Erfahrungen mit Openindiana als Desktop?

Azazyel, sehr interessant und gut zu wissen. Das es so schlecht um Solaris steht, war mir nicht bewußt. In der Außendarstellung von Oracle wurd es immer als Premium Produkt dargestellt. Nun für uns ist das ja nicht weiter schlimm, da wir ja auf FreeBSD setzen.:)
 
Das war erst gar nicht notwendig. OpenSolaris hat niemals das große Interesse gefunden und die kritische Masse an Entwicklern angezogen, die für eine lebendige Community notwendig gewesen wäre. Die paar Einzelkämpfer geben jetzt halt - wohl wissend, welche Manpower für die Weiterentwicklung notwendig wäre - nach und nach auf.

Oracle hatte aber nie wirklich Interesse an Solaris, als sie Sun gekauft haben. Ich war diese Woche auf einer IT-Konferenz, bei der ein Oracle-Referent in einem Vortrag gesagt (und auf Nachfrage aus dem Publikum nochmals bestätigt hat), dass für die Weiterentwicklung der Oracle-Middleware-Produkte Solaris keine "first class platform" mehr ist und nur noch nachrangig behandelt wird.
Die Überraschung hielt sich meinerseits in Grenzen, der Vertrieb von Oracle empfiehlt sowieso nur noch deren eigenen Red-Hat-Klon.

HP-UX ist praktisch schon tot und AIX auf dem besten Weg dorthin. Jetzt wird anscheinend langsam aber sicher der Abschied von Solaris eingeläutet.

Salve,

das kommt wohl auf die Veranstaltungen an die man so besucht. Bei den letzten, bei denen ich war, wurde die Entwicklung von Solaris mit vielen neuen, sehr netten Features vorgestellt.
Nimmt man dann noch die neuen CPUs bzw. Serversysteme würde ich Solaris mit Sicherheit nicht abschreiben.

Gruß

marmorkuchen
 
Das klingt immer so vorwurfsvoll ....

(*)BSD ist nun einmal auf dem Desktop keine große Sache. Wenn ich als Entwickler selber kein (*)BSD nutze, warum sollte ich mich dann dafür motivieren den extra Aufwand zu betreiben und eine BSD Kompatibilität sicher zu stellen? Wenn meine Anwender zu 99% auf Linux setzen?
 
Ich würde sogar soweit gehen, die letzte frei verfügbare Version von OpenSolaris 2009.06 als Geheimtipp einzustufen, denn die ist bereits erstaunlich gut ausgereift. Im Netz gibt es für den normalen Einsatz noch OpenOffice, den nativen Flashplayer, und aktuelle Versionen von Firebird und Thunderbird. Und wenn ich mir OpenCSW anschaue, die halten auch noch immer aktuelle Softwarepakete für OpenSolaris und Solaris vor. Aber das ist natürlich nur die Sicht eines ganz normalen Benutzers. Wenn das Interesse an Solaris tatsächlich zurückgehen sollte, so hat das nichts mit der Leistungsfähigkeit zu tun, sondern ausschließlich mit der Politik von Oracle. Solaris ist auch bei Lizenzkosten für Wartung und Updates unverschämt und unverhältnismäßg teuer geworden. Und da werden einige Firmen doch in Erwägung ziehen, gleich FreeBSD einzusetzen. Na, ja so stelle ich es mir vor, wer beruflich damit zu tun hat, sieht das möglicherweise ganz anders. Meine Sicht der Dinge ist eben als Privatier und ganz normaler Nutzer, der keine gehobenen Ansprücher verwirklichen muß.
 
Das klingt immer so vorwurfsvoll ....

(*)BSD ist nun einmal auf dem Desktop keine große Sache. Wenn ich als Entwickler selber kein (*)BSD nutze, warum sollte ich mich dann dafür motivieren den extra Aufwand zu betreiben und eine BSD Kompatibilität sicher zu stellen? Wenn meine Anwender zu 99% auf Linux setzen?

Weil es da einen tollen Standard gibt, POSIX genannt, mit seinem Bruder SUS zusammen kann man wunderbar Software für alle Systeme schreiben,
die diese Standards unterstützen. Zumindest ohne sehr viel Aufwand bezüglich der unterschiedlichen Systeme zu betreiben.
Beide Standards waren darauf ausgelegt, sehr heterogene Systeme abzudecken, was ihn in meinen Augen so gut macht.
Im Linux-Lager werden diese Vorzüge jetzt einfach weggeworfen, weil sie den Rest der UNIX-Welt für irrelevant halten.
Ab jetzt darf man wieder
Code:
#if defined WIN32
…
#elsif defined __LINUX__
…
#elsif defined __YOUR_OPERATING_SYSTEM_HERE__
…
#endif
schreiben. Das macht den ganzen Code dann total unübersichtlich und schlecht wartbar und führt zu vollkommen unnötigen Problemen.
Es wäre schöner, wenn man nur zwischen Windows- und POSIX-Systemen unterscheiden müsste,
mit zwei Möglichkeiten finde ifdefs gerade noch akzeptabel.

Zur Erinnerung, systemd ist inhärent unportabel, und dadurch alle Software, die systemd vorraussetzt.
Und systemd ist keine reine Desktop-Sache sondern das init-System.
Wenn also, den Visionen der systemd-Entwickler folgend, alle Systemdienste an systemd angebunden werden,
dann gibt es keine portablen Systemdienste mehr.

Daher muss das vorwurfsvoll klingen.
Weil es ein Vorwurf ist.
 
Weil es da einen tollen Standard gibt, POSIX genannt, mit seinem Bruder SUS zusammen kann man wunderbar Software für alle Systeme schreiben,
die diese Standards unterstützen. Zumindest ohne sehr viel Aufwand bezüglich der unterschiedlichen Systeme zu betreiben.

Stimmt; in vielen Fällen benutzen Anwendungsentwickler Linux-Spezifika, obwohl POSIX ausreichen würde.
Man muss sich aber bewusst sein, dass POSIX Lücken hat und wie jeder Standard hinterherhinkt.

Wenn man als Entwickler mehr Funktionalität benötige, als POSIX abbildet, muss man zwangsläufig punktuell nicht-POSIX-Funktionen verwenden - oder unzureichende Software schreiben.
Wie bilde ich die Funktionalität von cgroups mit POSIX ab? Geht nicht.

Andere Ökosysteme machen es vor - was sich in der Praxis an APIs und Funktionalität bewährt, wird nach einiger Zeit in den Standard aufgenommen.

Und systemd ist keine reine Desktop-Sache sondern das init-System.

POSIX spezifiziert bewusst kein Init-System.
Ansonsten haben wir für systemd-Diskussionen schon einen Thread.
 
Oracle hatte aber nie wirklich Interesse an Solaris, als sie Sun gekauft haben. Ich war diese Woche auf einer IT-Konferenz, bei der ein Oracle-Referent in einem Vortrag gesagt (und auf Nachfrage aus dem Publikum nochmals bestätigt hat), dass für die Weiterentwicklung der Oracle-Middleware-Produkte Solaris keine "first class platform" mehr ist und nur noch nachrangig behandelt wird.
Die Überraschung hielt sich meinerseits in Grenzen, der Vertrieb von Oracle empfiehlt sowieso nur noch deren eigenen Red-Hat-Klon.

HP-UX ist praktisch schon tot und AIX auf dem besten Weg dorthin. Jetzt wird anscheinend langsam aber sicher der Abschied von Solaris eingeläutet.

Also ich find das ja immer lustig, seit zehn Jahren höre ich immer das gleiche, AiX ist tot, HP-UX ist tot, Solaris ist bald tot. Zur Zeit komm ich viel rum und ich kann das Bild was hier gezeichnet wird nicht komplett bestätigen.

Wie ein anderer Poster schon geschrieben hat, es kommt definitiv drauf an welche Veranstaltungen man besucht und bei den drei Veranstaltungen die ich im letzten Jahr bezüglich Solaris besucht habe, war von dem Gewimmer Solaris ist tot, nicht viel zu hören.

Das viele Firmen versuchen auf Linux zu migrieren ist das eine. Allerdings habe ich letztes Jahr mit großem Vergnügen mit erleben dürfen wie so eine Migration gescheitert ist, als man versucht hat von Sparc M5000 mit Solaris 10 ein Abrechnungssystem eines Großkonzerns auf Linux/Vmware zu migrieren. Das Gejohle war erst riesengroß als die Migration abgeschlossen war.... "Haa läuft supper" nach 14 Tagen kamen sie angekrochen und wollten den Rollback da die ganze ESX/Linux Umgebung mit Datenbanken größer 16 TB nach Sechs Tagen krachend in die Knie gegangen ist und in dem besagten Konzern tagelang überhaupt nichts mehr lief.

Auch HP-UX, ist noch lange nicht tot das macht vielleicht den Anschein weil in der Öffentlichkeit nicht viel davon publiziert wird, aber es gibt immer noch einige große Fertigungsstraßen die an HP-UX Maschinen hängen, auch AIX wird immer noch eingesetzt, gerade bei Hochverfügbarkeitsthemen sind Solaris, AiX und auch HP-UX Linux um Lichtjahre voraus. Auch so kleine Nettigkeiten wie Predictive Self Healing suche ich bei Linux immer noch. Alles was es in die Richtung gibt, erschöpft sich mit smartctl und ähnelt mehr einem Drahtverhau als einem integrierten System.
Wer mal versucht hat Fibre Channel Disks aus dem SAN an Linux zu klemmen, weiss was das für ein Gebastel ist, von dem frickeligen HA Clusterstack ganz zu schweigen.

Das bestimmte Bereiche mit Linux abgefackelt werden können, ist unbestritten, damit verdien ich teilweise ja auch meine Brötchen, aber es gibt durchaus Szenarien, vor allem im SAP/Datenbankbetrieb wo Linux nichts anderes ist als ein besseres Pickel und Gymasiasten OS.

Die Integration von Open Stack in Solaris 11, ist jedenfalls durchaus ein Zeichen das man Solaris im Hause Oracle nicht für tot hält, auch die ZFS Entwicklung ist nicht stehen geblieben. Ebenso die Engineered Systems mit dem Sparc Supercluster. Das Solaris tot ist, glaub ich erst wenn ZFS als GPL Software von Oracle in den Linuxkernel gebastelt wird.
 
Danke @solarix, das Du Deine Sicht hier gepostet hast, die ja nicht theoretischer Natur ist, sondern auch auf Erfahrung fußt. Das kommt mir auch irgendwie logisch vor. Ich habe den Eindruck, das bei einigen Usern auch die Enttäuschung über das eingestampfte OpenSolaris hier eine Rolle gespielt hat. Wenn überhaupt etwas ins Stocken geraten ist, dann ist das die Weiterentwicklung von OpenIndiana, um aufs Thema des Threaderstellers zurück zu kommen.
 
Danke @solarix, das Du Deine Sicht hier gepostet hast, die ja nicht theoretischer Natur ist, sondern auch auf Erfahrung fußt. Das kommt mir auch irgendwie logisch vor. Ich habe den Eindruck, das bei einigen Usern auch die Enttäuschung über das eingestampfte OpenSolaris hier eine Rolle gespielt hat. Wenn überhaupt etwas ins Stocken geraten ist, dann ist das die Weiterentwicklung von OpenIndiana, um aufs Thema des Threaderstellers zurück zu kommen.

Naja praktische Erfahrung, ich denke Oracle hat mit dem Einstampfen von Opensolaris als Projekt viel Porzellan zerbrochen, die Außenwirkung war doch eminent.
Openindiana als Desktop ist denke ich auch dem Untergang geweiht.

Allerdings erfreut sich das Illumos Projekt, wo der Sourcecode von Opensolaris gepflegt und weiter entwickelt wird bester Gesundheit, was aber daran liegt das massive kommerzielle Interessen dahinter stehen.

Firmen wie Delphix, Joyent und Nexenta haben sich darauf fest gelegt das ihnen der Desktop eigentlich völlig wumpe ist, also stellen sie auch keine Manpower ab um eine Desktopdistribution zu pflegen, sondern die interessieren sich nur für Storedge (Delphix, Nexenta) und Wolkenlösungen (Joyent) Man sieht es ja auch an der Implementierung von KVM in den Illumos Kernel. Um den Rest kümmern die sich nicht. Für Endanwender interessieren die sich nicht großartig.

Einen konkurrenzfähigen Solaris Desktop werden wir sicher nur noch von Oracle sehen und als Desktop hat Solaris natürlich überhaupt keine Priorität. Es ist eigentlich jammerschade um das Projek Openindiana. Die Mailingliste ist zwar immer noch ziemlich aktiv, aber ich denke auch das dem Projekt die kritische Masse fehlt um noch etwas zu bewegen. Es ist eigentlich jammerschade. :(
 
Sterben ist im Enterprise-Bereich ein langer Prozess. Man darf nicht vergessen, dass sich vor vielen Jahren auch kaum jemand den Untergang von 2 der 5 großen proprietären Unixe (IRIX und SCO Unix) vorstellen konnte.

Das letzte Major Release von HP-UX war im Jahr 2007; seitdem gab es praktisch nur Wartung, keine Weiterentwicklung. Ein lebendiges OS sieht für mich anders aus, auch wenn es zweifelsohne auch im Jahr 2030 noch HP-UX-Installationen geben wird.

IBM schafft es nicht einmal mehr, eine Roadmap von AIX zu veröffentlichen, ohne dort mehrmals Linux zu erwähnen. Auf der Roadmap ist interessanterweise nichts von einem neuen Major Release von AIX zu sehen, obwohl das letzte 2010 war. Nicht umsonst bewirbt IBM seine Power-8-Plattform mit dem Spruch "Linux for Power".

Selbst im traditionell fest mit IBM verheiratenen Finanzsektor, den ich mir gerade in ein paar Projekten von innen anschaue, werden kaum noch Projekte mit AIX als Unterbau gestartet.

Das bestimmte Bereiche mit Linux abgefackelt werden können, ist unbestritten, damit verdien ich teilweise ja auch meine Brötchen, aber es gibt durchaus Szenarien, vor allem im SAP/Datenbankbetrieb wo Linux nichts anderes ist als ein besseres Pickel und Gymasiasten OS.

Oracle selbst stattet seine High-End-Database-Appliances standardmäßig mit Linux aus: https://www.oracle.com/engineered-systems/exadata/index.html

Solaris gibt's dort nur auf expliziten Wunsch. Wenn Oracle schon bei den eigenen Appliances auf Linux setzt, was sagt das über die langfristige Zukunft von Solaris aus?

Die Integration von Open Stack in Solaris 11, ist jedenfalls durchaus ein Zeichen das man Solaris im Hause Oracle nicht für tot hält, auch die ZFS Entwicklung ist nicht stehen geblieben. Ebenso die Engineered Systems mit dem Sparc Supercluster.

Solaris ist noch das mit Abstand lebendigste (und meiner meiner Meinung nach beste) proprietäre Server-Unix, aber wenn die Umsätze sich so weiterentwickeln - Oracle ist nicht gerade für seine Geduld mit schwächelnden Geschäftsbereichen bekannt.

Emotionen, Meinungen und persönliche Erfahrungsberichte aber mal beiseite gelassen - man braucht sich nur die Umsätze anschauen, die nur einen Trend kennen: abwärts ([1], [2]).
 
Ralli schrieb:
Interessant, wenn Du erste Erfahrungen gemacht hast, kannst Du gerne hier darüber berichten. Die Website ist ja eh etwas kärglich.
Habe das ganze mal geladen und gebrannt. Das System startet, aber bei der grafischen Oberfläche ist Schluss, ich sehe zuerst das Nvidia Logo dann nur noch ein Gittermuster und das System ist tot. System ist ein Dell Optiplex 380 mit Nvidia gforce gt 620. Also nichts besonderes würde ich sagen. Von anderen Quellen weiß ich das dieses System aber auch extrem zäh laufen soll. Ob das stimmt weiß ich nicht, aber allgemein halte ich das Projekt nicht für sehr vertrauenswürdig.
 
Oracle selbst stattet seine High-End-Database-Appliances standardmäßig mit Linux aus: https://www.oracle.com/engineered-systems/exadata/index.html

Solaris gibt's dort nur auf expliziten Wunsch. Wenn Oracle schon bei den eigenen Appliances auf Linux setzt, was sagt das über die langfristige Zukunft von Solaris aus?

Ich war auch mal auf einer dieser Veranstaltungen und dort wurde gesagt, dass Solaris bei der Einfuehrung der Exas einfach noch nicht gut genug war um darauf zu laufen. Inzwischen hat man aber aufgeholt und deswegen koennen diese Kisten jetzt Linux und Solaris.
 
Habe das ganze mal geladen und gebrannt. Das System startet, aber bei der grafischen Oberfläche ist Schluss, ich sehe zuerst das Nvidia Logo dann nur noch ein Gittermuster und das System ist tot. System ist ein Dell Optiplex 380 mit Nvidia gforce gt 620. Also nichts besonderes würde ich sagen. Von anderen Quellen weiß ich das dieses System aber auch extrem zäh laufen soll. Ob das stimmt weiß ich nicht, aber allgemein halte ich das Projekt nicht für sehr vertrauenswürdig.
Ha, danke für Dein Feedback. Ich bin ja auch extrem experimentierfreudig, aber dann hat sich das auch für mich erledigt und ich habe mir die Installation auf meinem Zweit- und Testrechner ersparen können.
 
Sterben ist im Enterprise-Bereich ein langer Prozess. Man darf nicht vergessen, dass sich vor vielen Jahren auch kaum jemand den Untergang von 2 der 5 großen proprietären Unixe (IRIX und SCO Unix) vorstellen konnte.

Das letzte Major Release von HP-UX war im Jahr 2007; seitdem gab es praktisch nur Wartung, keine Weiterentwicklung. Ein lebendiges OS sieht für mich anders aus, auch wenn es zweifelsohne auch im Jahr 2030 noch HP-UX-Installationen geben wird.

IBM schafft es nicht einmal mehr, eine Roadmap von AIX zu veröffentlichen, ohne dort mehrmals Linux zu erwähnen. Auf der Roadmap ist interessanterweise nichts von einem neuen Major Release von AIX zu sehen, obwohl das letzte 2010 war. Nicht umsonst bewirbt IBM seine Power-8-Plattform mit dem Spruch "Linux for Power".

Nach der Logik müsste Windows nach XP ja auch so gut wie tot gewesen sein, fast ein Jahrzehnt
keine neue Version und der Nachfolger so richtig, richtig, wirklisch richtig schlecht. Das alleine scheint
mir als Grund also nicht ausreichend zu sein. Was ich für Bedeutender halte ist einfach die miese
Stimmung, die herrscht und verbreitet wird, und dieser Zwang, immer das allerneueste sofort einzusetzen,
der auf Linux am schlimmsten ist.
HP-UX und AIX sterben dann, wenn die letzten Old-School-Sysadmins in Rente gehen, die gut abgehangene
und erprobte Software der letzten Modeerscheinung vorziehen. Weil solche Leute kommen meiner Meinung
nach nicht mehr nach.
Und offene Klone von OpenSolaris kranken in meinen Augen an zu wenig Teilnehmern und dem darauffolgenden
Stopen von Lücken mit GNU-Software. Das war zumindest der Grund dafür, dass ich meine Erwägungen für
OpenIndiana auf meinen Desktop negativ beschieden habe: ein GNU Userland. Ich bin Anwender und Programmierer,
habe also ständig mit dem Userland zu tun, der Kernel alleine reißt es nicht raus für mich. Also habe ich mich doch
für FreeBSD entschieden.
 
Totgesagte leben länger.;) Ich mag Menschen nicht, die irgendwas verbreiten, von dem Sie nur wenig Ahnung haben, weil Sie nicht auf Erfahrung fußt. Und selbst dann bleibt die Einschätzung eine subjektive und damit persönliche Meinung. Einige sind Theoretiker, die alles besser wissen, ohne das sie sich dieses theoretisch erworbene Wissen auch nur ansatzweise in der Praxis umgesetzt haben. Ich habe Openindiana ausprobiert, dann Solaris und Opensolaris. Mein Fazit ist, das sich FreeBSD nicht dahinter zu verstecken braucht. FreeBSD läuft ganz einfach flüssiger und erzeugt nicht so viel Overhead wie zum Beispiel OpenSolaris, das nach ein paar Minuten meine 2 GB bereits bis an den Anschlag belegte. Solaris kann ich für privat nicht empfehlen, weil es ohne Servicevertrag ganz einfach kastriert ist. Und OpenIndiana bekommt nicht mals eine normale Soundausgabe auf die Reihe. Deshalb bin ich mit FreeBSD mehr als wie nur zufrieden, es ist selbst jetzt mit dem Mate-Desktop sehr ressourcenschonend und bringt ja bereits ZFS mit. Diese Aussagen betreffen jetzt natürlich nur den Desktop EInsatz, wo die Anforderungen naturgemäß etwas anders ausfallen und viel niedrigschwelliger sind als der Server Einsatz im Produktivbetrieb. Also ich bin mit FreeBSD bestens zufrieden und bin auch Beteiligten allen dankbar dafür, ein solch tolles Betriebssystem benutzen zu dürfen.:D
 
Eine kleine Anmerkung will ich mir nicht verkneifen. Miesmacher gibt es überall und in allen Bereichen, aber ich habe hier im Forum noch keinen ausgemacht. Alles wird von fachlicher Kompetenz und Sachlichkeit begleitet. Es ist halt eine Frage der Perspektive und Lebenseinstellung, ob das Glas immer halb voll oder halb leer ist.;) Selber bin ich weder Pessimist noch Optimist, sonder sehe mich eher als Realist.
 
FreeBSD läuft ganz einfach flüssiger und erzeugt nicht so viel Overhead wie zum Beispiel OpenSolaris, das nach ein paar Minuten meine 2 GB bereits bis an den Anschlag belegte.

Liegt an ZFS, welches sich ungenutzten Speicher reserviert. 2 GB sind für einen ernsthaften Betrieb mit ZFS sowieso viel zu wenig.

Solaris kann ich für privat nicht empfehlen, weil es ohne Servicevertrag ganz einfach kastriert ist.

Solaris am Desktop ist tot, Oracle hat kein Interesse daran. Sun Workstations gibts schon seit mehreren Jahren nicht mehr (auch nicht x86), vor kurzem hat Oracle auch die SunRays eingestellt. Es geht sogar soweit dass Fehler im Java Desktop in Solaris (trotz Wartungsvertrag) von Oracle nicht gefixt werden.
Ich mag Solaris - wirklich. Ich administriere seit ~10 Jahren hunderte Kisten damit, aber am Desktop ist es ein Drama - da gibts bei weitem bessere Betriebssysteme.
 
Nach der Logik müsste Windows nach XP ja auch so gut wie tot gewesen sein, fast ein Jahrzehnt keine neue Version und der Nachfolger so richtig, richtig, wirklisch richtig schlecht.

Vista erschien 2006, also 5 Jahre nach Windows XP. Zwischendurch gab's noch ein Windows Server 2003.

Was ich für Bedeutender halte ist einfach die miese Stimmung, die herrscht und verbreitet wird, und dieser Zwang, immer das allerneueste sofort einzusetzen, der auf Linux am schlimmsten ist.

Ich kann nur das Gespräch mit IBM-lern abends bei einem Bierchen empfehlen. Gegen deren Berichte über die Einschnitte beim technischen Personal hören sich meine Prognosen wie Schönwetterreden an.

HP-UX und AIX sterben dann, wenn die letzten Old-School-Sysadmins in Rente gehen, die gut abgehangene und erprobte Software der letzten Modeerscheinung vorziehen. Weil solche Leute kommen meiner Meinung nach nicht mehr nach.

Früher, als richtige Admins noch barfuß durch den Schnee zur Arbeit und zurück gegangen sind - bergauf in beide Richtungen! ;)

Man sollte nicht jedem Trend blindlings hinterherlaufen, aber viele alte Haudegen kriegen die Kurve nicht mehr. Wenn der eigene Horizont zum Thema Automatisierung bei Shell-Scripts und rsh endet, ist der Zug halt abgefahren.
 
Liegt an ZFS, welches sich ungenutzten Speicher reserviert. 2 GB sind für einen ernsthaften Betrieb mit ZFS sowieso viel zu wenig.

Solaris am Desktop ist tot, Oracle hat kein Interesse daran. Sun Workstations gibts schon seit mehreren Jahren nicht mehr (auch nicht x86), vor kurzem hat Oracle auch die SunRays eingestellt. Es geht sogar soweit dass Fehler im Java Desktop in Solaris (trotz Wartungsvertrag) von Oracle nicht gefixt werden.
Ich mag Solaris - wirklich. Ich administriere seit ~10 Jahren hunderte Kisten damit, aber am Desktop ist es ein Drama - da gibts bei weitem bessere Betriebssysteme.
Aha, das ZFS sich den Speicher aneignet, dachte ich mir schon. Nun, wie ich sehe, kannst Du uns aus der Praxis berichten, das finde ich konstruktiv. Praktische Erfahrung ist unheimlich wichtig und nicht die Wahrnehmung alleine, die verfälscht oder verzerrt sein kann. Ob Solaris wirklich besser war oder ist, kann ich nicht wirklich beurteilen. Aber ganz sicher ist es durch die "Veredelung" anders. Ansonsten denke ich ist es müßig, über Solaris und dessen Zukunft zu spekulieren. Denn Solaris dürfte schon immer ein Nischenprodukt gewesen sein. Es wird immer immer eine Polarisierung geben und damit zwei Lager. Das eine sind die Wertkonservativen, die Altbewährtes auch bewahren wollen, die Anderen Fortschrittsgläubige, für die Technik eine Ersatzreligion ist. In der zweiten Gruppe dürften sich die Versionsjunkies befinden, die bereits auf Entzug sind, wenn das wöchentliche Update ausbleibt. Ich habe das bewußt etwas übertrieben und zugespitzt dargestellt, aber ein Kern Wahrheit dürfte darin trotzdem stecken. Wer zur ersten Gruppe gehört, sieht sich oft Angriffen asugesetzt, weil sie diejenigen sind, die angeblich und mutmaßlich auf der Bremse stehen und dazu noch die Sicherheit vernachlässigen. Oracle verdient sein Geld wohl kaum mit Solaris. Das alles ist mein persönlicher Eindruck.
 
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