Gender im Source Code

Welche Schreibeweise würdest du verwenden?

  • the last concurrent session of a user ends, his

    Stimmen: 12 63,2%
  • the last concurrent session of a user ends, her

    Stimmen: 0 0,0%
  • the last concurrent session of a user ends, their

    Stimmen: 7 36,8%

  • Umfrageteilnehmer
    19
Naja wenn man Anatols Auftritt auf der 29C3 anschaut, müsste man schon zweifeln ob er wirklich einen Abschluss in Linguistik hat. So vergleicht er da natürliche mit künstlichen Sprachen, behauptet es gäbe keine Überbegriff identisch ist mit der untergeordnete weiblichen Form, was offensichtlich nicht stimmt mir fällt sogar einer ein, Angestellte. Generell scheint er ein Fan von S/W Denke zu sein und der klaren Reglementierung der Sprache.
 
Da guckt man kurz nicht hin und schon wird Anatol Stefanowitsch als reputable Quelle verlinkt. Leute, bitte informiert euch über eure Musen.
 
320px-%22Citation_needed%22.jpg

Ich kann Dir den Link nicht mehr nennen, aber über die Studie bin ich auch irgendwann mal gestolpert. Es gibt auch die Affenvariante davon, in der die männlichen Affen sich um die Autos kloppen und keiner so recht weiß, warum die so wichtig für sie sind.
Mir fällt da natürlich das Dschungelbuch zu ein ...
Um diese Inhalte anzuzeigen, benötigen wir die Zustimmung zum Setzen von Drittanbieter-Cookies.
Für weitere Informationen siehe die Seite Verwendung von Cookies.

Wie auch immer es sein mag, funktioniert Leben nun mal so, daß es eine Arbeitsteilung und eine zwingend notwendige Fortpflanzung und ebenso zwingend eine Aufzucht der Brut. Egal wohin wir schauen, es ist bei allen Seäugetieren dasselbe und warum sollte das bei Menschen anders sein?
Warum sollte ausgerechnet der Mensch als das berühmte leere Blatt auf die Welt kommen?

Dazu habe ich bis dato keine für mich verständliche Erklärung gehört.

Ich habe zufällig Genetik, Neurowissenschaften und einige andere Dinge in der Uni gehabt, da wurde uns beigebracht, dass da unglaublich viel Quatsch in der Populärwissenschaft erzählt wird. Vielmehr die implizite Erwartung von erziehenden Personen in ihrer Körpersprache, Stimme etc wirk sich schon so stark auf sich entwickelnde Kinder aus, dass diese ganz früh Vorurteile und Rollenbilder sozial entwickeln. Übrigens auch im Bezug auf Hautfarbe und da will ja hoffentlich keiner hier behaupten, dass Schwarze einfach von Natur aus weniger Informatik studieren wollen.

Hier gibts dazu ein paar Infos: http://www.kindergartenpaedagogik.de/1989.html

Nur um mal einen Eindruck zu kriegen. Da steht z.B am Anfang:
Solche und ähnliche Äußerungen sind sicher schonend und rücksichtsvoll gemeint. Aber das Abwehren des Themas "Vorurteile und Diskriminierung" führt dazu, dass Kinder mit unangenehmen Erfahrungen allein bleiben, die sie bereits im Kindergarten machen:

  • Jana darf nicht mitspielen, weil sie ein Mädchen ist.
  • Benjamin will nicht, dass die anderen "Schokokeks" zu ihm sagen, aber sie tun es trotzdem.
  • Songül und Murat werden aus der Puppenecke verdrängt, weil sie "so komisch reden".
  • Zu Dim sagen manche "Schlitzauge".
  • Über Carlottas Mama haben neulich ein paar Kinder gelacht, weil sie dick ist.
  • Robert wurde noch nie zum Geburtstag eingeladen. Er leidet an Muskelschwäche.
Es sind Erfahrungen, mit dem Verweis auf ein bestimmtes, meist äußeres Merkmal abgewertet, gehänselt oder ausgegrenzt zu werden. Dabei ist es kein Zufall, welche Merkmale hervorgehoben werden. Sie spiegeln gesellschaftliche Bewertungen wider, die entlang der Unterscheidung nach Geschlecht, Herkunft, Hautfarbe, Sprache, Religionszugehörigkeit, sexueller Orientierung, sozialer Schicht oder körperlicher Besonderheit existieren. Diese Bewertungen sagen etwas über den gesellschaftlichen Status von Menschen oder Menschengruppen aus, über Privilegien oder Benachteiligungen in bestimmten Konstellationen und Situationen.

Das klingt alles sehr dramatisch und es werden auch direkt die dramatischen Erklärungen mitgeliefert, aber die beschreibende Beobachtung gibt diese Erklärung einfach nicht her.
Es sind erst mal nur Abgrenzungen und sicherlich spielt dabei auch die Entwicklung eines Selbstbewußtseins eine Rolle und erst in der Reflexion durch die Umwelt eine Wertung der eigenen Handlung/Aussagen.

Das muß aber weder schädlich noch bösartig noch ungesund sein und insofern muß es auch erst mal nicht geändert werden, denn genau das könnte daz führen, daß es schädlich, bösartig und ungesund für die dementsprechend dann indoktrinierten Kinder wird.
Und ja, Menschen umgeben sich lieber mit Menschen, die so sind wie sie und nicht mit anderen.

Ich finde es insgesamt erschreckend, wieviele Leute immer meinen sich unglaublich gut mit etwas auszukennen.

Wie sagte Dirk Burchard so schön:
"Das ist halt der Effekt des usenets, daß man auch mitbekommt, was
andere so "denken", die an einem sonst allenfalls im Supermarkt ihren
Einkaufswagen mit Dosenbier vorbeischieben."


... und ehrlich gesagt, ein wenig schlichte Logik hilft einem oft im Urteil weiter.


Ich finde es ja bedauernswert, daß in deiner Umgebung sich soviele Menschen diskrimniert fühlen, aber vielleicht liegt das ja nicht nur daran, daß alle überall diskriminiert werden, sondern an bestimmten Umständen bei Euch und einer entsprechend (über)sensiblen Wahrnehmung.
 
Ich denke schon das es bei uns erheblich üblich ist Kinder von kleinauf auf bestimmte Rollenbilder zu Prägen. Das ist etwas was ich immer wieder bei Nachbarn, Arbeitskollegen und im Freundeskreis bemerke. Und ich denke schon das wirkt sich deutlich aus. In anderen Ländern, wo das nicht mehr so sitte ist sieht man ja auch die höheren Quoten.

Es ist auch wirklich so das später, wenn sich zwischen 10 und 20 immer mehr die "Richtung" der interessen und auch des Berufswunsches prägen, Mädchen noch immer oft sehr schief angeschaut werden wenn sie keine Bürokauffrau oder Friseuse werden wollen. Natürlich nicht immer, aber die Tendenz ist da.

Meine Freundin ist aktive PC-Spielerin, und wird deswegen oft sehr komisch angeschaut - das ist alles noch keineswegs selbstverständlich und kotzt mich immer wieder an, da auch oft das Gefühl des Kampfes gegen Windmühlen entspricht. Oft sind es aber auch die "weiblichen" kreise die so etwas komisch finden.

Aus meiner persönlichen beruflichen Praxis (ich betreue zusammen mit einigen Kollegen ca. 700 MA EDV-Seitig. Idr. alle mit eher kaufmännischer Ausbildung (d.H. auch MA die so gerade ne Tastatur bedienen können. Die alters- und geschlechtsstruktur ist dabei völlig gemischt zwischen 16 und 65.)
Ich kann ruhigen Gewissens sagen, das Frauen und Männer ungefähr gleichmäßig gut mit EDV umgehen können (oder auch nicht umgehen können ;) ) und entsprechend Strukturiert damit Arbeiten.
 
Es ist auch wirklich so das später, wenn sich zwischen 10 und 20 immer mehr die "Richtung" der interessen und auch des Berufswunsches prägen, Mädchen noch immer oft sehr schief angeschaut werden wenn sie keine Bürokauffrau oder Friseuse werden wollen. Natürlich nicht immer, aber die Tendenz ist da.

In Skandinavien ist das am wenigsten ausgeprägt und die Mädchen machen trotzdem Mädchenfächer - was mit Sozial und so. Das machen die nichzt, weil die zu dumm für die technischen Sachen sind, sondern weil ihnen das mehr Spaß zu machen scheint und sie die Möglichkeit der freien Wahl haben.

Wir können nun generell die natürliche Veranlagung überstimmen, was wir uns aber mit Sicherheit mit erheblichen psychologischen Problemen erkaufen werden. Das merken wir nicht jetzt, jetzt merken das nur wenige, die aus irgendwelchen Gründen den Rest der Menschheit umerziehen wollen, damit es ihnen selber gut geht, aber am Ende merken das alle und die wenigen nicht mehr.
Mit Freiheit und unserem Grundgesetz hat das dann alles nur noch wenig zu tun, sondern es ist eher wie der große chinesiche Sprung oder die große Transformation in der Energiewende oder aber auch die Gleichschaltung in der NS-Zeit -> auf Dauer zum Scheitern verurteilt und mit erheblichem Schaden für alle Beteiligten verbunden.

Es macht Sinn, die Religion bei denen zu lassen, die uns über die Jahrtausende darin begleitet haben und beim Rest des Lebens einen dafür umso klareren Kopf zu haben.
 
Warnung, ich gebe hier Überzeugungen wieder! Meine Argumentiere aus einer bestimmten Erwartungshaltung und meiner Idealvorstellung unserer Gesellschaft. Nicht auf Grund empirischer ermittelter Fakten.

----

Zu dem Argument das Mann und Frau von Natur aus nicht gleich sind, wollte ich noch anbringen, dass das überhaupt nicht relevant ist.

Wenn man beliebige Eigenschaften von Männern und Frauen erfasst wird da für jedes Geschlecht, für jede Eigenschaft, bei ausreichender Gruppengröße, eine Gaussverteilung herauskommen. Die Kurven werden nicht deckungsgleich, aber sie werden sich immer überschneiden. Und für beide Gruppen müssen die Türen in beide Richtungen offen stehen, damit sich alle Menschen persönlich entfalten können und ihre Wege nicht auf Grund sozialer Normen wählen.

Will heißen, diese Unterschiede dürfen nicht ins System integriert und damit festgeschrieben werden.


Zum Thema MINT Berufe. In diesem Land werden Autos oder Software von Männern, für Männer gebaut. Die Standardantwort auf den weiblichen Markt ist Dinge in Rosa anzubieten und kurvig statt eckig zu machen. Das reicht nicht aus, viele Frauen verwenden Männerrasierer, weil die besser zum Beine rasieren sind als Frauenrasierer die zum Beine rasieren gedacht sind. Das ist systematisch kaputt. Da muss man gegensteuern.

Die soziodemografische Verteilung der Nutzer sollte von Entwicklerseite gespiegelt werden, um die Lebensqualität Aller zu steigern.
 
Er war in seinem früheren Leben Kassierer und hat die Frauen an der Kasse darauf hingewiesen, dass sie eigentlich das falsche Produkt kaufen. Daraufhin wurde er von einer Feministin zurechtgestutzt, Rassierer haben kein Geschlecht.
 
Zu dem Argument das Mann und Frau von Natur aus nicht gleich sind, wollte ich noch anbringen, dass das überhaupt nicht relevant ist.

Das wird dann relevant, wenn man versucht per Gesetz dagegen zu steuern.

Wenn man beliebige Eigenschaften von Männern und Frauen erfasst wird da für jedes Geschlecht, für jede Eigenschaft, bei ausreichender Gruppengröße, eine Gaussverteilung herauskommen. Die Kurven werden nicht deckungsgleich, aber sie werden sich immer überschneiden. Und für beide Gruppen müssen die Türen in beide Richtungen offen stehen, damit sich alle Menschen persönlich entfalten können und ihre Wege nicht auf Grund sozialer Normen wählen.

Will heißen, diese Unterschiede dürfen nicht ins System integriert und damit festgeschrieben werden.

Ein eherner Grundsatz unseres Grundgesetzes ist die Gleichberechtigung - alle haben damit gleiche Möglichkeiten. Überzeugen müssen sie durch Leistung.
Das schaffen wir gerade ab.

Zum Thema MINT Berufe. In diesem Land werden Autos oder Software von Männern, für Männer gebaut. Die Standardantwort auf den weiblichen Markt ist Dinge in Rosa anzubieten und kurvig statt eckig zu machen. Das reicht nicht aus, viele Frauen verwenden Männerrasierer, weil die besser zum Beine rasieren sind als Frauenrasierer die zum Beine rasieren gedacht sind. Das ist systematisch kaputt. Da muss man gegensteuern.

Wenn die das halt in rosa wollen?
Die Anpassung an Wünsche geht aber weiter als die Farbe. Die findet sich bei Autos in der Größe, der Motorisierung, der Innenaustattung.
Es gibt auch erhebliche Unterschiede bei Damen und Herrenrasierern und es mag sicherlich Damen geben, die aus irgendwelchen Gründen die Herrenrasierer bevorzugen.
 
Lustig.

Ich kannte nämlich mal ne Frau bei nem großen Rasierer-Hersteller. Und die erzählte mir, dass, grob ausgedrückt, die Klingen Chargen, die nicht so gut gelungen sind und nicht für Männer Rasierer taugen, bei denen dann für Frauen Rasierer verwendet werden. Nicht wörtlich, aber sinngemäß: "Die kommen dann in Rasierer in Modefarben wie Türkis und kriegen noch irgendeinen Marketing Mist wie eine 'Haut verwöhnende Gleitzone' und werden für den 3-fachen Preis an Frauen verkauft".

Ich sehe daran vor allem zwei Dinge. Zum einen, dass Frauen in der Tat ganz anders ticken in vielem. Zum anderen, dass sie oft mies behandelt und als dumme Konsumviecher gesehen werden. Genau wie wir Männer, nur halt "frauengerecht".

Ansonsten, nochmal: Lasst Frauen doch Frauen sein. Wichtig ist, die guten Seiten als gute Seiten zu sehen, gelten zu lassen und zu achten und zu fördern. Die können über uns Männer genauso lästern oder uns belächeln, nur dass wir halt die Maßstabsetzer sind und es für uns passend machen.
 
Zum Thema MINT Berufe. In diesem Land werden Autos oder Software von Männern, für Männer gebaut. Die Standardantwort auf den weiblichen Markt ist Dinge in Rosa anzubieten und kurvig statt eckig zu machen. Das reicht nicht aus, viele Frauen verwenden Männerrasierer, weil die besser zum Beine rasieren sind als Frauenrasierer die zum Beine rasieren gedacht sind. Das ist systematisch kaputt. Da muss man gegensteuern.

Die soziodemografische Verteilung der Nutzer sollte von Entwicklerseite gespiegelt werden, um die Lebensqualität Aller zu steigern.

Danke, damit hast du das wirklich gut auf den Punkt gebracht!

Und mit dem Rasierern hast du zu 100% recht, meine Freundin ist begeistert seit dem sie vor ewigkeiten gewechselt hat ... mir ist das aufgefallen das sie da immer Probleme mit hatte, und hab ihr einfach meinen alten (natürlich mit neuer Klinge) gegeben ;)
 
Ich bin nicht der Meinung, dass man die Unterschiede zwischen Männern und Frauen komplett wegwischen oder gar unterbinden sollte. Aber ich glaube noch viel mehr, dass z.Z. beide Seiten in bestimmte Rollenbilder gedrängt werden, die nicht immer zum jeweiligen Vorteil sind.

Ein paar Beobachtungen/Gedanken
Eine Verwandte von mir ist jetzt 12 Jahre alt und zieht sich ca. seit sie 3 ist viel lieber wie ein Junge an. Über Jahre hinweg haben selbst beste Freundinnen von ihr gedacht, sie sei ein Junge. Für ein Mädchen ist das vielleicht ungewöhnlich, aber irgendwie OK. Mein Sohn ist jetzt 3 Jahre und in vielem, genau so wie man einen Jungen klassisch erwarten würde. Er liebt aber auch Dinge in rosa und würde gerne auch manchmal Kleider tragen wie seine Schwester. Wir erlauben es ihm nur zu Hause, weil es "draußen" für Jungs einfach nicht akzeptiert wird und wir wollen nicht, dass er nachher gehänselt wird (Kinder können ja so fies sein). Für Jungs ist das nämlich nicht OK. Das ist einfach nur schade!

Berufliche Benachteiligung von Frauen: Ja natürlich können nur Frauen Kinder bekommen und daher gibt es immer das Risiko bei Frauen im gebärfähigen Alter, dass sie für den Arbeitgeber ausfallen. Aber in Deutschland wird dieses Problem vor allem deshalb so groß, weil wir ganz lange eine frühzeitige Rückkehr in den Beruf behindert haben... und immer noch tun. Langsam gibt es die Betreuungsplätze für Unter-Drei-Jährige. Aber noch immer werden viele Frauen komisch angesehen, wenn sie ihr Kind schon mit 1 Jahr in die Krippe "abschieben". Dass Männer mit so kleinen Kindern vollzeit arbeiten und sogar Überstunden machen, wird in Deutschland dagegen selten als Problem angesehen. Ich lebe seit über 10 Jahren in Belgien und hier läuft das anders. Da werden sowohl Frauen als auch Männer mit kleinen Kindern komisch angeschaut, manchmal sogar angesprochen, wenn Sie um 18h noch bei der Arbeit sind. Weil ein Großteil der Familien ihre Kinder schon mit wenigen Monaten (meist nach zw. 3 und 5 Monaten) in die Krippe geben, ist auch für den Arbeitgeber das "Risiko Frau wird schwanger" einfach nicht so groß. Als Arbeitgeber muss ich nicht davon ausgehen, dass meine Mitarbeiterin mehrere Jahre weg ist, nur weil sie Kinder bekommt. Und weil es so normal ist, fällt auch den Frauen der Wiedereinstieg leichter. Sie müssen sich nicht - wie in Deutschland oftmals üblich - mit einer minderwertigeren Arbeit zufrieden geben, weil sie ja so lange "draußen" waren. Und dann haben wir in DE auch noch diese blöden steuerlichen Regeln wie Ehegatten-Splitting, das vor allem dann Vorteilhaft ist, wenn eine Person (meist die Frau) wenig verdient (z.B. teilzeit arbeitet) und einer (meist der Mann) voll. Umgekehrt sehe ich bei meiner Schwägerin, dass die Regeln einen Einstieg auf Teilzeitbasis aber auch schwierig machen, weil jegliches Einkommen sofort wieder von anderen Ansprüchen aufgrund von Kindern abgezogen wird. Finanziell lohnt es sich für sie fast überhaupt nicht, überhaupt zu arbeiten, solange sie ein bisschen arbeiten kann/will.

Schulerfolg, Berufswahl und Rollenbild: Ich habe hier keinen Beleg, aber ich habe mal einen interessanten Artikel gelesen, der besagte, dass Kinder in der Schule in den typischen Fächern gut / schlecht sind, wenn sie zusammen unterrichtet werden. Jungs z.B. hätten von Natur oder von der Erziehung her, viel weniger Angst etwas kaputt zu machen, wenn es im Physik-Untericht darum geht, einen Versuch aufzubauen, am Computer etwas zu machen o.ä. Wenn sie nun mit Mädchen zusammen unterrichtet werden führt das in der Tendenz dazu, dass die Jungs das mal machen und die Mädchen zuschauen. Und das führt dann tendenziell dazu, dass Jungs auch mehr machen, mehr lernen und sich wieder mehr zutrauen - und umgekehrt. Im Sprachunterricht ist es genau anders herum: Da "wissen" Jungs ja, dass Mädchen eigentlich die besseren sind... und verhalten sich dann auch so. So wird aus einem Stereotyp ganz schnell eine selbsterfüllende Prophezeiung. In einem bestimmten Jahrgang in den 1990ern habe es in Bayern genau 2 Mädchen gegeben, die nach dem Gymnasium Bauingenieurwesen studiert hätten. Beide seien von reinen Mädchenschulen gekommen. Ich habe dazu keine Studien gelesen und ich weiß nicht, ob das immer und überall so zutrifft, aber ich halte diese Berichte für glaubhaft und daher denke ich, dass man gar nicht böswillig sein muss, um Stereotypen voranzutreiben. Es passiert einfach, wenn man nicht aktiv dagegen steuert.

Und das ist ja der Hintergrund der ganzen Diskussion: Ich möchte, dass wir aktiv gegen die Stereotypen gegensteuern. Wir sind nicht alle gleich, aber wir haben in der aktuellen Gesellschaft auch nicht die gleichen Chancen. Ich möchte, dass mein Sohn rosa tragen darf, ohne Sorge haben zu müssen dass er deswegen gehänselt wird, ich möchte dass Frauen in MINT-Berufe reinkommen können, ohne komisch angesehen zu werden, ich möchte, dass Männer nicht das Gefühl haben müssen, unbedingt der Hauptverdiener in einer Familie zu sein usw. usw.

Dass einige Menschen (vor allem einige Feministinnen) dabei über das Ziel hinausschießen sehe ich auch. Nur bin ich nicht bereit, wegen dieser Minderheit meine Überzeugung über Bord zu werfen, dass ich eine Änderung unserer Gesellschaft für mehr gleiche Chancen haben möchte.

Ich finde, Emma Watson hat vieles davon sehr schön in Ihrer HeForShe-Rede bei den Vereinten Nationen gesagt:
Um diese Inhalte anzuzeigen, benötigen wir die Zustimmung zum Setzen von Drittanbieter-Cookies.
Für weitere Informationen siehe die Seite Verwendung von Cookies.
 
Nur mal als kleine Zwischenanmerkung zu deinem Jungen und seinen Klammotten - rosa ist eine klassische Farbe für Herrenhemden und gehört in jeden gut sortierten Männerschrank. ;)
 
Mh, die Frage nach geschlechterneutralen Artikeln hat in der deutschen Sprache natürlich eine höhere Bedeutung als in anderen.

So heisst ja bereits "Artikel" in der deutschen Sprache "Geschlechterwort". Was ja völlig unsinnig ist. Denn das suggiert natürlich, selbst sachliche bzw unbiologische Dinge können geschlechtlich eingeteilt werden.
Der Mond ist männlich, die Sonne weiblich. In anderen Sprachen gerade umgekehrt. Oder geschlechtsneutral.

Und ich denke, im Jahre 2014 darf man sich dessen ruhig bewusst sein.

Die Sonne hat also keine Brüste und der Mond keinen Schniedelwutz. Ich hoffe, diese Einsicht, diese Erkenntnis darf man mindestens von Menschen erwarten, die nach der "kopernikanischen Wende" zur Schule gingen oder zumindest nach der Mondlandung.

Feminismus?
Ja und Nein, dafür und wider. Sehr verständlich berechtigt dass er entstand und gedieh. Aber nun haben wir es mit Auswüchsen zu tun die teilweise nicht mehr viel mit eigentlicher Gerechtigkeit zu tun haben.
Aber es ist schon so : die Lautesten erhalten halt am meisten Gehör, nicht zwingend die vernünftigsten Stimmen. Das ist auch in der feministischen Bewegung nicht anders als in anderen.
 
Hach, Zeit zum schwelgen, waren das noch Zeiten als jedes Hoch männlich und jedes Tief einen weiblichen Namen hatte.
 
Die soziodemografische Verteilung der Nutzer sollte von Entwicklerseite gespiegelt werden, um die Lebensqualität Aller zu steigern.

Das Beispiel Norwegen zeigt, für welche Berufe sich Frauen frei von Rollenbildern und ökonomischen Zwängen entscheiden.

Um bei den Entwicklern ~50% zu erreichen, müsste man viele junge Frauen mit viel Propaganda in einen Beruf lenken, für den sie keinerlei Neigung und Interesse haben. Man würde ihnen einen Bärendienst erweisen.

Ich erinnere mich gut an die New-Economy-Blase, als jeder - Männlich wie Weiblein - aufgrund der üppigen Gehälter in die IT-Branche geströmt ist. Als die geplatzt ist, saßen auf einmal jede Menge Leute da, die im Grunde keinerlei Talent für und Interesse an IT hatten. Es war für alle Beteiligten deprimierend, Leute nicht nur im falschen Job, sondern im falschen Beruf zu erleben.

Das brauchen wir nicht nochmal.

Dass Männer mit so kleinen Kindern vollzeit arbeiten und sogar Überstunden machen, wird in Deutschland dagegen selten als Problem angesehen.

Als Mann hat man gar keine andere Wahl; der umgekehrte Fall kommt nur aufgrund der Partnerwahl der Frauen fast nie vor. Auch die emanzipiertesten Feministinnen sind ihrem biologischen Partnerwahlverhalten treu und heiraten praktisch ausschließlich nach oben.

Sofern man nicht aus sehr gut betuchtem Elternhaus stammt, hat man deswegen als Mann fast keine andere Wahl als Vollzeit zu arbeiten, wenn man eine Familie gründen will. Männer mit Teilzeit-Jobs (was einen in Deutschland ja für die meisten gutbezahlten Fach- und Führungsaufgaben automatisch disqualifiziert) sind für Frauen für eine etwaige Familiengründung so attraktiv wie ein Pickel am Hintern.

Langsam gibt es die Betreuungsplätze für Unter-Drei-Jährige.

Das war in der Tat lange ein Problem.

In meinem Freundes- und Bekanntenkreis beobachte ich in diesem Zusammenhang ein interessantes Phänomen: obwohl es hier inzwischen mehr als ausreichend bezahlbare Ganztages-Krippenplätze und reichlich familienfreundliche Arbeitsplätze gibt (Metropolregion mit vielen großen Arbeitgebern), nehmen viele Frauen - trotz teilweise exzellenter Qualifikation - die vollen 3 Jahre Elternzeit und kehren niemals in den Job zurück.

Vordergründig begründen sie es mit angeblicher Diskriminierung; wenn man deren Männer bei einem Bierchen nach der wahren Ursache fragt, kommt die Wahrheit schnell ans Licht: ihre Frauen haben keine Lust, zurück in den Job zu gehen - schon gar nicht Vollzeit. Nachdem die Kerle aufgrund der Partnermonate beim Elterngeld 2 Monate mit Kind daheimgeblieben sind, verstanden sie auch warum: die Rolle als Mutter und Hausfrau einfach deutlich bequemer als die Arbeitswelt mit Chefs, Projekten, Überstunden, Stress und Deadlines.

Solange das Familieneinkommen nur mit dem Einkommen des Mannes hoch genug ist, verzichten einige Frauen eben auf die Strapazen der Erwerbsarbeit und erfreuen sich stattdessen ohne externe Zwänge am Großwerden ihres Nachwuches. Ich kann es ihnen nicht verdenken.
 
... die Rolle als Mutter und Hausfrau einfach deutlich bequemer als die Arbeitswelt mit Chefs, Projekten, Überstunden, Stress und Deadlines.

Bequemer ist vielleicht der falsche Ausdruck. Ich glaube es entspricht deutlich eher der natürlichen Neigung einer Mutter und wenn er die Möglichkeit hätte, auch der eines Vaters. Der Vater kann aber keine Kinder gebären und es gibt den Anspruch der Frau versorgt werden zu wollen - was ich hier wertungsfri sehe - also geht der Mann schuften und legt sich krumm dafür.
 
Zurück
Oben