J
juedan
Guest
Hallo und guten Abend.
Ein paar Dinge gleich vorweg, dass kein falscher Eindruck entsteht:
Seit der Version 5 ist nicht nur mir aufgefallen, dass die Qualität doch sehr nachgelassen hat. An folgenden Punkte möchte ich das festmachen:
Meines erachtens läuft im Entwicklerteam und in der FreeBSD-Entwicklung so einiges aus dem Ruder. Innerhalb der Entwicklermannschaft muß die Botschaft ankommen, dass FreeBSD ein Server-OS ist und bleiben sollte. Als ich gelesen habe, dass im Kernel Schnittstellen geschaffen werden sollen, die eine Portierung des ALSA-Soundsystems erleichtern (kann auf der FreeBSD-Site nachgelesen werden, Link habe ich im Moment nicht parat).
Angesichts der erkennbar schlechter werdenden Qualität von FreeBSD denken wir als Firma darüber nach, unseren Support einzustellen und unsere Aktivitäten im Bereich Linux und Solaris (x86/Sparc) zu vertiefen. Sicher ist dort auch nicht alles Gold, was glänzt!
Ich betone es nochmal, es geht um Server-Hardware, es geht um Kritik, es geht nicht darum, FreeBSD madig zu reden!
In diesem Sinne wünsche ich einen schönen Abend.
Jürgen
Ein paar Dinge gleich vorweg, dass kein falscher Eindruck entsteht:
- FreeBSD (bis Version 4.11) ist ein gutes und schönes Betriebssystem
- Die Entwickler investieren viel Freizeit, wovor ich auch in tiefer Verbeugung den Hut ziehe
- Nein, mich sticht nicht der Hafer bzw. ich bin auch nicht auf irgendeinem Trip...
Seit der Version 5 ist nicht nur mir aufgefallen, dass die Qualität doch sehr nachgelassen hat. An folgenden Punkte möchte ich das festmachen:
- Sparc-Architektur: FreeBSD läuft seit der Version 5 auch auf Sparc-Rechnern. Ich frage mich persönlich - und auch einige Kunden unserer Firma - warum. Wenn ein Kunde eine Sparc-Architektur bei sich im Unternehmen haben möchte, dann holt er sich doch alles von der Firma Sun (Hardware + OS). Wieso wurde so viel Entwicklungsarbeit in diese Plattform investiert? Ist das nicht ein Fall für NetBSD?
Die Zukunft liegt nun einmal im Bereich der Intel/AMD-Hardware! - Lauffähigkeit auf diversen Blade-Systemen. Leider hat sich herausgestellt, dass FreeBSD auf nur sehr wenigen Blades sauber(!!!) funktioniert, geschweige denn sich auch sauber installieren läßt. Bei Linux ist das anders. Sicher gibt es hier auch Haken und Ösen, die erstmal überwunden werden müssen, aber meist funktioniert es dann.
Betroffen hiervon sind Blades von IBM und Siemens. - SCSI-Subsystem und SMP. In unserer Firma sind wir auf die Problematik gestoßen, dass auf manchen Systemen der SCSI-Support von FreeBSD 6.x nicht mehr funktioniert. Dies sind in der überwienden Mehrheit Systeme, die einen LSI-Chip on board haben, aber auch ein paar Adaptec-HBAs sind davon betroffen. FreeBSD 5.x läuft sauber auf den Geräten. Meine Frage ist nun: Warum? Dieser Bug wurde schon einmal beseitigt und ist jetzt wieder da!!! Es gibt dazu auch eine Menge PRs!
- Entwicklungsmannschaft. In Bezug zum letzten Punkt hat sich herausgestellt, dass der sym-Treiber nicht mehr weiterentwickelt wird. Der ursprüngliche Autor ist per Email nicht mehr erreichbar und es weiß sonst auch niemand aus dem Release-Engineer-Team, wer zur Zeit daran arbeitet. Seltsames Team, wie ich meine und schon eine Frechheit, wenn niemand weiß, wer eigentlich was entwickelt bzw. ob daran noch entwickelt wird! Wenn sich dann doch jemand findet, darf man dafür auch noch mit Geld bezahlen. Super!
- FreeBSD auf Desktop oder Notebook. Das FreeBSD auf Desktops oder Notebooks läuft ist eine schöne Sache, dies gefällt auch mir sehr gut! Aber, sollte FReeBSD sich nicht seiner Wurzeln erinnern: Server-Betriebssystem! Intel/AMD-Hardware! Im Moment ist es leider so, dass die FBSD-Entwickler so ziemlich jedem IDE-Dreck nachlaufen und so letztlich Kapazitäten binden, die anders dringender benötigt würden!
- Roadmap. Es wurde eine sehr ergeizige Roadmap aufgestellt: 2006 FBSD 6, 2007/8 FreeBSD 7 usw. Wieso setzt man sich so unter Zeitdruck. Angesichts der Probleme von FBSD 5 bzw. 6 kann man doch nicht hergehen und immer wieder neue Versionen auf den Markt werfen. Damit wird FreeBSD nur geschadet! Es ist noch nicht so lange her, dass erst dann eine neue Version herauskam, wenn diese auch wirklich in Ordnung war. Vielleicht sollte sich das Entwicklerteam hier ein Beispiel an OpenBSD nehmen!
Meines erachtens läuft im Entwicklerteam und in der FreeBSD-Entwicklung so einiges aus dem Ruder. Innerhalb der Entwicklermannschaft muß die Botschaft ankommen, dass FreeBSD ein Server-OS ist und bleiben sollte. Als ich gelesen habe, dass im Kernel Schnittstellen geschaffen werden sollen, die eine Portierung des ALSA-Soundsystems erleichtern (kann auf der FreeBSD-Site nachgelesen werden, Link habe ich im Moment nicht parat).
Angesichts der erkennbar schlechter werdenden Qualität von FreeBSD denken wir als Firma darüber nach, unseren Support einzustellen und unsere Aktivitäten im Bereich Linux und Solaris (x86/Sparc) zu vertiefen. Sicher ist dort auch nicht alles Gold, was glänzt!
Ich betone es nochmal, es geht um Server-Hardware, es geht um Kritik, es geht nicht darum, FreeBSD madig zu reden!
In diesem Sinne wünsche ich einen schönen Abend.
Jürgen