Welches Linux

Ich komm da in eine hässliche Zwickmühle.

Einerseits brauche ich als Entwickler auch ein Linux, andererseits verabscheue ich linux mittlerweile fast so sehr wie windows. Gentoo hat den Vorteil, anscheinend bösartig systemd feindlich zu sein, ist mir aber viel zu viel Aufwand für ein linux. Dazu kommt erschwerend, dass ich ja auf eben dem System testen muss, das die meisten linuxer nutzen, also leider, leider, etwas wie ubuntu oder debian.

Ergebnis: crunchbang.

Übrigens: KEIN flash zu haben (obwohl es ja dank Linuxolator gehen würde) halte ich für einen VORteil. Dank HTML5 kann ich mir diese Haltung nun auch recht schmerzfrei erlauben. Grund: Wer mir flash aufzwingen will, um seine website sehen zu können, der ist mir a) zu unsympathisch und b) zu dämlich als das mich seine Seite interessieren könnte.
 
Portage ist zumindest sowas in die Richtung, oder habe ich das falsch verstanden?

Die Installation ist etwas "kompliziert", aber die Anleitung führt einen eigentlich recht gut durch imho. Danach hab ich einfach die benötigten Pakete "gemerged" und 2,3 Konfigurationsdateien von Hand angepasst (Wie unter OpenBSD auch) - Klar, die Grundinstallation dauert dann etwas bis er mal alle Pakete gebaut hat, aber danach dauern die Updates gefühlt nicht wesentlich länger. Zugegebener maßen, auf meinem Thinkpad T60 mit CoreDuo dauerte das nochmal ne ecke länger als auf meinem Desktoprechner in einer VM (AMD FX-8350, 4 kerne der VM zugewiesen) - aber das T60 hat nun auch schon 7 Jahre auffen Buckel.

Sicherlich nicht für jeden was, aber mir gefällts, auch oder gerade die Struktur.

Ansonsten hat man ein recht schmales System finde ich das sich eigentlich bislang so verhält wie ich es erwarte in all meinen Anwendungsfällen. Bei meinem Zoo ist das

Eine VM auf meinem Desktop-Rechner die als eine art provisorisches NAS dient (Fragt nicht, aber das ist ein anderes Problem)
Eine VM auf meinem Desktop-Rechner auf der Primär für eMail aber auch einige andere sachen (Sylpheed) mein ehemaliger Linuxdesktop läuft
Eine VM auf meinem Desktop-Rechner zum "Rumspielen"
Dualboot mit Windows auf meinem T60 - für den Fall das mich das "Mobile" Verlangen nach Linux überkommt ;)

Warum Linux?
Auf den VMs läuft OpenBSD mangels passender VirtualBox treiber bei Graphischen Anwendungen nicht sonderlich sauber, sonst könnte ich Fall 2 mit OpenBSD ersetzen.
Für Fall 1 (Fragt nicht!) brauche ich vollwertige ext4 unterstützung
Fall 2 sind ganz klar Graphische Desktopanwendungen
Fall 3 war Primär dafür gedacht Gentoo erstmal Kennzulernen
Beim T60 brauch ich auch unter Linux zwingend 100% laufendes Flash und das letzte mal war OpenBSD auf dem T60 nicht mehr wirklich als Desktop performant. (Wobei da Windows leider mit abstand die Nase vorne hat ... früher war das mal umgekehrt -.-

Warum läuft mein Desktop unter Windows?
Weil ich momentan recht aktiv PC-Spiele, u.A. Battlefield 4 auch in einem netten Fun-Clan, da kommt man nicht um Windows herum. Dualboot ist da nicht so sehr meins, zumal ich auch oft paralel Spiele und irgendetwas anderes mache.
Und viele technische Gründe sind spätestens seit Windows 7 einfach nicht mehr so sehr vorhanden - das läuft einfach inzwischen auch einfach alles sehr stabil.
 
Schaut man mal über den Tellerrand, so braucht man für einfache Aufgaben wie die Verwaltung eines ESX Clusters schon Flash! (vsphere Webclient) So einfach ist es dann doch auch wieder nicht.

Das magst du so sehen. Ich dagegen denke mir in so einem Fall "Wenn ihr so unprofessionell und dämlich seid, Clusterverwaltung per flash zu machen, dann will ich euren Mist - denn das ist es dann garantiert - sowieso nicht. Aber Danke für den deutlichen 'Nimm lieber was Professionelles!' Hinweis".

Und das gilt für "serverzahlen im höheren 3-stelligen Bereich" genauso wie für 8 server. 80 server oder den wirklichen High-end Bereich mit 8k servern und mehr.
 
Das magst du so sehen.
Nein nicht ich. Das sehen die mehr als 60% Marktanteile welche VMware hier hält!

Ich dagegen denke mir in so einem Fall "Wenn ihr so unprofessionell und dämlich seid, Clusterverwaltung per flash zu machen, dann will ich euren Mist - denn das ist es dann garantiert - sowieso nicht.
Ganz ehrlich und deine Meinung in allen Ehren aber auf dem professionellen IT Markt, kommst du mit solch einer Einstellung nicht wirklich weit.
 
Portage ist zumindest sowas in die Richtung, oder habe ich das falsch verstanden?

Ne, haste nicht. :) Emerge loest die Abhaengigkeiten fuer Dich auf, zieht einen Slot, wenn ein Programm eine andere Abhaengigkeit hat von einem gegebenem anderen Programm, als ein schon vorhandenes, usw. Aber da erzaehl ich Dir wahrscheinlich nichts neues. :)
 
..... andererseits verabscheue ich linux mittlerweile fast so sehr wie Windows ...

Wenn ich so etwas lese kommt mir jedesmal die Galle hoch. Neben meinem xBSD Rechnerpark werkeln auch ein Paar Windows 8.1 Systeme und die laufen mehr als rund. Linux ist das Böse, Windows ist der Feind, alles ist schlechter als BSD, meine Güte, wie in der vierten Klasse.
 
Wenn ich so etwas lese kommt mir jedesmal die Galle hoch. Neben meinem xBSD Rechnerpark werkeln auch ein Paar Windows 8.1 Systeme und die laufen mehr als rund. Linux ist das Böse, Windows ist der Feind, alles ist schlechter als BSD, meine Güte, wie in der vierten Klasse.

Dito - wir reden hier übrigens immernoch um Geräte die einen bestimmten Zweck oder Aufgabe erfüllen sollen und nicht um Geräte des reinen Selbstzwecks.
 
Wenn ich so etwas lese kommt mir jedesmal die Galle hoch. Neben meinem xBSD Rechnerpark werkeln auch ein Paar Windows 8.1 Systeme und die laufen mehr als rund. Linux ist das Böse, Windows ist der Feind, alles ist schlechter als BSD, meine Güte, wie in der vierten Klasse.

Ich gebe zu, dass ich von XP spreche, wenn ich Windows sage, denn mit neueren Versionen hatte ich nichts mehr zu schaffen. Möglich, dass die mittlerweile besser sind.
Und nein, nicht windows Feind und linux böse. Nur ich persönlich fasse Windows höchstens mal zum gamen an und finde, dass linux neben so einigem Gutem, das es zweifellos geleistet und gemacht hat, (vor allem auch wegen systemd) zunehmend in die Ecke "Spielzeug und Unbrauchbares" rutscht.

Übrigens lustig: Von linuxern werde ich immer angemacht, weil ich Firmen und Organisationen immer rate, windows Kisten auf den Schreibtisch zu stellen. Weil ich sie zwar nicht mag, aber durchaus sehe und anerkenne, dass windows für sehr viele die beste Lösung ist, vor allem als Standard-Meier Arbeitsplatzrechner.

Du kannst die Galle also wieder zurücklassen, wo sie hingehört ;)
 
Kommt mal wieder runter. Ich glaube, die ursprüngliche Frage ist geklärt und damit können wir die Diskussion beenden, bevor es wirklich böses Blut gibt.
 
Ich bin noch ganz frisch hier und kann zu dieser Diskussion noch gar nicht viel beisteuern, weil ich BSD noch viel zu wenig kenne, aber zwei/drei Gedanken zu Linux.
Es gibt mittlerweile dieses "Spielzeug-Linux", da müssen wir uns nur das linuxbasierende Android angucken . Oder Ubuntu..... Aber genau dieses Ubuntu, wo die Konfigurationsmöglichkeiten dank Unity ja eher bescheiden geworden sind, ist mittlerweile genau das Linux, was ich auch meiner Mutter auf dem PC installieren würde. Weil es, und das meine ich jetzt charmant, idiotensicher geworden ist...... Ein wenig das OS X der Linux Systeme ;-)

Was mich ein wenig überrascht, ist die Tatsache, dass es wohl unter einigen BSD und Linux Nutzern echt sowas wie einen Kleinkrieg gibt. Warum?
 
Was mich ein wenig überrascht, ist die Tatsache, dass es wohl unter einigen BSD und Linux Nutzern echt sowas wie einen Kleinkrieg gibt. Warum?

Zumindest machen einige daraus einen Kleinkrieg.

Das hat zum einen historische, aber auch technische sowie soziokulturelle Gründe.
Letzteres ist ja sehr typisch für unsere Zeit. Soetwa iOS - Andoroid, Apple/OS X - Microsoft/Windows usw usw
Historisch aufgrund der Entstehungsgeschichte.
Technisch weil bei Linux oftmals bemängelt wird, sich zu sehr an das Konzept von Windows anzulehnen (zB sich von der unix-klassischen Kernel-Userland Trennung fortzubewegen), auch weil mittlerweile eine gewisse Tendenz zur Standardisierung besteht. Und es werden oftmals konkrete technische Lösungen kritisiert.
Hauptsächlich geht's meist darum was nun eigentlich "sinnvoll" sei.
Und sicherlich noch weitere Aspekte.

Dabei sind ja beide Welten sehr vielfältig, es gibt nicht das BSD und nicht das Linux wie es auch nicht das unixiode Beteiebssystem gibt.
In der Praxis können sich Linux & BSD näher sein, als beide zusammen zu Windows & OS X, wie aber auch letzt genannte untereinander. Nähe kann auch gerade erst recht eine gewisse Konkurrenz heraufbeschwören, wenn diese auch nur grundsätzlicher Natur ist.
 
Kommt mal wieder runter. Ich glaube, die ursprüngliche Frage ist geklärt und damit können wir die Diskussion beenden, bevor es wirklich böses Blut gibt.

Böses Blut muß es nicht zwangsläufig geben!

Ich möchte etwas zur Dialog- und Konfliktfähigkeit in diesem Forum beitragen.

Im Allgmeinen bin ich darüber sehr zufrieden. Aber es gibt auch gelegentlich häßliche Ausrutscher, die vermuten lassen, das dort ein Kontrollverlust stattgefunden hat.

Ich bin ein Fan des kritischen Rationalismus nach Popper:

Die Geisteshaltung des kritischen Rationalismus beinhaltet, den eigenen Anspruch auf Konsensfähigkeit zu überprüfen, wie es bereits der kategorische Imperativ oder volkstümlich die goldenen Regel aussagt.

Was ist so schwer zuzugeben, das ich mich irren kann, das Du Recht haben kannst, und das wir gemeinsam der Wahrheit auf die Spur kommen können? Es ist eine kommunikative Einstellung, die die Hoffnung nicht leichtfertig aufgibt, daß wir durch sachliche Argumente und sorgfältiges Beobachten in vielen wichtigen Problemen zu einer Übereinstimmung kommen können. Und das es sogar dort, wo verschiedene Interessen,
Forderungen und Ansprüche aufeinanderprallen, möglich ist, über diese unterschiedlichen Wahrnehmungen zu argumentieren und einen konsensfähigen Kompromiss zu erreichen, der für die Allermeisten annehmbar ist.

Dogmen, Absolutheitsansprüche, vorgefertigte Meinungen vergiften das Diskussionsklima und haben hier keinen Platz sondern sind zutiefst kontraproduktiv.

Rechthaberei verhärtet nur die Positionen.

Wertschätzung basiert auf gegenseitiger Achtung und Respekt für die Meinung Andersdenkender. Das vermisse ich manchmal in den Diskursen.

Stattdessen verhalten sich einige Forenteilnehmer manchmal wie die Teilnehmer in einer Quasselbude (Talkshow). Das ist aber kein Alleinstellungsmerkmal für dieses Forum, sondern das beobachte ich seit Jahren auch in anderen Foren.

Gottlob ist das die Ausnahme und es ist auch nicht negativ von mir gemeint, sondern soll dazu anregen, darüber nachzudenken, ob wir die gute Forenkultur nicht beschädigen, wenn wir den Meinungsaustausch auf einer persönlichen Ebene austragen.

In Quasselbuden werden Menschen eingeladen, die eine festgezurrte Ideologie im Gepäck haben und unfähig zu einem echten Dialog sind. Manche sind so sehr in sich selbst verliebt, das es ihnen sehr schwer fällt, einfach mal richtig zuzuhören. Es sind zumeist Kandidaten, die etwas verkaufen wollen und sich gegenseitig verachten. Es fehlt für meinen Geschmack eindeutig der Respekt vor der Meinung des Anderen. Es ist wie ein Gladiatorenkampf in einer Arena, wo jeder um sein eigenes Wohl bemüht ist und ums Überleben kämpft. Oft gibt es nur hohle Sprechblasen und es wird mit vielen Worten nichts gesagt. Das gilt aber nicht nur für Talkshows im deutschen Fernsehen, sondern ist leider auch in vielen Foren anzutreffen. Normalerweise ist das die reinste Zeitverschwendung. Und Verdummung obendrein. Es wird nicht mit den Menschen geredet, sondern über sie. Alle Probanden sind Einzelkämpfer, die wenig bis überhaupt nicht kompromissbereit sind und am allerwenigsten konsensfähig. Mir scheint, das sie selbst ein Teil des Problemes sind, die sie angeblich lösen wollen. Dabei sind es meist sinnfreie Wortgefechte ohne wirklichen Inhalt und Bestand.

Leider sehe ich hier Analogien zur Forenkultur, und damit ist jetzt nicht allein dieses Forum gemeint.

Gäbe es eine fruchtbare Auseinandersetzung, dann wäre das eine echte Bereicherung, und wir wären jedes Mal andere Menschen, als wie wir zuvor in diesen Dialog eingetreten sind.

Klar, das wäre der Idealzustand, aber wir dürfen uns durchaus darum bemühen, den als Maßstab annähernd zu erreichen.

Und nun zurück zum Thema:

Jedes OS hat seine Daseinsberechtigung. Und die ewigen Vergleiche werden allmählich wirklich langweilig.

Und damit ist von meiner Seite alles gesagt.
 
Dogmen, Absolutheitsansprüche, vorgefertigte Meinungen vergiften das Diskussionsklima und haben hier keinen Platz sondern sind zutiefst kontraproduktiv.

Eine zurückhaltende und annehmende Art einer Diskussion ist sicherlich oft erstrebenswert, allerdings endet das dann gerne auch oft im Huschel-Kuschel-Einheitsbrei und es kommt im Ergebnis nur Käse dabei heraus.
Es gibt Dinge, die sind absolut betrachtet einfach richtig und es ist wichtig, diese auch genau so zu vertreten.
 
Nur so auf mich bezogen.

Meine Anfeindungen gegenüber Linux kommen daher, dass das was die machen zwangsweise auch zu Konsequenzen bei FreeBSD führt und dem Gefühl der Machtlosigkeit das damit einhergeht. Durch ihre Dominanz als primäre *nix Plattform muss man ihnen zwangsweise nacheifern.
 
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Reaktionen: lme
Das verstehe ich gut. Aber: Muss man das wirklich?

OK, die sind dank massiver Unterstützung durch Firmen in der Position, manches zu machen, was die BSDs nicht machen können, jedenfalls nicht so gleich und schnell. Aber vieles von dem, was sie machen ist auch kurzlebig und/oder unbesonnen oder überstürzt (und muss gar nicht nachgemacht werden). Und vieles erleichtert auch die Arbeit an den BSDs; ich denke nur mal an die Treiber und mithin die massiv vielen Informationen, die jetzt zur Verfügung stehen.

In dem Zusammenhang müssen wir uns aber auch mal die Frage gefallen lassen bzw. stellen, wie es dazu kam. Ich meine, als linux begann, hatte BSD immensen Vorsprung und wir waren es, die so etliche Gurus hatten, während Linus mit ein paar Fricklern bastelte. Dass die inzwischen 10 mal größer und mächtiger sind, sollte uns schon nachdenken lassen, warum es so lief.

Einer der Gründe (auch wenn jetzt vermutlich wieder jemand meint, ich sei fies) liegt mEn in der gpl. Die ist natürlich Teufelszeug, aber: Sie hat auch etwas vereinendes, eine starke Gruppenwirkung. Und sie gibt 14-jährigen Hobbybastlern das Gefühl von ein bisschen Macht und Wertschätzung. Ein weiterer Grund - und das sehe ich auch mich selbst mitten auf der Anklagebank - ist, dass die BSDler bei allem Enthusiamus doch immer recht professionell orientiert waren und mithin eben diese 14-jährigen Frickler - zum Guten wie zum Schlechten - ferngehalten haben, die sich nun bei linux anerkannt fühlen.

Ich sehe das letztlich recht locker. Die machen auf Masse, in ziemlich jeder Hinsicht; und wir - hoffentlich auch weiterhin! - auf Qualität.

~~ Disclaimer: Dieser Beitrag will niemanden persönlich angreifen und stellt lediglich die Sicht der Verfasser dar. Selbstverständlichen habe ich alle lieb und respektiere die Sicht eine jeden sowie auch seinen Hund oder seine Hündin und seinen Lieblingsstuhl (oder Lieblingsstuhlin). ~~
 
Linux ist auf x-fach mehr System installiert als alle BSDs zusammen. Und da rede ich noch gar nicht von embedded.
Ebenso hat linux ganz erheblich mehr finanzielle und Unterstützung von Unternehmen.

Kamikaze da berechtigt zu widersprechen und die Dominanz von linux in der Welt der Unixe und Unix-ähnlichen anzuzweifeln dürfte schwerfallen.
 
Echt? Wie viele Desktop- und "mobile" Applesysteme gibt es denn so im Vergleich?
 
Ich sehe nicht was das mit der eingängigen Fragestellung zu tun hat. Oder anders ausgedrückt: Von selbiger sind wir irgendwie sehr weit abgekommen. Zumal ich nicht sehe in wiefern das die Diskussion sinnvoll weiter bringen soll.
 
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