Meiner Meinung nach haben closed-sourced Systeme an einer Universität nichts und rein gar nichts verloren!
Ist prinzipiell ja die richtige Ansichtsweise, kann man aber imo per se nicht so sagen. Klar, in der Lehre, wo mann Leuten Betriebssystemprogrammierung etc. Beibringen will, hat sowas nichts verloren, grade auch um Unix zu lehren ist es denke ich nachteilig, dann wiederum gibt es sachen wie Datenbanken.
Es ist egal, ob der Untersatz auf dem man SQL lernt offen oder closed ist, solange das Ding für die Lehre kostenfrei verfügbar ist, klein und ohne Aufwand an die Studis verteilt werden kann. Wenn man dann noch an so einem System in Kooperation forschen kann ist das auch eine schöne sache, denn so fließt mal wieder Geld in die trockene Uni-Kasse.
Genauso sehe ich das in der Softwaretechnologie bei Frameworks. Wenn man Leuten Frameworkcoden und Testen Lehren will müssen die Frameworks dafür nicht offen sein, solange sie eben a) verfügbar und b) geeignet sind. So wird bei uns Fakultätsintern z.B. zu diesem Zweck ein closed Framework entwickelt. Es ist Fern von gut, es ist aber auch nicht grottenschlecht, eignet sich aber durch seine miese Dokumentation etc. wunderbar um Leute in die Welt der Frameworks einzuführen *sfg*
Natürlich wäre es in den genannten Fällen schöner, wenn etwas offenes verwendet werden würde, dann widerum muss man abwägen ob es Sinnvoll ist sowas (falls nicht schon vorhanden) eigens für die Lehre selbst zu Entwickeln, denn das bedeutet Aufwand und hat nichts mit der Kernforschung zu tun.
Natürlich gibt es dann auch in der Informatik noch Fachgebiete wie die Medieninformatik. Zu dem Haufen gehöre ich selbst auch.
Da wird durchaus mal verlangt "nehmen sie Adobe Produkt X und tun sie Y". Die Adobe Sachen sind bei uns in den Kabinetten verfügbar, wenn man das Zeug auf dem heimischen Rechner ziehen will, muss man sich aber schon seine Eigene Lizenz kaufen. Natürlich ist das blöd, dann wiederum will man ja auch in der Lehre auf aktuelle Technologien zurückgreifen können und nicht zehn Jahre hinterher sein, gerade wenn ich mir da After Effects und Premiere anschaue und überlege wie Mächtig diese Werkzeuge sind und wieviel Arbeit sie einem abnehmen können und dann Open Source Alternativen daneben halte (für After Effects wäre mir nichtmal eine bekannt) dann bin ich froh, dass ich Zugriff auf die Adobe Software habe. sselbiges trifft auch bei InDesign oder Photoshop zu. Klar gibt es scribus und Gimp, aber auch hier möchte ich jetzt nicht unbedingt das Vergleichen Anfangen. Gimp und Scribus sind tolle tools, Adobe spielt aber einfach in einer anderen Liga.
Nach diesem Langen Ausschweif jedenfalls mal Back to Topic: Macbooks.. Ja da gibt es viele Jünger, ich besitze selbst ein Macbook. Es ist das (afaik) preiswerteste Gerät in seiner Leistungsklasse, das einem eine so Lange Akkulaufzeit bringt, außerdem ist OS X sowas wie Unix und dennoch Stressfrei. Um einen Herum sprießen aber leider immer mehr Menschen, die sich die Geräte kaufen, weil sie Hip sind - leider ist das Apples Produktpolitik immer stärker anzumerken.
Aber warum ist das alles so? Warum nutzen Betriebssysteme-Entwickler und der normale Geek gerne Linux, warum mögen viele der anwesenden Admins hier im Forum es nicht und wieso geht Sun trotz (so scheint es ja) genialer Produkte den Berg runter.
Zunächst einmal ist es prinzipiell so, dass überlegene Produkte es in der IT noch nie geschafft haben sich durchzusetzen. Sie sind entweder zu komplex, zu Teuer oder ihre Erfinder verpennen irgendwas anderes, siehe TokenRing, Alpha, Rambus, 3Dfx, Unix im allgemeinen etc.
Zu Solaris vs. BSD vs. Linux konkret:
Ein Betriebssystementwickler braucht zunächst mal kein System, das Stabil ist, sein Betriebssystem ist seine Arbeitsumgebung. Geeks ebenfalls, die wollen wissen, wie das OS funktioniert, denen ist erstmal egal, wie sich so ein System auf 200 CPUs oder im Cluster oder HA oder sonstewas verhält. Da ist Linux einfach mal optimal, da kriegt man zudem auch immer den neuesten Mist rein, bei BSD müsste man da schon -current nehmen, und selbst da ist man noch nicht so Cutting Edge.
Ein Datenbankler hat da schonmal eine andere Ansicht. Seine Arbeitsumgebung ist die DB. Das OS ist da nur Sklave, umso aufwandsloser, desto besser, noch besser, wenn man sich nicht groß dran aufhalten muss und einfach auf die DB kann und loslegen. Bei anderen Nutzern mag die Arbeitsumgebung Word oder sonstewas sein. Kurzum das OS interessiert eigentlich (von denen, die Geld dafür ausgeben) keinen solange ihre Anwendung drauf läuft. Umso besser also, wenn es nichts oder nicht viel kostet und da liegt der Punkt, wo gerade Universitäten sich denke ich sehr früh für Linux entschieden haben, denn Geld ist dort chronisch knapp, Know How kann man sich aber intern ranziehen und die Systeme sind meist nicht so kritisch wie in Unternehmen. Linux war bezüglich SMP schneller als die BSDs, dann hat sich eine Rege Branche drumherum gebildet, die Linux offen weiterentwickelt und auch gerne mal mit Unis kooperiert, es lief auf billiger Commodity Hardware und ist billiger als Unix. Perfekt für die Adoption an Unis.
Dass die Leute das dann auch aus den Unis raustragen war ja letztlich nur eine Frage der Zeit und so ist es ja auch gekommen.
Microsoft hat das früh erkannt. Über MSDNAA bekommt auch jeder Student aus technischen Fachrichtungen (zumindest bei uns an der Uni) so ziemlich alles aus deren Hause kostenlos hinterhergeschmissen und was man als Fakultät für Volumenlizensierung ausgibt ist auch... eher eine Symbolische Ausgabe als eine wirkliche Investition.