pit234a
Well-Known Member
In einigen Beiträgen wurde in letzter Zeit auf Ubuntu geschimpft und die mangelhafte Stabilität beklagt. Das habe ich zum Anlass genommen, einen kleinen Asus 1000HE mit Atom CPU und 2GB Ram mit Ubuntu zu testen.
Nach ungefähr drei Wochen habe ich einen kleinen Eindruck gewonnen. Nun bin ich etwa an der Stelle, wo ich eine Dokumentation des Systems brauchen könnte.
Das bedeutet, alle Hintergrundbilder sind eingestellt, OpenBox ist eingerichtet, fbpanel ist fertig, meine Programme sind so weit ich sehe alle installiert und teilweise konfiguriert.
Von mangelhafter Stabilität habe ich nichts festgestellt und auch diesen Beitrag schreibe ich nun etwas gequält auf dem kleinen Rechner und unter chromium-browser.
Allerdings bin ich meinem Vorhaben nicht gefolgt, nur eine minimale Installation zu wählen und dann Schrittweise auszubauen.
Ubuntu bietet im Installer der mini-Isos die Wahl zwischen mehreren Flavours an, eine Art Meta-Port. Da kann gewählt werden, ob man etwa ein Edubuntu haben möchte, einen Server, ein Kubuntu, Xubuntu, Lubuntu, sogar ein Sound-Studio und obwohl ich nur OpenBox haben wollte, konnte ich nicht widerstehen und kreuzte hier mal reichlich an. So wurden über 3500 Pakete direkt installiert und trotzdem fehlten mir immer noch einige.
Nun verhält das System sich leicht merkwürdig.
Nach dem Start probierte ich zunächst mal Lubuntu (es gibt davon zwei Unterversionen) und schon hatte sich das System irgendwie festgelegt und startet fortan mit einem Splash-Screen, der Lubuntu ankündigt.
Nachdem ich mal XFCE gestartet hatte (Xubuntu), wählte der login-manager (lightdm) dessen Hintergrund und hielt den auch beharrlich und entgegen jeglicher Konfiguration bei.
Innerhalb irgendeiner Sitzung hatte ich mit einem grafischen Tool mein Wlan gesetzt, inklusive Passphrase. Das funktioniert nun, aber ich weiß nicht wie und wo da was geschrieben wurde und wie ich ein weiteres Netzwerk hinzufügen kann, ohne dieses grafische Tool wieder zu finden.
Ähnlich verhält sich das mit dem Screensaver, bzw der Energie-Einstellung.
Besonders tückisch ist, dass unter OpenBox nicht diese Fenster aufpoppen, die zur Eingabe des Benutzerpasswortes fragen und deshalb werden manche Anwendungen nicht gestartet. Ubuntu ist so ein merkwürdiges sudo System. Solche Anwendungen muss ich also erst lokalisieren und kann sie dann aus einem Terminal heraus aufrufen. Das macht es natürlich etwas langwieriger, eine bestimmte Applikation wieder zu finden, die man gar nicht dem Namen nach kennt.
Nun, das wäre sicher sehr viel einfacher, wenn in einer Dokumentation direkt beschrieben wäre, welche Datei dafür verantwortlich ist und wie man diese direkt passend editiert. Stattdessen wird bei Ubuntu eindeutig die Administration über die jeweiligen grafischen Helfer sehr detailliert und für jedes Flavour beschrieben. Anders gesagt: folge ich der Anweisung, dann könnte ich mich jeweils in ein Lubuntu oder Xubuntu anmelden und dort die Einstellungen mit beschriebenen Tools vornehmen, um dann anschließend unter OpenBox alles wieder nutzen zu können. Das ist nicht sehr elegant und es kostet Mühe, andere Wege zu finden.
Als ein Beispiel mag genau dieser lightdm dienen.
Im Grunde genommen ist das ein einfacher und angenehmer Login-Manager. Der hatte, wie oben kurz angedeutet, ein Hintergrundbild von XFCE gewählt. Das geschah automatisch und ich wollte dieses Bild dort nicht mehr haben und auch ansonsten einige andere Einstellungen setzen. Nun musste ich aber lernen, dass es gleich drei verschiedene lightdm-Versionen gibt, eine für gtk, eine für KDE und eine für Unity und jede funktioniert etwas anders und hat andere Konfigurationsdateien an anderen Orten! Das Konzept wandelte sich zudem auch noch über mehrere Versionen von Ubuntu und das ist total verwirrend und konfus! Es gibt mehrere Konfigurationsdateien und dazu jeweils wieder Offsets an anderen Orten. Auch nachdem ich das alles "aufgeräumt" hatte, blieb das Hintergrundbild beharrlich jenes von XFCE und es fiel mir schlicht nichts anderes mehr ein, als davor zu kapitulieren und mein eigenes Bild an dessen Stelle zu kopieren. Das ist nicht elegant und irgendwie schon kapituliert.
Dann wird es aber noch schlimmer, wenn man sich den System-Start-Vorgang ansehen möchte.
Da gibt es inzwischen drei Versionen. Unseren alten init, dann etwas von Ubuntu entwickeltes und schließlich systemd. Bei meiner Version gelten die beiden ersten, nebeneinander!
Für mich ist das zu viel, da habe ich erst recht aufgegeben. Ich glaube, sogar den Entwicklern bei Ubuntu kann da nicht immer alles ganz klar vor Augen stehen, geschweige denn, alles auch noch sauber dokumentiert werden.
Nun bin ich nicht sicher, ob systemd dieser Stein der Weisen ist, für den manche das wohl halten. Ubuntu scheint sich eher schweren Herzens dazu durch gerungen zu haben, nachdem auch Debian sich dazu entschieden hatte.
Aber vermutlich dürfte ein einziges System besser und einfacher zu handhaben sein und deshalb denke ich, dass im Laufe der Zeit wenigstens an manchen Stellen eine bessere Ordnung und Durchsicht in das System kommen wird.
Derzeit kann man das nicht einfach so loben, richtig wohl fühle ich mich damit nicht.
Gleichwohl. Alle gewünschten Anwendungen laufen in der gewünschten Sprache und ohne Mängel.
Natürlich habe ich nicht alle Details ausprobiert, ob ein bestimmter Codec nun auch unterstützt wird oder ob da vielleicht noch was nach installiert werden muss, das zeigt sich ja oft erst im Betrieb.
Wer sich rein auf eine grafische Bedienung seines Systems verlassen will und dazu auch entsprechende Anleitungen befolgt, der dürfte eigentlich keinen Grund zur Klage haben.
Insbesondere gab es da einen Flavour, dessen Name ich vergessen habe, der mit einem GNOME(2)-Desktop kommt und geradezu perfekt wirkt.
Angenehm ist das schnelle Booten des Systems und die einfache Handhabung der Pakete über die apt-get Geschichte (das heißt, glaub ich, aptitude) und ist sehr gut vergleichbar mit unserem pkg. Ebenfalls positiv fand ich, dass vieles an der HW automatisch erkannt und gesetzt wurde. Xorg musste ich zum Beispiel nicht anfassen (noch nicht mal nachsehen, ob es überhaupt installiert ist und läuft), die Maus funktionierte sofort, der Sound ist da, das Wlan geht, Bluetooth geht und so weiter. Das erspart jede Menge Administration und Einrichtungs-Arbeit, aber dafür bleibt man irgendwie auch vom "eigenen" System abgehängt. Keine Ahnung, wieso das alles geht und wer das eingerichtet hat, wie und wo. Wer das akzeptieren kann, der dürfte nach meinem ersten Eindruck viel Freude mit Ubuntu in irgendeinem seiner Flavours haben, wenn er sich nur an die Beschreibungen hält und nicht versucht, etwas davon umzubauen.
Nach ungefähr drei Wochen habe ich einen kleinen Eindruck gewonnen. Nun bin ich etwa an der Stelle, wo ich eine Dokumentation des Systems brauchen könnte.
Das bedeutet, alle Hintergrundbilder sind eingestellt, OpenBox ist eingerichtet, fbpanel ist fertig, meine Programme sind so weit ich sehe alle installiert und teilweise konfiguriert.
Von mangelhafter Stabilität habe ich nichts festgestellt und auch diesen Beitrag schreibe ich nun etwas gequält auf dem kleinen Rechner und unter chromium-browser.
Allerdings bin ich meinem Vorhaben nicht gefolgt, nur eine minimale Installation zu wählen und dann Schrittweise auszubauen.
Ubuntu bietet im Installer der mini-Isos die Wahl zwischen mehreren Flavours an, eine Art Meta-Port. Da kann gewählt werden, ob man etwa ein Edubuntu haben möchte, einen Server, ein Kubuntu, Xubuntu, Lubuntu, sogar ein Sound-Studio und obwohl ich nur OpenBox haben wollte, konnte ich nicht widerstehen und kreuzte hier mal reichlich an. So wurden über 3500 Pakete direkt installiert und trotzdem fehlten mir immer noch einige.
Nun verhält das System sich leicht merkwürdig.
Nach dem Start probierte ich zunächst mal Lubuntu (es gibt davon zwei Unterversionen) und schon hatte sich das System irgendwie festgelegt und startet fortan mit einem Splash-Screen, der Lubuntu ankündigt.
Nachdem ich mal XFCE gestartet hatte (Xubuntu), wählte der login-manager (lightdm) dessen Hintergrund und hielt den auch beharrlich und entgegen jeglicher Konfiguration bei.
Innerhalb irgendeiner Sitzung hatte ich mit einem grafischen Tool mein Wlan gesetzt, inklusive Passphrase. Das funktioniert nun, aber ich weiß nicht wie und wo da was geschrieben wurde und wie ich ein weiteres Netzwerk hinzufügen kann, ohne dieses grafische Tool wieder zu finden.
Ähnlich verhält sich das mit dem Screensaver, bzw der Energie-Einstellung.
Besonders tückisch ist, dass unter OpenBox nicht diese Fenster aufpoppen, die zur Eingabe des Benutzerpasswortes fragen und deshalb werden manche Anwendungen nicht gestartet. Ubuntu ist so ein merkwürdiges sudo System. Solche Anwendungen muss ich also erst lokalisieren und kann sie dann aus einem Terminal heraus aufrufen. Das macht es natürlich etwas langwieriger, eine bestimmte Applikation wieder zu finden, die man gar nicht dem Namen nach kennt.
Nun, das wäre sicher sehr viel einfacher, wenn in einer Dokumentation direkt beschrieben wäre, welche Datei dafür verantwortlich ist und wie man diese direkt passend editiert. Stattdessen wird bei Ubuntu eindeutig die Administration über die jeweiligen grafischen Helfer sehr detailliert und für jedes Flavour beschrieben. Anders gesagt: folge ich der Anweisung, dann könnte ich mich jeweils in ein Lubuntu oder Xubuntu anmelden und dort die Einstellungen mit beschriebenen Tools vornehmen, um dann anschließend unter OpenBox alles wieder nutzen zu können. Das ist nicht sehr elegant und es kostet Mühe, andere Wege zu finden.
Als ein Beispiel mag genau dieser lightdm dienen.
Im Grunde genommen ist das ein einfacher und angenehmer Login-Manager. Der hatte, wie oben kurz angedeutet, ein Hintergrundbild von XFCE gewählt. Das geschah automatisch und ich wollte dieses Bild dort nicht mehr haben und auch ansonsten einige andere Einstellungen setzen. Nun musste ich aber lernen, dass es gleich drei verschiedene lightdm-Versionen gibt, eine für gtk, eine für KDE und eine für Unity und jede funktioniert etwas anders und hat andere Konfigurationsdateien an anderen Orten! Das Konzept wandelte sich zudem auch noch über mehrere Versionen von Ubuntu und das ist total verwirrend und konfus! Es gibt mehrere Konfigurationsdateien und dazu jeweils wieder Offsets an anderen Orten. Auch nachdem ich das alles "aufgeräumt" hatte, blieb das Hintergrundbild beharrlich jenes von XFCE und es fiel mir schlicht nichts anderes mehr ein, als davor zu kapitulieren und mein eigenes Bild an dessen Stelle zu kopieren. Das ist nicht elegant und irgendwie schon kapituliert.
Dann wird es aber noch schlimmer, wenn man sich den System-Start-Vorgang ansehen möchte.
Da gibt es inzwischen drei Versionen. Unseren alten init, dann etwas von Ubuntu entwickeltes und schließlich systemd. Bei meiner Version gelten die beiden ersten, nebeneinander!
Für mich ist das zu viel, da habe ich erst recht aufgegeben. Ich glaube, sogar den Entwicklern bei Ubuntu kann da nicht immer alles ganz klar vor Augen stehen, geschweige denn, alles auch noch sauber dokumentiert werden.
Nun bin ich nicht sicher, ob systemd dieser Stein der Weisen ist, für den manche das wohl halten. Ubuntu scheint sich eher schweren Herzens dazu durch gerungen zu haben, nachdem auch Debian sich dazu entschieden hatte.
Aber vermutlich dürfte ein einziges System besser und einfacher zu handhaben sein und deshalb denke ich, dass im Laufe der Zeit wenigstens an manchen Stellen eine bessere Ordnung und Durchsicht in das System kommen wird.
Derzeit kann man das nicht einfach so loben, richtig wohl fühle ich mich damit nicht.
Gleichwohl. Alle gewünschten Anwendungen laufen in der gewünschten Sprache und ohne Mängel.
Natürlich habe ich nicht alle Details ausprobiert, ob ein bestimmter Codec nun auch unterstützt wird oder ob da vielleicht noch was nach installiert werden muss, das zeigt sich ja oft erst im Betrieb.
Wer sich rein auf eine grafische Bedienung seines Systems verlassen will und dazu auch entsprechende Anleitungen befolgt, der dürfte eigentlich keinen Grund zur Klage haben.
Insbesondere gab es da einen Flavour, dessen Name ich vergessen habe, der mit einem GNOME(2)-Desktop kommt und geradezu perfekt wirkt.
Angenehm ist das schnelle Booten des Systems und die einfache Handhabung der Pakete über die apt-get Geschichte (das heißt, glaub ich, aptitude) und ist sehr gut vergleichbar mit unserem pkg. Ebenfalls positiv fand ich, dass vieles an der HW automatisch erkannt und gesetzt wurde. Xorg musste ich zum Beispiel nicht anfassen (noch nicht mal nachsehen, ob es überhaupt installiert ist und läuft), die Maus funktionierte sofort, der Sound ist da, das Wlan geht, Bluetooth geht und so weiter. Das erspart jede Menge Administration und Einrichtungs-Arbeit, aber dafür bleibt man irgendwie auch vom "eigenen" System abgehängt. Keine Ahnung, wieso das alles geht und wer das eingerichtet hat, wie und wo. Wer das akzeptieren kann, der dürfte nach meinem ersten Eindruck viel Freude mit Ubuntu in irgendeinem seiner Flavours haben, wenn er sich nur an die Beschreibungen hält und nicht versucht, etwas davon umzubauen.