Vorschläge und Meinungen zu "Billig-NAS"

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Rakor

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Hallo zusammen,

das private Datacenter soll (irgendwann - lieber früher als später) mal etwas umgestrickt werden. Aktuell gibt es diverse Rechner mit diversen Betriebssystemen die jeweils Daten miteinander austauschen. Das ist wie man sich denken kann recht unpraktisch. Es soll also ein NAS her um die Datenhaltung zu zentralisieren.

Man bedenke, dass es sich um eine private Anschaffung handelt. Vermutlich werden auch selten mehr als eine Person parallel größere Datenmengen abfragen. Auf dem NAS landen dann so Spielereien wie die Musiksammlung, ein paar Dokumente, etc. und es wird per Kupfer angebunden. Theoretisch liegt in der Wohnung GBit aber nicht alle Clients unterstützen GBit (auch einige WLAN-Anbindungen dabei).

Ich hatte mal überschlagen was mich denn ein selbstgebautes NAS (dann z.B. mit FreeNAS) kosten könnte und kam dabei auf 600-700 Euro (all inkl.). Dabei handelte es sich dann etwa um sowas:
CPU: irgendein i3
RAM: 8GB DDR3-ECC
HDD: 3 x 1TB WD Red in Raid-Z1
Plus restlicher Spass.

Meiner Meinung nach ist das (derzeit) zu viel Geld für mich für die rein private Nutzung von Fesplattenspeicher (und ich war ja noch zurückhaltend bei der Zusammenstellung).

Nun wüsste ich gerne was ist eure Empfehlung für mich? FreeNAS sieht gut aus, macht aber ohne ZFS nicht viel Sinn. ZFS wiederum will (so liest man immer) 16 GB RAM.... 8GB Reichen sicher auch für meine Anwendung und eine auf SSD ausgelagerte ZIL ist sicher auch nicht zwingend nötig (hoffe ich doch).

Alternativ gibt es natürlich noch so "Home-Use-NAS-Boxen" mit 2 selten 3 Platten und geschlossenem System für wenig Geld. Ich fürchte nur, dass die auch wenig taugen.

Was ich einfach definitiv will:
- Redundante Festplatten
- min. 1TB Speicher (kleinere Platten gibt es eh kaum noch)
- Freigabe per SMB einfach einstellbar incl. Rechtemanagement (getrennte Userordner und gemeinsame Ordner)
- Freigabe per NFS
- ggf. Audiostreaming
- Automatisch mitbekommen wenn eine HDD abraucht um Zeit zur Neubeschaffung zu haben bevor die zweite abraucht

Was ich nicht will:
- Exorbitanten Stromverbrauch
- Kosten die 400Euro weit übersteigen
- Unzuverlässige Hardware

Vorschläge oder sollte ich es besser sein lassen?
 
Alternativ gibt es natürlich noch so "Home-Use-NAS-Boxen" mit 2 selten 3 Platten und geschlossenem System für wenig Geld. Ich fürchte nur, dass die auch wenig taugen.
Warum? Wenn Du zu den "übrlichen Verdächtigen" greifst (QNAP oder Synology) kannst Du eigentlich nix verkehrt machen.
Ich hab schon mehrfach Synology Raid1 Teile verbaut und jahrelang nicht mehr angefasst.
 
Hey BananenBrot,

danke für deinen Hinweis. Die "Synology DS411Slim" gefällt mir ganz gut. Ich werde nochmal im Detail prüfen was die alles kann und dann evtl. zugreifen. Da die Box scheinbar auch Raid-Migration von Raid1 zu Raid5 unterstützt könnte ich dann auch erst mal mit 2 Platten im Raid1 beginnen und später eine 3. dazu setzen und das ganze nach Raid5 migrieren. Das gefällt mir schonmal ganz gut. Und das Ganze dann bei max. 36Watt. Das klingt gut :)

Edit: Und mit 2 Festplatten für den Anfang knacke ich sogar die 400€-Grenze :) Hoffe, dann nur, dass die Kiste auch Dampf hat.
 
Hoi,

nunja 1,6-GHz-CPU und 256 MByte DDR3-RAM ist vielleicht mit Dampf nicht wirklich realistisch.

Gruß Bummibär
 
Warum? Wenn Du zu den "übrlichen Verdächtigen" greifst (QNAP oder Synology) kannst Du eigentlich nix verkehrt machen.
Ich hab schon mehrfach Synology Raid1 Teile verbaut und jahrelang nicht mehr angefasst.

Kann ich bestätigen... 3 Synologys DS212/3j installiert, da bleiben eigentlich keine Wünsche übrig. Hardware... stabil.
Ob du unter 400€ bleibst, hängt von der Anzahl der Slots/Platten ab.
 
nunja 1,6-GHz-CPU und 256 MByte DDR3-RAM ist vielleicht mit Dampf nicht wirklich realistisch.

Nun gut die Frage ist ja was die Kiste daraus macht. Im Grunde soll sie mir nur Dateien per NFS und SMB anbieten und das wenn es geht mit der Geschwindigkeit die das GBit so hergibt.
 
Meide die NAS Produkte für <400€, wenn du wirklich 1Gb/s Durchsatz erwartest. Mit nem i3 + 8GB RAM unter FreeNAS bist du da besser aufgestellt.
 
Hello,
vielleicht ist auch ein Komplettpaket à la HP MicroServer (Generation 7) etwas für dich?
Dieser bietet einen internen USB Anschluss - etwa für die Installation von FreeNAS/NAS4Free - und vier 3,5" Festplatteneinschübe.
Zwar ist der verbaute AMD Athlon Prozessor im Vergleich zu einem Intel i3 keine Rakete, aber für kleine Netzwerke im Heimbereich sollte dieser ausreichen... (ZFS Verschlüsselung?)
Dafür kann er mit bei zu 16GB ECC Ram ausgestettet werden und bietet die Möglichkeit mit einer Remote Access Card bestückt zu werden (Fernwartung, auch wenn der Server ausgeschaltet ist).
Kostet momentan (ohne Festplatten) ca. 180€.

Beste Grüße,
laenger
 
Hmm... naja, leider kann die "Synology DS411Slim" nur 2.5" Laufwerke... Das halte ich leider für ein NAS nicht für optimal. :(
Sehe ich mir nun die 3.5" Dinger an wird es entweder gleich wieder gut teuer oder ich müsste auf "nur" 2 Platten zurück gehen. Die wirklich billigen Versionen mit 800MHz CPU halte ich nun wirklich für unterpowered,

Nun ich werde weiter suchen aber es ist schon wahr, dass da langsam der MicroServer mit dem Turino II preislich interessanter wird.
Wenn ich da 8GB RAM rein setzte (was ich wie gesagt für notwendig hielte) käme ich da auf 270€ "Leerpreis". Falls ich unter FreeNAS ein ZFS-Mirror in ein Raid-Z1 wandeln könnte (weiss ich noch nicht) dann wäre das Vorgehen von oben zu ähnlichem Preis möglich...
 
Hello Raktor.

Ups... Mein Fehler!
Der MicroServer besitzt natürlich einen AMD Turion II und keinen Athlon Prozessor.
Wie gesagt, das Ding ist keine Rakete, aber für den Heimgebrauch sollte dieser eigentlich ausreichen.
Lediglich die Performance bei Verschlüsselung (z.B. geli & zfs) soll nicht so berauschend sein. Aber schneller als die Atom-Prozessoren ist er allemal!
Ich selbst besitze so ein Ding, wenn Du also Fragen hast, kann ich Dir eventuell weiterhelfen...

Beste Grüße,
laenger
 
Hey laenger,
Danke. Ich hätte tatsächlich noch die eine oder andere Frage. Ich lese ständig von Maschinen mit 16GB RAM, laut Homepage unterstützt die Kiste aber nur 8. Wie sind deine Erfahrungen in der Richtung?

Verschlüsselung finde ich gut, und auf Remote-Servern und Notebooks halte ich das auch für sinnvoll. Auf dem NAS zu Hause halte ich es jedoch fast für verschwendete Energie.

Nutzt du die Kiste auch mit FreeBSD oder FreeNAS?
 
Hello Raktor,

ja, das stimmt.
Laut Homepage sind 8GB das Maximum. Jedoch sollte die Kiste auch mit 16GB problemlos laufen.
Lediglich einige NON-ECC Arbeitsspeicher machen angeblich Probleme. Wobei ECC bei ZFS schon Sinn macht.
Ich selbst bin damals relativ günstig an 16GB ECC Ram (Kingston KVR1333D3E9SK2/16G) gekommen. 8GB hätten es denke ich auch getan, jedoch laufen auf dem kleinen Würfel noch zwei virtuelle Maschinen (VirtualBox) und da ist genügend Arbeitsspeicher nie verkehrt. Eine Überprüfung mit memtest86+ verlief problemlos und bis jetzt habe ich keinerlei negative Nebenwirkungen feststellen können...
Ja, derzeit setzte ich FreeBSD 9.2 RELEASE darauf ein. Für meine (Heimanwender-) Bedürfnisse (Backup, Samba, ftp, minidlna, mt-daapd, etc., max. 7 User gleichzeitig) funktioniert das ganz gut. Verschlüsselung nutze ich jedoch nicht. Dafür ist die CPU denke ich auch nicht gemacht. Siehe z.B. http://www.bsdforen.de/threads/nas-assembly-welches-board-wie-viel-ram.30530/
FreeNAS sollte denke ich auch problemlos darauf laufen - getestet habe ich es jedoch nicht.
Aber Tante Google und der etwas umfangreichere Thread auf Hardwarelux
http://www.hardwareluxx.de/community/f101/hp-proliant-n36l-n40l-n54l-microserver-752079.html
wissen da bestimmt mehr ;-)

Beste Grüße,
laenger
 
Ich nutze einen HP N54L als reine Backup-Lösung. Ein Dauerbetrieb ist nicht vergesehen.
Verbaut sind jetzt zwei stinknormale Desktop-Platten (jede hat 2 TB) und 6GB ECC-RAM.
Das System ist FreeNAS auf einen USB-Stick. Der ZFS-Pool (ZFS-Mirror) wird mit geli verschlüsselt. Der Turion schafft das.
Die Schreibleistung (NFS, rsync, Samba) ist bescheiden. Bei 20 MByte/s ist Ende der Fahnenstange.
Das liegt am nicht vorhandenen ZIL auf SSD. Damit kann ich aber leben.
Die Leistung beim Lesen ist deutlich besser. :)

Für den Preis kann ich das Teil wirklich empfehlen und 16 GB ECC-RAM sind auch möglich wenn es sein muß.

Nachtrag:
Komprimierung ist bei keinem Filesystem aktiviert.
 
Ich bin nur entsetzt, dass die ZIL so viel aus macht. Sicher, dass da nicht auch geli mit Schuld ist?
 
Es liegt meiner Meinung nach doch am fehlenden ZIL auf SSD. Lesen kann ich mit ca. 70 MByte/s. Egal ob NFS, rsync oder Samba.
War am Anfang auch etwas überrascht über die krasse Differenz. Inzwischen habe ich mit damit abgefunden.

Nachtrag:
Kann aber auch sein, ich habe noch Möglichkeiten in FreeNAS was zu schrauben.
 
Es liegt meiner Meinung nach doch am fehlenden ZIL auf SSD. Lesen kann ich mit ca. 70 MByte/s. Egal ob NFS, rsync oder Samba.

Als jemand der ein ähnliches Setup aus der Marke-Eigenbau Ecke fährt muss ich da widersprechen. Das ist imo eindeutig Geli. Die kleinen AMD CPUs haben mangels AES-NI einfach nicht den Bums für Crypto.
 
Habe mir den Spaß gemacht und heute mal den Zugriff auf meinen HP N54L über Samba getestet. Client war ein XP System.
Bezüglich Samba muß ich meine weiter oben getroffene Aussage zu diesem Thema korrigieren, denn Samba ist
beim Schreiben etws besser als NFS.

Das Schreiben einer Datei von rund 4 GB schwankte zwischen knapp 30 MByte/s und max. 35 MByte/s.
Das Lesen war mit max 55 MByte/s möglich. Im Mittel etwa 50 MByte/s.

Zur CPU Auslastung: Der Turion lag IMMER unter 15%. :D

Falls es jemand interessiert kann ich mal bei Gelegenheit NFS näher betrachen.
 
In welchem Raid-Level hast du denn die platten, und was für Platten sind das? Das hat ja auch Auswirkung auf die gesamte Geschwindigkeit.
 
Zwei ST2000DM001 (Seagate) sind zur Zeit im HP N54L verbaut. Es sind nur stinknormale Desktop-Platten.
Platten für den Dauereinsatz brauche ich wie schon gesagt nicht. Die Kiste wird bei Bedarf hochgefahren.
Die Platten laufen in einem ZFS-Mirror.

Mit NFS habe ich eine bessere Leistung beim Lesen (max. 80MByte/s) als mit Samba.
Viel mehr dürfen die Platten im Mirror wohl nicht hergeben.

Beim Schreiben liegt Samba mit max. 35 MByte/s vorn. Mit NFS komme ich einfach nicht über 20 MByte/s.

@Fusselbär: Das sysctl "kern.geom.eli.threads" hat nach meiner Meinung keinen Einfluß auf die Transferleistung.
Die CPU wird dümpelt um die 10% rum. Habe es bei der Standardeinstellung belassen.

Nachtrag:
Die CPU wird beim Schreiben doch mehr gefordert. Maximal 70% waren es mit NSF. Damit könnte sie sich als Flaschenhals beim Schreiben mit Samba erweisen. Das werde ich mal testen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vom Regen in die Traufe komme ich mit dem FreeBSD mount_smbfs. Man könnte glauben der N54L steht im Regenwald.
Decken wir den Mantel des Schweigens drüber.

Hat jemand Erfahrungen mit SMBNetFS und FreeBSD.
 
HP N54L:
Konfiguration siehe weiter oben

Der Turion wird beim SCHREIBEN ab etwa 40 MByte/s zur Bremse. Liegt es an geli? Keine Ahnung.
Beim Lesen von etwa 80 MByte/s mittels NFS hat er noch Reserven.

Die Transferleistung ist bei NFS sehr asymmetrisch. Da verhält sich Samba besser.
 
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