my way to WAYLAND and inside

Wenn am Anfang so ein Compositor der sehr viel manuelle konfiguration einen überfordert, könnte man auch einfach mit KDE oder GNOME für die ersten Schritte starten.
das ist für einen Schnellstart vermutlich ganz richtig und wahrscheinlich sogar einfacher, als nun Klimmzüge zu absolvieren, um unbedingt ein möglichst gleiches Desktop-Erlebnis zu erzeugen, wie ich das halt gewohnt bin und mir ja ebenfalls mit recht viel Konfigurationsarbeit hergestellt hatte.

Mir machen die Dokumentationen für den absolute Beginner insofern Schwierigkeiten, weil sie alle irgendwie eine andere Ausrichtung zu haben scheinen und es Unterschiede gibt, die nicht unwesentlich sind.
Der eine Compositor startet automatisch Xwayland, der andere braucht dafür einen Eintrag in einer conf.
Der eine Compositor legt automatisch eine .conf im ~/ an, der andere bringt eine sample.conf an anderer Stelle mit und wieder andere liefern gar keine Vorab-Conf.
Dann gibt es zu manchen Projekten bunte HPs mit viel Show und zusätzlichen Plugins, zu anderen gibt es nur einige Zeilen in einem git.
Und, damit man das nicht falsch versteht: darüber beschwere ich mich gar nicht, es soll nur die Schwierigkeiten des Anfängers ein wenig verdeutlichen und da ist es ganz natürlich, dass man erst mal mit einer Version endet um etwas Anderes zu probieren, in der Hoffnung, da nun einen neuen Schlüssel zu bekommen.

Davon abgesehen ist es eine Erfahrung von früher, dass man mit fertigen Lösungen schnell zu einem Ergebnis kommt. Wenn man aber dann anfängt, diese Dinger zu lernen oder gar so umbauen zu wollen, dass sie einem persönlich besser gefallen, dann ist der Aufwand sich durch Dokumentationen zu wühlen und Dinge zu probieren auch nicht kleiner, als wenn man den Anfangs komplizierter erscheinenden Weg wählt.

Nochmal: ich beschwere mich da keineswegs.
Es ist ja genau das, was ich erwartet hatte. Es wäre ungefähr der gleiche Aufwand für mich, von meinem geliebten Openbox-Desktop zu irgendeinem anderen WM oder Desktop-Environment zu wechseln, nur, dass ich nun erst mal die relativ kleine Hürde Wayland und Compositor zu nehmen habe.

Von den bisher von mir kurz angespielten cage, hprland, hikari und labwc konnte ich selbst auf Anhieb die schnellsten Ergebnisse mit hprland erzielen, weil es eine conf in ~/ ablegt, die leicht grob zu verstehen ist und wo ich einfach nach eigenem Wunsch zusätzliche SW automatisch starten konnte. Damit hatte ich sehr schnell einen Desktop, mit dem ich grob arbeiten konnte, indem ich eben Dinge nutzte, die bereits zuvor auf meinem System existierten.

Das ist ja ein Unterschied, ob ich in einem laufenden System von X nach Wayland gehe, oder neu installiere und nun schnell mal einen funktionierenden Desktop benutzen möchte.

Mein System läuft / lief ja unter X mit Openbox und tatsächlich fühlte ich mich auf dem zuletzt angespielten labwc auch auf Anhieb fast wie zu Hause. Er kommt allerdings wirklich recht spartanisch daher, so dass ich in den fünf Minuten des Ansehens nicht wirklich etwas bewirken konnte.
Immerhin: man kann ihn mittels rechter Maus beenden!

Das hört sich vielleicht unsinnig an, aber etwa aus cage (der Name lässt es vermuten), konnte ich gar nicht mehr raus. Die Option -s ist bei ihm zumindest insofern hilfreich, dass man damit auf andere Konsolen wechseln kann, um den cage zu killen.
Bei hprland und hikari behalf ich mir da mit ssh von meinem anderen PC.
Das ist für Neulinge, die Versuch und Irrtum ganz gewiss brauchen, womöglich eine hilfreiche Info. Man sollte entweder vorab einen möglichen Ausstieg in einer Konfiguration vorsehen, oder einen Zugang von außen legen, um die Compositoren bei Bedarf einfach beenden zu können. Ansonsten bleibt einem mitunter nur noch der Power-Button.
 
ich habe gerade das Gefühl, durch Schilderung eines weiteren, sehr persönlichen Problems auf meiner Lösungs-Suche, diesen Thread ein wenig auflockern zu können.

Eine der Hauptfragen für mich ist ja, ob ich tatsächlich zum Tiling-WM-Style wechseln will und dabei wiederum ist eine Hauptfrage, wie geht der Compositor mit einem neu gestarteten Video-Player-Fenster um.

Um das mal vorab und ganz grob zu schildern, will ich mein bisheriges Setup erwähnen, in welchem Openbox sich um die Fenster kümmert und gemeinsam mit der Konfiguration des benutzten picom dann ein Fenster für eine bestimmte App (in dem Fall eben mpv) von Transparenz verschont. So kann ich einen Film starten, ihn von der Fenster-Deko mittels Tastendruck befreien, ihn an verschiedene Plätze und in verschiedenen Größen auf einem Bildschirm oder auch auf allen laufen lassen. Das ist sehr komfortabel und ich fürchte, dass ich unbedingt bei jedem Wechsel weg von X und weg von Openbox hier auch Einschränkungen hinnehmen muss, was aber nun nicht mein Thema sein soll.

Jedenfalls kommt es bei jedem Test eines Compositors unter Wayland zu der Stelle, wo ich mal einen Film starte und sehe, wie der sich darstellt und wie gut er läuft.
Nicht selten, wie gerade eben passiert, bleibe ich dann aber in diesem Film hängen, schalte auf Vollbild und sehe mir das an, anstatt konzentriert weiter zu arbeiten.
Wenn es dabei dann auch noch um eine Serie geht, wie eben die verdammten Riddick Dinger ( https://de.wikipedia.org/wiki/Pitch_Black_–_Planet_der_Finsternis ), die nicht mal besonders gut sind, dann verbrenne ich damit unter Umständen mehr Zeit, als dabei, Lösungen für Probleme zu finden.
Das schlimmste daran ist aber, dass ich oft so abgelenkt werde, dass ich mein aktuelles Test-Szenario vergesse und später wieder neu anfangen muss.

Also, ein weiterer Grund, weshalb es bei mir nicht schnell geht, wenn ich denn X verlassen will.
Es wird länger dauern....


Mal noch eine sinnvolle Erkenntnis:
XKB_DEFAULT_LAYOUT auf de gesetzt hilft, ein Terminal etc auf DE zu erhalten.
 
Immerhin bekommt ihr ein Bild. Bei meinem letzten Versuch mit Wayland ist das halt gecrasht (ohne irgendeine nachvollziehbare Fehlermeldung zu produzieren). Da hatte ich dann schon keinen Bock mehr, nachdem ich schon das ganze Geraffel installiert hatte.
 
So, habe jetzt auch ein bisschen Erfahrung.
1. dbus und seatd müssen gestartet sein
2. Ich mußte einen Nutzer generieren, der nur in der Gruppe video ist. Wenn man dazu noch in wheel (oder evtl. operator) bekommt man eine Fehlermeldung mit ... root ...
3. Bei mir hat nur wayfire getan (installiert nach FreebSD Handbuch). Bei hikari geht die Maus und es gibt ein Hintergrundbild und sonst geht nichts.
 
2. Ich mußte einen Nutzer generieren, der nur in der Gruppe video ist. Wenn man dazu noch in wheel (oder evtl. operator) bekommt man eine Fehlermeldung mit ... root ...
bei mir nicht.
Ich mache alles unter dem einen Nutzer, der zuvor schon auf dem System eingerichtet und in die diversen Gruppen eingeschrieben war (video, wheel, operator....)
Einzig verhindere ich den Start von X, sehe zu, dass seatd gestartet ist, sehe noch nach env und setze womöglich, wenn etwas fehlt und starte dann den Compositor.

Bei hikari geht die Maus und es gibt ein Hintergrundbild und sonst geht nichts.
das ist ja zunächst genau, was erwartet wird und was dann auch leicht zur Verzweifelung führen kann, wenn es von dort aus nicht weiter geht und man aber gar nicht mehr raus kommt, weil auch Tastenbefehle ja nicht (oder nicht wie gewohnt) konfiguriert sind.
Es kann helfen, in die sample-config zu schauen, weil die meist als Fallback gelesen wird, oder eine eigene conf zu erstellen, in der man ein paar mehr Befehle setzt, die man so nutzen möchte.
Im Falle von hikari fand ich das alles auch recht mühsam, wenn man aber die default conf in sein ~/ kopiert:
pit@leno ~:- > cp /usr/local/etc/hikari/hikari.conf .config/hikari/
was auch im FreeBSD Handbuch beschrieben wird, kann man diese editieren und da schon mal einen Befehl für ein Terminal setzen, xterm sollte eigentlich immer gehen (wenn Xwayland installiert ist). Dann ist man anschließend nicht ganz so verloren und kann aus dem gestarteten Terminal dann auch andere Anwendungen aufrufen.
So einen Aufruf einer "executable", kann man auch direkt dem Aufruf mitgeben:
hikari -a /usr/local/bin/xterm
startet dann eben den hikari mit einem xterm.

Allerdings ist das nun echte Mühsal.
Man kann in der config nachlesen, welche Tastenkombinationen etwas bewirken. Das geht immer schneller, als es selbst aus der Doku (man hikari) zu erschließen. Mir fällt es aber echt schwer, mich da durch zu hangeln und die Ausdrücke auch nur halbwegs zu verstehen. Oft weiß ich nicht mal, wie ich so ein entartetes Ungetüm überhaupt wieder beenden kann.
Mit entartet meine schon recht einfache Sachen, wie etwa, dass mir ein Fenster ein anderes überlagert und ich deshalb nicht mehr an das verdeckte heran komme.

Man ist da allerdings ganz am Anfang und ich kenne noch nicht die womöglich zahlreich vorhandenen Helferleins, die einem das Desktop-Leben unter hikari oder anderen Wayland-Compositoren erleichtern könnten.
Vorerst bin ich froh, dass überhaupt etwas geht und Programme starten und angezeigt werden.
Was ich allerdings hier noch nicht zeigen kann, weil ich auch noch nicht weiß, wie screenshots gehen. scrot macht mir nur schwarze Bilder.

Davon abgesehen könnte ich nun bereits die wichtigsten Dinge ohne X erledigen.
Ich finde das schon ganz schön gut.
 
Moin !

Screenshots :

Ganze Desktop :

grim /home/*/downloads/$(date '+%F_%T').png

Bereich vom Desktop :

slurp | grim -g - /home/*/downloads/$(date '+%F_%T').png

--> png kann auch durch webp oder jpg ersetzt werden !

:ugly:

Meine Erfahrungen bei DE`s mit Wayland unter FreeBSD :

Wayfire für Mausschubser wie mich , weil Grafisches Konfigurationstool !

labwc , original wie Openbox ! ( Die menu.xml kann mit Kickshaw-Editor (in den ports) bearbeitet werden !
Hier noch ein link für hilfreiche Tipps zu labwc !

Alles andere recht buggy oder tiling !

Gruss
 
zu labwc:
ich glaube, dass ich mir das auch mal genauer ansehen werde. Bisher habe ich mich damit am wohlsten gefühlt, aber es fehlt mir doch noch sehr viel.
Man kann es in der Doku lesen: labwc ist nicht openbox, aber inspiriert davon und ich finde es am eingängigsten, wie die Konfiguration hier aufgeteilt ist. Das kann man relativ einfach durchblicken, indem man einfach nur hinschaut. Bei anderen Compositors bin ich selbst eher ein wenig verloren.
Die Konfiguration erschien mir sogar so ähnlich, dass ich ohne weitere Überlegung mal kurzerhand meine openbox rc.xml nach labwc kopiert habe. Überraschend genug, funktioniert so auf Anhieb schon etwa ein drittel meiner Konfiguration.
Das war aber nur der Neugierde halber, es wird sicher viel besser sein, sich eine neue Konfiguration Schritt für Schritt zu erarbeiten und dann auch nach den passenden Helferleins zu suchen (grim zB). Das braucht alles Zeit und viel Versuch und Irrtum. Alleine schon, einen Ersatz für fbpanel zu finden, wird mich sicher noch beschäftigen, geschweige denn der Rest der Konfiguration mit dem "tiling Aussehen", das ich in Openbox so gerne nutze, der Transparenz und so weiter.
Viel zu tun und wirklich ernst habe ich bisher damit noch nicht gemacht. Bin doch noch in der Spielphase.

zu tiling:
das Konzept habe ich mir auch unter X schon angesehen und nicht gemocht. Anders gesagt: wenn ich mit der Konfiguration eines Tiling-Copmositors fertig wäre, würde er sich möglichst genauso verhalten, wie mein Openbox das nun macht. Eben: dann ist es kein echtes Tiling mehr.
Unter Openbox kann ich mittels Tasten ein Fenster platzieren: auf einem halben Screen, recht, links, oben, unten. Auf einem viertel Screen in einer der Ecken, in der Mitte eines Screens klein oder groß. Ich kann auch einfach zu Vollbild und zurück, kann die Dekoration ausschalten oder wieder an und kann auf einen anderen Desktop verschieben, oder an alle anheften. Also, das kann ich tun, es funktioniert nach meinem Wunsch.
Das Konzept des Tiling ist ja eher, dass man als User wunschlos ist. Im günstigsten Fall eben wunschlos glücklich, weil der Manager die Fenster nach seiner Magie schon automatisch sinnvoll anordnet. Wenn einem das aber nicht gefällt, muss man da auch Hand anlegen und das ist mitunter schwieriger, als wenn man gleich gar kein Tiling nutzt. Zumindest geht mir das so und deshalb zögerte ich schon, einen entsprechenden Compositor unter Wayland zu nutzen und finde das nun nach kurzem Spiel bestätigt: Tiling verwirrt mich mehr, als es mir hilft.
 
Hi !

@pit234a

Für deine geliebte xclock gibt es wclock !

Als Panel teste einfach mal Waybar !

Und noch mal so nebenbei , jede GTK3/4 - App bzw. QT6 - App
läuft auf Wayland nativ !!
Es wird immer von diesem XWayland-Gefrickel geredet ... braucht man nicht !


Wird bei mir auch durch setzen von
setenv EDITOR ee
setenv PAGER less
setenv GDK_BACKEND wayland
setenv QT_QPA_PLATFORMTHEME qt6ct
setenv QT_QPA_PLATFORM wayland
setenv SDL_VIDEODRIVER wayland
setenv MOZ_ENABLE_WAYLAND 1
setenv XDG_RUNTIME_DIR /var/run/user/id -u
setenv LC_ALL de_DE.UTF-8
setenv LANG de_DE.UTF-8
setenv LIBSEAT_BACKEND consolekit2

in meine .cshrc aktiv unterdrückt !!!



Heisst leider logischerweise , nicht nur Xorg liegt im Sterben , auch GTK2 , QT3/4/5 und
andere GUI-Kits (Fox!?)


Gruss
 
Nachtrag ....

setenv LIBSEAT_BACKEND consolekit2 setzen

und starten mit

ck-launch-session dbus-run-session wayfire/labwc /etc.


:rolleyes:
 
Ich verfolge ja diesen Thread mit großen Interesse. Ich verstehe aber noch nicht ansatzweise, wie "alles" funktioniert. Ich nutze sddm. sddm soll wayland können. Ich nutze xfce. xfce soll wayland können. Ich habe eine Nvidia-Grafikkarte, damit soll es noch Probleme geben. Aber außer einem Bildschirm, der einen Mauszeiger zeigt, sehe ich nichts, wenn ich sddm sage, dass er wayland nutzen soll.

Was ich im Zusammenhang mit wayland gelesen habe (ich habe ja xdmcp genutzt und geliebt): Ist es zutreffend, dass man rdp/vnc nutzen muss, um sich den gesamten Bildschirm auf einen anderen PC übertragen zu können? Ich hatte ja gehofft, dass wayland so etwas kann.
 
Was ich im Zusammenhang mit wayland gelesen habe (ich habe ja xdmcp genutzt und geliebt): Ist es zutreffend, dass man rdp/vnc nutzen muss, um sich den gesamten Bildschirm auf einen anderen PC übertragen zu können? Ich hatte ja gehofft, dass wayland so etwas kann.

In der Linuxwelt geht es Richtung RDP, was auch fest in den beiden "großen" DEs, KDE und Gnome dabei ist, das ganze ist wohl auch eng mit Wayland verzahnt damit das gut performt, wie genau weiß ich nicht.
 
Ich hab mal die beiden ssd mit FreeBSD 14.3 und dem Wayland-Gedöns an einen zweites, älteres Board gehängt. Ebenfalls ein ASUS mit amd A10, aber mit 7660 gpu. Nu ja, damit lief mein Wayland auf Anhieb.
Habs dem pit nachgemacht und eine config für wayfire ins ~/.config gelegt. So hab ich zumindest schon die deutsche Tastatur. Die für mich wichtigen Anwendungen laufen bisher alle - aber auch mit den gleichenj Bugs wie unter xorg (Beispiel Gnome-Mahjongg).
Bisher ist das System auch noch nicht abgestürzt - mal abwarten.

Allerdings fühle ich mich zurück versetzt in die 80er und 90er Jahre mit OpenGlass unter SCO oder OS/2. Wirklich fertig kann das so nicht sein. Aber vielleicht kommt das ja noch.
LG
Berni
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Hi !

Im default siehts MAU aus !

Tipp : Clone dir mal das Wayfire Shell git in irendein Arbeitsverzeichniss !

Erstelle den Ordner ~/.config/wf-shell/css

Dann findest in dem geklonten Order unter /wf-shell/data/css
ein paar configs .

Die kannst du je nach Geschmack in ~/.config/wf-shell/css reinkopieren !
Änderungen werden gleich übernommen !

Hänge mal mein wf-shell.ini an ! Pfade muss man noch anpassen :rolleyes:

Gruss
 

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Hallo !

Du hast recht , Wayland braucht den dbus nicht !
Aber es gibt Apps , die den benötigen !

Consolekit2 "vervollständigt die Arbeit" vom seatd !!

Auf Linux-Systemen wird das über systemd-logind bzw. elogind
erledigt !

Gruss
 
Aber außer einem Bildschirm, der einen Mauszeiger zeigt, sehe ich nichts, wenn ich sddm sage, dass er wayland nutzen soll.
ich würde diesen Ansatz auch nicht gehen. Ein DM ist in meinen Augen ein nachgelagertes Problem und erst sollte der Compositor laufen, den man benutzen will.

Ob XFCE einen eigenen Compositor mitbringt, weiß ich aber nicht.
Dass Anwendungen Wayland können, bedeutet ja nicht, dass sie auch einen Compositor mitbringen, sondern, dass sie einen solchen nutzen können. Hier scheint mir das Zauberwort wlroots zu sein, was wohl eine SW zur Entwicklung von Compisitoren ist, die dann Wayland-Konform sind.
Große DEs, wie etwa KDE, bringen einen eigenen Compositor mit (in dem Beispiel heißt er kwin und kann wohl auch separat installiert und benutzt werden).

Ich bin ja unwissend, deshalb Vorsicht bei dem, was ich mir selbst als Erklärung zusammen reime.
Wayland ist eine Art System im Hintergrund. Es wird auch oft als Protokoll bezeichnet. Es "macht" also eigentlich nichts.
Erst der Wayland-kompatible Compositor macht dann was und zwar stellt der Grafik dar.
Ich übersetze das mal so: Wayland-Compositor = X
Auf X will man nun Fenster darstellen und nutzt dazu einen X-kompatiblen Window-Manager. Auf Wayland ist das nicht anders, nur, dass meistens ein Compositor auch gleichzeitig ein WM ist. Das verändert dann die notwendigen Schritte zu persönlichen Anpassungen und den Weg durch die unterschiedlichen Konfigurationen.
Zusätzlich gibt es XWayland und man ahnt es schon am Namen: diese SW stellt ein X unter Wayland zur Verfügung, braucht aber doch nicht nur das Protokoll, sondern auch einen Compositor, auf dem es dann die Programme darstellt, die nicht selbst nativ Wayland verstehen, sondern an X hängen. Zumindest habe ich das mal so verstanden. Die von mir bisher getesteten Compositoren nutzen automagisch XWayland, wenn es installiert ist und führen entsprechende Anwendungen diesem zu.

Also, dachte sich der kleine pit234a, alles ganz easy.
Einfach kein X, aber Wayland und XWayland installieren, den kleinen Compositor Cage aufrufen, darin Openbox starten und alles ist gut.
Um es ein wenig ab zu kürzen: weder Cage noch die anderen Compositoren haben mich bisher verstanden.
Verwirrend ist auch, dass manche Anwendungen bei manchen Compositoren richtig gut an XWayland übergeben werden und bei anderen wieder gar nicht gut. Sogar Anwendungen, die echt Wayland-tauglich sind und gar kein XWayland brauchen, werden mal hervorragend abgebildet (zumindest eine Zeit lang) und dann wieder sieht man nur eine Art schwarzes Loch statt eines echten Fensters.

Am wenigsten hatte ich bisher Probleme bei den großen Dingern, wie FireFox, LibreOffice, Thunderbird und so.
Deshalb sage ich, dass ich auch grundsätzlich schon arbeiten kann und auch, mich vergnügen, denn der mpv spielt besonders gut in dieser Umgebung.
Aber, es fühlt sich alles noch falsch an und viele kleine Helferleins stellen noch viele Probleme dar.
Bei Zeiten, werde ich da sicher noch konkrete Nachfragen haben.

Damit zurück zu XFCE4.
Denn ein kleines Helferlein ist ja eine Taskbar / Panel und während ich nun einige getestet habe, die nicht gingen, habe ich gerade eben mal das xfce4-panel installiert und angetestet. Ohne Konfiguration startet es super im labwc Compositor/WM und damit habe ich endlich auch mal einen grafischen Arbeitsflächen-Umschalter und -Anzeiger.
Nun besteht afaik XFCE4 aus vielen solcher Komponenten, die alle auch unabhängig verwendet werden können und deshalb stelle ich mir vor, dass davon auch sehr viel unter Wayland und mit entsprechendem Compositor funktionieren wird.
Deshalb nochmal: erst ohne DM probieren und was das Starten eines kompletten DE angeht, vielleicht mal die Beiträge von @bluescreen durchlesen, nachdem man denn weiß, ob XFCE4 auch einen eigenen Wayland-Compositor mitbringt, oder man erst einen solchen starten muss, in dem dann die diversen anderen Komponenten auch laufen können.
 
Wayland ist eine Art System im Hintergrund. Es wird auch oft als Protokoll bezeichnet.
Genau. Wayland ist nur die Bezeichnung des Protokolls. Das ist keine Software, kein System, sondern nur eine "Sprache".
Ein Compositor ist dann eine konkrete Implementation die das Protokoll beherrscht.
Damit ist Wayland sozusagen das, was X11 in der X11-Welt ist. Und Xorg ist eine konkrete Implementation von X11.

https://wayland.freedesktop.org/
ist für das grundlegende Verständnis ein guter Ausgangspunkt.

https://wayland.freedesktop.org/architecture.html
macht noch einmal klar, wo die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu X11/Xorg liegen.

Einfach kein X, aber Wayland und XWayland installieren, den kleinen Compositor Cage aufrufen, darin Openbox starten und alles ist gut.
Im Prinzip ist das auch so. Ich wollte das selbst die Tage mal ausprobieren und werde dann den Thread entsprechend ergänzen.
 
Ich wollte das selbst die Tage mal ausprobieren und werde dann den Thread entsprechend ergänzen.
worauf ich mich bereits freue!
Kleiner, gut gemeinter Tip (und hoffentlich in wohlverstandener Ironie):
man probiert so etwas entweder vor dem Upgrade auf 14.3 oder erst danach, aber nicht mitten drin denn sonst ist plötzlich Friday 13th...
 
Puh, das klingt aber alles irgendwie noch ziemlich kompliziert. Das erinnert mich an die Anfaenge von X11 nach der Umstellung von xFree86 zu X11. Ich bin gespannt, wann das per default Einzug in die unterschiedlichen BSDs haelt. Ich warte noch bis zum letzten Druecker mit der Umstellung. :-)
 
Ich warte noch bis zum letzten Druecker mit der Umstellung. :-)
metoo, aber irgendwie scheinen wir da bereits angekommen zu sein.


Also, auf meinem vernachlässigten Laptop kann ich es mir leisten, irgendwelche Sachen zu testen. Ich nenne das spielen. Auf dem PC, den ich auch für sinnvolle Sachen täglich brauche, würde ich nun nicht mit Wayland spielen wollen, obwohl die kurze Wegstrecke auf dem Laptop mich durchaus schon beruhigt.
Einfach kein X, Wayland, Xwayland und ein ausgereiftes Wayland-kompatibles DE dazu und ich glaube, fast jeder kann mit so etwas arbeiten.
Fast jeder kann ja auch mit einem Windows arbeiten, irgendwie.
Mir selbst geht es nicht nur um Arbeiten, sondern auch um Wohl-fühlen und deshalb hört sich vielleicht einiges echt kompliziert an, was in Wahrheit nicht so kompliziert sein müsste.

Derzeit ist mein vernachlässigter Laptop quasi dauernd an und in Wayland.
Spielwiese.
Diesen Beitrag schreibe ich daraus und hänge mal einen screenshot an:
screenshot-%Y.%m.%d-%H%M%S.webp
sieht das kompliziert aus?
Vielleicht schon, denn ich wollte ja ein Bild, das ein wenig Aufregung auf dem Desktop zeigt und nicht einfach irgendeine stille Landschaft darstellt, die auf jedem Desktop stattfinden könnte, egal ob X oder Wayland.

Aber bis dahin zu kommen, ist wirklich nicht kompliziert gewesen, keinesfalls komplizierter, als von X zu Window-Manager zu X-Compositor plus den kleinen Helferleins zu gehen.
Und ich glaube fest, dass die großen DEs da gut vorbereitet sind und wenn man sich mit denen arrangieren kann, wird man sicher sehr gute Abkürzungen auf seinem Weg ins Wayland finden.

Mir selbst haben meine kleinen Spielereien jedenfalls schon mal Mut gemacht und Lust auf mehr.
 
man probiert so etwas entweder vor dem Upgrade auf 14.3 oder erst danach
Ja. :-)
Ich hatte das gleich für 14.3 geplant. Erstens perspektivisch, denn 14.2 ist ja bald out-of-support und zweitens läuft bei mir die 14.2 mit dem Grafiktreiber eh nicht so gut.
Sprich: Ich werde zunächst das Upgrade 14.3 machen und schauen, ob alles wie bisher läuft (idealerweise sogar besser). Und wenn das alles hinhaut, dann werde ich den XWayland+cage-Test machen. :-)
Malsehen wie auch xfce sich damit schlägt. :-)
 
Nach etlichen Stunden Spass mit Wayland muss ich sagen: Daran könnte ich mich gewöhnen, vielleicht sogar an die unglaublichen Tastenkombinationen innerhalb der compositoren. Mit wayfire und labwc komm ich trotzdem ganz gut zurecht, und einer davon wird wohl mein Favorit werden.
Werde noch das Wochenende weiter rumprobieren und feinjustieren und danach versuchs ich mal unter OpenBSD.

LG
Berni
 

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vielleicht sogar an die unglaublichen Tastenkombinationen innerhalb der compositoren. Mit wayfire und labwc komm ich trotzdem ganz gut zurecht, und einer davon wird wohl mein Favorit werden.
ehrlich gesagt, kann ich mich daran noch nicht so recht gewöhnen, habe aber für das Wochenende auch Pause gelobt, lese nichts, probiere nichts und nutze einfach nur.

wayfire scheint ein beliebter Einstieg zu sein, aber ich habe damit bisher gar nichts gemacht, weil es offenbar dem Compiz irgendwie nacheifert und den mochte ich noch nie. Zu Eye-Candy und was sollen bitte schön drehende Würfel und explodierende Fenster auf meinem Desktop?

Es wird deshalb bei mir vermutlich eher der labwc, aber ich ärgere mich schon, dass viele Fenster-Einstellungen von Openbox so nicht funktionieren (ärgern ist das falsche Wort: es hätte mich überrascht, wenn es nicht so gewesen wäre).
Dass ich noch nicht herausgefunden habe, wie man das doofe Verhalten abschalten kann, dass Fenster an den Rand geschoben sich plötzlich ohne meinen Wunsch verändern und größer werden, ärgert mich indessen schon mehr.
Da ist noch viel Detail-Arbeit angesagt und dazu habe ich nun gerade eben mal keine Lust.

Aber: wenn du so fleißig sein willst, könntest du doch uns allen deine Setups mitteilen?
Kann ja nur hilfreich sein und ich hoffe darauf.
 
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