ich beziehe mich nun zwar auf einige Beiträge weiter vorn, bin aber zu faul, die Zitate zu suchen. Es geht um Musik und Qualität bei Komprimierung und so.
Fast alle "meine Musik" liegt auf mp3.
Darauf bin ich heute nicht mehr stolz. Früher war ich es aber, weil das sooo viel kleiner war und sich trotzdem gut anhörte... und auf billigen Playern, zB in Auto-Radios auch gespielt werden konnte.
Das Ausgangsmaterial waren allermeist CDs. Also, Musik-CDs. Erinnert man sich noch daran? Damals gab es sogar eigene, mehr oder weniger stylische Regale, worin man diese aufbewahren konnte.
Lustigerweise hatte meine Stereo-Anlage damals (also im FRÜHER) noch gar keinen CD-Player. Ich lebte mit (oben schon erwähnten) Schallplatten und einem Revox-Player und glaubte mit ausgesuchten Vorverstärkern und guten Aktiv-Boxen das Ende der hörbaren Qualität erreicht zu haben. So was, wie Al Di Meola oder Carlos Santana machte voll Spaß, aber auch Tschaikowskys
Ouvertüre 1812 rockte da ganz gut ab. Nun, das ist irgendwo Musik, die von Hand gemacht ist, auch, wenn Elektronik benutzt wird. Ich weiß nicht, ob der Hörgenuss wirklich größer wird, wenn man den Ansatz des ersten Trompeters noch deutlicher heraus hören kann oder ob die produzierten Töne genügen, die man ja womöglich perfekt von einer entsprechenden Maschine geliefert bekommen kann. Persönlich gefällt mir besser, wenn ich die Anstrengung der Interpreten nachfühlen kann und dabei auch mal kleine Unsicherheiten vorkommen.
Man glaubt es vielleicht nicht: mit einem recht billigen CD-Player (im Vergleich zum Revox-Platten-Spieler), empfand ich wirklich ein größeres Hörvergnügen! Meiner Meinung nach wurde die Dynamik weitaus besser, trotz geiler RIAA-Vorverstärker usw.
Nun sind CDs ja gar nicht so gut!
Verglichen mit heutigen Standards, war das ja eine eher schlechte Digitalisierung und außerdem ja oft von alten Tapes runter gezogen.
Trotzdem empfand zumindest ich einen Gewinn an Qualität, gegenüber dem Platten-Spieler und ich glaube die meisten damals jungen Musik-Hörer wohl auch.
Ich fange mal wieder an zu schwafeln. Was ich eigentlich erzählen wollte, ist nämlich dass ich auch Sendungen aus dem Radio aufgenommen hatte. Also damals Analog-Radio und aufgenommen auf Tape (also nicht Audio-Kassetten). Das waren einige Sendungen meines heimatlichen Senders, der in Themenabenden bis zu zehn Stunden Musik spielte, etwa zu den Beatles, den Stones, Oldies Goldies trallala und so. Zehn Stunden, das war dann eine Aufnahme, die viele Jahre nirgendwo hin passte, bis ich die dann schließlich gestückelt auf CD und schließlich von dort auf mp3 brachte. Hmmh, höre ich nun schon in meiner Vorstellung: schlimmer geht ja kaum. Analog-Radio -> Tape - Jahre gelagert -> CD -> MP3.
Vor einiger Zeit spielte so eine Aufnahme als MP3 in meinem Auto und mein Sohn saß daneben und hörte Notgedrungen die laufenden Oldies mit, die dann plötzlich von einer Nachrichtensendung unterbrochen wurden. Also, einer Nachrichtensendung, die ich damals mitgeschnitten und einfach drin gelassen hatte. Die Musik-Sendung war zum zehnten Todestag von Elvis ausgestrahlt worden und die Nachrichten also etwa aus 1987. Nach kurzer Zeit blickte mein Sohn auf das Radio-Gerät und dann fragend zu mir: Ähmm, was hörst du denn da?
Er konnte schließlich nicht fassen, dass diese uralten Aufnahmen von Analog-Radio ----> bis zur SD-Karte in meinem billigen Auto-Radio sich so gut und lebendig anhören.
Das waren Lieder von Elvis und im Auto läuft bei mir Musik immer leise, wenn überhaupt.
AC-DC kann man gar nicht leise hören und kommt deshalb auch in meinem Auto nicht vor aber damit, oder auch mit Al Di Meola, wäre das Ergebis ganz anders ausgefallen, wenn ich überhaupt ein solches Experiment überhaupt wagen würde.
Bin ich mit meiner MP3-Sammlung noch immer froh?
Ja.
Meiner Hörgewohnheit im Alter werden diese Aufnahmen gerecht. Ich habe überhaupt nur noch ein Paar Boxen und die hatte ich vor Jahrzehnten in meiner Ausbildung gebaut und kürzlich die selbstgebauten Endstufen mal ersetzt, weil die verwendeten Kondensatoren ausgelaufen waren. Besser wurden sie dadurch allerdings nicht, dass ich nun moderne Fertig-Produkte aus billig-Fertigung eingesetzt habe. Geht aber.
Musik höre ich meist im Auto, oder sehr selten mal nebenbei.
Würde ich heute nochmal MP3 nehmen?
Mit Sicherheit nicht!
Obwohl es mir selbst immer noch gut genug ist, kann ich es niemals mehr zurück nehmen. Also, wenn ich nun aus MP3 ein FLAC machen täten würde, ... ich glaube, den Satz brauche ich nicht zu Ende zu führen. Unsinniger Wahnsinn!
Das war nun mal wieder länger als geplant, aber das kennt man von mir ja auch.
Genau das, was ich da zuvor ausgeführt habe, kann man nun auf Filme ebenso oder doch sehr ähnlich anwenden. MP3 war damals (also in einem FRÜHER) mal der Gold-Standard der Komprimierung für Musik und wir alle im Open-Source-Land waren froh, dass wir den Code benutzen konnten.
In einem anderen FRÜHER rechnete mein PC Nächtelang daran, Filme zu DivX zu wandeln und ich war super froh, dass ich diese Filme aufbewahren und später ansehen konnte.
All diese frühen Komprimierverfahren wurden dramitsch verbessert und die Verbesserung findet laufend statt und geht weiter (was manchmal unglaublich ist). Doch weder meine alten MP3 noch meine alten DivX kann ich irgendwie aufhübschen. Zu spät!
Down-Sizen geht immer.
Hätte ich alle Musik damals als FLAC abgelegt, könnte ich mir daraus heute noch immer MP3 erzeugen, etwa für einen kleinen Player oder fürs Auto. Nur umgekehrt ist er Weg abgeschnitten.
Hat man erst mal mit Verlust komprimiert, bekommt man diesen Verlust niemals wieder weg.
Deshalb würde ich heute nur noch in maximal möglicher Qualität speichern und aufbewahren wollen.
Braucht man dann diese Qualität heute nicht, weil man vielleicht eh nur mit dem kleinen Handy-Bilschirm Fime ansieht, legt man sich besser eine entsprechende Kopie passend für das Handy an, behält aber die beste Qualität für die Zukunft auf der Platte.