Spaß mit alter Hardware / was geht, was geht nicht. Retrocomputing & Co.

Ist es richtig, dass "UNIX" und "GNU/Linux" zwei Teilmengen von "Unix" sind? Wie seht ihr das?
Strenggenommen ist ein UNIX nur das, was der entsprechenden Spezifikation entspricht. Man kann sein System sogar zertifizieren lassen und darf es dann auch ganz offiziell UNIX nennen (beispielsweise wurde Solaris zertifiziert).
Das sollte man vielleicht an der Stelle noch mal festhalten. Das UNIX eben kein spezifisches System meint, sondern eben einen Standard beschreibt.

In der Praxis spielt das aber nicht wirklich eine Rolle. Umgangssprachlich steht Unix eher für eine Systemfamilie. Und da zählt dann Linux (als UNIX-Klon) genauso dazu wie ein BSD (welches direkt von nem historischen Unix abstammt).
So würde ich die Begriffe dann auch verwenden. Also wenn man nicht direkt ein spezielles System meint kann man da ruhig die Bezeichnung Unix wählen.
 
Ist es richtig, dass "UNIX" und "GNU/Linux" zwei Teilmengen von "Unix" sind?
Strenggenommen ist ein UNIX nur das, was der entsprechenden Spezifikation entspricht.
Das erinnere ich anders. Nämlich so:
UNIX ist ein geschützter und eingetragener Markenname. Mein letzter Stand ist gewesen, dass SCO den gekauft hat, nachdem auch Microsoft ihn mal besessen hatte.
Weil derartige Dinge mich nie wirklich interessieren und ich durchaus auch mal einen "Rechtsbruch" riskiere, wenn ich Namen unbedarft anwende, bin ich damit nicht auf dem Laufenden.
Die zu Grunde liegende Spezifikation ist POSIX. Das kann man prüfen lassen und ich habe irgendwo gelesen, dass Microsoft die Prüfung auch für NT bestanden hatte und sich also Posix-Konform nennen durfte. Wenn ich nicht irre.
Jedenfalls ist es deutlich sperriger, immer "unixoide Systeme" zu schreiben, anstatt einfach Unix zu sagen. Ich habe es mir trotzdem weitgehend zur Regel gemacht und zwar aus mehreren Gründen.
Ich bin, wie man vielleicht erkennen kann, einer der Namens-Streit Stallmann Befürworter. https://de.wikipedia.org/wiki/GNU/Linux-Namensstreit
Das hat zunächst ganz triviale und keine ideologischen Gründe: meine digitalen Sat-Empfänger laufen mit Linux, aber nicht mit GNU, sondern als Embedded-Systeme mit busybox. busybox/Linux ist deutlich was Anderes, als ein GNU/Linux und wer hier einfach immer nur Linux sagt, greift einfach zu kurz und sorgt für Verwirrung.
Sodann sehe ich aber auch, dass in keinem anderen System der Kernel eine derartige Bedeutung erhält, dass er überhaupt mit Namen erwähnt wird. Nur im Linux-Land meint der Name für den Kernel auch ein komplettes System inklusive Desktop und schafft deshalb erst die Verwirrung. Läße man den Linux ganz weg, also den Namen des Kernels, wäre die Welt einfach und vielleicht schöner: GNU für GNU und busybox für busybox.
Dass hier schnell Ungereimtheiten einschleichen und Mythen gebildet werden, ist doch klar. "Linux hat unten links eine Startleiste und da gibt es Systemeinstellungen und darin kannst du deinen Drucker einstellen" Um mal einen aktuellen Kommentar sinngemäß zu zitieren. Nein, eben nicht. Linux hat gar keine Startleiste!
Ähnlich verschwommen verhält es sich aber, wenn ich einfach nur Unix sage.
Rief mich neulich meine Leitstelle an und meinte, dass wir da noch eine ganz alte Anlage hätten und dass da ja Unix drauf läuft und dass das deshalb vielleicht etwas für mich sein könne. Da drauf lief ein Solaris 4 irgendwas und wieso soll das etwas für mich sein, weil ich privat gerne FreeBSD nutze?
Oder OS-X. Das hat irgendwo auch was mit Unix zu tun, oder mit GNU, aber der Fokus liegt doch auf dem Endanwender mit vielen grafischen Tools und allerhand Bevormundung.
Ich glaube also, dass es ganz allgemein sinnvoll und besser ist, präziser zu formulieren und bemühe mich auch darum, versage aber auch gelegentlich aus reiner Bequemlichkeit und habe deshalb auch viel Verständnis dafür, wenn das Andere auch bequemer handhaben.

Zurück zu meinen Mac-Erfahrungen:
Da bitte ich im Entschuldigung und zwar, weil ich mich mit ebay nicht auskenne. Ich habe dort nie irgendwas gekauft oder gehandelt und als ich nun nach Preisen für gebrauchte Macs sehen wollte, geriet ich da hin, nicht ahnend, dass hier geboten wird und demnach die Preise nur Momentaufnahmen darstellen. Nun habe ich einige Gebote verfolgt und sage: die spinnen!
Also, die Käufer der dort angebotenen IMacs, die sind nicht ganz richtig im Kopf, wenn sie derartige Summen für diese alten Dinger bezahlen! Dabei bin ich selbst ja wirklich begeistert von diesem Design (allerdings vor allem von innen betrachtet) und auch die Qualität der verwendeten HW ist durchaus überzeugend. Die besseren Displays können sicher auch heute noch einen Schnitt machen. Aber alleine weil da ein Apfel drauf gemalt ist, würde ich selbst nicht derartige Preise zahlen, wie ich sie nun in ebay verfolgt habe.
Seien wir mal ehrlich: die minimalen Aufgaben, die man derart alter HW heute noch zumutet, ließen sich doch in etwa auch mit einem Raspberry Pi 4 realisieren und wenn ich da noch einen halbwegs guten Monitor für 150€ kaufe, bin ich doch mit der Hälfte des Geldes am selben Ziel. Und habe USB3 und wenig Strom-Verbrauch und keine Lüfter!
Nein, wenn man sie günstig bekommen kann, sind sie einen Versuch wert. Wenn man sie ersteigern muss, sollte man besser die Finger davon lassen.

Vielleicht noch etwas mehr dazu, wen es nicht interessiert, kann es ja ignorieren. Ich hänge mal zwei Bilder des Projektes dieser Woche an:
27-IMac-offen.jpg
27-IMac-Board+.jpg
Im ersten Bild sieht man den 27" IMac aus Mitte 2011 mit entferntem Display. Wer noch nie einen IMac offen gesehen hat, ist vielleicht ein wenig erstaunt, wie das alles so gut hinter die Bildschirm-Einheit passt. Das Gehäuse ist tatsächlich etwas tiefer, als es so wirkt. Ziemlich in der Mitte des Bildes liegt die Festplatte (HD) und lässt die Größenverhältnisse erahnen. Links daneben ist das Optische LW zu erkennen und rechts davon das Haupt-Netzteil und daneben wiederum die Spannungsversorgung für das Display, bzw die Hintergrundbeleuchtung. Zwei Lüfter erkennt man sofort, ein Dritter liegt unter dem Mainboard und bläst in Richtung Festplatte. Alle Lüfter blasen in eine Richtung: von unten nach oben. Das ist richtig gut. Ich finde, dass es sich lohnt, das Bild etwas genauer zu betrachten. Das ist schon gut gemacht, jedenfalls in meinen Augen. Der linke Kühlkörper gehört zur GraKa, der rechte zur CPU.
Und auf dem zweiten Bild sieht man auch, wieso man so nach etwa zehn Jahren doch mal Wartung machen sollte!
Natürlich kann man auch argumentieren, dass dann, wenn der Staub sich so auf den Kühlrippen fest setzen kann, im Inneren nie richtig heiß wurde und die Lüfter deshalb nicht schneller drehen mussten, um den Staub durch zu drücken. Also quasi alles gut. Nur: die Wärmeleitpaste härtet ja aus und dann werden die Bauteile heißer, aber die Kühlkörper nicht und auf denen sind die Sensoren angebracht. Deshalb ist es durchaus angesagt, alle paar Jahre mal einen Hausputz zu veranstalten und Wärmeleitpaste zu erneuern.
Naja, man merkt vielleicht, dass mir das jedenfalls mehr Spaß macht, als der eigentliche Gebrauch der Geräte selbst.
Besonders, wenn dann, wie in diesem Fall, die eine HD durch zwei SSD ersetzt werden konnte und damit die Arbeitsgeschwindigkeit erhöht, die Lautstärke (nochmal) reduziert und Stromverbrauch und Wärmeentwicklung ebenfalls gedrückt werden konnte.
 
Was wirkliches Retro-Computing betrifft: Ich möchte eine Maschine a lá Sinclair ZX Spectrum oder C64, um damit zu lernen, wie low-level-Architekturen funktionieren. Dieses Wissen kann ich mir sonst nicht praktisch aneignen, außer mit solchen Self-Assembly Logicboards oder dergleichen.

Vielleicht wäre der Colour Maximite 2 was für dich - oder der "Dream Computer" vom 8-Bit Guy, falls er mal fertig werden sollte?
Ein Youtuber namens Ben Eater hat auch ein paar gute Videos zum Thema online, er baut z.B. mit nem 6502 auf einem Breadboard einen kleinen Computer, wo er u.a. auch sehr anschaulich demonstriert, wozu eigentlich ein Stack gut ist bzw wie das überhaupt funktioniert.
Die Video-Serie könnte man mit so nem Brett, ein paar Verbindungsleitungen und einem 6502 (bzw nem 6510 aus nem 64er) gut mit verfolgen;
 
UNIX ist ein geschützter und eingetragener Markenname.
Hab ich doch gesagt. Du kannst Dein System zertifizieren lassen und das dann auch ganz offiziell Unix nennen.

Mein letzter Stand ist gewesen, dass SCO den gekauft hat, nachdem auch Microsoft ihn mal besessen hatte.
Die Namensrechte liegen bei der Open Group.
Auf deren Homepage findet sich auch der Hinweis auf die Zertifizierung und der damit verbundenen Erlaubnis den Namen Unix zu nutzen:
https://www.opengroup.org/membership/forums/platform/unix

Weil derartige Dinge mich nie wirklich interessieren und ich durchaus auch mal einen "Rechtsbruch" riskiere, wenn ich Namen unbedarft anwende,
Die bloße Nennung des Namens ist natürlich kein Rechtsbruch oder irgendwas was auch nur in die Nähe dessen kommt.
Also selbst wenn Du Sätze sagst wie "Linux ist ein Unix unter Vielen" wirst Du damit keine Klage riskieren. Denn das ist zwar falsch aber hat keine Konsequenzen bezüglich des Markenrechtes. Weil deren Anwendungsbereich ist der geschäftliche Verkehr.
Das heißt, das kommt dann zum Zuge, wenn Du ein Produkt entwickelst/vertreiben willst und im Zuge dessen die Bezeichnung "Unix" benutzt.

Die zu Grunde liegende Spezifikation ist POSIX.
Ja. Was aber nur die halbe Wahrheit ist. Parallel zu POSIX gibts die Single UNIX Specification. Im Grunde sind heute POSIX und die Single UNIX Specification das Gleiche. Die Unix-Zertifizierung erfolgt aber immer gegen die Single UNIX Specification.
Und zur Frage, warum es zusätzlich zu POSIX einen zweiten Standard gibt liegt darin begründet, das diese versucht verschiedene Standards zu einem zusammenzuführen und der Tatsache, das man für den POSIX-Standard Kohle abdrücken muss um ihn zu erhalten, während die Single UNIX Specification frei erhältlich ist (also die Spezifikation; nicht verwechseln mit der Zertifizierung).

Aber wie gesagt. In der Praxis hat die Marke Unix nur noch eine untergeordnete Bedeutung. Verkauft werden Produkte heut nicht mehr darüber, das sie UNIX-kompatibel sind, sondern das die Linux-kompatibel sind.

dass Microsoft die Prüfung auch für NT bestanden hatte und sich also Posix-Konform nennen durfte
Ja. Das ist muss noch vor dem Jahre 2000 gewesen sein. :-)
Damals gabs noch ein POSIX-Subsystem (genauso wie es auch ein Subsystem für DOS und OS/2 gab). Und im Zuge dessen hat man sich zumindest eine Teilkompatibilität zu POSIX bescheinigen lassen.
Das POSIX-Subsystem ist aber schon längst nicht mehr Bestandteil von Windows.
Und das neuere Windows Subsystem for Linux basiert im Wesentlichen auf Linux. Und da Linux nicht POSIX-konform ist, ist es das WSL natürlich auch nicht.

Jedenfalls ist es deutlich sperriger, immer "unixoide Systeme" zu schreiben, anstatt einfach Unix zu sagen.
Ich würde mir das gar nicht so kompliziert machen. Wie gesagt. Umgangssprachlich meint Unix unix-ähnliche Systeme. Und jedem ist eigentlich auch klar was gemeint ist.
Das ist so wie "Gib mir mal ein Tempo". Da weiß ja auch jeder, das der jenige ein Papiertaschentuch will. Ob das von der Marke Tempo ist oder nicht, ist da völlig nebensächlich. Oder auch: "Ich brauch mal einen Fön." Das gleiche in grün.

Klar kann es Situationen geben, wo es tatsächlich im Unix im Sinne der Marke gehen. Aber wenn das unklar ist, kann man das immer noch kommunizieren. Aber das bei jeder Gelegenheit mit zu erwähnen, obwohls eigentlich klar ist, halte ich eher für nervig.

busybox/Linux ist deutlich was Anderes, als ein GNU/Linux und wer hier einfach immer nur Linux sagt, greift einfach zu kurz und sorgt für Verwirrung.
Ich halte das ja für pseudoreligiöse Diskussionen. Ein typisches Linux-System enthält ja oft mehr als GNU-Programme und nen Linux-Kernel. Konsequenterweise müsstest Du wenn, dann alle Bestandteile nennen. Was natürlich vollkommener Quatsch und meist auch nicht zielführend ist.
Wer umgangssprachlich von Linux spricht, meint halt generell ein System mit Linux-Kernel. Wo eine Differenzierung notwendig ist, kann und sollte man die ja auch ruhig machen. Aber immer und bei jeder Gelegenheiten mit Begriffen wie GNU/Linux um sich zu werfen halt ich dann doch für übertrieben.

Sodann sehe ich aber auch, dass in keinem anderen System der Kernel eine derartige Bedeutung erhält
Wie gesagt. Wer von Linux spricht, meint im seltensten Fall den Kernel.
Warum der Begriff Linux dennoch so oft verwendet wird liegt vermutlich daran, das der so einprägsam ist. Außerdem ist es sinnvoll. Denn wie Du selbst festgestellt hast können unterschiedliche Linux-Systeme ganz unterschiedlich aussehen. Was ihnen aber allen gemeinsam ist, ist das sie einen Linux-Kernel verwenden. Daher ist die Bezeichnung Linux-System oder auch kurz Linux einfach nur logisch.
Man darf ja auch nicht vergessen, das bei kaum ein anderen System so viele unterschiedliche Distributionen existieren. Das hast Du ja sonst nicht so. Oder zumindest nicht in dem Maße.

GNU für GNU und busybox für busybox.
Wie schon gesagt: Wenn Du das anfängst, dann fühlt sich immer irgendwer benachteiligt. Denn die wenigstens Systeme bestehen ausschließlich aus GNU. Oder ausschließlich aus busybox.

Dass hier schnell Ungereimtheiten einschleichen und Mythen gebildet werden
Gut. Aber das ist letztlich sowieso ein inhärentes Problem natürlicher Sprachen. Die ist ungenau. Das ist auch oftmals kein Problem da sich die Menschen trotzdem verstehen. Und dort wo man eine exaktere Sprache braucht, wird sie ja dann auch benutzt.
Man denke nur an "Juradeutsch". Juristensprache ist ja für viele undurchdringlich. Aber auch notwendig, da hier eben viele Fachbegriffe mit einer genauen Definition verwendet werden.
Noch weiter getrieben wird das in Programmiersprachen. Wenn all diese Bereiche sich mit Alltagssprache bewältigen ließen, würde man das tun. Allein das es die Notwendigkeit für fachspezifische Themen gibt zeigt ja, wie unzureichend natürliche Sprache sein kann.

Offenbar ist es aber auch schwierig auf breiter Front eine exakte Sprache zu etablieren, sonst wäre das ja sicher schon geschehen.
Und es steht zu vermuten, das das sich auch nicht so ohne Weiteres ändern lässt. Nun kann man natürlich damit hadern oder eben das beste draus machen.

Rief mich neulich meine Leitstelle an und meinte, dass wir da noch eine ganz alte Anlage hätten und dass da ja Unix drauf läuft und dass das deshalb vielleicht etwas für mich sein könne.
Sehe ich jetzt aber nicht als übergroßes Problem. Denn der Fall ist eigentlich klar. Du weißt, Unix ist kein konkretes System, sondern lediglich eine Sammelbezeichnung. Damit weißt Du automatisch aber auch, das Dein Gegenüber nicht genau weiß wo die Unterschiede liegen. Aber das ist denn eben so. Auch Du wirst Dich nicht in jedem Bereich zu 100% auskennen.
Statt sich innerlich darüber aufzuregen das da jemand Unix und Solaris nicht auseinander halten kann, kann man auch einfach nachfragen. Am besten ob man sich das notfalls auch selbst mal ansehen kann.
Derjenige hat ja auch gar nicht angerufen, um Dich zu ärgern. Der wollte Dir ein Gefallen tun! Und das ist doch erst mal eine nette Geste. Sieh doch eher das und nicht die Tatsache, das sich da jemand nicht exakt ausdrücken kann.

Ich glaube also, dass es ganz allgemein sinnvoll und besser ist, präziser zu formulieren und bemühe mich auch darum, versage aber auch gelegentlich aus reiner Bequemlichkeit und habe deshalb auch viel Verständnis dafür, wenn das Andere auch bequemer handhaben.
Es hängt ja auch viel vom Kontext ab. Wie gesagt: Wenn klar ist, was mit "Unix" gemeint ist macht es keinen Sinn noch ewig darüber zu diskutieren, das ja in Wirklichkeit nicht Unix im eigentlichen Sinne gemeint ist.
Man sollte sich die Sachen nicht unnötig kompliziert machen.

Klare Sprache kann nämlich auch für Verwirrung sorgen. Man denke nur an diesen Genderquatsch wo dann von Programmier und Programmierinnen gesprochen wird oder auch noch irgendwie Verrenkungen gemacht werden mit Programmier*Innen. Das führt lediglich dazu, das der Text schwerer zu lesen ist und trägt sonst nichts zur Informationsvermittlung bei. Kein normaler Mensch denkt bei einem Begriff wie Bürger, Programmierer oder Administratoren daran, das damit nur männliche Personen gemeint sein könnten. Das gibt nicht mal die Grammatik her, da hier explizit obwohl grammatikalisch maskulin bei der Mehrzahl immer beide Geschlechter gemeint sind. Trotzdem bestehen irgendwelche Sprachnazis darauf das das Geschlecht immer explizit dazu gesagt wird. Wie gesagt, mit dem einzigen Ergebnis, das die Texte schlechter verständlich werden.

Und genauso kommt mir das mit dieser Diskussion um Unix, GNU/Linux usw. auch vor.
Man sollte wieder anfangen das ganze entspannter zu betrachten und sich auf die eigentlichen Inhalte zu besinnen, statt hinter jedem Wort irgendwelche Verschwörungen und Diskriminierungen zu vermuten.

Aber das ist meine Meinung. Die muss man nicht teilen. :-)
 
Stimmt. Der Begriff GendertalibanInnen wäre angebrachter. ;-)
habe ich zunächst auch mal positiv so angenommen, aber nun zuckt es doch zurück:

Nein, eigentlich passt das auch nicht.

Sowohl die Nazis, als auch die Taliban (und einige mehr) zeichnen sich doch gerade dadurch aus, dass sie ganz genau wissen, was uns allen gut tut. Also nicht nur, was ihnen selbst gefällt und gut tut, sondern eben, uns allen gut tut.
Ihnen ist deshalb gemeinsam zu eigen, dass sie Meinungsvielfalt nicht ab können.
Generell passt Vielfalt nicht in ihr Konzept und steht dem "Richtigen" im Weg, wenn nicht gar entgegen.

Die Gender-Dingens-Sprach-Enthusiasten (ich habe heute eine für mich neue Erklärung und Abkürzung gelesen: LGBT) sind ja genau das Gegenteil. Sie wollen ja die real existierende Vielfalt sprachlich gewürdigt sehen und damit Aufsehen erregen, um eben ein Bewusstsein für diese Vielfalt zu schaffen.
Dieses Bewusstsein ist ja leider Gottes in unserer Gesellschaft nicht verankert.
Da dürfen wir uns auch nicht weg ducken und annehmen, dass wir das ja besser wissen und deshalb alle Bestrebungen in dieser Richtung unsinnig sind.

Für mich ist das vollkommen klar, dass ich keinen einzigen Begriff jemals Geschlechtsbezogen benutzte, auch dann, wenn unsere Sprache das suggeriert. Ein Dachdecker ist bei mir nicht männlich, nicht weiblich und auch alle anderen Möglichkeiten sind natürlich eingeschlossen!

Das ist eine meiner großen Kritik-Punkte an dieser vermeintlich Gender-Gerechten Sprache. Sie zwingt uns doch genau zwei Möglichkeiten auf. Also früher hatten wir entweder männliche oder weibliche Formen und meinten damit immer auch alles. was dazwischen oder darüber hinaus auch noch möglich ist.
Nun sind wir Gendergerecht und benutzten eine Mischform, die genau nur zwei Möglichkeiten berücksichtigt, die männliche und die weibliche.
Man und Frau werden nun gleichzeitig bedacht und hervorgehoben und damit alle anderen Möglichkeiten ignoriert.

Das stellt für mich keine Verbesserung dar, vor allem deshalb, weil es rein verbal statt findet!

Nein, ich bin ein wirklicher Gegner dieser neu- modischen Sprachentgleisungen.
Aber sie sind doch vollkommen und ganz und gar entgegengesetzt motiviert, als alles, was Nazis und Taliban so wollen!

Nazis und Taliban fühlen sich in wohl in ihrer Ecke Gleichgesinnter und die Gender-Sprachler fühlen sich genau da unwohl, weil es nicht recht passen will, wenn alles voreingestellt und entschieden ist, von Gesellschaft oder Religion.
Sie fordern die Beachtung eines Individualismus, den wir ihnen durch die Akzeptanz der Menschenrechte auch zugesichert haben. Daran ist nichts Böse und verkehrt, es ist nur ein wenig kompliziert und in meinen Augen auch nicht wirklich zielführend, wenn dazu Sprache vergewaltigt wird und nur daran die Umsetzung der Ziele gemessen wird, dass bestimmte Ausdrücke in der Alltagssprache benutzt werden.

Aber nochmal: das ist genau Gegenteil von Nazi oder Taliban.
 
Seit einiger Zeit arbeite ich auf einem 2014er Mac Mini (i7-2600(?), DDR3, SSD), der läuft seit dem Update auf Catalina zwar rund, aber man merkt doch, dass das OS etwas aufwändiger und "größer" ist. Da muss ich öfters kleine Latenzen hinnehmen. Auf einem DDR4-System läuft macOS unglaublich flott und stabil. Direkt auf dem Mac Mini steht ein 2019er Thinkcenter M720Q. Die Leistungsdaten sind dieselben, nur halt DDR4. Trotzdem merke ich, dass der Rechner so viel flüssiger läuft. Das Handling von mehreren großen Websites nebst einer Vielzahl an Prozessen (Bilder katalogisieren, Musik kopieren, Software installieren) gelingt äußerst Flüssig, auch das OS (Ubuntu MATE von der Stange) arbeitet latenzfrei.
Da stimmt etwas mit dem Mac nicht, oder Du bist sehr pingelig. Ich habe den 2012er mit dem 2,6GHz Core i7, 16GB RAM und 2 TB SSD und kann nicht klagen. Klar, wenn ich nach einem Neustart Sachen wie DxO PhotoLab, PT Gui Pro lade, dauert es einen Moment, aber beim switch zwischen Safari, aktuell mit ca. 50 Tabs, PL, VirtualBox mit laufender FreeBSD 12.2 VM mit 6 GB RAM, Musik und was man halt sonst noch so laufen hat, wenn man die Gurke nicht neustartet, muss ich nicht warten. Bevor ich den Finger nach dem Klick von der Maus, oder von CMD + TAB angehoben habe, hat er umgeschaltet.
 
Da stimmt etwas mit dem Mac nicht, oder Du bist sehr pingelig.
in den letzten Wochen habe ich für meine Verhältnisse (also als privater Endanwender) recht viele Mac-Books und IMacs zerlegt und wieder zusammen gebaut. Manche hatten ein Mac-OS drauf, andere ein GNU/Linux.
Die installierten Systeme habe ich in der Regel gar nicht angetastet, hier also nur die meiner Meinung nach notwendige Pflege vorgenommen. Auf jedem System habe ich einen Account und kann das ein wenig testen.
Mein Eindruck war dabei immer, dass GNU/Linux deutlich die Nase vorne hat und sehr viel performanter daher kommt, als jedes Mac-OS.
Die Installationen mit GNU/Linux beinhalten zwar auch große DEs wie KDE, aber ich benutze die nicht und habe das nicht getestet. Insofern hinkt natürlich jeder Vergleich.

Ganz wichtig erschien mir aber die Entdeckung, dass mit irgendeiner Mac-OS-Version größer 10.6 ein neuer Dienst hinzu kam, der alle verfügbaren Dateien für eine schnelle Suche indiziert. Ich glaube, dass auch Microsoft-Systeme das nun so machen und ich halte davon überhaupt rein gar nichts!
In den Mac-OS-Systemen kann man man pro System Medien von der Indizierung ausnehmen.
Das hat einen großen bis sehr großen Effekt auf die Reaktivität des Systems und ist meiner Meinung nach dringend zu empfehlen!
Diese Einstellungen wirken nur auf einem Mac-OS und wer verhindern möchte, dass ein Medium im nächsten Mac genau der gleichen Index-Operation unterzogen werden soll, der lege eine Datei .metadata_never_index im root-Verzeichnis des Dateisystems an.
Man kann sich leicht vorstellen, welchen Bonus man davon erhält, wenn man nicht ein System gleich ein komplettes USB2 Medium indizieren lässt, das nur mal kurz ein-gestöpselt wird und womöglich zehntausende Bilder enthält.

Des weiteren profitiert Mac-OS ganz offenbar sehr, wenn es von SSD und nicht von HD läuft.
Ich habe keine Messungen vorgenommen (wie auch?), aber der Unterschied erscheint mir halbwegs gigantisch (also so Faktor vier oder fünf).
Die meisten Macs in meinem Umfeld laufen mit GNU/Linux und auch diese habe ich in letzter Zeit alle auf SSD umgerüstet (bis auf einen) und das bringt wirklich einen großen Vorteil in der Geschwindigkeit. Das brauchen wir sicher nicht zu diskutieren, das ist selbst erklärend und jeder hat das wohl schon erlebt.
Der Unterschied bei Verwendung eines Mac-OS ist aber gefühlt deutlich dramatischer!
Anstatt nur irgendwelchen Dingen abzuwarten, kann man plötzlich mit diesen Systemen arbeiten, wenn sie von SSD laufen und den unsinnigen Index-Dienst nicht mehr machen.

Aus dieser Erfahrung heraus leite ich deshalb ab, dass auch mit einem Mac-OS auf alten Rechnern eine deutliche Leistungssteigerung möglich ist und dass nicht ohne Weiteres unterschiedliche Situationen direkt verglichen werden können.
Unterschiedliche HW und unterschiedliche OS-Versionen sowie mögliche Setups machen hier offenbar tatsächlich sehr große Unterschiede möglich.
 
Der Unterschied bei Verwendung eines Mac-OS ist aber gefühlt deutlich dramatischer!
Erklärst Du das mit der besseren Abstimmung der Hardwarekomponenten? Wenn ich das richtig verstehe, dann argumentierst Du, ein Mac mit identischen Komponenten wie Festplatten, Prozessor und Speicher sei leistungsfähiger als ein PC mit gleicher Bestückung? Klar, das wäre zu vergleichen, mit Deinem Beispiel der Autos, die ihre PS nicht auf die Straße bringen. Allerdings sind die Spielräume bei PC's weit begrenzter als bei Autos.
 
Erklärst Du das mit der besseren Abstimmung der Hardwarekomponenten? Wenn ich das richtig verstehe, dann argumentierst Du, ein Mac mit identischen Komponenten wie Festplatten, Prozessor und Speicher sei leistungsfähiger als ein PC mit gleicher Bestückung? Klar, das wäre zu vergleichen, mit Deinem Beispiel der Autos, die ihre PS nicht auf die Straße bringen. Allerdings sind die Spielräume bei PC's weit begrenzter als bei Autos.

Nein. So war das nicht gemeint.
Meine Macs (alle alt und IMacs oder Mac-Books) laufen "besser" mit einem Ubuntu-GNU/Linux, als mit dem original-System. Für manche gab es keine Unterstützung mehr von Apple und also keine Updates, so dass sogar beinahe schon ein Zwang zum Wechsel des Systems bestand.

Die Macs, die nicht auf Ubuntu-GNU/Linux umgebaut sind (hauptsächlich die Geräte meiner Frau), laufen dramatisch viel besser mit einer SSD, als sie zuvor mit einer HD gelaufen waren. Der Unterschied ist größer, als ich das bei anderen Systemen so bisher beobachtet habe. Woran das liegt weiß ich nicht, vermute aber eben einige Mac-Dienste, die sehr viel schneller starten, als wenn das von HD erfolgt.

Um das etwas zu quantifizieren und hier nicht den Eindruck zu erwecken, ich sei damit professionell unter Wegs:
Es handelt sich insgesamt um vier IMacs, zwei auf Ubuntu, zwei auf Mac-OS, zwei Mac-Book-Air 11", einer Ubuntu, einer Mac-OS, vier Mac-Book-Pro, 13" und 15" und einer mit einem Ubuntu, die anderen mit Mac-OS.
Bei allen Geräten (die das nicht ohnehin schon hatten), habe ich in den letzten Wochen HDs durch SSDs ersetzt.
Das bringt immer einen großen Performance-Schub.
Aber es brachte einen vergleichsweise größeren Schub bei Mac-OS, als bei den Ubuntu-Systemen. Also wirklich bemerkenswert besser.

Die Umbauten auf SSD machte ich niemals alleine nur, gleichzeitig wurden alle Geräte gereinigt und Wärmeleitpaste erneuert und wo das möglich war, auch noch ein wenig RAM drauf gepackt. Könnte also auch eine Verquickung mehrerer Ursachen sein.

Was die Apple-HW meiner Geräte angeht, ist die nicht wirklich besonders. Gut, aber nicht besonders. Gut im Gehäuse untergebracht, so dass die Lüftung für ausreichende Kühlung sorgt, ohne durch entsprechende Geräusche lästig zu werden. Die Displays sind durchwegs auf der Höhe ihrer Zeit gewesen und lassen zumindest für mich auch heute nichts zu wünschen übrig. Die Mainboards sind speziell und erinnern immer eher an einen Laptop, als an einen PC und so sieht das auch mit Komponenten aus. CPUs sind entweder in gängigen Sockeln gesteckt, oder fest verlötet. GraKa und manchmal auch SSD sind meist gesteckt (aber bei den Laptops auch schon mal verlötet), haben dann aber oft spezielle Anschlüsse, die man nicht so einfach im Laden um die Ecke bekommen kann. Es ist aber nicht so, dass diese Anschlüsse besser wären, sie sind einfach der Form des Gehäuses geschuldet.
Nein, ich glaube nicht, dass Macs wirklich irgendwie besser sind, schon gar nicht alte Macs verglichen mit neuen PCs.
Aber Ubuntu scheint Treiber zu benutzen, die wirklich gut damit funktionieren und so laufen meine alten Macs damit erstaunlich gut.
Den Vergleich zu anderer alten HW der gleichen Kategorie habe ich aber nicht. Damals hatte ich meiner Familie diese Apple-PCs aufgedrückt und schlagartig keine Fragen mehr zum Umgang mit PCs und Systemen zu beantworten. Ich selbst wollte das nie haben, aber, weil die Kinder groß werden und sich nun selbst ihre PCs kaufen und die alten Dinger nicht mehr haben wollen, die aber noch immer gut funktionieren (auch das ein Punkt für die HW), bekomme ich einige davon wieder in die Hände und kann mich durchaus dafür begeistern.
 
Aus dieser Erfahrung heraus leite ich deshalb ab, dass auch mit einem Mac-OS auf alten Rechnern eine deutliche Leistungssteigerung möglich ist und dass nicht ohne Weiteres unterschiedliche Situationen direkt verglichen werden können.
Das ist keine Frage, dass die OS X Version ausschlaggebend für die Performance und bei Notebooks für die Laufzeit im Akku-Betrieb ist. Es kommen halt mehr Dienste hinzu, die CPU muss mehr leisten und deshalb hält der Akku nicht mehr. Das ist nicht nur bei OS X so.
 
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