Meistens geht alles glatt. Folgendes ist jedoch zu beachten:
0) Bitte eine FreeBSD Live-CD (z.B. die Installations-CD) bereithalten.
1) Mit CPUTYPE sollte nicht herumgefummelt werden, genauso mit Optimierungen wie MMX und SSE etc. AMD-/Intel-wechsel muss hier auch beachtet werden. Beim Kernel ist die KERNCONF-Datei wichtig, bei Ports CPUTYPE. Weicht auch nicht zu sehr vom GENERIC-Kernel ab. Ihr solltet nicht unnötig Sachen auskommentieren ("Minimalisierungswahsinn").
2) nvidia.ko wird vielleicht spinnnen, wenn Ihr die VGA-Karte wechselt. Raus damit, falls Ihr auf ATI oder sonstigen alternativen Dreck wechseln solltet.
2a) Sonst auch ein Blick in die /boot/loader.conf lohnt sich, vielleicht stehen da irgendwelche exotischen Sachen drin.
3) (Optional, bei der Verwendung von /etc/ttys anstatt /etc/rc.conf) Automatischen Aufruf von Xorg unterbinden (Vorerst! Da kommt nur schwer wieder rein, falls der X-Server nicht startet; X, als Test, per Hand starten in der neuen Hardware).
4) Bei einem neuen Mainboard gilt: IDE-Controller kann anders gestaltet sein, so dass die Platte z.B. von ad0 auf ad4 umbenannt wird. /etc/fstab muss dann angepasst werden. Ist nicht schlimm, kann man auch nachträglich machen (Live-CD oder ein wenig fummelei im Init-1-Modus).
5) In der neuen Kiste BIOS-Einstellungen anpassen, wenn nötig (Boot-Reihenfolge etc).
6) Wenn Ihr Plattenwechsel macht, dann empfiehlt sich das Werkzeug dump(8)/restore(8). Macht keinen Unsinn und nehmt nichts anderes zum Erstellen von Images. Wie geht man da vor?
6a) Prinzip: neue Platte in den alten Rechner rein (wenn es geht) oder per Live-CD beide Rechner booten und dump-Images per Netz übertragen
6b) Neue Platte(n) vorpartitionieren.
6c) Eine geschickte dump-restore Pipe ist die effizienteste Lösung.
6d) MBR schreiben (boot0cfg empfehle ich hier). Der Original-FreeBSD-MBR ist immer gut. Falls FreeBSD nicht auf der ersten Bootplatte ist gibt es mehrere Wege um es zu lösen:
6d1) boot0cfg auf alle vorherigen Platten anwenden. Da ergibt sich eine Kette von MBRs. Es sieht so aus beim Booten, dass Ihr mit F5 jeweils zur nächsten Platte navigieren könnt und dann anschließend die richtige primäre Slice wählt.
6d2) Ihr könnt im BIOS die Bootplatte auswählen.
6d3) Nehmt grub. Konfiguration wird aber hier benötigt.
6e) Wer nicht weiß wovon ich hier rede... Finger weg. Besser dann: Neuinstallieren des Betriebssystems per CD und später schrittweise Sachen von den alten Platten übertragen. Aber auch Ports sauber selbst neu bauen kann attraktiv sein.
Sonst klappt es meistens. Obwohl die Liste hier lang ist, klappt es erstaunlich gut. Ich habe selbst letztens von P3 auf Sempron gewechselt. Ich musste lediglich die fstab anpassen (ad4 mit ad0 ersetzen). Solche Sachen muss man aber erwarten.
Mit Chipsätzen gibt es eher keine Probleme. Wenn GENERIC auf neuem Rechner bootet und Ihr beachtet meinen Hinweis bei 1), dann ist alles klar.
Achso nochwas: die Netzwerkkarte ist zwar nicht lebenswichtig für einen Bootvorgang, aber man vergisst es oft. Es gibt so Billigkarten und sonstige Rammschware (Marvel?). Ihr solltet vorher mal schauen, ob eine Live-CD sie überhaupt findet (auch kldload ausprobieren).