Vox populi:
"[...] steht fest, daß ALLE, wirklich alle Distributionen weg sind oder weg wollen von SysV, also müssen die Gründe wohl schwerwiegend genug für die Distris gewesen sein."Rc-Scripts bringen mit auf meinem sonst superaktuellen System keinen Nachteil und systemd, keinen Vorteil.
Warum ist das nicht mehr adäquat?
- "Modern systems' processes, especially on modern desktop and laptop systems, need to start and stop in an event-driven fashion, rather than in a predictable time sequence, e.g. triggered by plugging in or removing hot-swappable hardware, availability or unreachability of network filesystems, firmware initialisation, negotiation with WAPs, receipt of IP addresses from networks, login sequences. Attempting to make all this happen in a predetermined order keeps startup slow, prevents parallel startup, and creates problems. [...]
SystemVInit's lack of facilities to make sure that services remain running is also a particularly grievous lack." - "It's unreliable. A shell script cannot kill every sub-process that a daemon may create. [...]
Lastly, init doesn't automatically manage services. Sure it can start them once and stop them at shutdown (or runlevel change). However, if a service dies at some random point, init has no mechanism to automatically restart the service." - "Öh, der Witz bei der Dienstüberwachung ist, dass man erstmal mitkriegt das was nicht stimmt *bevor* der Kunde anruft. Wenn [man] das nicht integriert startet z.B. monit/wasauchimmer den Dienst während dem Deployment neu (obwohl er am Anfang über sysVinit gestoppt wurde). Das Deployment will am Ende den Dienst wieder starten, der läuft aber schon wieder -> Peng rc !== 0 -> fail! Ein elendes Gebastel die beiden Systeme abzustimmen."
- "Du magst also weiterhin manuell Dienste im Hintergrund starten, die PID manuell in einem PID File speichern, beim Stoppen die PID von dort wieder lesen, versuchen den Prozess zu killen, Fehlermeldungen anständig verstecken, falls der Dienst schon gar nicht mehr läuft, manuell beim starten prüfen ob der Dienst bereits läuft, manuell einen Restart implementieren und so weiter."
- "Mein Liebling ist ja mysql. Ein frickeliges Initscript mit for-Schleifen mit sleep drin, irgendwelchen alive-Checks, und am Ende startet das nur einen weiteren Scriptverhau (/usr/bin/mysqld_safe), der nochmal eine Art Dienstüberwachung in ein paar hundert Zeilen Shell implementiert. Ganz großes Tennis!
Aber dank der Sysvinit-Experten hier wissen wir ja nun, dass das alles total zuverlässig, ist, dem KISS-Paradigma entspricht und sowieso alles der UNIX-Philosophie treu bleibt."
"Myth: systemd ist about speed. Yes, systemd is fast (A pretty complete userspace boot-up in ~900ms, anyone?), but that's primarily just a side-effect of doing things right."Außerdem kommt das irgendwie zu einem komischen Zeitpunkt. SSD machen vieles schneller.
"Linux arbeitet hier in einer guten Tradition: Unix-"Standards" sind genau wie Internet-Standards schon immer durch Rough Consensus And Running Code zementiert worden. Und nicht von Posix- und IEEE-Gremien im Herstellerfingerhakeln definiert, auch wenn einem dieser Gedanke bei der Lektüre mancher ererbter Dokumentation aus den schlimmen 80er Jahren kommen mag."Die Fakten sind jetzt geschaffen, über kurz oder lang werden wirklich alle Distros zu systemd gehen. Linux wollte mal sein wie UNIX, hat sich aber vor langer Zeit schon davon verabschiedet und geht jetzt seinen eigenen Weg.