Wieso BSD statt Linux?

Ich arbeite mich gerade erst in FreeBSD ein.

An sich hat es mit unixoiden Systemen bei mir 2004 mit Suse 9.0 angefangen. Da hatte ich jedoch noch keinen eigenen Internetzugang, also schlief das relativ schnell ein. 2005 kam dann der ersehnte Anschluss in meinem Zimmer, dann Ubuntu 7.04 bis 8.04 und danach dann Arch.
FreeBSD, ist für mich interressant, weil es wohl die meisten Anwendungen über die Ports anbietet. (Hab ich gelesen, ob es stimmt, muss ich erstmal per Installation in Erfahrung bringen :) ) BSD an sich, ais reinem Interresse an Alternativsystemen. Es wird erstmal auf meinem alten Laptop landen. (512 MB RAM, 1,5 Ghz CPU :cool: )

Hier aufgeführte Gründe wie "Ein Update und man hat nur Gefrickel" (sinngemäß) kann ich nicht nachvollziehen.

Das Problem unter Linux, mit Blick auf systemd, ist, dass eine Person zu viel Einfluss hat und Microsoft-like allen seinen Stempel aufdrücken möchte/aufdrückt, weil die Person meint, dass nur ihr Weg der beste überhaupt ist und alles andere Schrott ist. Systemd funktionier gut, ein Fan dessen bin ich trotzdem nicht, da es wohl jegliche Modularität abschafft.

Ansonsten freu mich drauf mal was Neues kennen zu lernen. Ich werde bestimmt ein paar Fragen stellen müssen, wenn das FreeBSD-Handbuch mir nicht weiterhelfen kann.
 
[Pöbelei]
Ahh .. die Vorstellung bei den 'Anonymen BSDusern', inklusive der 'eigentlich nur so'n bischen weil...' User. ;)
Normalerweise werden Vorstellungen ja mit einem donnernden "Hallo $User" der Gemeinde
begrüsst. Also denn.
Hallo $User.
Die rhetorisch richtig gestellte Frage oder Threadtitel ist imho eher:
Wieso eigentlich Linux statt BSD ? Die Windowmanager oder besser Desktop Environments sehen doch sowieso gleich aus ?
[/Pöbelei]
 
Hier aufgeführte Gründe wie "Ein Update und man hat nur Gefrickel" (sinngemäß) kann ich nicht nachvollziehen.
Das soll jetzt nicht nach dem Motto "ein getroffener Hund bellt" werden sondern meine Erfahrungen ein wenig erläutern. :)

Gerade mit Archlinux hatte ich kürzlich erheblich Probleme. Ob es jetzt an der glibc lag oder an etwas anderem weiß ich nicht mehr. Aber so ist das mit "Rolling Releases". Was ich damit meine: durch die Fehlende Trennung vom Basissystem mit dem "Userland" passiert sowas deutlich schneller. Es knallt. Bei Debian hatte ich immer die "Abhängigkeitshölle". Mit "Stable" hast du häufig gewünschte Programme gar nicht. Mit "testing" passiert häufig das gleiche. Das System läuft nicht mehr und es muss nachgebessert werden (um nicht zu sagen nachgefrickelt). Unstable trägt den Namen zurecht. Aber das ist dem Anwender auch klar, wenn er es nutzt.

Wie gesagt, das ist IMHO und lediglich meine Erfahrung, die garantiert nicht jeden betrifft. Allerdings hat sich diese Erfahrung über alle Distributionen, die ich verwendet habe, seit Mitte der 90er wiederholt.
 
Ich wollte damit keine Hunde treffen :)

Ich wollte damit nur noch einmal zum Ausdruck bringen, dass ich mir BSD nicht aus Frust, sondern Lust zu Gemüte führe. :)

Das hätte ich eventuell anders ausdrücken sollen. :)
 
Heute benutze ich FreeBSD nicht mehr für die Arbeit. Arbeitgeber und Kunden verlangen
ausdrücklich nach Windows oder Linux. FreeBSD ist da einfach raus aus dem Rennen.
Trotzdem würde ich es Linux weiter vorziehen. Die wesentlichen Vorteile sind ja erhalten
geblieben über die Zeit. Und der Wirrwarr bei Linux wird eher schlimmer. Ich kenne auch
Kunden, die inzwischen laufende Linux Systeme auf Windows umstellen.


Gruß
Koffein71

Glücklicherweise ist es hier nicht so, sodaß überwiegend FreeBSD zum Einsatz und Windows im RZ gar nicht. Allerdings sind die FreeBSDkisten am pflegeleichtesten von allen.
 
Warum BSD?

nun ich habe seit ich FreeBSD nutze kein Problem mit meinem Rechner gehabt das ich nicht lösen konnte. Natürlich mit eurer Hilfe ;). Ich habe nur einmal mein System neu installiert, weil ich damals ein Update verhauen habe und alle User, Passwörter usw gelöscht hatte. Heute wüsste ich das System zu retten, hoffentlich muss ich das nicht mehr. Mittlerweile steige ich nach und nach auf ZFS um, was natürlich auch ein Punkt für FreeBSD ist, aber das wäre auch mit Solaris (meinetwegen auch OpenIndiana) möglich. Mit FreeBSD habe ich das erste mal das Erlebnis gehabt alles selbst in der Hand zu haben. Unter Linux, zu der Zeit Ubuntu, war das größte gefrickel das einrichten des damals noch neuen *Chor Gesang* WLAN *Chor Verstummt*. Wie schon oft hier erwähnt habe ich auch Lieber ein System das Stabil und Sicher ist. Meine ArchLinux VM schmeiße ich nur noch ganz selten an, weil das Ding bei jedem Update an irgendeiner stelle bricht. Wegen der ArchLinux VM schätze ich die Snapshots von VirtualBox sehr ;) . Wenn mein System nicht tut was es soll oder wie es, es soll habe ich (bis auf Graphic Geschichten) und nur Ich schuld daran.
Das aller letzte, für mich aber wichtigste, Argument für FreeBSD ist aber, dass ich sobald ich vor einem Rechner sitze, der unter FreeBSD dient, habe ich ein Gefühl von Gelassenheit und bin entspannter bei der Arbeit mit dem Gerät. Hört sich evtl. seltsam an, aber tatsächlich habe ich das so bei noch keinem System bemerkt, eher umgekehrt. Natürlich sind die Vorher genannten Argumente Für dieses Gefühl verantwortlich, deswegen ist es auch mein bevorzugtes OS.

Gruß
ath0
 
Nun gut, ich brauchte mal einen SambaFTPNFSMailFaxGatewayFirewallServer ... vielleicht konnte de auch noch Kaffee kochen, das weiß ich nicht mehr so ganz ... :rolleyes:
Ich hatte eine sündhaft teure Standleitung ins Internet und ein paar OS/2, Windows-Clients, die das nutzen sollten und halt noch ein paar andere Sachen. So kam ich nach einem kurzen Versuch mit dem OS/2-Server auf FreeBSD 2.x, baute aus Restbeständen einen 486DX2-66 mit SCSI-II-Platten auf und stopfte sagenumwobene 8-COM-Ports und da rein. Dann war es ein ziemliches Gefrickel, aber dann lief die Kiste und lief und lief und lief ...
Und wenn nicht irgendwann mal die SCSI-Platten ausgegangen wären, dann würde das Ding vermutlich noch heute hier laufen. :p

Auf dem Desktop war mir *BSD aber immer zu umständlich.
 
Als Schüler hatte ich noch Windows im Betrieb, bin dann von Dualboot zu ausschließlich Linux gewechselt, hatte aber nie die Distribution gefunden die mir wirklich gefiel. Vor allem wollte ich neue dritt-Software haben, ohne dass ich dabei ein bleeding-edge Linux haben muss. Arch ist letzteres, Debian hat (auch mit testing während dem ewigen freeze) immer etwas zu alte Software. Meine experimente mit Gentoo oder Debian mit unterschiedlichen Versionen für kernel/userland & xorg/stuff/+depends hielten i.d.R. keine 9 Monate bevor der Rechner sich nicht mehr booten oder updaten ließ.

FreeBSD hat sehr aktuelle Ports, für meine Zwecke aktuell genug jedenfalls. Gleichzeitig ist das ganze "Grundsystem", also Kernel + Userland aber davon komplett abgekapselt und läuft sehr stabil. In das Konzept habe ich mich sofort verliebt. Selbst wenn alle ports komplett kaputt gehen kann man /usr/local löschen + die Paketdatenbank (und ein paar Ausnahmen..) und das ganze Teil lässt sich ohne Neuinstallation wieder sauber hinbekommen.

Dazu kommen noch einige Alleinstellungsmerkmale gegenüber Linux wie ZFS und pkgng (mit den genialen query abfragen), die eindrucksvolle Dokumentation, die super nette Community :-), ..

Ich muss aber auch dazusagen, dass ich FreeBSD als Desktop erst so richtig angenehm finde, seit es pkgbeta.freebsd.org gibt. Und auch wenn ich es als Server *nix jedem empfehlen würde, als Desktop nur Hackern. Wenn jemand von Windows weg will (und von Linux gehört hat), empfehle ich ihm/ihr immer Ubuntu. Meist wollen diese Leute kein Shell-Krams machen und haben billig-laptops oder netbooks mit <12 Monaten alter Hardware. Ich bin begeistert wie einfach Ubuntu mittlerweile ist, wenn man damit einfach Dinge machen möchte. (Skype,Firefox,Thunderbird,Libreoffice,DVDs,Photos,...)
 
lubuntub.png


Zufällig auf lubuntu Seite entdeckt. Aber das ist nicht der Grund :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi all,

mich würden gerne einige Meinungen interessieren, wieso ihr BSD statt Linux nutzt? Was war der Grund, als ihr zu BSD gewechselt seid. Mich interessieren wirklich nur die Relationen zu Linux, und nicht zu Windows<-->BSD.

Wieso habt ihr euch BSD aufgesetzt, statt irgendeine andre stabile Linux-Distro? Erzählt mir alles, jeden kleinsten Gedanken :ugly:

Ob ich Dir das alles erzählel?

Ich verwende OpenBSD gerne auf Firewalls. Es ist realtiv simpel zu bedienen, vi und ein paar Dateien in /etc und /etc/rc.d.
Hier weiss ich in der Regel genau was ich tue.

Gewechselt bin ich, weil ich Linux, Windows, etc., mittlerweile zu langweilig fand.
Daher auch das OpenWRT auf einer AUSU RT-N16!

Und ich mag bei der Administration von Systemen das Mausgeschubse nicht!
Ja, ich kenn mich auch sehr intim mit der Micrsosoft Registry aus ;-> Die manipuliere ich am liebsten mit einem schönen Script! Je mehr Server, desto lieber!

Und OpenBSD 5.1
Die Basisinstallation der aktuellen Version 5.1 würde immer noch auf ein 256 MB CF passen
Code:
Filesystem     Size    Used   Avail Capacity  Mounted on
/dev/wd0a      962M    234M    680M    26%    /

Keep it short and simple. Da kommen keine anderen OSen auch nur ansatzweise dran.

Ich muss bei Gelegenheit mein Profil ändern, aktuell WRAP und OpenBSD 5.1.

Gruss
F41THR
 
Mach mal ein Update von 5.0 auf 5.1 nur mit Remotezugang! ;)
Das ist mit Linux/Debian ein Kinderspiel...

Serial Console. Wenn es sicher sein soll. Keine eingehenden offenen IP Verbindungen auf die Firewall. Weder von aussen noch von innen. Transparent nur in Richtung DMZ.
Logging geht über dedizierte und ebenfalls abgesicherte Verbindungen von der FW zum Syslogserver.

Es kommt immer auf den Anwendungsfall an.

:huth:
 
Mach mal ein Update von 5.0 auf 5.1 nur mit Remotezugang! ;)
Das ist mit Linux/Debian ein Kinderspiel...
Das ist doch gar kein Problem. Glücklicher Weise ist bei OpenBSD alles haarklein im Upgrade Guide dokumentiert. Im Gegensatz zu vielen anderen Distributionen erwarten einen hier keine bösen Überraschungen, selbst wenn man -current folgt.

Ich habe mit OpenBSD schon viele Upgrades gemacht und bin vollauf zufrieden. :)
 
Mach mal ein Update von 5.0 auf 5.1 nur mit Remotezugang! ;)
Das ist mit Linux/Debian ein Kinderspiel...

ja, und jetzt? seit 3.8 (ich hab was später angefangen) schon öfter erledigt und bisher hatte ich entweder die config verz0nkt oder die hardware war defekt, wenn mal was nicht geklappt haben sollte.

Debian oder andere Linuxe sind mir bei Updates öfter fliegen gegangen und ich durfte im nachhinein fixen.
 
Serial Console. Wenn es sicher sein soll.
Das ist eine Möglichkeit aber leider nicht mehr in allen Servern vorhanden. (iLO als Alternative) Und du musst die Möglichkeit dazu erst mal haben, wenn du vom "Internet" her kommst. Natürlich ist ein Cluster eine Möglichkeit, damit die Verbindung beim Update durch eine zweite Maschine läuft.

Ich habe mit OpenBSD schon viele Upgrades gemacht und bin vollauf zufrieden. :)
Ja ich auch! Nur Remote ist das nicht möglich. Du bootest das neue "bsd.rd" und dann?

ja, und jetzt? seit 3.8 (ich hab was später angefangen) schon öfter erledigt und bisher hatte ich entweder die config verz0nkt oder die hardware war defekt...
Wie genau machst du ein Update?
 
Ja ich auch! Nur Remote ist das nicht möglich. Du bootest das neue "bsd.rd" und dann? Wie genau machst du ein Update?

Lies Dir doch bitte mal die Update-Anweisungen durch. Hier noch einmal der Link: Upgrade 5.1. Dort gibt es den Punkt "Upgrading without install kernel". Da steht haarklein, was man tun muss. Und wie gesagt, es funktioniert. Ich habe so diverse Upgrades durchgeführt, also ohne bsd.rd.
 
@jmt

Dort steht auch:

This is NOT the recommended process. Use the install kernel method if at all possible!

;)
 
Genau.. "if at all possible". Es ist nicht möglich, deswegen nutzt man die andere Möglichkeit. Alles wunderbar, oder nicht?
 
Weil es geeky ist und all die coolen Hacker es nutzen! :ugly:

Nein, stimmt so natürlich nicht. Aber ich kann mich noch erinnern, dass ich als ich, damals dreizehn, man möge mir also bitte verzeihen Gentoo damals in etwa aus diesem Grund installiert habe.

In gewisser weise war ich davon vorbelastet. Ich kann mich noch erinnern, als ich mit FreeBSD angefangen habe fand ich es noch so sinnvoll jedes Compileflag irgendwie abzuändern und am Besten den Intel C Compiler zu verwenden. Mein Rechner hat zu der Zeit also den ganzen Tag nicht allzu viel anderes gemacht, als Tag ein Tag aus zu kompilieren. Am Besten ohne X, weil hey, das bremst nur aus. ;)

Ich habe auch eine andere Linux Distribution verwendet, ein bisschen früher. Die war ziemlich nett und hatte eine winzige Community von wirklich nur einer Hand voll Leuten. Sie war sehr simpel gehalten und die meisten waren etwa in meinem Alter. Leider gibt es sie nicht mehr. Der Name war irgendwas wie, Heknix oder Peknix (nach dem Nickname des Autors) glaube ich. Jedenfalls habe ich in dieser Zeit sehr viel gelesen, bin also im Nachhinein betrachtet doch irgendwie dem bekannten How to become a Hacker Guide gefolgt. Ich habe nebenbei noch viele andere Distributionen ausprobiert, aber irgendwie war da immer ein Teil der mir gefiel und ein anderer, der es nicht tat.

Irgendwann bin ich so natürlich auf (Free)BSD gestoßen. Da ich in dieser Zeit (ca. anfang 2005) relativ wenig zu tun hatte bzw. nichts tat und ich Zugang zu einer reihe alter Rechner (Pentium Pro, etc.) hatte wurde es einfach mal installiert. Es gab ein schönes Handbuch, also gute Dokumentation was mir unter anderem an Gentoo so gut gefallen hat, man hatte so etwas, wie USE-Flags (Options), es wurde hier gerade über ICC geplaudert und irgendwo habe ich eine Parodie gelesen, laut der all die Geeks Gentoo auf ihrem Desktop und FreeBSD auf ihrem Server haben.

Jedenfalls war es irgendwie komisch. Das System funktionierte wie beschrieben, war einfach zu bedienen und logisch. Vor allem der letzte Punkt faszinierte mich. FreeBSD war ein System, auf dem ich machen konnte was ich wollte, nie was kaputt ging und das all die Vorteile hatte für die man sich in der Linux-Welt entscheiden muss. Es ist schlicht unmöglich eine Linuxdistribution zu finden, die sowohl stabil, als auch softwaremäßig aktuell ist. Es gibt kein System, wo man toll rumbasteln kann und trotzdem ein System hat, das einfach und stabil läuft. Klar, mit Slackware kommt man an gewisse Sachen ran, wenn man current hat und auch Arch Linux, Gentoo und vor allem Frugalware können da sich in gewissen Bereichen mithalten, aber irgendwann beginnen dann die Schwächen auf sich aufmerksam zu machen.

In der BSD-Welt war das große Problem immer der 3D-Treiber-Support. Das war es - zumindest für mich. Alles andere lief immer großartig. FreeBSD war toll, aber neugierig wie ich war habe ich mir dann auch OpenBSD angesehen und NetBSD, wo ich mir sogar das Handbuch ausgedruckt habe. Ich habe beide Systeme auch mehrere Monate genutzt, allerdings war OpenBSD irgendwie nicht meines. Es ist genial, vor allem was die Philosophie betrifft und mir gefällt auch, wie es da so etwas wie eine Kultur gibt, mit Musik und den Themes. Ich weiß zwar noch immer nicht, wie sich das mit No-Hype vereinbart, aber mir gefällt es einfach, wenn nicht alles einfach nur trocken ist. Für NetBSD habe ich mir sogar eine Dreamcast ersteigert. Das war dann auch quasi meine erste Spielekonsole.

Dann habe ich DragonFly ausprobiert. Das war anfangs etwas harsch, weil das offizielle System damals noch FreeBSD und DragonFly Ports verwendet hat. Allerdings gab es schon Arbeiten an pkgsrc und das war ganz einfach zu bootsrapen. Das Sytem und die Community haben mir sehr gut gefallen. Es hatte was von FreeBSD, nur dass die Entwickler irgendwie anders waren. Das mag vielleicht daran liegen, dass das Projekt kleiner ist, aber man bekommt sonst relativ selten Antworten direkt von Entwicklern. Der IRC-Channel war echt nett und man konnte die Entwicklung des Projektes auf allen ebenen verfolgen, wie die Features alle der Reihe nach implementiert werden, wie der pkgsrc-Support besser wird und mehr und mehr Pakete unterstützt werden, wie neue Entwickler hinzukommen, etc.

Ich denke letztere sind der Hauptgrund für BSDs. In den BSDs erlebt man kaum Politik. Es gibt jede Menge Leute, die sich einfach hinsetzen und machen. Es gibt kein AB ist gut für XY. Man schreibt Betriebssysteme, man arbeitet an Features und Bugfixes, hält die Software aktuell, etc. Es wird nicht gehackt, es wird zwar ab und an geworben, aber die Leute machen es zu keiner Religion. Es geht vor allem darum, ob die Software arbeitet und dass es einen Maintainer gibt.

Klar gibt es interessante Gestalten, wie Theo de Raadt, aber trotz allem bleiben die Leute Programmierer und ganz normale Leute, während es in der Linux-Welt zunehmend um Selbstdarstellung geht, was und wer hipp ist oder ähnliches. Leute kommen und gehen, Projekte werden geforkt, nur weil man ein Feature hinzufügen will, eine neue Sprache unterstützen will oder der Wallpaper anders sein soll. Wenn man ein Windows installiert hat oder SuSE verwendet ist man ein Noob und wenn man etwas hinterfragt ist macht man irgendwie Propaganda, weil irgendwelche anderen es ja besser wissen werden. Eigentlich weiß auch niemand warum er etwas macht. Das trifft zwar selbstverständlich nicht auf alle zu, aber den Eindruck bekomme ich manchmal, deshalb auch die Einleitung mit dem kompilieren in Gentoo. Grund gibt es häufig keinen. Sehr häufig schneidet man sich damit sogar (große Exectuteables und langsamer Start bzw. weniger RAM zum Beispiel).

Zusammenfassung: Ich verwende BSD, weil die Leute "normal" sind und hilfsbereit, weil sie Erfahrung haben, wissen was sie tun und vor allem funktionierende Software schreiben wollen mit der sie ihre Arbeit erledigen können. Es ist ein Betriebssystem für alles, nicht nur Server, Desktops, sonst was. Es ist sicher, stabil, funktioniert, ist sehr konfigurierbar und es läuft jede Menge Software drauf. Außerdem und das ist in gewisser Weise das Killerargument passt es schlicht und ergreifend zu mir.

Eigentlich ist das der selbe Grund, nachdem ich auch meine sonstige Software nehme.

Leider ist das alles aber nur halbrichtig. Derzeit tu ich mir schwer BSD zu nutzen, weil ich weder einen Hoster für mich finden kann, noch einen Laptop verwende auf dem BSD wirklich läuft.

Habe aber auch Arch Linux, Windows 7 (hab's angetestet, weil es auf meinem Laptop war und war ganz gut) und Debian im Einsatz und irgendein Halb-Debian auf einer Lan-Disk, weil das leider ein Modell ist, auf dem kein NetBSD läuft, es ist also nicht unbedingt BSD statt Linux.
 
Ich bin seit 1995 / 96 von Linux (Slackware mit Kernel 1.3 :-) ) über Solaris 5.7 und parallel dazu Suse 5.x über Debian Potato zu FreeBSD 4.10 gekommen, das ich sehr angenehm und intuitiv empfand. Leider gab's ab der 5er FreeBSD Reihe Probleme mit meiner Hardware und ich siedelte zu NetBSD 1.5.3 bzw 1.6 usw. um, da bin ich heute noch (6er RC) und ich würde mich trotz Rückschlägen, fehlenden Treibern, Java usw. nicht mehr trennen wollen. Ich finde es sehr angenehm, auch den letzten Teil des Systems selbst konfigurieren zu können, was am Anfang oft eine Herausforderung darstellte. Einzig OpenBSD ist für mich gleich interessant, das arbeitet seit der 3er Zeit, oft auf meinen Servern oder Sparc Workstations, völlig geräuschlos ;-).

Man muss nur mal als Vergleich das aktuelle Debian, das ich immer noch sehr schätze und ein 5er NetBSD installieren - Standardausführung - danach mal top oder df eingeben.

Allerdings will nicht jeder ein nacktes System beim 1. Boot ;-) .

VG aus LE
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