Irgendwie sieht das alles ein wenig nach Microsoft s"Strangle and squeeze out"-Strategie aus den 90ern aus. Systemd ist ein Tumor, der sich überall rein frisst. Wenn es so weiter geht, wird es für Linux-Distros in absehbarer Zeit ein wichtigerer Systembestandteil als der Kernel sein. Schließlich hängt alles daran. Boot, Systemkonsole, Login, Lockin, /dev, Audio, IPC, X... Ohne systemd kein brauchbares System. Punkt. Und damit hat Red Hat - die bezahlen den Wahnsinn schließlich - die anderen Distros da, wo sie keinen Ärger mehr machen. Sie müssen systemd nehmen, durch systemd werden sie im Kern aber alle kleine Red Hats. Das neben dem Paketmanagement wichtigste Unterscheidungsmerkmal der Distros, die unterschiedliche Architektur mit verschiedenen Stärken und Schwächen, fällt damit raus. (also "Strangle") Wenn es aber keine nennenswerten Unterschiede in der Architektur mehr gibt, kann ich als kommerzieller Anwender auch gleich das "beste" Produkt nehmen. Kurz gesagt, das Produkt des Stärksten auf dem Markt. Und das ist wiederum Red Hat. (also "Squeeze out" der Konkurrenz) Ja, das klingt nun nach Verschwörungstheorie und wahrscheinlich plant das so auch niemand. Aber dennoch könnte diese Entwicklung - ob nun beabsichtigt oder nicht - mittelfristig genau dazu führen. Red Hat / Fedora / CentOS an der Spitze, alles weitere unter ferner liefen.