so. Schluss.
Also, heute war der Tag, den ich mir als letzten vorgenommen hatte, mich bei Ubuntu umzusehen. Dabei habe ich einiges vom System gelernt, aber vieles bleibt noch offen und würde weitere Tests erfordern. So las ich erst diese Woche von der Möglichkeit, vollkommen ohne die Liste der bekannten Abhängigkeiten zu installieren (davon habe ich in einem Debian-Forum gelesen und weil das apt und dpkg -System gleich sind, gehe ich davon aus, dass derartige Konfiguration auch unter Ubuntu funktioniert). Wie dann eine Installation aussieht, würde ich mir gerne irgendwann mal ansehen. Auch in FreeBSD stören mich einige sehr unsinnige Abhängigkeiten und die strikte Handhabung derselben durch pkg.
Was bleibt?
Mein Asus Netbook mit seiner Atom 280 32Bit CPU läuft so gut, dass ich das vermutlich nicht ändern werde und die installierte LTS bis zu ihrem Lebensende laufen lasse. Der kleine PC ist ein vollwertiges Ersatzsystem für meinen großen (ja auch in die Jahre gekommenen). Natürlich kann man keine Wunder von dem kleinen Asus erwarten, er ist durchaus schon ein schwacher Rechner, aber er läuft und funktioniert gut. Und stabil.
Weitere Installationen führte ich in Virtual-Box und auf einem noch älteren Laptop durch. Es gab manchmal Probleme vor allem mit der neueren Version und der Unterstützung von HW, aber ich denke, dass dies hauptsächlich meiner alten HW geschuldet ist. Immerhin konnte ich auf jedem getesteten PC ein stabil arbeitendes Ubuntu installieren.
Wer gerne eigene Gedanken umsetzen will und nicht die Vorgaben von Ubuntu nehmen möchte, ist schlecht beraten. Ich fand kaum grundlegende Information und Dokumentation. teilweise wird in den sehr guten Wiki versucht, mehrere Ubuntu-Versionen gleichzeitig zu erklären, wobei dann neuere bereits wieder abweichen können und oft fehlen auch Informationen, die für Leute wichtig wären, die an dem Ubuntu-Automatik-Prozess vorbei arbeiten wollen. Ubuntu ist gemacht und ausgedacht für Leute, die es so nutzen möchten, wie es kommt und das ist keine schlechte Idee. Sehr viele Nutzer wären andernfalls überfordert.
Entsprechend erschüttert war ich auch gelegentlich wegen des Niveaus im Ubuntu-Forum. Das hört sich großkotzig an, soll es aber nicht. Jeder hier weiß, dass ich nicht müde werde meine eigene Unwissenheit zu proklamieren. Ich bin unbedarfter Endanwender. Es gab natürlich auch für mich eine Zeit, wo ich überhaupt nicht verstehen konnte, was etwa mount überhaupt meint. Ich meine, dass ich sehr viel Lehrgeld zahlen musste und hier im Forum geduldige Lehrmeister traf. Der große Unterschied ist, dass man mich hier lehrte, selbstständig mit meinen Problemen umzugehen und nicht bei jedem neuen mount-Befehl wieder nachfragen zu müssen, weil man mir bloß einen passenden Befehl und keine Erklärung zur Antwort gab. Im Ubuntu Forum wird nichts erklärt. Die Standard Antwort auf Probleme ist ein Link ins Wiki und ein Kommando, das der fragende User ausführen und das Ergebnis dann in einer vorgegeben Form posten soll. Ich kann das verstehen! Hier war ich alleine mit meinem mount-Problem und eine "individuelle Betreuung" konnte mir zu Teil werden. Im Ubuntu Forum kommen täglich mehrere Leute mit Unverständnis bei mount oder anderen Grundlagen. Und höchst selten will einer von diesen tatsächlich etwas über mount lernen. Ubuntu ist ja als "Automatik-System" konzipiert und die meisten User wollen nur genau diesen Zustand wieder herstellen, die Automatik weiter nutzen und dafür nur das absolut Notwendigste tun. Nur der Erfolg zählt, damit das Problem als erledigt markiert werden kann.
Auch das passt in die kurzlebige Welt Ubuntus. Deshalb kurzlebig, weil quasi ständig neu installiert werden soll. Die LTS Systeme werden zwar recht lange unterstützt, aber im Forum wird jede "veraltete Version" sofort angemotzt und mit gewisser Berechtigung. Ubuntu pflegt alle Pakete nur sehr sparsam! Es gibt nur wenige Pakete, die mit regelmäßigen Updates versehen werden, die Mehrzahl bleibt auf den Versionen hocken, die zum Installationszeitpunkt galten. Wer also aktuellere Pakete haben möchte, der muss aus Repositries abseits von Ubuntu wählen oder regelmäßig neu installieren.
Im Gegensatz dazu steht die Möglichkeit, Kernel auszutauschen. Wir können das ja eh nicht, aber in der Linux-Welt gibt es nicht die strikte Abhängigkeit von GNU und Linux. Das hat zur Folge, dass ich etwa in einem System, so, wie das installiert ist, einfach zwischen einem Kernel 3xx bei einem Boot zu einem Kernel 4xx beim nächsten Boot wechseln kann. Und wieder zurück beim nächsten Boot! Ohne zwischendurch etwas neu kompilieren zu müssen. Obwohl ich das schon kannte, machte es mich doch etwas nervös. Tatsächlich funktionierte das im Ubuntu sehr einfach und beeindruckte mich deshalb durchaus.
Was bleibt für mich?
Nun, ich habe gelernt, dass ich mit Ubuntu leben kann. Es dauerte eine Weile und brachte mich fast zur Verzweiflung, es so hin zu bekommen, wie ich das akzeptieren konnte. Aber es geht damit, es ist stabil und es funktioniert einfach gut. Ich mag es nicht, weniger denn je und ich glaube, dass ich erst nun gelernt habe, wirklich gegen systemd zu sein. Nicht, weil es nicht funktioniert, aber weil es uns derart aufgezwungen wird. Es gibt andere Linux-Distributionen, die ich mir ansehen könnte. Aber: haben die einen Vorteil gegenüber FreeBSD? Ich bin da sehr pragmatisch, aber gerade heute, hier und nun heißt meine Entscheidung für die Zukunft mal wieder FreeBSD! Keinesfalls Ubuntu und schon gar nicht Ubuntu + systemd.