Warum soll man von einem Gerät, dass man sich nicht kauft nicht erwarten können, dass es genau das tut, was ich will?
In letzter Zeit fällt mir immer wieder auf, dass dem User einfach zu viel zu komplexes Zeug aufgezwungen wird. Nein, das war nicht immer so!
Früher: Das Standardtelefon: Ich gebe Nummer von XY ein und kurz darauf telefoniere ich. Dann leg ich wieder auf.
Heute: Handy: Ich kann Fotografieren, Planen, SMSn, Bilder verschicken, spielen, mit Wap in Netz surfen, Bluetooth nutzen und hab tausende von Zusatzfunktionen. Was will ich mit dem Ding eigentlich? Telefonieren, nicht nach Viren scannen!
Früher: TV einschalten -> Bild, Videorecorder die Zeit sagen -> Aufnahme
Heute: TV einschalten Sat/Premiere/... einschalten, Sat/DVD-Recordersoftware updaten, mindestens einam ziemlich viel einstellen. Von Zeit zeit zu Zeit stürzt die Satbox oder der DVD-Recorder ab, Daten gehen verloren. Andere Fehler oder unbeabsichtigte Einstellung irgendwo vermiest einem alles. Es gibt einiges an Bugs
Und jetzt im Computerbereich von früher bis heute (im _nicht professionellen_ Einsatz):
Computer an, Programm (zum Beispiel von Kasette) geladen und gestartet
Computer an, Programm gestartet (nur ein laufendes Programm)
Computer gekauft (eventuell OS), Programm gekauft, funktioniert die nächsten Jahre
[erste "richtige Viren"]
Computer gekauft, Programm gekauft, sich geärgert, dass Hardware fehlt, Hardware gekauft und veraltetes Programm verwendet
Bis hierher war das einzige, was lahm war in den meisten Fällen nur die Internetverbindung
Viren mussten noch relativ gut gemacht werden
Zu jedem OS und eigentlich jeder Software gab es ein anständiges Handbuch, das man auch laß
Dann gab es einen kleinen Aufschwung: Jeder besaß 'nen Computer. Nicht alle gleich gut, aber was solls?
-Zeit der Buzzwörter, Multimedia, Highspeed, erstes Flash, erste Richtige Trolle/DAUs; Zeit von I love you & Co, Zeit der wirklich instabilen Windowsversionen und Massenbluescreens, Popups, Frames und Mini-Hobbyseitem- (mein richtiger Einstieg ins Computer&Internetleben)
Im Grunde hat sich ja nicht so viel Seit damals geändert. Nur gibt es noch mehr Gründe den Blödsinn zu machen und man muss ja modern sein oder man ist ein dummer Technikfeind. Ein paar Dinge haben sich verbessert ein paar verschlechtert und bei einigen Anderen bin ich mir nicht sicher.
Jedenfalls läuft es dann so:
Computer kaufen; ärgern, dass nichts läuft; viel Konfiguration; freuen, dass alles funktioniert; ärgern, dass es immer schlechter funktioniert; Software kaufen, damit es wieder funktioniert; sich nochmal freuen; die Software die alles zum wieder laufen gebracht (besonders wenn mehrere installiert) hat zerstört alles; sich ärgern; es noch ein letztes Mal zum laufen bekommen und dann neu aufsetzen oder neuen Computer kaufen - irgendwo hat man dann jemanden, der Einem ein bisschen hilft
Es wird alles immer bunter und teilweise schlimmer für den User. Eventuell wechselt man mal zu Linux & Co., ist aber oft geschreckt, weil da Programm XY nicht läuft und man vielleicht sogar mal die Kommandozeile zu Gesicht bekommt
Alle Sagen einem schon bei Windows alles Mögliche, das man nicht versteht und nun auch unter Linux.
Man findet seine (Klick-)Wege um das System lauffähig zu halten und meint man kennt sich aus und ist der der Uber-/-admin/-geel/-hacker/-leet/-nerd
Man hat von Anfang an die Möglichkeit sich mit all dem auseinander zusetzen.
Es gibt mehr als genug Gründe das nicht zu tun.
Zwei davon:
Faulheit: Kein Interesse, aber trotzdem haben wollen <- Da gebe ich euch Recht: Dumm!
Kein Interesse, aber aufgezwungen bekommen (dafür gibt es auch mehr als genug Gründe):
Genau um diese Leute geht es mir. In meinen Augen sind das Opfer.
Sollten sie sich wehren: sind sie technikfeindlich, fortschrittsfeindlich, dumm. Ich habe sogar ne Umfrage[1] dazu.
ORF-Futurezone[1 schrieb:
]
58 Prozent der Befragten rechnen jedoch auch damit, dass Technikverweigerer Anschläge auf das Netz verüben werden.
Klar! Ein Technikfeind, der Technik hasst wendet Technik für einen Anschlag auf die Technik an!
Was soll das?!
Warum muss jedem Technik aufgezwungen werden?
Wer sind wir, dass wir meinen alle Menschen mit Technik zwangsbeglücken zu müssen?
Egal, was sie tun, man regt sich darüber auf.
Warum muss man heute (pseudo)technisch begabt und (pseudo)interessiert sein?
Warum müssen wir mit ungebremster Geschwindigkeit alles überall erforschen und warum regen wir uns dann über die Folgen auf?
Das einzige Argument, das alles rechtfertigt ist die Heilung von Menschen und das Unterstützen von Kranken und/oder Behinderten. Ist das am Leben erhalten und/oder das Aufzwingen von technischer "Unterstützung" wirklich mehr wert, als jeder andere Wert?
War die Menschheit die vergangenen Jahrtausende wirklich so viel ärmer und ist sie heute wirklich so viel reicher?
So, das waren für's Erste genug Fragen und Rechtschreibfehler
