systemd, der nächste Horror für BSD?

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Ich halte Dragonflybsd für das heute inovatiste BSD das es gibt, Matthew Dillon entwickelt Benutzerfreundlich, das macht FreeBSD außer Installation nicht. Dazu muß man ehrlich sein, ZFS ist wenn man heute zurückschaut außer für Leute die sich für FreeBSD interesieren nicht der große Wurf geworden dazu stehen alle BSD's in Konkurrrenz und machen ihr eigenes Süppchen, Community, viel zu inaktiv,

Mit ZFS halte ich für eine gefährliche Aussage! Storage im Enterprisebereich, bezahlbar, ohne ZFS???? Kann ich mir nicht mehr vorstellen!


Grüße,
Kai
 
So mal grober Überblick was mir nun spontan eingefallen ist

Außer ein paar Webhostern, Appliances für KMUs, Sony und Google (wo setzen die beiden FreeBSD tatsächlich ein?) finde ich nichts, was ich einem Kunden als Referenz für den Einsatz von FreeBSD vermitteln könnte. Wo sind die großen Namen wie einst Hotmail geblieben?

Gegenfrage: Welche Erfolge bzw. Entwicklungen kann Linux denn noch vorweisen, die eine entsprechende Berichterstattung rechtfertigen würden? :)

Außer ein paar Nebensächlichkeiten wie praktisch der kompletten Top 500 der Supercomputer, fast 50% Marktanteil bei Smartphones und seinem Einsatz bei ein paar kleinen Internet-Klitschen wie Amazon, Google, Facebook oder eBay eigentlich keine. ;)

Spontan fallen mir in Bezug auf FreeBSD 9 nun ein:
- Das einzige produktiv nutzbare freie Betriebssystem mit ZFS und DTrace

Mit der Einschränkung auf "frei" korrekt.


Ein in der Tat interessanter Entwurf, leider noch sehr experimentell und auf Anpassungen der Anwendungsentwickler angewiesen.

- Nochmals verbesserte Jails, gerade in Kombination mit Ressourcencontainern

Hier bin ich immer noch von Solaris Zones verwöhnt, aber Linux hat hier auch nur Gleichwertiges zu FreeBSD - dafür hat FreeBSD kein Äquivalent zu KVM und selbst mit Version 9 nur Xen-Support.

- Weniger GPL und dadurch gesteigerte Attraktivität für Entwickler eigener Produkte

Korrekt, die BSD-Lizenz ist vor allem für Appliances sehr interessant.

@mark05: pf + carp ist in der Tat wesentlich besser als iptables + heartbeat auf Linux (letzteres dafür auch außerhalb der Firewall zu gebrauchen, z.B. mit DRBD).

Hoffen wir mal, dass FreeBSD 9 hält, was es verspricht - ich muss immer noch meinen OpenSolaris-Fileserver migrieren.
 
@mark05: pf + carp ist in der Tat wesentlich besser als iptables + heartbeat auf Linux (letzteres dafür auch außerhalb der Firewall zu gebrauchen, z.B. mit DRBD).

Hoffen wir mal, dass FreeBSD 9 hält, was es verspricht - ich muss immer noch meinen OpenSolaris-Fileserver migrieren.


naja statt linux und drbd kann man auch carp+hast. von freebsd nutzen
und dann sogar mit zfs ;)


und storage ohne zfs ..... neh geht garnicht ......

das einzigste was fehlt unter freebsd ist eine vernueftige abbildung von windows acls auf dem zfs.
das wuerden bei mir auch sofort die openinidana buechsens rausfliegen.


holger
 
- NetAPP
- Isilon (nun EMC)
- Juniper
- Cisco (die IronPort Produkte)
- NTT
- Swisscom
- Dell-Kace
- Google
- Datapipe
- NYI
- Sony
- Panasonic (zumindest Userlandkomponenten)

Das sind mehr oder weniger die Namen, die immer fallen, wenn gefragt wird, wer denn FreeBSD einsetzt. Das hört sich erstmal ganz nett an, aber im Prinzip sind es nur Schlagworte, weil dadurch nicht klar ist, in welchem Umfeld die Firmen FreeBSD einsetzen. Oft sind es auch nur Consumer von FreeBSD-Software und/oder sie setzen FreeBSD-Server ein, was noch lange nicht heißt, dass sie auch aktiv an der Weiterentwicklung von FreeBSD mitwirken.

Weiterhin sind viele der von dir genannten Firmen auch große Linux-Unterstüzer.
NetAPP beispielsweise ist der Arbeitgeber von Trond Myklebust. Die bezahlen den guten Mann, damit er vollzeit an NFS für Linux arbeitet. Daraus lässt sich mit Sicherheit schließen, dass NetAPP intern und/oder für ihre Produkte auch auf Linux setzt.

Cisco bezahlt auch einige Kernelentwickler und von Google müssen wir ja gar nicht reden.. Schau mal wie viele Verbesserungen zum Netzwerkstack von Linux von Tom Herbert von Google beigetragen wurden und aktuell wieder beigetragen werden. Wie viele Patches von Google sind in letzter Zeit in FreeBSD eingeflossen?

Es geht überhaupt nicht darum, ob FreeBSD oder Linux technisch besser ist. Linux hat mittlerweile einfach eine kritische Masse erreicht. Schau mal wie viele Leute Linux kennen, wie viele Bücher es gibt, Fachzeitschriften in etlichen Sprachen. Ich hatte während meines Informatikstudiums einen Systemprogrammierungskurs, in dem wir Linuxtreiber programmiert haben. Das war vor 6 Jahren. Der heutige Informatiker-Nachwuchs kennt Linux und das wissen die Firmen auch.

Ich könnte weitermachen, aber es sollte klar sein, worauf ich hinauswill: Der Zug für FreeBSD ist abgefahren. So leid mir das auch tut. Das heißt natürlich nicht, dass FreeBSD stirbt oder so. Ganz im Gegenteil! FreeBSD rekrutiert seine User doch hauptsächlich aus ehemaligen Linux-Usern, d. h. mit dem steigenden Bekanntheitsgrad von Linux, wächst auch der von FreeBSD. Natürlich in einem sehr viel geringeren Umfang. FreeBSD hat natürlich weiterhin seine Nische und einige auf FreeBSD basierende Produkte sind ja sehr bekannt (z. B. FreeNas oder PFsense), aber es ist sehr sehr unwahrscheinlich, dass es sich darüberhinaus etablieren kann.
 
Azazyel schrieb:
Außer ein paar Webhostern, Appliances für KMUs, Sony und Google (wo setzen die beiden FreeBSD tatsächlich ein?) finde ich nichts, was ich einem Kunden als Referenz für den Einsatz von FreeBSD vermitteln könnte. Wo sind die großen Namen wie einst Hotmail geblieben?
Hotmail wurde schon vor sehr langer Zeit geschluckt und es wäre schon lächerlich, wenn Microsoft dort nicht ihr eigenes Futter einsetzen würde. Sony und Google sprechen leider nicht wirklich darüber. Sony spendet aber gut an FreeBSD, darunter auch sehr technischen Code wie z.B. die AVX-Unterstützung. Wahrscheinlich setzen sie es als Teil ihrer Cloud ein. Unstrittig ist auch, dass sie in einigen ihren Heimelektronik-Geräten FreeBSD-Userlandkomponenten einsetzen, da das Risiko von übereifrigen Entwicklern verklagt zu werden deutlich geringer als beim GNU-Userland ist. Das in der Playstation 3 größere Teile FreeBSD stecken (u.a. das Dateisystem), ist ein offenes Geheimnis. Bei Google deutete Mark Murray einmal an, dass größere Backend-Installationen unter FreeBSD laufen, vor allem Datenbankcluster. Aber was genau sie da treiben, weiß man nicht. Nur täten FreeBSD nicht Nutzen, würden sie sicher nicht große Mengen Geld spenden.
Aber was für Kunden hast du, dass sie wunderschöne Geschichten von IBM hören wollen? Wenn ich argumentieren würde, dass Linux toll und gut sei da IBM es nutzt, würde ich müde belächelt und vom Gelände begleitet werden. Wichtiger sind Erfolge in Unternehmen gleicher Größe und gleichen Anforderungsprofile. Bisher habe ich noch fast jeden Kunden überzeugen können.

Azazyel schrieb:
Außer ein paar Nebensächlichkeiten wie praktisch der kompletten Top 500 der Supercomputer, fast 50% Marktanteil bei Smartphones und seinem Einsatz bei ein paar kleinen Internet-Klitschen wie Amazon, Google, Facebook oder eBay eigentlich keine.
Genauso gut könnte ich nun argumentieren, dass geschätzt jedes zweite Datenpaket im Internet durch FreeBSD geroutet wird. Setzen Amazon, Google, Facebook oder eBay wirklich Linux ein, weil es besser ist oder da die ersten Entscheider zu Beginn der Unternehmensgeschichte nur Linux durch die ständige Medienpräsenz im Kopf hatten, es ohne weitere Recherche einfach genommen haben? Halten sie vielleicht daran fest, da ein Umstieg auf eine beliebige andere Plattform zu teuer wäre und es als netten Bonus halbwegs brauchbare Linux-Adminsklaven inzwischen billig und in großen Mengen gibt? Vor allem, rechtfertigen 50% der Smartphones und einige paar Supercomputer - die mögen zwar Prestige haben, aber softwareseitig sind die dortigen Anforderungen eher uninteressant - eine nahezu allgegenwertige und unablässige Berichterstattung? Wie liest man denn nicht mehr von Windows, was immerhin auf >90% der Desktops-, Laptops und Netbooks läuft?

Azazyel schrieb:
Hier bin ich immer noch von Solaris Zones verwöhnt, aber Linux hat hier auch nur Gleichwertiges zu FreeBSD - dafür hat FreeBSD kein Äquivalent zu KVM und selbst mit Version 9 nur Xen-Support.
Als gleichwertig würde ich es nicht bezeichnen, aber das mag Geschmackssache sein. Virtualisierung? Vielleicht, auch wenn ich hauptsächlich virtualisierte Lösungen sehe die der Virtualisierung halber virtualisiert wurden. Nur, wer es wirklich braucht, kann auch problemlos in VMWare investieren. FreeBSD läuft einwandfrei auf ESX.

Außerdem sagte ich nie, dass FreeBSD grundsätzlich besser als Linux sei, technisch gesehen. Es hat gegenüber Linux seine Stärken und auch Schwächen. Mein Punkt war viel mehr, dass Linux wesentlich präsenter ist, nicht zuletzt da Linus Anhänger und Nutzer wesentlich lauter krakelen können und es FreeBSD vom sozialen Standpunkt aus gesehen gut tun würde, wenn seine Nutzer ähnlich agieren würden. Denn ich bleibe dabei. FreeBSD ist nicht so klein, unbedeutend und alt wie es immer gesehen wird, es ist nur leise und schwer zu erkennen.
 
sniket schrieb:
Ich könnte weitermachen, aber es sollte klar sein, worauf ich hinauswill: Der Zug für FreeBSD ist abgefahren.
Und ich schrieb nie, dass ich den Zug noch erwischen möchte. Ich mag an FreeBSD vor allem, dass es klein und übersichtlich ist. Das man sich kennt und das man technische Reife noch immer über pures "Hauptsache läuft"-Denken stellt. Wäre FreeBSD gehypt und nicht Linux, würde das verschwinden und ich sehr wahrscheinlich weiterziehen. Mir ging es darum, noch einmal nicht nur zwischen den Zeilen geschrieben, dass FreeBSD im Prinzip zwei Möglichkeiten hat:
- Entweder es macht mehr auf sich aufmerksam, zeigt das es eine kleine aber feine Alternative zu Linux sein kann und daher für Entwickler interessant ist es zu unterstützen oder aber es wird schleichend aus allen Drittprojekten - sei es Freedesktop.org, KDE oder was ganz anderes - herausgedrängt werden.
- Wir bauen unser eigenes Ökosystem auf. Lassen Linux und die hauptsächlich dafür entwickelnden Projekte ihrer Wege ziehen und gehen unsere eigenen. Das dieser Weg nicht unbedingt schlecht sein muss, zeigen OpenBSD und NetBSD.
 
Yamagi
Natürlich ist FreeBSD nicht klein, es ist aber so als würde es jeden Moment vom schwarzen Loch aufgesogen und für immer verschwinden. Ich persönlich finde es auch schade das gerade NetBSD nicht auf irgendein Smartphone oder ein mobiles Gerät schafft und Medien groß Werbung machen linux laufe jetzt auf allen Plattformen.
 
Auf jeden Fall sollte man Apple mit MacOS X nicht vergessen - dort wird zwar ein Abkömmling des Mach Mikrokernels verwendet, aber viele der Userland-Utilities sind 1:1 aus dem FreeBSD-Projekt übernommen. Und MacOS X dürfte das derzeit am weitest verbreitetste *NIX sein. So schlecht kann es also um FreeBSD eigentlich nicht stehen.
So ist es, und mit Ten's Complement ZFS-Plugin ist es noch interessanter, Mac-Clients in eine FreeBSD-Infrastruktur zu integrieren. Push it! :cool:
 
Hotmail wurde schon vor sehr langer Zeit geschluckt und es wäre schon lächerlich, wenn Microsoft dort nicht ihr eigenes Futter einsetzen würde.

Über die Migration gibt es sogar einen langen, erstaunlich offenherzigen Bericht von Microsoft über die Migration von FreeBSD zu Windows 2000 (der ist aber wegen der geänderten Voraussetzungen bei Windows nicht mehr lesenswert).

Bei Google deutete Mark Murray einmal an, dass größere Backend-Installationen unter FreeBSD laufen, vor allem Datenbankcluster.

Quelle? Google ist ja sonst recht mitteilungsfreudig, was solche Dinge anbelangt.

Aber was genau sie da treiben, weiß man nicht. Nur täten FreeBSD nicht Nutzen, würden sie sicher nicht große Mengen Geld spenden.

Google hat auch schon der internationalen Mathematik-Olympiade 1 Million US-$ gespendet. Man erkauft sich so viel guten Willen.

Aber was für Kunden hast du, dass sie wunderschöne Geschichten von IBM hören wollen?

Große Kunden mit viel Geld lieben die geschniegelten Schlipsies von IBM. You can't get fired for buying IBM.

Wenn ich argumentieren würde, dass Linux toll und gut sei da IBM es nutzt, würde ich müde belächelt und vom Gelände begleitet werden. Wichtiger sind Erfolge in Unternehmen gleicher Größe und gleichen Anforderungsprofile. Bisher habe ich noch fast jeden Kunden überzeugen können.

Den meisten Kunden ist Linux zumindest ein Begriff, von FreeBSD haben die wenigsten gehört. Die Argumentation "wenn es für Amazon/eBay/Google gut genug ist, ist es das auch für Sie" zieht sehr gut.
Ferner hat es der mangelde Unternehmenseinsatz für uns alle Nachteile, z.B. ist iSCSI bis einschließlich Release 8.2 (wie sieht es mit 9.0 aus?) praktisch völlig unbrauchbar, eben weil es nie unter realistischen Bedingungen getestet wurde.

Genauso gut könnte ich nun argumentieren, dass geschätzt jedes zweite Datenpaket im Internet durch FreeBSD geroutet wird.

Quelle?

Setzen Amazon, Google, Facebook oder eBay wirklich Linux ein, weil es besser ist oder da die ersten Entscheider zu Beginn der Unternehmensgeschichte nur Linux durch die ständige Medienpräsenz im Kopf hatten, es ohne weitere Recherche einfach
genommen haben?

Schauen wir mal:
  • Amazon: erstmalig online 1995
  • Google: angefangen 1996, online 1997/98
  • eBay: migriert von Windows zu Linux (Datum müsste ich erst suchen, 200x)
  • Facebook: seit 2004 online
Abgesehen von Amazon wurden alle von Informatikern gegründet!
Ende der Neunziger war von Linux sehr wenig in den Medien zu sehen.

Halten sie vielleicht daran fest, da ein Umstieg auf eine beliebige andere Plattform zu teuer wäre und es als netten Bonus halbwegs brauchbare Linux-Adminsklaven inzwischen billig und in großen Mengen gibt?

Das ist ein großer Vorteil für Linux; immerhin scheitert es bei vielen Kunden schon an der Frage des Supports für FreeBSD.

Vor allem, rechtfertigen 50% der Smartphones und einige paar Supercomputer - die mögen zwar Prestige haben, aber softwareseitig sind die dortigen Anforderungen eher uninteressant - eine nahezu allgegenwertige und unablässige Berichterstattung?

Dank der Supercomputer hat Linux schon problemlos mit 8 CPU-Kernen skaliert, als FreeBSD noch mit mehr als 2 Kernen überfordert war.

Über welches interessante FreeBSD-Einsatzgebiet könnte die Presse denn berichten?

Wie liest man denn nicht mehr von Windows, was immerhin auf >90% der Desktops-, Laptops und Netbooks läuft?

Seit wann haben wir denn einen Mangel an Windows-Berichterstattung?

Denn ich bleibe dabei. FreeBSD ist nicht so klein, unbedeutend und alt wie es immer gesehen wird, es ist nur leise und schwer zu erkennen.

Ich hoffe ja, dass du Recht hast; ich sehe vor allem immer weniger Einsatz von FreeBSD, mit allen Nachteilen für uns als Anwender.
 

Vielen Dank für den passenden Link zur rechten Zeit. Ich kann allen FreeBSD-Interessierten nur wärmestens empfehlen, ihn zu lesen!

Ich zitiere daraus mal die ersten paar Absätze, die Markierungen sind von mir:

I have bad news.

A month ago techlead of Rambler's Mail department declared in his blog
that they begin migration from FreeBSD to Debian/Ubuntu. Comments to the
blog entry (there was much flame) revealed that search department of
Russian search engine #1 Yandex.com also plans to migrate their
search cluster - about 30,000 servers in several DCs (~60% of total
their servers - to Linux. The problem here is that both big companies
were using FreeBSD from the beginning (~1997), so migration will be
rather expensive.

The official reasons (really semi-official, as these are individual
blogs), in short, were:
* inadequate package manager and huge monolithic base system
* lack of OpenVZ-like virtualization (need CPU limiting)
* a FreeBSD marketshare forecast for 5 years

Despite of several our committers working for them, the operating
expenses for FreeBSD are considered too high by these companies. They've
not confirmed, but the key problem is probably shortage of FreeBSD
specialists on the market to hire (e.g. Yandex has about 20 FreeBSD
admins and about 84 Linux admins, for all other their services and
40% of servers). So this is problem of FreeBSD's too low
userbase/marketshare, caused, in turn, by other FreeBSD's problems
.

Given that they is just planning today, but not yet started, we have to
solve our problems or FreeBSD will effectively die[1]. Currently
https://ssl.netcraft.com/ssl-sample-report//CMatch/oscnt_all shows that
still 3% of servers are running FreeBSD. We are currently probably at
the tip of 'hype curve'[2] and then our userbase will begin to shrink,
and the task is to solve problems, so after hard time it will rise again
(hopefully more than it was before).

[1] 'Die' means shrinking userbase size to those of NetBSD/OpenBSD.
[2] http://www.metodolog.ru/01493/2.gif

Er beschreibt auf der Mailingliste vieles, was wir hier auch schon angemerkt haben.
 

In der Tat: Ein wirklich guter Überblick über verschiedene Unzulänglichkeiten bei FreeBSD. Was ich persönlich sofort unterschreiben würde, wäre der Teil zu den Packages, deren Nutzer sowas wie 2.Klasse-Nutzer sind.

Ich habe fast 10 Jahre ausschließlich Debian bzw. später Ubuntu auf dem Desktop/Laptop verwendet, bevor ich zu FreeBSD gewechselt bin. Und die Packages - vor allem deren mangelnde Aktualität und unnötigen Abhängigkeiten - empfinde ich als einen großen Nachteil von FreeBSD. Ich hatte längere Zeit die Ports verwendet, aber ich habe einfach nicht die Zeit/Lust, tagelang alles neu zu kompilieren, wenn sich sowas wie libpng geändert hat. Ich habe dann ein halbes Jahr PC-BSD ausprobiert, aber bin dann wieder zurück zu FreeBSD (damals zu wenige Packages, oft veraltet, zu viel nicht-dokumentierte Auto-Magie... ich weiß, da hat sich viel getan, vor allem seitdem Dru voll dabei ist, aber ich habe es bisher nicht wieder probiert).

Ich finde es schon interessant, dass Vadim Goncharov in dem zitierten Post angibt, dass selbst große Firmen mit viel FreeBSD-Knowhow abspringen, weil ihnen die Verwaltung der Packages zu kompliziert wird. Ich dachte immer, gerade in so einem Umfeld würde DIES keine große Rolle spielen und dass das eher auf Anwender wie mich zutrifft.
 
Vadim Goncharov hat völlig Recht und schreibt viel Warheit, das etliche Entwickler nur ihre Intressen vertreten und auch nur diese fördern ist schon seit Jahren so und FreeBSD technisch durch solche Aktionen verliert ist dabei völlig nebensächlich. Dazu kommt mittlerweile das im laufe der Jahre viel geändert wurde bzw. von Release zu Release, Doku und Manpages nur teilweise oder garnicht mehr stimmen, Bugs sogar von Projekten nicht gefixt werden und umsteigen müssen. Leute die Probleme oder Bugs haben nur teilweise unterstützt werden oder antworten bekommen, "Nimm das oder jenes.." Pech gehabt, seh zu. Es fehlt einfach auch von oben eine klare Linie und wirkliche Ideen um auf dem Markt zu bestehen.
 
Vadim Goncharov hat völlig Recht ...

Wenn die 30.000 Server migrieren wollen, weil das Paketsystem doof ist und der administrative Aufwand zu groß und zu teuer ist, dann stellt sich die Frage, ob die kalkuliert haben, was die Migration kostet und was es kosten würde, das bei FreeBSD zu ändern?
 
Wenn das Paketmanagemant zu kompliziert ist, eventuell auch Zeituafwendiger kann sich ein Umstieg schon lohnen. Ein Linuxserver dauert das ohne Probs eine Stunde, anderes OS 10 oder mehr, dazu müssen die Leute die das ausführen auch bezahlt werden, Ausfall etc alles einbeziehen. Firmen machen sich das auch so einfach und billig wie möglich.
 
Bei der Paketverwaltung könnte ein Blick auf OpenBSD nicht schaden. Die haben das ganz gut im Griff. Dort findet die Installation der Ports eigentlich immer über Pakete statt.
 
Warum vereinheitlicht man die Paketverwaltung nicht, alle BSD's benutzen die gleichen Pakete und Paketsystem, Kernel und Base macht jedes BSD für sich und unterscheiden sich dadurch und auch eben von Plattformen wie NetBSD.
Ist ja bei Debain, Ubuntu, Kubuntu etc auch so oder ähnlich.
 
Mit pkgsrc passiert das zum Teil ja schon. Es ist nur fraglich, ob es sich dabei um die "Beste" Lösung handelt. Ich glaube nicht, dass die OpenBSD Entwickler auf pkgsrc umstellen würden. Schließlich haben sie ja eine funktionierende Paketverwaltung.
 
Noch was dazu, wo überall BSD drinsteckt:
Schaut mal in die OpenSource-Lizenzen eurer Android-Telefone, da stehen mehrere BSD-Entwickler und die Projekte drin.
Und in Samsungs Bada Betriebssystem ist auch FreeBSD drin, laut wikipedia kann man da prinzipiell nen Linuxkernel oder nen proprietären Kernel booten. Woanders habe ich gelesen, dass der auf FreeBSD basieren soll, die Quelle habe ich allerdings gerade nicht zur Hand.
 
Mit pkgsrc passiert das zum Teil ja schon. Es ist nur fraglich, ob es sich dabei um die "Beste" Lösung handelt. Ich glaube nicht, dass die OpenBSD Entwickler auf pkgsrc umstellen würden. Schließlich haben sie ja eine funktionierende Paketverwaltung.
Und was wäre so ein Nachteil von pkgsrc?

Ich mag zwar nicht auf dem letzten Stand sein, aber im Vergleich zu den OpenBSD ports ist pkgsrc ist portabel, hat DESTDIR, mit pkgin ein exzellentes Tool für Binärpakte, hat aktueller Pakete (weniger bekannte Sicherheitslücken), Pakte mit mehr Optionen (weil man sich bei OpenBSD fast nur um Binärpakte kümmert), ein besseres Framwork für Bulkbuilds, sehr gute Tools, die bei der Erstellung und Überprüfung von Pakten helfen, die Datei mit den Hashes der einzelnen Binärpakete auf dem Server werden für gewöhnlich signiert, ...

Funktionieren tun sie beide. Das soll kein Angriff sein, aber sich die Arbeit bei third party Software zu teilen ist doch eine gute Idee. Übersehe ich etwas?

Mittlerweile wird es übrigens auch auf Minix 3 portiert.
 
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