Regeln eines guten Miteinanders bricht oder rechtlich bedenkliche Inhalte verbreitet kannst du hier über alles Mögliche diskutieren. Wie sagt manch einer immer so schön: Wenn es einen nicht interessiert soll man es ignorieren ;)
 
In diesem Fall eher: Gesellschaftskritik. Trauer als Gemeinschaftsspiel. Wer den Thread eröffnet, hat gewonnen.
Eiweh.
 
Trauer als Gemeinschaftsspiel.
Es geht nicht um Trauer (bedauern wäre wohl das richtige Wort), sondern um den Ausdruck von Respekt vor einer profilierten Person. Es ist gut und richtig dass man sich nach einer Beerdigung noch einmal zusammensetzt und über die betreffende Person spricht die damit noch einmal in Erinnerung gerufen wird, - vielleicht zum letzten mal. So etwas ist Gemeinschafts- und Identitätsfördernd...
Wer den Thread eröffnet, hat gewonnen.
Unsinn! Man kann alles und jedes kleinreden wenn man denn will. Aber warum soll man das wollen?
 
Aber dies ist doch der Off-Topic-Bereich, hat Rakor oben erklärt.
 
Zurück
Oben