und wie wär das, wenn täglich tausende von Usern auf solche Seiten zugreifen und damit Alarme auslösen?
Ich will aber noch einen anderen Aspekt einwerfen: good_n_badlists, mit denen ich einen "Kindergeeigneten" Proxy aufbauen könnte. Ich denke, daß wir Eltern schon den Internet-Verkehr unsrer Kinder nicht vollkommen frei laufen lassen dürfen. Es finden sich keine oder doch kaum öffentliche Listen, also etwa von Familienministerium gesponsort, die dergestallt von Privatpersonen genutzt werden könnten. Ein Manko und vielleicht Ausdruck dafür, daß tatsächlich keine gut gemeinte Motivation hinter diesen Aktionen steckt.
Ich will, daß Kinder sicher Internet und seine Technologien erlernen können und daß sie dieses Medium umfassend zu nutzen lernen. Unsere Schulen leisten dazu keinen Beitrag. Ein Ansatz wäre, ein abgeschottetes .edu-de Netz aufzubauen, an dem alle Schulen und Universitäten angeschlossen sind und nur Inhalte einfließen, die kontrolliert sind hinsichtlich Jugendfreiheit. Ob sich jemand privat an diesem Netz beteiligen möchte und etwa die Kinder ausschließlich darüber einbindet, ist dann immer noch jedem selbst überlassen.
Nein, es scheint mir deutlich zu werden, daß auch in Deutschland die Regierung der eigenen Bevölkerung nicht mehr traut. Unter dem Vorwand, mehr Sicherheit zu wollen, wird immer mehr Freiheit eingestampft.
Ich unterstelle aber nicht, daß Politiker da böswillig sind, sondern, sie sind einfach nur dumm.
Anlässlich der Frage zu SW-Patenten hatte ich allen Abgeordneten Deutschlands ins EU-Parlament geschrieben und dabei erstmals wahrgenommen, wen alles wir dahin geschickt haben. Es wundert mich nicht, daß nix drauß werden kann. Am interessantesten waren die Antworten eines abgeordneten CDU Politikers, Dr. Mann, wenn ich recht erinnere. Der einzige ernsthafte Beitrag überhaupt und der einzige, der tatsächlich nachdachte und seine Position dadurch bestimmte.
Alle anderen konnten sich nur mit der Partei-Meinung äußern. Die hatten keine eigene Meinung und verstanden auch nicht, worum es da geht.
Das ist nicht verwunderlich und ich will nun ein Beispiel für euch anführen.
Unix ist mir lieb und OpenSource ein Bedürfnis und ich vertrete das vehement. Aber es interessiert mich nicht wirklich. Wenn ich morgen ohne PC und ohne FreeBSD wäre, könnte ich einfach weitermachen.
Eines meiner Hauptinteressen ist Jagd und das Laden und Basteln von Patronen für Langwaffen. Im Gegensatz zu Unix kenne ich mich damit auch ziemlich gut aus. Nun brauche ich wohl nicht zu erklären, daß durch Ammok-Läufe wie neulich und die Reaktion der Politiker, die wieder mal alles sicherer machen wollen, dieses Hobby betroffen und immer schwieriger zu realisieren ist.
Vermutlich kennt ihr euch damit auch nicht aus und seid deshalb in diesem Punkt nahe zu den Politikern und wie würdet ihr da entscheiden?
Ihr hört das angebliche Jammern der Bevölkerung und das Verlangen nach mehr Sicherheit (vorgetragen in vielen Medien) und wollt etwas tun, möglichst etwas, das die Sicherheit mehrt, denn nur damit kann erfolgreich Wahlkampf gemacht werden.
Anders als Politiker, würdet ihr die Sache vielleicht analytisch betrachten und feststellen, daß eigentlich gar nichts sinnvolles getan werden kann. Ihr würdet vielleicht grundsätzlich den Jägern und Sportschützen weiterhin vertrauen wollen und es gibt auch keinen Grund, weshalb nicht. Ihr habt aber auch nicht die Sorge, beim nächsten Wahlkampf punkten zu müssen und ihr braucht nicht die Schelte der Medien zu fürchten, untätig zu sein. Schlimmeres gibt es ja nicht für einen Politiker: durch Untätigkeit Unvermögen zu zeigen.
Was also tun?
Am Ende werden irgendwelche Verwaltungsvorschriften stehen, die praktisch sinnlos sind und der Verbot einiger Waffen, die als besonders verdächtig gelten.
Was auch sonst.
Der Gruppe der dadurch Betroffenen und Behinderten ist klein. Die Gruppe der ängstlichen, die dadurch beruhigt werden können ist groß. Es spielt absolut keine Rolle, was getan wird und Politiker müssen nicht die praktischen Auswirkungen ihrer Gesetze verstehen oder bedenken, sie orientieren sich an der Wirksamkeit hinsichtlich des Stimmenzuwachses bei der nächsten Wahl.
Das gilt auch hinsichtlich der Freiheit bei SW und hinsichtlich der Frage zu Patenten und hinsichtlich Gen-Technik und hinsichtlich Internet-Nutzung: Sie wissen es nicht besser, sie sind keine Experten und orientieren sich nicht an der Sache, sondern an der Wirkung ihrer Entscheidung auf den Stimmenanteil bei der nächsten Wahl.
Politiker sind,
nein, ich sage mal so: FreeBSD-User sind auch normale Menschen. Sie gehen zur Arbeit, kommen nach Hause, knuddeln Hunde, Katzen, Frauen, Kinder und grillen Steaks und trinken ein Bier und dann setzen sie sich irgendwann mal an den PC und machen FreeBSD.
Nun, Politiker sind genauso, im Grunde jedenfalls, einfach nur Menschen.
Allerdings ins Amt gewählte Menschen und das bedingt einige Merkwürdigkeiten, die wir uns gar nicht so vorstellen können.
Andererseits kann jeder von uns genauso gewählt werden und steckt dann plötzlich in einer solchen Situation, über das Verbot einer Waffe abstimmen zu müssen und wirklich gar nichts darüber zu wissen. Wenn da ein Parteiführer, oder irgendjemand mit Einfluß erklärt, daß genau dieses eine bei Terroristen beliebte Waffe ist, dann ist das Verbot nicht mehr weit.
Diese Art des Vorgehens bei Waffen habe ich schon mehrfach miterlebt.
Nun präsentiert sie sich auch bei der Nutzung des Internets.
Tatsächlich fürchte ich die Dummheit und Angst unserer Politiker und die Macht derer, die beides für eigene Vorteile instrumentallisieren, sehr!
Wenn ich das so schreib oder darüber nachdenke, erinner ich mich, daß wir eine Demokratie haben. Wir haben diese dummen Politiker doch gewählt und lassen sie dann alleine. Wir sehen aber immer mehr, daß dies nicht so geht. Also, müssen wir in die Politik, wir müssen uns aktiv beteiligen. Wir müssen das Gespräch suchen und dafür sorgen, daß unsere Abgeordneten nicht dumm bleiben und wir müssen auch deutlich machen, daß Dummheit bei der nächsten Wahl bestraft wird. Vielleicht müssen wir sogar in Parteien eintreten und den ganzen Vereinsquatsch ertragen, nur, damit nicht Idioten immer weiter alles kaputt machen können.
Seht euch selbst mal an, wen wir ins EU-Parlament gewählt haben: die bestimmen uns!
Mir selbst fällt es schwer, mich bei einer Partei einzubringen.
Es ist eine Heidenarbeit und es fällt mir immer ein, daß gegen Dummheit Götter vergebens kämpften und da verlässt mich dann der Mut, jedenfalls bisher.
Egal, aus welcher Perspektive ich es aber betrachte, alles entscheidend in allen Belangen ist, die Dummheit zu besiegen. Die Dummheit der Politiker und die Dummheit der Wähler. Nahezu jedes Mittel sollte da recht sein, aber wir können das nicht erreichen, ohne in der Politik zu einer Regelung zu kommen. Ihr wisst, Regelung im Unterschied zu Steuerung.
Es gibt nichts Gutes, außer, man tut es.
Nicht alles, was man tut, wird auch gut!
Also, nicht aktionslos verharren, sondern tätig werden, nicht einfach nur immer weiter machen, sondern nachsehen, ob das auch so wird, wie beabsichtigt.
Wir wählen und bestimmen damit unsere Regierung. Wir setzen Politiker ins Amt und die haben dann alles Mögliche zu tun, um dort zu bleiben. Wir haben keine weitere Kontrolle über die. Wir sind kompetent zu wählen, aber nicht, die angestrebten Ziele, die Wahlversprechen, bei der Umsetzung zu beeinflussen.
Wir degradieren zu Stimmvieh, Konsummenten und Steuerschuldnern.
Und lassen es geschehen.
Gelegentlich motzen wir darüber, daß jene, die wir gewählt haben, Mist bauen.
Ich denke, es gibt da zwei Möglichkeiten: entweder schaffen wir es, die Kehre zu kriegen und werden in irgendeiner Partei Mitglied und versuchen den Kurs aktiv mitzubestimmen, oder wir verzichten auf lange Sicht tatsächlich auf unsere Einflußmöglichkeit und unterwerfen uns der Diktatur dummer, bestechlicher Berufspolitiker.