Letztendlich ist es doch so, dass weder mit KDE / Plasma, Gnome, Lumina usw. ein intuitiv zu bedienendes System erstellt werden kann, dass in sich stimmig und gut funktioniert.
Das ist sachlich nicht richtig. Sowohl Gnome2, also Mate, als auch Gnome3 sind in sich stimmige, stabile und gut brauchbare DEs. Das es hier und da auch mal hakt erlebt man bei allen DEs, auch Win/Mac.
Es ist eben so dass DEs naturgemäß eine enorm komplexe Software ist bei der die Entwickler an allen möglichen Stellen Entscheidungen treffen müssen deren Vorzüge, Nachteile und Probleme evtl. erst in der Praxis nach Jahren sichtbar werden. Und natürlich würde das jeder jeder Benutzer jeweils anders als die Entwickler sehen

. Insofern befinden sich alle DEs in ständiger Weiterentwicklung was sowohl die Möglichkeit von Fehlern als auch von Kritiken der Benutzer erhöht. Und so rauscht es denn in den Foren und die DEs erscheinen als Sammlung von Fehlern und Fehlentscheidungen. Das sollten wir ändern, und diejenigen die kein DE benutzen, wofür sie sicherlich gute (!) Gründe haben, sich einfach heraus halten.
Hier meine Sicht der Dinge:
(1) Ich erwarte dass DEs von der ersten Installation an funktionieren, konsistent und ästhetisch ansprechend sind. Bei verschiedenen Versuchen mit KDE mit verschiedenen Linux Varianten hat es von Beginn an Probleme gegeben so dass KDE aus meiner Sicht leider nicht brauchbar ist. Ich vermute dass derartiges etwas mit der Kultur in den Kommunities zu tun hat.
(2) Ein derartig komplexes Projekt braucht beträchtliche Ressourcen, an Man-Power und Hardware, also Geld, um mit der Entwicklung mithalten zu können. Insofern scheiden kleinere Projekte, solch gute Ideen sie auch haben mögen, leider aus.
(3) Minimalismus und geringer Verbrauch an Ressourcen ist gut, ist aber meist nicht oder unzureichend mit den gewünschten Features zu vereinbaren. Im übrigen auf moderner Desktop Hardware kein ernsthaftes Problem.
(4) Unter "Intuitiv Bedienbar" wird meist Ähnlichkeit mit Win/Mac verstanden, also an was man so
gewöhnt ist. Ein Desktop in diesem Sinne ist für kleinere Bildschirme wie bei Smartphones oder Tabletts aber kaum geeignet. Bei Gnome3 hat man daraus die Konsequenz gezogen und eine Benutzerführung implementiert die zunächst eigenwillig erscheint, aber unter solchen Voraussetzungen durchaus Sinnvoll ist. Wer einen klassischen Desktop will muss die Gnome3 Shell daher mit einigen Extentions anpassen was glücklicherweise kein Problem ist. Ich halte das für einen guten Weg und freue mich dass Gnome3 in der Linux-Welt wohl zum Standard wird. Warum unter BSD immer noch überwiegend auf KDE gesetzt wird ist mir ein Rätsel. Wer von der ersten Installation an einen klassischen Desktop will ist mit Mate & Co vermutlich gut bedient. Und wer basteln will hat mit Openbox & Co eh genug Möglichkeiten.
Kleine Angriffsvektoren sind mit großer Software nicht zu machen.
Das ist so, dann bleibt nur die Cmd-Line. Leider gibt es in diesem Bereich, mal abgesehen von Tmux & Co, kaum eine Weiterentwicklung: Vim, Emacs, Awk, Bash & Co forever...