Andere Frage: Hast du diese angebliche Komplexität, von der du immer redest, eigentlich mal selbst nachvollzogen, oder hast du das auch nur in einem Forum irgendwo gelesen oder ist das nur so ein Gefühl
Zunächst: Meine Schilderungen zu solchen Sachen sind immer die aus der Perspektive eines Privatnutzers solcher Systeme, der sich bis zu einem bestimmten Grade in Sachen reinkniet, um sie für den eigenen Workflow passabel zum Laufen zu bekommen. Da gibt es aber auch schon aus zeitlichen Gründen Grenzen, zumal ich damit gar kein Geld verdiene und längst nicht alltägliche Routinen mit so etwas habe, wie etwa jemand, der im beruflichen Umfeld so etwas einsetzt und mit Werkzeugen auch ganz anders umzugehen gelernt hat.
Zu Deiner Frage: Nein, ich habe das schon eine Zeit lang nachvollzogen, ich war jahrelang aktiver sidux/siduction Nutzer (Forum / Nutzer der Distribution) und die Entwickler von siduction haben den sich anbahnenden Schwenk zu systemd rasch vollzogen, es gibt dort verschiedene Howtos zu verschiedenen Sachen rund um systemd (was ja u.a. auch noch ein Init-System ist). Natürlich war nach dem Schwenk manches anders, neu, ungewohnt, Kinderkrankheiten ... alles in Ordnung, es ging mir ja beim Umstieg auf FreeBSD nicht anders, vieles neu, ungewohnt, alles, was nicht wie bei Linux läuft war erstmal merkwürdig u.s.f.
Eine Merkwürdigkeit war allerdings, dass man von Freaks im siduction Forum (Namen möchte ich jetzt um der Fairness halber keine nennen), die noch von Kanotix kommend alles rund um Debian aus dem Effeff konnten und bei verschiedenen Fragen sehr gezielt halfen, dann plötzlich lediglich Antworten zu Diagnosetools rund um systemd gaben und vieles nicht gelöst dann im Sande verlief. Davon abgesehen waren da manche Threads nicht so entspannt und friedlich wie hier jetzt
Zum Teil dreiminütige Running Start und Stop jobs, die regelrechte Showstopper beim Booten oder Runterfahren des Systems waren, sind mir allerdings nur bei Debian/siduction und archbasierten Systemen mehrmals nervig unter gekommen, OpenSUSE machte mir da hingegen immer den Eindruck, systemd sehr gut im Griff zu haben, da trat das gar nicht auf.
Ist übrigens bei systemd nicht anders. Hier findet keine Magie statt. Die "Helferlein" tragen auch nur Text in Textdateien ein oder setzen einen Link irgendwo bzw. entfernen den wieder. Kannst du auch per Hand machen, wenn du unbedingt darauf bestehst.
Ja, aber Mehrwert? Wo ist der in diesem Fall beim Setzen eines Eintrages in einer Konfig-Datei? Warum braucht es in einem Init-System neue Module, die in Konfig-Dateien reinschreiben? Die gibt es doch seit Jahrzehnten mit Editoren und da weiß ich zudem noch sofort, in welcher Datei ich was reinschreibe, und wo diese Datei liegt.
Angenommen, Du bist ein Anfänger mit Linux und möchtest wissen, wie man beim eigenen System den Hostnamen setzt.
Antwort A lautet: Du öffnest als root mit einem Editor Deiner Wahl Datei /etc/xyz und schreibst dort den Hostnamen "bla" rein.
Antwort B lautet: Du gibst als Root
hostnamectl set-hostname "bla" ein.
Antwort A stellt mich zufriedener. Aber wenn das bei anderen Antwort B ist, dann kann ich das natürlich akzeptieren.
Gut wäre natürlich auch eine Antwort wie Ein
hostnamectl set-hostname "bla" trägt in die Datei
/etc/xyz den Hostnamen "bla" ein.
Ich stelle doch auch pauschal nicht das ganze systemd in Frage, das kann ich als ambitionierter Amateur mangels technischen Hintergründen doch gar nicht. Aber ich sehe zum Teil eine unnötige zusätzliche Ebene, die für mich zumindest keinerlei Mehrwert bringt. Aber natürlich verstehe ich auch Leute, die da gerne eine eierlegende Wollmilchsau mögen (das meine ich nicht ironisch).
Davon mal abgesehen:
Ich hatte eh vor, auf meinem Fujitsu-Siemens Notebook neben das FreeBSD mal wieder ein Linux zu installieren. Beim Devuan auf unserem HTPC-System ist ja nichts mit systemd und beim OpenSUSE, was bei Vater werkelt, habe ich das System einmal installiert und mache einige Mal im Monat über Anydesk ein
zypper dup. Sachen nachzuvollziehen, wie Du sie hier erwähnst, möchte ich doch lieber auf einem eigen Testsystem als bei Vaters System von der Ferne aus. Mal schauen, vielleicht mal wieder ein Antergos, für die Installation eines reinen Arch bin ich zu faul
Was PCLOS angeht finde ich es übrigens schade mit dem Hostnamen, nicht so bekannte Nischensysteme müssen überhaupt nicht schlecht sein und können sogar für so manche Workflows wie "die Faust aufs Auge" passen, aber wenn sogar eigens auf dieses System hin zugeschnittene Anleitungen zur Änderung des Hostnamen gar nicht greifen, hmmmm ... schade.