BSD vs GPL

Athaba schrieb:
GPL dient eindeutig dazu, dass das Produkt frei bleibt
Falsch, denn das Produkt ist überhaupt nicht frei. Ich kann mit GPL-Code eben nicht machen, auf was ich gerade Lust habe. Also ist der Code nicht frei, sondern zwangsweise an die GPL und deren Bedingungen gebunden. GPL hat Einschränkungen hinsichtlich der Verbreitung. Einschränkungen können nicht frei sein. Code unter BSD-Lizenz ist so frei, daß er sogar von der BSD-Lizenz befreit werden kann. Leider übersteigt dieser Punkt die Vorstellungskraft der meisten Leute, was dann zu solchen Diskussionen führt.
Athaba schrieb:
TCP/IP ist unter der BSD-Lizenz?!
Guten Morgen, der Herr. TCP/IP ist eine Berkeley-Erfindung und wenn die dort so drauf wären wie die GNU-Heinis, dann hätten wir jetzt 42 verschiedene Internets. Statt dessen bedienen sich alle am BSD-Code (nicht nur die Linuxer, auch MS, Apple und alle anderen) - nur so konnte das Internet zu einem derart großen, heterogenen Netz werden. Die ganzen Netzwerktools unter Windows sind übrigens auch nicht großartig was anderes als neu kompilierte BSD-Programme. Zu diesem Zweck hat Windows NT sogar ein POSIX-Subsystem, damit der BSD-Kram auch läuft.

Hey, Apple hat sogar das ganze FreeBSD-Basissystem für sein Darwin geliehen! Und trotz allem ist BSD (noch) nicht tot, obwohl MS, Apple, die Linuxer und alle anderen schamlos kopieren. Hmm, sowas aber auch.
 
Eine Firma kann BSD-Software nicht "übernehmen", die Software ist hinterher immer noch da. Wenn die Autoren dies freistellen, spricht absolut nichts dagegen.

Mal ganz davon abgesehen das diese "Argumentation" der GNU-Befürworter ziemlich unsinnig ist, denn ein kommerzielles Produkt muss einen Kaufanreiz bieten, also irgendetwas haben was die freie Variante nicht hat. Und dazu muss die Firma wohl oder über investieren und das Produkt entsprechend verbessern.



Erstaunlich finde ich im übrigen immer wieder das sich insbesondere die ja angeblich ach so freien GPL-Befürworter über die BSD-Lizenz aufregen. Sie Posaunen ja gerne die heraus die Freiheit erhalten zu wollen, gerieren sich dabei aber gerne wie allwissende Herrenmenschen und verdammen alles was nicht in ihrem Sinne ist. Das stört sie aber natürlich nicht daran BSD-Code zu übernehmen und unfrei zu machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nichts desto trotz...

BSD-Lizens hin GPL her. Man scheint trotzdem auch mit Linux Geld verdienen zu koennen. Oder wiso gaeb es sonst soviele Distris die man nicht frei aus dem Netzt laden kann sonderen fuer die man loehnen muss ? Wie z.B. suse, red hat, trubolinux. Letzters kostet als serverediton sage und schreibe 299$. Also so schlimm kann doch die GPL nicht sein. Und dieses Firmen machen ja meist so gut wie nix. Die nehem den letzten stabielen Kernel, patchen ein bissel rum, packen na haufen programme dazu (die ebenfalls frei sind) machen n schnuckeligen Installer ein Handbuch und Zack das wars. Und dafuer verlangen sie ein Schweinegeld. Also wenn es um die Vermarktbarkeit geht kann ja Linux und somit GPL nicht sooooo schlecht sein.....
 
In Hubert Feyrers Vortrag klingt an warum die BSD-Lizenz so ist wie sie ist. Die Uni wollte UNIX für alle frei verfügbar machen. Es gibt ja nicht nur in den USA Bestrebungen die Ergebnisse öffentlich geförderter Forschung und Entwicklung allgemein zugänglich zu machen.
 
Athaba schrieb:
GPL dient eindeutig dazu, dass das Produkt frei bleibt (sowohl kostenlos als auch der Sourcecode), dadurch ist es noch "freier" als BSD, bei dem nicht sichergestellt ist, dass das Produkt, egal wie es sich entwickelt frei bleibt.
Das stimmt so einfach nicht.

Denk dir das mal anders: Du bist ein Programmierer und sollst zur Erfüllung eines bestimmten Zwecks ein Tool schreiben. Du schaust natürlich zuerst einmal, ob es schon ein Opensourcetool gibt, das du nur noch weiterentwickeln musst. Wenn dieses vorhandene Opensourcetool unter GPL steht, dann musst du deine Weiterentwicklung auch unter GPL veröffentlichen - völlig egal wofür du sie brauchst. Selbst wenn du das Tool zu 99% umschreibst und der Code des Ausgangstools praktisch nix mehr zu tun hat mit deinem. Mit Recht kannst du dann nämlich sagen, daß es eigentlich deine Entwicklung ist aber du kannst nicht bestimmen was du damit machen darfst. Du wirst gefangen in der GPL.

Ist das vorhandene Opensourcetool aber unter BSDL, dann kannst du mit deiner Weiterentwicklung machen was du willst, du darfst nur Copyright und Disclaimer nicht vergessen. Das Ausgangstool hast du deswegen nicht geklaut, denn es steht ja weiterhin jedem zur Verfügung. Und wenn du meinst mit deiner Implementierung genug Geld verdient zu haben, dann kannst du sie ja auch wieder unter BSDL veröffentlichen und somit der Community wieder etwas zurrückgeben. Es ist deine freie Wahl. Keiner zwingt dich zu etwas.

Wie du siehst gewährt die BSDL aus dieser Sicht wesentlich mehr Freiheit. Sie setzt einfach darauf, daß es Menschen gibt, die ihren Code allen zu jedwedem Zweck zur Verfügung stellen möchten. Und das dieses Prinzip funktioniert siehst du ja daran, daß die BSDs stetig weiterentwickelt werden. Mal zur veranschaulichung: die Zahl der Neuanmeldungen und Posts allein in diesem Forum hat sich von 2003 zu 2004 extrem vergrößert (der saintjoe kann da bestimmt mit nem Link zu den Statistiken aushelfen). Es ist also nicht so, daß die freizügige Lizenz dazu führt, daß das System ausgespühlt wird - offensichtlich ist das Gegenteil der Fall.

Gruß
 
.mp schrieb:
... die Zahl der Neuanmeldungen und Posts allein in diesem Forum hat sich von 2003 zu 2004 extrem vergrößert ...
Mir fallen zu diesem Sachverhalt auf die Schnelle zwei Dinge ein:
1.) Viele Anwender sind von den Produkten aus Redmond etwa "angesäuert" - es "dürstet" ihnen nach Alternativen.
2.) Vielleicht ist das Softwareentwicklungmodell der *BSD dem der Linux-Gemeinschaft überlegen. Ich habe mal gelesen, das es in der BSD Entwicklung Strukturen gibt die die Qualität des Codes sicherstellen sollen (Senior-Commiter oder so). Bei Linux sind die Kernel-Commiter alle irgendwie gleichgestellt.

Leicht OT:
Ich habe gerade mal die Installations CD des aktuellen Betriebssystemes aus Redmond mit fgrep durchgesehen. In der cdrom/README.HTM ist die BSDL abgedruckt. Irgendwie ist das DER BRÜLLER :D :D :D
 
Ich sag jetzt einfach mal, dass man die weitere Verwendung des Source-Code ohnehin nicht richtig kontrollieren kann, sobald er veröffentlicht ist. Und weil ich als Entwickler nicht daran interessiert bin, irgendwelche Software nach meinem Code zu durchsuchen und danach endlos hinausgezögerte Rechtsprozesse zu führen, um etwas einzufordern, freue ich mich lieber, wenn jemand meine Source nützlich findet. Das ist mein Grund für die BSD-Lizenz. Firmen mögen das anders sehen, und das kann selbstverständlich auch nach Codeumfang, Sicherheitskriterien etc. variieren.

Allerdings: wenn es eine kommerzialisierte Software ohne große Änderungen für viel Geld und die Open-Source-Variante kostenlos gibt, werden sich die Leute ohnehin überlegen, was sie kaufen. Und ich glaube, dass der Fall PearPC - CherryOS mit der BSD-Lizenz auch nicht viel anders ausgegangen wäre; selbst wenn CherryOS dann legal gewesen wäre, hätten doch viele auf PearPC zurückgegriffen (vor allem, weil PearPC zuvor einiges an Publicity genoss).

Und zum Thema "SuSE/Redhat/etc. nehmen nur einen Vanilla-Kernel und patchen ein wenig herum": Mag sein, aber:
  • diese Distributoren sind maßgeblich an der Entwicklung des Kernels und der Software beteiligt, die sie später verwenden (zB Novell an GNOME und KDE)
  • YaST (als Beispiel) wird wohl kaum durch ein Wurmloch plötzlich auf dem Schreibtisch eines SuSE-Entwickler gelegen, sondern in vielen Personenjahren Arbeit entwickelt worden sein
  • Das "Schweinegeld" kommt auch vom Support, und darauf müssen Firmen eben zurückgreifen; bei vielschichtiger und komplizierter Software ist das eben so
Da stecken schon enorme Ressourcen drin, ohne die Linux ganz sicher nicht das wäre, was es ist.

(Um es nochmal zu sagen: Das ist meine persönliche Ansicht, Vorteile und Nachteile können je nach Situation völlig anders sein)

peter.h
 
.align64 schrieb:
[*] YaST (als Beispiel) wird wohl kaum durch ein Wurmloch plötzlich auf dem Schreibtisch eines SuSE-Entwickler gelegen, sondern in vielen Personenjahren Arbeit entwickelt worden sein

<OT>Also da wäre ich mir nicht so sicher, ich habe immer das Gefühl, YaST stammt nicht von dieser Welt.</OT>

:D
 
Also, davon, dass es bei GPL 1000 Aufspaltungen gibt merk ich nicht viel. Ich kenne kein Linux, dass nich auf den Kernel von www.kernel.org beruht (ok es gibt patches, aber das is etwas anderes).

Und scheinbar kennt da jemand den Unterschied zwischen Linux/Freeier Software und Distributionen nicht.
Nehmen wir mal SuSE: Die verdienen ihr Geld damit, dass sie Distributionen zusammen stellen: mit einigen vorkompilierten Kernel, mit einem Installer, mit einem (oder mehreren) dicken Handbuch/-büchern. Wobei man sagen muss, dass zum Beispiel SAX (soviel ich weiß) auch unter der GPL steht. Wie man sieht kann man also doch damit Geld verdienen. Wenn man nicht will, dass man den Code den man völlig kostenlos erworben hat, wieder eben so kostenlos wieder hergibt, der soll sich eben die Arbeit selbst machen. Es wird nur Gleiches mit Gleichem bezahlt. Ausserdem ist es nichts schlimmes, wenn viele Software abspalten. Jeder braucht etwas unterschiedliches und will dann nicht die ganze Datenmenge von Features laden, die nie gebraucht wird.

EDIT: Sry, hab die letzte Seite übersehen
 
Wenn man nicht will, dass man den Code den man völlig kostenlos erworben hat, wieder eben so kostenlos wieder hergibt, der soll sich eben die Arbeit selbst machen. Es wird nur Gleiches mit Gleichem bezahlt.
Auge um Auge, Zahn um Zahn...
Das Problem ist, dass es einige dennoch nicht fuer noetig erachten, die Lizenz zu respektieren (siehe CherryOS, Mplayer, etc.pp.).

Lieber komplett freie Software unter der PD oder 'freiere' Software unter der BSDL und nicht den _Zwang_ haben, die Aenderungen wieder geben zu _muessen_.
Das wurde jedoch schon mehrere Male erwaehnt und ist ein ideologisches Problem.

Ausserdem ist es nichts schlimmes, wenn viele Software abspalten. Jeder braucht etwas unterschiedliches und will dann nicht die ganze Datenmenge von Features laden, die nie gebraucht wird.
10 Millionen MP3-Player Projekte koennen nicht irren.

gruss
 
Athaba schrieb:
Also, davon, dass es bei GPL 1000 Aufspaltungen gibt merk ich nicht viel. Ich kenne kein Linux, dass nich auf den Kernel von www.kernel.org beruht (ok es gibt patches, aber das is etwas anderes).

Wer sagte das? Es ging doch um die zig Distributionen...

[...]
Wie man sieht kann man also doch damit Geld verdienen.

Hat das jemand bestritten?
Aber Programmierer X braucht nen Schnippel Code, der steht unter der GPL, soll er dann sein ganzes Projekt unter die GPL stellen?
Wie war das bei der CSRG die Anfang 1980 durch Fabry gegründet wurde, man hat nach Code gesucht den es schon gibt und nicht das Rad mehrmals neu erfunden. Nur so war es möglich TCP/IP zum implementieren (und zu verbessern - DARPA danke vielmals) und auch nur so war es möglich NFS mit aufzunehmen da SUN ihren Code nicht rausrücken wollte nahm man den von einem anderen Programmierer (aus Kanada wenn ich nicht irre). Das alles wunderbar möglich durch die BSDL und dazu konnten andere Firmen diese Errungenschafte nehmen und ebenfalls implementieren was wiederum zu einer grösseren verbreitung und somit zu einer allgemeinen Akzeptanz führte.

Wenn man nicht will, dass man den Code den man völlig kostenlos erworben hat, wieder eben so kostenlos wieder hergibt, der soll sich eben die Arbeit selbst machen. Es wird nur Gleiches mit Gleichem bezahlt.

Wenn ich das richtig verstehe und umsetze, dann würden wir heute so nich kommunzieren können *orakel*.

Ausserdem ist es nichts schlimmes, wenn viele Software abspalten. Jeder braucht etwas unterschiedliches und will dann nicht die ganze Datenmenge von Features laden, die nie gebraucht wird.

Jaja, genau.
Das sieht man an hunderten von Linux Distros wo keiner mehr durchblickt. Ein DAU mit SuSE immer SuSE, da er nur YAST kennt und bei RedHat oder sonstwas ziemlich angeschissen wäre.
Und wozu ein FS, nein, man hat gleich ein dutzend. Welches nimmt man dann nur, welches hat die wenigstens bugs.
Und mp3 Player, man wird erschlagen mit der Vielfalt, welchen soll man nun nehmen. Erstmal Player A, dann Player B ach ne, doch lieber Player Z. Durch die extreme Vielfalt kommt man nicht zu dem was man eigentliche machen möchte. Zuviel Auswahl ist daher definitiv, aber einer gewissen Grössenordnung, schlecht.
 
Zum Thema viele Linuxdistros: Was hat denn das mit GPL zu tun? Das wäre in BSD genauso. Die BSD-Distros spalten dich schon zu immer mehr (teilweise kommeziellen) Distros ab. Ich versteh nicht, was daran so schlimm sein soll. Immerhin ist damit sicher gestellt, dass jede Idee eine Chance bekommt. Man muss ja nicht alle verwenden und große Distros (zB. SuSE, Redhat, Gentoo und Debian) setzen sich doch sowieso durch. Gerade, wenn die BSD-Lizenz abwandelbar ist und jeder, die selben BSD-Distros zu einer anderen Lizenz ändern will, werden es weitaus mehr werden. Wenn jetzt jemand eine gute Idee hat, oder eine Distro, für ganz bestimmte Anwendungsgebiete haben will ist das gut. Es scheinen z.Z. sehr viele User auf *BSD umzusteigen, da wirde es sicher verschiede Ansichten, eines guten Systems geben. Sicher werden die großen, mit großer Anhängerschafft bestehen bleiben, aber es wird wohl immer mehr neue geben. Ich will ja nicht die BSD-Lizenz schlecht machen. Während ich gelesen habe ist mit der Sinn der BSD-Lizenz klar geworden. Deswegen habe ich ja gefragt.

Zur GPL-Lizenz: Klar ist sie nicht für alles sinnvoll, aber es wird doch an Abwandlungen gearbeitet.

Und um den Durchblick bei den Distros zu erhalten gibt es doch Projekte zu Distrowatch. Da kann man genau das suchen, was man will. In letzter Zeit sind viele Distris dazugekommen, weil es einen LiveCD-Hype gab. Linux kann man eben für vieles verwenden, aber allein wenn man nach freien (im Sinne von kostenlosen) OSs sucht findet man vieles, genauso wie in jedem anderen Softwaregebiet. Es gibt doch auch schon massig BSD-Versionen, die sie ohne, dass es die meisten wissen, von den "großen" abgespaltet haben. Es geht zwar hierbei nicht um Geld, aber zum Beispiel (nur als Beispiel) die Marktwirtschaft lebt davon, dass es von allem unterschiedliche Arten gibt. Was spricht dagegen, dass man genau das bekommt, was man will.
 
Athaba schrieb:
Zum Thema viele Linuxdistros: Was hat denn das mit GPL zu tun?
Waren Deine Worte nicht:
"Also, davon, dass es bei GPL 1000 Aufspaltungen gibt merk ich nicht viel. Ich kenne kein Linux, dass nich auf den Kernel von www.kernel.org beruht (ok es gibt patches, aber das is etwas anderes)."
Wer sprach denn hier von 1000 Aufspaltungen der GPL? Muss ich überlesen haben.
Ich sehe die "1000" Aufspaltungen bei den Distributionen die Linux nutzen (Du sprachst auch von Vielfalt, darauf kann man dann ja auch eingehen wenn Du das Thema selbst ausweitest).

Das wäre in BSD genauso. Die BSD-Distros spalten dich schon zu immer mehr (teilweise kommeziellen) Distros ab.
Welches sind die kommerziellen BSD Derivate (man spricht hier nicht von Distributionen...)?
Wo spalten die sich immer mehr ab?

Ich versteh nicht, was daran so schlimm sein soll. Immerhin ist damit sicher gestellt, dass jede Idee eine Chance bekommt. Man muss ja nicht alle verwenden und große Distros (zB. SuSE, Redhat, Gentoo und Debian) setzen sich doch sowieso durch.

Na wenn die sich so oder so durchsetzen mit ihrem selbst gepatchten Kram (Suse beispielsweise) dann wird ja alles gut.

Gerade, wenn die BSD-Lizenz abwandelbar ist und jeder, die selben BSD-Distros zu einer anderen Lizenz ändern will, werden es weitaus mehr werden. Wenn jetzt jemand eine gute Idee hat, oder eine Distro, für ganz bestimmte Anwendungsgebiete haben will ist das gut. Es scheinen z.Z. sehr viele User auf *BSD umzusteigen, da wirde es sicher verschiede Ansichten, eines guten Systems geben.

Alles Makulatur. NetBSD für die Vielfalt, OpenBSD wenn man paranoid ist und FreeBSD für alles.

Sicher werden die großen, mit großer Anhängerschafft bestehen bleiben, aber es wird wohl immer mehr neue geben. Ich will ja nicht die BSD-Lizenz schlecht machen. Während ich gelesen habe ist mit der Sinn der BSD-Lizenz klar geworden. Deswegen habe ich ja gefragt.

Und, was ist nun der "Sinn" der BSD-Lizenz?

Zur GPL-Lizenz: Klar ist sie nicht für alles sinnvoll, aber es wird doch an Abwandlungen gearbeitet.
Kommen nun doch die "1000" Abspaltungen?

Und um den Durchblick bei den Distros zu erhalten gibt es doch Projekte zu Distrowatch. Da kann man genau das suchen, was man will.

Nochmals, ein normaler Anwender will etwas haben mit dem er arbeiten kann und nicht erst lange suchen. Wer will auch nicht zig mp3 Player durchnudeln bis er was passendes hat, das überfordert den normalen Anwender.
Dazu kommt, normaler Anwender hört "Linux" hört das "SuSE == Linux", bekommt mit das "Gentoo == Linux" ist und viel besser, will Gentoo installieren und schwupps, he, wo ist mein Yast, wo ist dies und jenes. Der Anweder setzt Linux mit einem kompletten OS gleich was falsch ist was aber so vermittelt wird und glaubt das dann alles irgendwie gleich ist. Nene..

In letzter Zeit sind viele Distris dazugekommen, weil es einen LiveCD-Hype gab. Linux kann man eben für vieles verwenden, aber allein wenn man nach freien (im Sinne von kostenlosen) OSs sucht findet man vieles, genauso wie in jedem anderen Softwaregebiet. Es gibt doch auch schon massig BSD-Versionen, die sie ohne, dass es die meisten wissen, von den "großen" abgespaltet haben.

Siehe Freesbie, FreeBSD Live CD, kann sich jeder der FBSD installiert hat selbst eine bauen. Gibts in den Ports. Warum braucht man dann eine neue, um es in Deinem Jargon zu sagen, Distribution?
Von welchen massigen "BSD-Versionen" sprich Derivaten sprichst Du?

Es geht zwar hierbei nicht um Geld, aber zum Beispiel (nur als Beispiel) die Marktwirtschaft lebt davon, dass es von allem unterschiedliche Arten gibt. Was spricht dagegen, dass man genau das bekommt, was man will.

Darum nutze ich FreeBSB, weil es all das hat was ich brauche und der normale Desktop User, der ein bisschen DSL macht, ein bisschen schreibt, mail, bla blubb, für den reicht das dicke. Warum also 400 Distributionen...
 
Mir ist die Lizenz eigentlich ziemlich Wurst. Es kommt sicherlich auf den Zweck an, den meine Software hat und wie ich ihre Verwendung festlegen will.

Was mich an der GPL stoert ist weniger der ideologische Quatsch um den sich immer alle streiten, als mehr die Laenge: Ich finde das schon immer grausig bei irgendwelche Installern vorher eine ellenlange Lizenz zu akzeptieren (mal ehrlich, die liest eh kein Schwein), als drei einfache Punkte zu lesen und dann tatsaechlich das anzunehmen, was da steht!

Wenn ich die GPL einsetze will ich, dass die Community immer was davon hat. Wenn ich in der Industrie mir einen Namen machen will, dann nehme ich die BSD Lizenz, in der Hoffnung, mein Code wird in einem kommerziellen Produkt verwendet, und ich habe u.U. Chancen auf ein interessantes Bewerbungsgespraech.
 
okay, hier nochmal ein konkretes beispiel...

bei uns hatten wir einmal das problem gehabt, dass wir code, der unter der gpl stand nicht verwenden konnten. weil naemlich in unserem institut einmal das problem, dass wir als "man-in-the-middle" fuer unsere kunden kein geld bezahlen konnten, wenn der urspruengliche author probleme mit patenten oder sowas kriegt.
steht wohl so irgendwo in der gpl drinne. (weil wir hier hardware bauen sind patente ein GROOOOSSES problem)

fazit: wir konnten leider LEIDER nicht die coole library verwenden, wir mussten alles von vorne aufbauen.
 
razoredge schrieb:
p.h. schrieb:
Code unter BSD-Lizenz ist so frei, daß er sogar von der BSD-Lizenz befreit werden kann. Leider übersteigt dieser Punkt die Vorstellungskraft der meisten Leute, was dann zu solchen Diskussionen führt.
Weil einige Leute falsche zum Beispiel Aussagen machen?
Wer macht denn hier die falsche Aussage? Du doch! Und zwar ganz gezielt.
razoredge schrieb:
Siehe http://opensource.org/licenses/bsd-license.php
Du darfst die Lizenzklausel gemaess dem ersten Punkt nicht entfernen.
Ah ja toll, die preisen das vielleicht als Vorlage für eine BSD-Lizenz an, es ist aber nicht die BSD-Lizenz. Es ist eine von OSI kreierte Lizenz. Schreiben die dann aber auch extra dazu:
http://opensource.org/licenses/bsd-license.php schrieb:
Note the new BSD license is thus equivalent to the MIT License, except for the no-endorsement final clause.
Na das ist ja ein Ding. Wenn du einzelne Wörter nicht verstehst, dann sieh erst im Wörterbuch nach, bevor du hier so einen Bullshit postest. Sorry, aber wenn jemand gezielt versucht, Tatsachen zu verdrehen, obwohl das auf der von ihm verlinkten Seite ganz eindeutig erläutert ist, dann komme ich mir ziemlich verarscht vor. Also hör bitte auf mit dem Mist.
 
Und, wo ist da jetzt das Problem? Du darfst BSD-Code unter GPL stellen, solange im Quellcode steht: "Copyright by XXX". Du darfst BSD-Code unter deine eigene Close-Source-Lizenz stellen, solange irgendwo steht, daß Teile deiner Arbeit "Copyright by XXX" sind. So macht MS das auch. Trotzdem unterliegt deren TCP/IP-Stack nicht der BSD-Lizenz. Sie dürfen nur nicht behaupten, diesen Code selbst geschrieben zu haben. Tun sie ja auch gar nicht. Wie d-ra weiter oben schreibt, ist MS sogar so nett, und liefert die BSD-Lizenz auf der CD mit. Anständig von den Jungs aus Redmond, nicht? Trotzdem würde ich nicht sagen, daß irgendein Teil von MS Windows unter BSD-Lizenz steht. (Irgendein Installer oder so wurde mal von MS unter BSD-Lizenz o.ä. freigegeben, das hat aber nichts mit BSD-Code zu tun.)
 
Ich denke das haengt stark von der Betrachtungsweise ab. Die BSD-Lizenz definiert sich ja durch ihre 3 Regeln, nicht durch den Namen.

Der Code unterliegt, egal ob binaer oder nicht, immer noch den 3 Regeln. D.h. da steht zwar nicht unbedingt BSD Lizenz ueber dem Gesamtprodukt, aber der kleine Teil ist immer noch an die BSD-Regeln gebunden. Sprich: Wenn der Code weiter verwendet wird (sagen wir ein GPL Projekt uebernimmt den BSD Code), dann ist das Gesamtprojekt zwar unter der GPL, aber der Teil unter der BSD Lizenz ist weiterhin an die urspruenglichen Regeln gebunden. Egal, wie oft das Projekt geforked und weitergeschrieben wird, solange der Code nicht ersetzt wurde, wird immer der Ursprung erwaehnt. Solange der Autor die Lizenz nicht aendert, kann sich nach den 3 Regeln auch nichts von aussen daran aendern.
 
p.h. schrieb:
Wer macht denn hier die falsche Aussage? Du doch! Und zwar ganz gezielt.
Nein, und das daher, weil die 'neuere' und orignale BSD-Lizenz abgesehen von Punkt 4 (no-endorsement, wie Du es hervorhobst), identisch sind. Es ging darum, dass man sie nicht einfach entfernen darf. Das wurde richtiggestellt.

Ah ja toll, die preisen das vielleicht als Vorlage für eine BSD-Lizenz an, es ist aber nicht die BSD-Lizenz. Es ist eine von OSI kreierte Lizenz. Schreiben die dann aber auch extra dazu: Na das ist ja ein Ding. Wenn du einzelne Wörter nicht verstehst, dann sieh erst im Wörterbuch nach, bevor du hier so einen Bullshit postest.
Du hast sie wunderbar zitiert, anscheinend auch gelesen, stellst mich aber dennoch als fehlinformiert in Bezug auf die Entfernung des Copyright und dem Rest der Lizenz hin? Interessant...

Sorry, aber wenn jemand gezielt versucht, Tatsachen zu verdrehen, obwohl das auf der von ihm verlinkten Seite ganz eindeutig erläutert ist, dann komme ich mir ziemlich verarscht vor. Also hör bitte auf mit dem Mist.
Ich habe keine Tatsachen verdreht. In der OSI-Fassung wird explizit hervorgehoben, dass etwas fehlt. Dies hat jedoch nichts mit dem, was ich gepostet habe, zu tun (Entfernung der Lizenz). Ich sehe mich daher nicht widerlegt, ganz im Gegensatz zu Dir.

gruss
 
AmenRa schrieb:
Was mich an der GPL stoert ist weniger der ideologische Quatsch um den sich immer alle streiten, als mehr die Laenge: Ich finde das schon immer grausig bei irgendwelche Installern vorher eine ellenlange Lizenz zu akzeptieren (mal ehrlich, die liest eh kein Schwein), als drei einfache Punkte zu lesen und dann tatsaechlich das anzunehmen, was da steht!

Endlich mal jemand, der an die Leser denkt (nicht nur der Focus ;) ) ! Endlich mal ein konkreter Anwendernutzen. ABSOLUT_OBER_FULL_ACK !!!

Weiterkappeln !
 
Also, da einige hier anscheinend Probleme mit dem Lesen englischer Lizenztexte haben, hier noch mal auf gut Deutsch:
  • Die originale BSD-Lizenz besteht aus zwei logischen Punkten.
  • Punkt 1 regelt, daß ich nicht behaupten darf, ich hätte den Code geschrieben. Sowas darf man in Deutschland sowieso nicht. Wie das im Amiland aussieht, weiß ich nicht, aber anscheinend ist das dort anders, sonst müßte das nicht extra in der Lizenz erwähnt werden.
  • Punkt 2 schließt die Gewährleistung aus. Das ist bei so gut wie jeder Softwarelizenz üblich.
That's it.
 
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