Welches Studium?

Daniel_S

Well-Known Member
Morgen zusammen, ich wollte mal nachfragen wie eure meinung dazu ist.

Ich bin gelernter Fluggerätmechaniker, und arbeite jetzt seit 2002 bei einem großen Flugzeughersteller. Nebenbei habe ich noch meinen Industriemeister gemacht.
Jetzt wollte ich noch ein Fernstudium machen, nur ich kann mich nicht so richtig entscheiden in welche Richtung es gehen soll.
Soll ich darauf aufbauen und Maschinenbau studieren oder lieber meinen Interessen verfolgen und Wirtschaftsinformatik studieren, was damit aber garnichts mehr zu tun hat.
In der heutigen Zeit weiß man ja auch nicht ob man den Rest seines Lebens in einem Betrieb verbringt. Ich möchte auch nicht in 10-15 Jahren festellen, wenn ich Wirtschaftsinformatik studiert habe und mich irgendwo Bewerbe möchte, das ich keinen Job damit finden kann da ich keine Berufserfahrung habe im IT Sektor.
Was meint Ihr dazu, wie stehen die Chancen für jemanden der nichts mit IT zutun hat und dann auch schon fast 40 ist?


Gruß, Daniel_S
 
Moin!

Überraschende Frage...

Bin zwar auch kein in IT Involvierter, aber warum solltest Du es nicht können? Wahrscheinlich mußt Du Dich auf den Hintern setzen, aber das sollte kein Geheimnis sein. Niemand wird es wissen. Auch Du nicht, solange Du es nicht ausprobierst... ;)

Wenn man wirklich gut ist, dann sollte das Alter ziemlich egal sein. Weiterhin gelten 'bei denen' wohl auch alle gängigen Aussagen etc. was die bisher abgeleisteten Lebensjahre angeht.

Notfalls lernst Du ordentlich was dazu. Das ist auch nie verkehrt. Und immer mal was neues lernen ist gut für die proteinreiche Masse im Schädel, die sich Hirn nennt. :)

Grüße
swaf
 
Morgen zusammen, ich wollte mal nachfragen wie eure meinung dazu ist.

Ich bin gelernter Fluggerätmechaniker, und arbeite jetzt seit 2002 bei einem großen Flugzeughersteller. Nebenbei habe ich noch meinen Industriemeister gemacht.
Jetzt wollte ich noch ein Fernstudium machen, nur ich kann mich nicht so richtig entscheiden in welche Richtung es gehen soll.
Soll ich darauf aufbauen und Maschinenbau studieren oder lieber meinen Interessen verfolgen und Wirtschaftsinformatik studieren, was damit aber garnichts mehr zu tun hat.
In der heutigen Zeit weiß man ja auch nicht ob man den Rest seines Lebens in einem Betrieb verbringt. Ich möchte auch nicht in 10-15 Jahren festellen, wenn ich Wirtschaftsinformatik studiert habe und mich irgendwo Bewerbe möchte, das ich keinen Job damit finden kann da ich keine Berufserfahrung habe im IT Sektor.
Was meint Ihr dazu, wie stehen die Chancen für jemanden der nichts mit IT zutun hat und dann auch schon fast 40 ist?


Gruß, Daniel_S

Hallo Daniel,

schwierig zu beantworten, verstehe Dich allerdings so das Du ein Fernstudium machen möchtest.......
Also eine Jobgarantie gibt es definitiv nicht, aber was spricht dagegen mal was ganz anderes zu machen?

Was meine Person angeht ich habe den Sprung ins kalte Wasser gewagt und mache nun was ganz anderes!

Mal eine Adresse einer Fernschule:

http://www.sgd.de/fernstudium/hochschule.php

LG
 
Das kommt denke ich auch immer darauf an was du später machen willst. Wenn du zum beispiel in einem ähnlichen Bereich wie jetzt arbeiten willst kommt dir denke ich der Bachelor entgegen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass du mit deinem Meister und einem zusätzlichem Wirtschaftsinformatik-Bachelor in Bereichen wo fachübergreifendes Wissen von Mechanik und Informatik gebraucht wird sehr gute Chancen hast, durch die zusätzlichen Wirtschaftskenntnisse sicherlich durchaus auch als Abteilungsleiter. So empfielt man hier an der Uni zum Beispiel auch in manchen Bachelorstudiengängen lieber einen zweiten Bachelor anzuhängen um fachübergreifende Kompetenzen zu erwerben als noch einen Master zu machen. Interdisziplinäre Kenntnisse werden in manchen Bereichen einfach immer stärker gebraucht und können durchaus von vorteil sein. Damit möchte ich jetzt keine Aussage über dein Berufsfeld treffen - da kenne ich mich zu wenig aus, vorstellen könnte ich es mir jedoch gut.
 
Die Frage nach dem richtigen Studium wird doch dadurch beantwortet, was du nachher arbeiten möchstest. Auch in deinem alter wird das Studium weniger lang gehen, als deine anschliessende Arbeit.

Meine Ausführungen beziehen sich im Folgenden auf Tätigkeiten im technischen Umfeld.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man sich in seiner "Karriere" entscheiden muss, ob man sich eher Richtung Spezialist oder in eine leitende Position entwickeln will.

Mit Spezialist meine ich jemand der sich in einem kleinen Gebiet sehr gut auskennt. Am Beispiel Maschinenbauer beschränkt sich das z.B. auf die Anwendung von spezieller Simualtions-tools zur Festigkeitsrechnung, oder eben Fluggeräte, oder Kunststoff-Teile.
In einer leitenden Position musst du eine Ahnung der technischen Materie haben, aber nicht (mehr) den vollen Durchblick. Dafür werden betriebswirtschaftliche Kenntnisse und die Fähigkeit Andere zu führen wichtiger.

Ich bin der Meinung, dass sich kaum beides erfolgreich unter einen Hut bringen lässt. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel ;)

Wenn ich deine beiden Vorschläge anschaue, dann wäre ein Maschinenbau-Studium eher Richtung Spezialist.

Den Wirtschaftsinformatiker kann ich zuwenig einschätzen, da ich die Ausbildung so nicht kenne. Ich interpretiere das "Wirtschaft-" so, dass es eine Mischung zwischen einer technischen und ökonomischen Ausbildung ist. Stimmt das?

Was fasziniert dich den an der Informatik bzw. an der Wirtschaft?

mousaka
 
Zuletzt bearbeitet:
was das richtige studium ist, kann ich dir nich beantworten ;)
allerdings glaube ich, wenn du was total anderes studierst und du hast einen guten Abschluss, hast du auch die Chance in dem Berreich weiter zu arbeiten.
Ich mach 'n duales Studium in Aachen. Aber kein Wirtschafstinformatik sondern Scientific Programming. Da sind da auch viele "ältere".
Du wärst dann allerdings, mit wenig Abstand, der älteste ;).
Die haben alle irgendwo Arbeit gefunden und die Übernahmechancen sind meistens recht gut.
 
Hallo Daniel_S!

Wie es der Zufall so will, studiere ich Wirtschaftsinformatik...

Zum Studium:
Das was man "lernt" ist reine Theorie, die mit der Praxis oft rein gar nichts zu tun hat. Das ist aber nicht nur irgendeine persönliche Meinung von mir, sondern auch nicht wenige Professoren/Dozenten sagen, dass das was wir jetzt in den Vorlesungen hören in den Betrieben entweder gar nicht gefragt ist oder es bereits veraltet ist. Aber es sei nunmal akademisch sich Tage mit diesen Dingen zu befassen wo Praktiker keine 5 Minuten für verschwenden würden.
Auch solche Sprüche von den Professoren wie "lernen sie es einfach auswendig, schreiben sie es in der Prüfung hin und danach können sie es wieder vergessen", werden da einem schon mal mitgegeben.

Um etwas weiter auszuholen:
Das Problem an dem ganzen System ist, das Themen nur sehr oberflächlich behandelt werden, da ja ein Lehrplan zu erfüllen ist (zumindest an der FH).
So werden einem im ersten Semster die Grundlagen der C-Programmierung beigebracht, aber wirklich nur die Grundlagen (Schleifen, Kontrollstrukturen, Pointer, Datentypen). Nach diesem Semester bzw. nach bestehen der Prüfung kann alles daraus vergessen werden, weil es im ganzen restlichen Studium nicht mehr wirklich benötigt wird.

Sprung ins 3. Semester:
In diesem Semster gibt es bei mir eine Vorlesung mit dem Namen "Betriebssysteme". Ich war freudiger Erwartung, meine mehr als 10 jährigen Unix-Kenntnisse weiter zu vertiefen, stattdessen war Ziel der Übung Programme in C für Linux zu schreiben. Da aber 90% vom Kurs noch nie vor einem Unix (Linux)-System gesessen haben, wäre es erst mal gut gewesen das zu erklären. Beim programmieren gab es nur das Problem, das die Kenntnisse aus dem ersten Semster (sofern noch vorhanden) nicht ausreichen um die gestellen Übungsaufgaben verstehen bzw. erledigen zu können. Dazu wären ca. 1-2 Jahre praktische Erfahrung notwendig, um überhaupt zu verstehen warum das jetzt so ist wie es ist. Die hatte ich zwar (auch wenn ich C nicht wirklich mag), aber die Mehrzahl meiner Kommilitonen eben nicht. Auf Fragen reagierte der Prof. eher genervt, weil er seit 197x an Unix-Maschinen programmiert und das für ihn alles Kinderkram ist.

Fazit:
Alles in allem lässt sich sagen, dass das Studium Wirtschaftsinformatik nach viel mehr klingt als es wirklich ist. Es ist nur ein weiterer Versuch einen neuen Studiengang mit einem tollen Namen an den FHs/Unis zu etablieren, der Nähe zur Wirtschaft suggeriert, um mehr Studierende (= mehr Gelder) an die Hochschule zu locken. In Wirklichkeit taugt das, was einem vermittelt wird gerade dazu einen IT-Laien zu beeindrucken. Es gibt in meinem Kurs nicht wenige, die Angst haben nach dem Studium keinen Job zu finden, weil man schlicht und ergreifend nichts wirklich praktisch beherrscht. Dies sind dann meist die, die schon ein paar Jahre Berufserfahrung haben. Aber selbst die, die direkt von der Schule kommen, noch keine Berufserfahrung haben und glauben alle in der Wirtschaft warten auf sie, erkennen den "Ernst der Lage".
Ich habe bereits eine Ausbildung (Fachinformatiker) hinter mir, 6 Jahre Berufserfahrung (IT-Bereich) und wollte durch das Studium das vertiefen und um wirtschaftliche Aspekte erweitern, was mein Hobby und so kann man ruhig sagen, meine Berufung ist, die IT. Ich habe im privaten Bereich und in vielen kurzen Nächten schon mehr praktische Erfahrungen bzw. Kenntnisse (Netzwerk, Betriebssysteme usw.) sammeln können, als das was mir an der FH je vermittelt werden könnte. Deshalb bereue ich meine Entscheidung dieses Studium überhaupt begonnen zu haben...

Ich persönlich ärgere mich über die, die sich ohne sich überhaupt für IT zu interessieren in die Hochschule setzen, mit der Einstellung "Ey, Prof. bring mir mal IT bei...". Aber Hauptsache einen Titel in der Tasche...
Eine Umfrage in meinem Semster förderte zu Tage, das eine Vielzahl den Studiengang nur gewählt hat, weil "Computer ja die Zukunft seien und man da viel Geld verdienen könne...". Diesen Studenten muss das was gelehrt wird, als Quell unermesslichen Wissens vorkommen.

Ich will damit wirklich niemandem auf die Füße treten, bzw. provozieren, aber das ist meine seit 4 Semstern gewachsene Meinung zum Studium. Da ich aber das was ich angefangen habe immer erfolgreich zu Ende bringen will, muss ich die kommenden 3 Semester noch ausharren, in der Hoffnung das es besser wird. Da einem Firmen in Deutschland nur etwas zutrauen, bzw. man für sie nur etwas wert ist, wenn man einen Zettel hat wo der Staat seinen Stempel draufgedrückt hat, hoffe ich, das der Zettel den ich am Ende des Studiums bekomme, etwas wert ist.

P.S.
Wenn Studium, würde ich eher normal Informatik empfehlen (was aber aus sehr viel Mathe besteht), da scheinen die Chancen besser zu sein, denn Wirtschaftsinformatik ist an unserer Hochschule nur ein abgespecktes Informatikstudium, wo alles "interessante", weggelassen wurde. (Aber was das bedeutet, erfährt man immer erst hinterher, wenn man schon mitten drin ist...)


Ich hoffe ich konnte aufklären und auch etwas wachrütteln... ;)

Freundliche Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich danke euch für eure zahlreichen Anworten, es hat mir gezeigt das ich das Thema Informatik/Wirtschaftsinformatik doch nicht ganz abschreiben sollte.
Was mich an Wirtschaft und Informatik interessiert, ist halt
Informatik war schon immer eins meiner Hobbys, das Entwickeln von Algorithmen, das Simulieren und Konsntruieren von Programmen.
Bei der Wirtschaft ist es halt so das ich beim Meister gemerkt habe, dass ich diese Fächer sehr interessant fand zB Kosten-und Leistungsrechnung, Bwl und so.
Die technischen Fächer wie Fertigungstechnik, und Werkstoffkunde interessierte mich nie so richtig.
 
Um etwas weiter auszuholen:
Das Problem an dem ganzen System ist, das Themen nur sehr oberflächlich behandelt werden, da ja ein Lehrplan zu erfüllen ist (zumindest an der FH).
So werden einem im ersten Semster die Grundlagen der C-Programmierung beigebracht, aber wirklich nur die Grundlagen (Schleifen, Kontrollstrukturen, Pointer, Datentypen). Nach diesem Semester bzw. nach bestehen der Prüfung kann alles daraus vergessen werden, weil es im ganzen restlichen Studium nicht mehr wirklich benötigt wird.
Bis du dann vor einer Projektarbeit hockst in der du eine Platine entwerfen und einen Mikrocontroller programmieren musst.

Worauf ich hinaus will, es gibt durchaus FHs in denen die Vorlesungen aufeinander aufbauen, dazu gehört eben auch in ein Labor gesetzt zu werden und Objekterkennung in einem Bilddatenstrom in C zu programmieren.

Aber ich studiere auch Informatik, vielleicht ist ja Wirtschaftsinformatik wirklich so furchtbar (das kommt natürlich unseren Vorurteilen entgegen ;)).
 
Morgen zusammen, ich wollte mal nachfragen wie eure meinung dazu ist.

Ich bin gelernter Fluggerätmechaniker, und arbeite jetzt seit 2002 bei einem großen Flugzeughersteller.
Moin Kollege ;)

Soll ich darauf aufbauen und Maschinenbau studieren oder lieber meinen Interessen verfolgen und Wirtschaftsinformatik studieren, was damit aber garnichts mehr zu tun hat.
Gute Frage. Kommt drauf an, was Du noch so vorhast. Ich habe Wirtschaftsinformatik studiert und bin mittlerweile zu der Überzeugung gelangt, dass unser (vermutlich gemeinsamer) Arbeitgeber diese Qualifikation nicht besonders hoch schätzt. Da ist es definitiv karrierefördernder, wenn man sich einen wie auch immer gearteten Ingenieur schimpfen darf (selbst in eher wirtschaftlichen Bereichen wie Einkauf und Finanzwesen, sogar in der IT gibt's einen Ingenieursüberschuss :p). Wirf einfach mal einen Blick in die internen Stellenausschreibungen, und Du weißt, was ich meine.

In der heutigen Zeit weiß man ja auch nicht ob man den Rest seines Lebens in einem Betrieb verbringt. Ich möchte auch nicht in 10-15 Jahren festellen, wenn ich Wirtschaftsinformatik studiert habe und mich irgendwo Bewerbe möchte, das ich keinen Job damit finden kann da ich keine Berufserfahrung habe im IT Sektor. Was meint Ihr dazu, wie stehen die Chancen für jemanden der nichts mit IT zutun hat und dann auch schon fast 40 ist?
Hmm, noch so eine kniffelige Frage. Bisher war es so, dass in der IT-Welt Berufserfahrung und Können deutlich höher bewertet wurden als akademische Grade. Sprich: ein Titel war nicht so wichtig, Hauptsache, man hatte die richtigen Fähigkeiten für den Job (und wenn möglich auch die passende Erfahrung). Wie das in ein paar Jahren aussieht, wage ich lieber nicht zu prophezeien. Denn eines muss man mal ehrlich auf den Punkt bringen: einen echten Fachkräftemangel in der IT gibt es nicht, allenfalls einen Mangel an Leuten, die hervorragende Prozessdesigner und nebenher zufällig hochqualifizierte SAP Implementierungsspezialisten sind, 80 Stunden die Woche arbeiten und das an jedem Ort der Welt und nicht mehr als 2,50€ die Stunde kosten :ugly: Ich schätze jedenfalls mal, dass die interessanteren Jobs nur noch mit entsprechendem Abschluss zu haben sein werden (der Trend ist jetzt schon erkennbar, und ich vermute, er wird sich in den nächsten Jahren fortsetzen).

Ehrliche Einschätzung: Mit knapp 40 und ohne Berufserfahrung wirst Du es verdammt schwer haben. Mit "nur" einem Abschluss (und sei er noch so gut) konkurrierst Du mit Studienabgängern um Einstiegsjobs; und die sind (wenn sie Bachelor gemacht haben) zwischen 22 und 24 Jahre alt. Auf der anderen Seite - wenn es Dein Traumjob ist und Du bereit bist, viel reinzustecken und auch was zu riskieren... mir wäre es das Wert. Mit dem Job wirst Du schließlich noch ein paar Jährchen leben müssen, und das Gefühl, den falschen Job zu haben, macht das nicht gerade erträglicher...
 
@Ogion
Das mit den internen Stellenausschreiben habe ich auch schon gemerkt, Ingenieur hier Ingenieur da. Wenn du mit etwas anderem daher kommt sieht es echt schlecht aus.:grumble:
 
@metty & Kamikaze:
Ich bin in meinem Winfo-Studium sogar ganz ohne C ausgekommen. Programmiergrundlagen wurden bei uns in Smalltalk gemacht, später kamen dann noch Java und Oberon dazu. So ein bisschen kann ich Deinen Eindruck bestätigen, viele Fächer bleiben sehr an der Oberfläche, und so richtig verknüpft wird da nichts. Ich habe zwar auch Vorlesungen in Hardwaretechnik ("wie funktioniert eine CPU" bis hin zu "wie funktioniert VM" incl. "programmier mal das Ding da in Assembler" - war schon ziemlich anspruchsvoll) und Digitaltechnik (Schaltungen basteln im Labor) gehabt, aber das waren irgendwie alles "Einzel-Events". Die Verknüofungen herzustellen blieb einem selbst überlassen, was in einem Studium ja prinzipiell OK ist - Eigeninitiative sollte schon da sein. Andererseits war der Vorlesungs- und Prüfungsplan so komprimiert, dass die Zeit dafür oft gar nicht vorhanden war. Und anders als bei einem Uni-Studium kann man sich an der FH die Schwerpunkte für ein Semester nicht so ohne weiteres selbst festlegen...

Auf der betriebswirtschaftlichen Seite sah's besser aus, gerade der ganze Rechnungswesen-Kram war schön aufeinander aufbauend (Buchhaltung u. Bilanzierung => Kostenrechnung => Controlling/Konzernrechnungslegung/IFRS+IAS). Aber auch hier war der Ablauf natürlich ziemlich verschult. Vielleicht kommt mir das auch nur klarer vor, weil das seit 6 Jahren mein Arbeitsfeld ist und sich das damals gehörte und gelernte irgendwie in die Erfahrungen aus dem Berufsalltag einpassen lassen...

Die großen Zusammenhänge und tiefergehendes Fachwissen erschließen sich IMO immer erst, wenn man sich in ein Thema auch abseits der Vorlesungen und Pflichtfächer reinarbeitet und sich auch außerhalb des Studiums mit beschäftigt. An der Uni besteht dazu mehr Freiraum als an der FH, gar keine Frage. Und in einem sortenreinen Studium wiederum besteht auch einfach mehr verfügbare Zeit, um ein Thema vertiefter zu behandeln, als dies in einem kombinierten Studium der Fall ist.

So im Nachhinein muss ich zugeben, dass ich dem FH-Ansatz (und auch dem kombinieren von Fächern - Winfo, Wing...) eher kritisch gegenüber stehe. Das Wissen, das man in einem FH-Studium erwirbt, ist nicht weitreichend und tief genug, um als Fachspezialist arbeiten zu können (allerdings lässt sich das durch Autodidaktik durchaus beheben - ich kann mittlerweile recht gut C ;)). Auf der anderen Seite kann man die meisten Sachbearbeiter-Jobs auch machen, ohne vorher studiert zu haben. Es bleiben einem also nur drei Möglichkeiten: Entweder, man macht weiter einen Sachbearbeiter-Job, für den man eigentlich überqualifiziert ist, oder man bildet sich weiter, um das "Delta" zu den Uni-Leuten aufzuholen (geht ganz gut, man ist ja i.d.R. eher fertig mit dem Studium und kann sich so einen Vorsprung erarbeiten). Oder man wird Manager - dafür braucht man auch kein tiefergehendes Fachwissen :D
 
Bis du dann vor einer Projektarbeit hockst in der du eine Platine entwerfen und einen Mikrocontroller programmieren musst. Aber ich studiere auch Informatik, vielleicht ist ja Wirtschaftsinformatik wirklich so furchtbar (das kommt natürlich unseren Vorurteilen entgegen ;)).

Das ist zwar gegen mein Studium, aber ich muss dir leider zustimmen, es ist furchtbar.
Ich habe gedacht, mit Wirtschaftsinformatik wird man für IT im Unternehmen fit gemacht. Mein Interessensschwerpunkt liegt dabei auf ERP, DMS oder Datawarehouse. Da habe ich gedacht, nach dem Studium wäre man in der Lage diese Dinger planen und einführen zu können, aber man hört nur, das es diese 3 Dinger gibt, das wars. Jede FH/Uni hat sich (so scheints mir) einen Schwerpunkt gesucht, aber der wird leider nicht vor der Einschreibung nach außen kommuniziert. Denn Logistiker wollte ich nie werden :D
Hört man dann wiederum das nicht wenige der Professoren nebenbei noch in Aufsichtsräten sitzen oder sonstige Beratungsdienstleistungen (gegen Entgelt versteht sich) abwicklen, wird mir klar, warum nicht tiefer in die 3 genannten Bereiche eingestiegen wird. Ich vermute sie wollen sich keine Konkurrenz heranziehen.

Hmm, noch so eine kniffelige Frage. Bisher war es so, dass in der IT-Welt Berufserfahrung und Können deutlich höher bewertet wurden als akademische Grade. Sprich: ein Titel war nicht so wichtig, Hauptsache, man hatte die richtigen Fähigkeiten für den Job (und wenn möglich auch die passende Erfahrung). Wie das in ein paar Jahren aussieht, wage ich lieber nicht zu prophezeien. Denn eines muss man mal ehrlich auf den Punkt bringen: einen echten Fachkräftemangel in der IT gibt es nicht, allenfalls einen Mangel an Leuten, die hervorragende Prozessdesigner und nebenher zufällig hochqualifizierte SAP Implementierungsspezialisten sind, 80 Stunden die Woche arbeiten und das an jedem Ort der Welt und nicht mehr als 2,50€ die Stunde kosten :ugly: Ich schätze jedenfalls mal, dass die interessanteren Jobs nur noch mit entsprechendem Abschluss zu haben sein werden (der Trend ist jetzt schon erkennbar, und ich vermute, er wird sich in den nächsten Jahren fortsetzen).

Endlich mal jemand der die Wahrheit erkennt... :D
Die Politik laabert immer vom Fachkräftemangel und bla bla bla.
Im Endeffekt fehlt seit Jahren immer die selbe Zahl an "Fachkräften" nämlich die, die man mit 80 Stunden-Wochen und endlosen Auslandsaufenthalten und was Top-Managern sonst noch so einfällt, ausbrennen kann.
Nach 1-2 Jahren wirft dann jeder das Handtuch, verlässt evtl. noch das Land und die Stelle ist wieder frei. (für den nächsten "Dummen")
=> Das ist dann unser Fachkräftemangel.

Auf der betriebswirtschaftlichen Seite sah's besser aus, gerade der ganze Rechnungswesen-Kram war schön aufeinander aufbauend (Buchhaltung u. Bilanzierung => Kostenrechnung => Controlling/Konzernrechnungslegung/IFRS+IAS). Aber auch hier war der Ablauf natürlich ziemlich verschult. Vielleicht kommt mir das auch nur klarer vor, weil das seit 6 Jahren mein Arbeitsfeld ist und sich das damals gehörte und gelernte irgendwie in die Erfahrungen aus dem Berufsalltag einpassen lassen...

Ich habe mal schnell einen Blick in den Modulplan geworfen und davon kann ich an meiner FH erstmal gar nix entdecken. Es kommt noch ein Semester Rechnungswesen, das wars. Im ersten Semster hatten wir BWL, was aber nix anderes war, das man gehört hat, das es sowas wie GmbH oder eine AG gibt und welche Leute da drin was zu sagen haben. Sowas lernt man an fast jeder normalen Schule.

Scheinbar habe ich mir echt die schlechteste FH in ganz Deutschland ausgesucht, was Wirtschaftsinformatik angeht. Viele Fächer sind "weltfremd" und/oder nicht mehr zeitgemäß. Im Fach "Webprogrammierung" soll man in einem Seminar in 3-4 Tagen lernen, wie es geht Webapplikationen effizient und sicher zu entwickeln. Dabei wird aber nicht auf Frameworks, Messagequeues o.ä. eingegangen, was eigentlich in der heutigen Zeit "normal" ist, stattdessen wird PHP-Code gemixt mit HTML als "State of the Art" verkauft. Natürlich brauche ich nicht zu erwähnen, das vom Benutzer eingegebene Daten direkt ins SQL-Statement eingewurschtelt werden. (Sicherheit, bzw. SQL-Injection, was ist das?)
Für die Art von Studenten, die glauben das sie das installieren eines Computerspiels gleich zu einem begnadeten IT'lern macht, mag das ja wirklich interessant klingen und auch aussehen, aber wenn man seit einigen Jahren Webapps für z.B. Intranet erstellt, dann wirkt das einfach nur lächerlich. Ganz besonders dann, wenn sich die FH rühmt, das ihre Studenten nach dem Studium in der Lage sind "effiziente Unternehmens-(Web)Applikationen zu planen bzw. zu entwickeln". Das Ergebnis dieser exzelenten Planungsversuche steht dann meist so in der Presse: "100.000 sensible Benutzerdaten frei zugänglich im Web..." :D

Bei uns an der FH ist es eh komisch. Hat sich jemand mal eben ein anderes Betriebssystem als Windows (oder Mac) auf seinem Notebook installiert, erklärt er sich zum Nerd und beweihräuchert sich selbst. Kommt man mit den Leuten ins Gespräch, stellt man schnell fest, das sie bei der grafischen Installation nur auf "weiter" oder "ja geklickt haben, ohne zu wissen was passiert. Ich glaube die haben einfach zuviel Filme ala Hackers, Password Swordfish usw. gesehen und wollen sich einfach mit dem Image des coolen "Außenseiter-Hackers" umgeben.


P.S.
Ich finde es echt toll das man hier nicht die Augen verschließt. Erzählt man Außenstehenden, die noch nie an einer FH/Uni waren, wie es in meinem Studium abgeht, dann glaubt mir das keiner. Viele leben noch mit den "Vorurteilen" aus vermtl. den 1960ern, wonach alle Absolventen einer Hochschule für sehr wenig arbeit sehr viel Geld gleich einen Chefposten bekommen. Die Realität sieht natürlich anders aus. Aber wie heißt es so schön "Es ist leichter ein Atom zu spalten als ein Vorurteil zu brechen..."
 
Zuletzt bearbeitet:
Weil ich es doch immer wieder höre, dass einen die Uni nicht ausreichend gut für einen Job vorbereitet: Eine Universität ist primär keine berufsbildende Institution! Das führt immer wieder zu einigen Missverständnissen.

Soll ich darauf aufbauen und Maschinenbau studieren oder lieber meinen Interessen verfolgen und Wirtschaftsinformatik studieren, was damit aber garnichts mehr zu tun hat.
Was du genau studieren willst, kannst du dir nur selbst beantworten. Ich persönlich würde dir raten, beides einfach einmal zu probieren! Für beides einschreiben und mal in die VOs und UEs gehen. Man merkt ja, dann doch recht schnell was einem gefällt, und was nicht. Studienwechsel sind kein Beinbruch. In den ersten Wochen in der Nachfrist sollte es sowieso kein Problem sein. Informier dich aber zuvor über alles.
Ich bin gut mit der Taktik gefahren. Wollte Jahrelang Informatik studieren, hatte aber so ein Bauchgefühl Richtung Mathematik. Beides angemeldet und nach drei Wochen war ich vom Informatikstudium absolut geschockt und von Angewandter Mathematik und Datenstrukturen hell auf begeistert.

Du solltest dir die Universität/FH wenn nur irgendwie möglich genau aussuchen. Heutzutage kommt es leider nicht mehr allein darauf an WAS du studiert hast, sondern auch WO.
Bin dann noch ende des Semesters auf eine andere Uni gewechselt und habe es nie bereut.

Sprung ins 3. Semester:
In diesem Semster gibt es bei mir eine Vorlesung mit dem Namen "Betriebssysteme". Ich war freudiger Erwartung, meine mehr als 10 jährigen Unix-Kenntnisse weiter zu vertiefen, stattdessen war Ziel der Übung Programme in C für Linux zu schreiben. Da aber 90% vom Kurs noch nie vor einem Unix (Linux)-System gesessen haben, wäre es erst mal gut gewesen das zu erklären. Beim programmieren gab es nur das Problem, das die Kenntnisse aus dem ersten Semster (sofern noch vorhanden) nicht ausreichen um die gestellen Übungsaufgaben verstehen bzw. erledigen zu können. Dazu wären ca. 1-2 Jahre praktische Erfahrung notwendig, um überhaupt zu verstehen warum das jetzt so ist wie es ist. Die hatte ich zwar (auch wenn ich C nicht wirklich mag), aber die Mehrzahl meiner Kommilitonen eben nicht. Auf Fragen reagierte der Prof. eher genervt, weil er seit 197x an Unix-Maschinen programmiert und das für ihn alles Kinderkram ist.
Ja, diesen Sprung gibts definitiv. Es ist meiner Meinung auch gut so! Imho, das wichtigste, was du auf einer Universität lernen kannst ist, dich schnell in komplett neue und abstrakte Sachverhalte einzuarbeiten. Das ist dann auch dein Vorteil gegenüber Leuten ohne Abschluss.
Ein Studium besteht zum größten Teil aus Autodidaktik. (wenn man nicht nur das notwendigste für seinen Titel macht.)

Bzgl. Wirtschaftsinformatik
Mir persönlich gefallen diese Combi-Studien nicht. Ich habe jetzt auch hier und da einen Einblick, wenn Bekannten über die Schulter schauen darf und bin nachwievor wenig begeistert. Sehr vieles ohne jegliche Tiefe. Mir kommt es auch oft so vor, als wolle man so nur mehr Leute und Geld in die Unis holen.

Denn eines muss man mal ehrlich auf den Punkt bringen: einen echten Fachkräftemangel in der IT gibt es nicht, allenfalls einen Mangel an Leuten, die hervorragende Prozessdesigner und nebenher zufällig hochqualifizierte SAP Implementierungsspezialisten sind, 80 Stunden die Woche arbeiten und das an jedem Ort der Welt und nicht mehr als 2,50€ die Stunde kosten Ich schätze jedenfalls mal, dass die interessanteren Jobs nur noch mit entsprechendem Abschluss zu haben sein werden (der Trend ist jetzt schon erkennbar, und ich vermute, er wird sich in den nächsten Jahren fortsetzen).
Hier muss ich leider auch wieder zustimmen. In der IT ist die Wertschätzung anscheinend nicht besonders hoch. Viele Chefs wollen, sobald das Wort IT/PC in einer Jobdescription vorkommt, sofort einen einen IT-Abschluss haben und nichts dafür bezahlen.
Da ist man meiner Meinung nach mit einm reinrassigen Ingenieur eigentlich besser dran. Von denen gibts weniger da die Ausbildung doch meist wesentlich mehr abverlangt.
 
Die meisten Beispiele hier kommen vor allem aus dem Informatikstudium. Da möchte ich mal ganz flott bremsen. Bei uns ist es zumindest so dass die Wirtschaftsinformatiker an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften sitzen und das hat auch seinen Grund. In dem Studium geht es primär erstmal um Wirtschaftswissenschaften. Dann kommt die Informatik dazu. So wie ich das mitbekommen habe ist das auch lange nicht so tiefgreifend wie im Info Studium. Da geht es nicht um Mikrocontroller und auch nicht um UNIX, in den meisten fällen auch nicht um C. Bei uns machen die Python und Java was für den Bereich auch mehr als ausreichend ist, denn Systemarchitektur, DV und Finanzsysteme stehen hier im Vordergrund
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei uns ist es zumindest so dass die Wirtschaftsinformatiker an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften sitzen und das hat auch seinen Grund. In dem Studium geht es primär erstmal um Wirtschaftswissenschaften. Dann kommt die Informatik dazu. So wie ich das mitbekommen habe ist das auch lange nicht so tiefgreifend wie im Info Studium. Da geht es nicht um Mikrocontroller und auch nicht um UNIX, in den meisten fällen auch nicht um C. Bei uns machen die Python und Java was für den Bereich auch mehr als ausreichend ist, denn Systemarchitektur, DV und Finanzsysteme stehen hier im Vordergrund


Wir sitzen direkt mit den "normalen" Informatik-Leuten unter einem Dach.
Laut der Studienbeschreibung meiner HS soll ein Wirtschaftsinformatiker in der Lage sein: "DV-Systeme zu planen, entwerfen und einzuführen. Desweiteren soll ein Wirtschaftsinformatiker bestehende Prozesse in einem Unternehmen optimieren oder Prozesse durch DV-Systeme automatisieren....(hier weiteres Marketing-Bla bla einsetzen)"

Für das beschriebene sind natürlich dementsprechende Wirtschaftskenntnisse von Nöten, gar keine Frage. Die bekommen wir aber leider nicht so detailiert mit...

Meine Probleme bei der Sache sind nur:
  • Als Wirtschaftsinformatiker bekommt man bei uns zu wenig Detailwissen mit, so dass man eigentlich gar nicht in der Lage ist ein entsprechendes System zu planen, weil man schlicht und einfach gar nicht weiß, wo man anfangen sollte.
  • Bezogen auf meine Hochschule: Ein "normaler" Informatiker besucht (muss) bei uns die selben Vorlesungen (BWL, Logistik usw.), warum sollte ein Unternehmen einen Absolventen meiner Hochschule einstellen, der Wirtschaftsinformatiker ist und weder von der Wirtschaft ausreichend viel versteht noch von Informatik? Ich würde hier lieber einen normalen Informatiker einstellen, da er min. schon den selben Überblick hatte und mehr von Infomatik mitbekommen hat. Das krasse ist, bei uns müssen die BWLer die Funktionsweise eines Proxyservers und anderer Dinge lernen (Datenbanken usw.), was eigentlich gar nicht ihr Hauptaufgabengebiet ist. Jetzt kommt die Konkurrenz bereits aus den eigenen Reihen... :D
  • Was sind nun die besonderen Fähigkeiten eines Wirtschaftsinformatikers, das ihn/sie interessant für die Wirtschaft macht?

Leider bekommt man dieses Durcheinander das an unserer HS herrscht nicht sofort mit, das kommt erst nach und nach an die Oberfläche. Dann ist man so im 3. - 4. Semester und scheut sich davor jetzt noch zu wechseln, da trotz der gleichen Vorlesungen, sogar mit den gleichen Dozenten, die Noten aus dem Studiengang Wirtschaftsinformatik nicht für Informatik anerkannt werden => nachschreiben von x Prüfungen!

Ich hoffe dies erklärt auch warum ich an dem Studienablauf, so wie er an meiner HS herrscht kein gutes Haar lasse. Ich bin nicht der einzige der darüber wütend ist...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wow, das ist krass. Bei uns ließe sich das zwar sicherlich auch nicht für Informatik anerkennen, allerdings habe ich bei uns auch noch keinen WiInf in einer Inf Vorlesung sitzen sehen.
[OT]
Ich finde es allerdings immer wieder krass zu sehen wie sehr sich die (gerade im Grundstudium) zu erbringenden Leistungen von HS zu HS unterscheiden. So kenne ich zum Beispiel jemanden der gerade dabei ist seine Diplomarbeit zu schreiben, der noch niemals eine Theoretische Informatik Vorlesung besucht hat und das auch nie musste - sprich nach (mind.) 9 Semestern Informatik Studium hat er in einer Vorlesung noch nie was von Automatentheorie gehört. Dagegen haben wir wiederum das andere Extrem - Aussagen - und Prädikatenlogik - also KI-Grundlagen im ersten Semester, also zu einem Zeitpunkt wo man mit der Materie einfach weniger als nichts anfangen kann.
 
Für das beschriebene sind natürlich dementsprechende Wirtschaftskenntnisse von Nöten, gar keine Frage. Die bekommen wir aber leider nicht so detailiert mit...

Die kriegst du auch erst im Berufsleben mit - das Problem, dass man von der Realität keinen blassen Schimmer hat, hat jeder Absolvent (vor allem an der Uni, nicht ganz so extrem an der FH).

Als Wirtschaftsinformatiker bekommt man bei uns zu wenig Detailwissen mit, so dass man eigentlich gar nicht in der Lage ist ein entsprechendes System zu planen, weil man schlicht und einfach gar nicht weiß, wo man anfangen sollte.

Siehe oben - Praxis, Praxis, Praxis.

Bezogen auf meine Hochschule: Ein "normaler" Informatiker besucht (muss) bei uns die selben Vorlesungen (BWL, Logistik usw.), warum sollte ein Unternehmen einen Absolventen meiner Hochschule einstellen, der Wirtschaftsinformatiker ist und weder von der Wirtschaft ausreichend viel versteht noch von Informatik?

Weil er - sofern die Uni/FH ihren Job halbwegs richtig macht - von beiden Gebieten genug versteht.
Das man die erste Zeit nach dem Studium erstmal hochgradig unproduktiv ist - bis man entsprechend Erfahrung gesammelt hat - ist bei jedem Studienfach so.

Was sind nun die besonderen Fähigkeiten eines Wirtschaftsinformatikers, das ihn/sie interessant für die Wirtschaft macht?

Die Unternehmen bekommen für ein Gehalt jemanden, der von beiden Bereichen genug versteht.
In 90% der Fälle ist doch bei Unternehmenssoftware das Problem das Verständnis der fachlichen Anforderungen und wie man diese in Software umsetzt.
Wenn man sich die die aktuellen Entwicklung rund um MDA, MDD, BPMN und Co. anschaut, sieht man, dass dort noch viel Forschungsbedarf besteht.

Leider bekommt man dieses Durcheinander das an unserer HS herrscht nicht sofort mit, das kommt erst nach und nach an die Oberfläche. Dann ist man so im 3. - 4. Semester und scheut sich davor jetzt noch zu wechseln, da trotz der gleichen Vorlesungen, sogar mit den gleichen Dozenten, die Noten aus dem Studiengang Wirtschaftsinformatik nicht für Informatik anerkannt werden => nachschreiben von x Prüfungen!

History repeats itself - richtig, als die Informatik ein eigenes Studienfach wurde, waren die Mathematiker ganz ähnlich drauf.

Ich hoffe dies erklärt auch warum ich an dem Studienablauf, so wie er an meiner HS herrscht kein gutes Haar lasse. Ich bin nicht der einzige der darüber wütend ist...

Über die meinige - FernUni Hagen - kann ich mich nicht beklagen.
 
Die kriegst du auch erst im Berufsleben mit - das Problem, dass man von der Realität keinen blassen Schimmer hat, hat jeder Absolvent (vor allem an der Uni, nicht ganz so extrem an der FH).

Siehe oben - Praxis, Praxis, Praxis.

Über die meinige - FernUni Hagen - kann ich mich nicht beklagen.


Ich habe ja bereits eine Ausbildung hinter mir und danach 6 Jahre Berufserfahrung sammeln können. Es ist wirklich so, das die Praxis erst im nachhinein kommt, bzw. das sich das erst alles entwicklt. Im Endeffekt wird man für seinen zukünftigen Job (auch nach dem Studium) "angelernt", da man ja eine bestimmte Stelle mit vorgegebenen Aufgaben auszufüllen hat. Für diesen Berufsalltag ist praktisches (natürlich auch theoretisches) Wissen sehr wichtig. Deshalb frage ich mich oft, warum die Unternehmen einem langjährigen Mitarbeiter mit viel dieser Betriebs-/Praxiserfahrung und der erworbenen Theorie, nicht gleich zutrauen einen Posten auch ohne Studium zu übernehmen.
Wieso macht ein Zettel wo "Diplom" oder "Bachelor" draufsteht aus einem eh schon guten Mitarbeiter plötzlich einen besseren? (Ich weiß, in Deutschland ist das nunmal so...)

Da ich eher der praktisch veranlagte Autodidakt bin, mag ich das (manchmal übertriebene) Theoriegedöns an der HS nicht so. Bei mir war es immer so, wenn ich mich für etwas interessiere, dann interessiere ich mich automatisch auch für die dazugehörige Theorie. Aber meine Profs./Dozenten haben scheinbar schon seit langem die Lust am lehren verloren. Dementsprechend vermitteln sie die Theorie. Alles klingt irgendwie nach eingeschlafenen Füßen. :D
Ein paar schöne Beispiele haben noch niemandem geschadet, auch den Professoren/Dozenten nicht ;)


Von der Fernuni Hagen habe ich bis jetzt auch nur gutes gehört...
 
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