Bundestrojaner

Der hat wohl wirklich meinen Beitrag gelesen...
http://www.bsdforen.de/showpost.php?p=161094&postcount=4

Wir sind tot, wir sind alle tot!
Die Tage unserer BSD(Linux)-Bombemanschläge gegen MS sind gezählt!

Ich stell mir das immer wieder so vor.. ein Politiker (vor allem Schäuble) schaut Fahrenheit 451, StarWars oder irgendeinen (scfi oder fantasy) Film, in dem grausame Herrscher die Welt unterdrücken an und denkt sich danach.. Oh mein Gott, diese Terroristen schaffen es immer wieder unseren Schutz der Menschen vor sich selbst zu zerstören. Was kann ich nur machen? Hm.. wenn ich nicht will, dass Terroristen Leute umbringen, dann muss ich ihnen zuvorkommen!

Aber irgendwie tut er mir leid... niemand hilft dem kranken Mann weil sich niemand traut ihn auf sein Problem aufmerksam zu machen. Vielleicht sollten wir mal einen Petition mit "Bitte Schäuble! Probiers nur mal.. geh zu einem Psychiater deiner Wahl".

Ich glaube echt langsam, dass so etwas mehr Sinn machen würde. Der hat doch eine riesige Paranoia und will alle überwachen... das ist jetzt echt gar nicht mehr beleidigend gemeint. Dem Typen muss mal echt jemand helfen!

Athaba
 
Der Schäuble schießt ma wieder den Vogel ab, ein Handy- und Internetverbot für Terrorverdächtige?

Es kommt noch viel schlimmer. Wer auf Al Dschasira Terrorvideos veroeffentlicht, bekommt 1 Woche Fernsehverbot und wer mit Plutonium erwischt wird, muss ohne Abendbrot ins Bett.
 
athaba schrieb:
Der hat doch eine riesige Paranoia und will alle überwachen... das ist jetzt echt gar nicht mehr beleidigend gemeint. Dem Typen muss mal echt jemand helfen!
ulla jelpke meinte ja auch im bundestag schon, dass sie glaube, dass schäuble langsam von verschwörungstheorien beherscht wird... :D
 
Das Traurige an seinen neuen Forderungen ist ja noch nicht mal, das er sie stellt, auch er darf seine Meinung frei äußern.
Das schlimme ist ja, das die CDU, unter anderem auch die Kanzlerin sagt, man müsse über die Vorschläge "offen" und "unvoreingenommen" diskutieren.
Im Klartext will man also offen über die Abschaffung des Rechtsstaates diskutieren.
Ich frage mich ernsthaft ob da nicht ein Parteiverbot angebracht ist, denn wenn ich mich recht entsinne hat man der NPD den gleichen Vorwurf gemacht ( und nicht das ihr mich falsch versteht, die NPD kann von mir aus bleiben wo der Pfeffer wächst ).
 
Bei der NPD ist man damals nicht durchgekommen. Aber die stellt diese Forderungen ja auch nicht so offen, bei der CDU könnt's also klappen. ;)
 
<zündel>
Einfach alle diese Drei-Buchstaben-Parteien verbieten... die dann übrig bleiben, kriegen vor lauter Grabenkämpferei eh keine Mehrheit für irgendwas zustande, oder sie erledigen sich selbst mit einem gezielten Kinnhaken in die eigene Visage. Dann kann ich mich beruhigt wieder hinlegen und weiterprogrammieren...
</zündel>
 
Es ist wohl wieder an der Zeit einen demokratisch gewählten Führer aufzustellen. Ich stimme schonmal vorsorglich für Schäuble, nich das noch mich jemand wegsperrt. Rettet euch, lauft mit, nieder mit der Opposition.

Wer Ironie findet kan sie behalten.
 
das wirklich traurige bei der sache ist eigentlich nicht, dass es schäuble gibt der sowas vorschlägt, sondernn dass es nur ein zwei erfolgreicher terroranschläge in europa bedarf bis die mehrheit das auch will und ihn zum europäischen reichskanzler wählt...

oh mann das macht einen ja mal wieder richtig fertig :(
 
Moin,

vorallem: Die Kofferbomber und die britischen Ärzte wären mit den vorgeschlagen (verfassungswidrigen) Maßnahmen nicht von Ihren Taten abgehalten worden. Die sind zudem noch nicht mal aus Afghanistan oder den "bösen Achse"-Staaten gewesen. Also mit Atombomben auf Spätze schießen.

Und wenn der rollenden Amokläufer der Meinung ist, solchen Blödsinn laut zu denken, dann darf er mir das Recht nicht verwähren, ihn in die Klapse oder besser ins Lager zu wünschen (was ja sein Vorschlag ist, wie man mit Terroristen umgeht).

Gruss, Elwood
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach Grundgesetz darf man Gewalt anwenden, wenn alle Rechtsstaatlichen Mittel zur Verteidigung seiner Grundrechte ausgenutzt sind. Die Frage ist, welche rechtsstaatlichen Mittel stehen uns zur Verfügung? Ich halte ja gar nichts von Gewalt als Lösung, aber irgendwie sehe ich gar keinen anderen Ansatz im Moment.
 
kamikaze schrieb:
Nach Grundgesetz darf man Gewalt anwenden, wenn alle Rechtsstaatlichen Mittel zur Verteidigung seiner Grundrechte ausgenutzt sind.
das wäre ja eigentlich richtig, finde ich im grundgesetz aber nicht... da steht nur
Artikel 19 schrieb:
Wird jemand durch die öffentliche Gewalt in seinen Rechten verletzt, so steht ihm der Rechtsweg offen. Soweit eine andere Zuständigkeit nicht begründet ist, ist der ordentliche Rechtsweg gegeben. Artikel 10 Abs. 2 Satz 2 bleibt unberührt.
also nur rechtsweg... irgendwie komisch, wenn es doch gerade darum geht, dass der staat (der im zweifelsfall den rechtsweg kontrolliert) sich gegen das grundgesetz richtet....
 
Artikel 20 Absatz 4 GG schrieb:
Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.
Nicht so offen ausgedrückt, aber ich interpretiere das so. Widerstand heißt natürlich nicht zwangsweise Gewalt, aber sie wird auch nicht ausgeschlossen.
 
hm ok der absatz ist im bereich "bund und länder" und nicht im bereich "rechte"... das ist wiederum auch komisch.... aber besser als wenn er fehlt ;)
 
@Athaba, zu Paranoia / Grundrechte

Schäuble als paranoid zu bezeichnen ist eine Verharmlosung. Es tut nämlich so als handele es sich bei seinen Einfällen um einen persönlichen Defekt, eine Macke vom Schäuble. Der ist aber Innenminister und als Person nur die Characktermaske dieses Amtes, sozusagen das Gesicht zum nationalen Sicherheitsstandpunkt - und von dem aus, das lässt sich schwer leugnen, sind seine Einfälle nur konsequent: Wenn der Staat seine Ordnung durchsetzen und absichern will, dann muß er das Leben der Leute soweit beschlagnahmen, wie es dafür nötig ist; und das geht ziemlich weit, die Leute sind da nämlich als Volk vorgesehen und nicht etwa als irgendwelche Hansel, die neben der staatlichen Ordnung auch noch herumlaufen. Von daher ist es von Anfang an keine Angst des Staates vor irgendwas oder Abwehr von Gefahren, denen man sonst schutzlos ausgeliefert wäre, wenn er mit dem Gesetz seine Ordnung für alle verbindlich macht und Gefahren dafür auch präventiv bekämpft; ganz im Gegenteil: es ist Inanspruchnahme der Leute als Volk, ihre Zurichtung und Verwendung als Manövriermasse für den Staat. In dem Geschäft sind Schäubles Einfälle angesiedelt, er will mehr Kontrolle, die Beschlagnahme vervollständigen, und ist da eben nur konsequenter als manche seiner Kollegen.
Nochmal, und zur Erläuterung von "Verharmlosung": Wenn einem die neuesten Repressionsmaßnahmen nicht gefallen, dann kann man so tun als hätten die nichts mit dem Staat zu tun, in dem man lebt, als wären die gar nicht nötig und als wäre der Staat eigentlich was ganz anderes als ein Repressionsapperat, der mit den Leuten als Volk was vorhat und ihnen deswegen Lebensverhältnisse aufzwingt, also so tun als wäre Schäuble ein Verückter, der nicht richtig verstanden hat worum es geht. Man kann aber auch mal andersherum aus der Repression schließen, was dieser Staat also für eine Sache ist, man kann mit ein bisschen Forscherinteresse sogar recht schnell darauf kommen, wozu der Staat den Leuten seine Ordnung aufzwingt: um Wirtschaftswachstum, kapitalistischen Geldreichtum, zu erzeugen. Das erste ist verharmlosender Idealismus, das zweite ist ein brauchbarer Anfang um zu entscheiden was man davon hält.
Es gibt den verharmlosenden Idealismus auch in der From, zu meinen "Grundrechte" wären ein guter Einwand gegen die Repression, oder gar die Sicherung der Grundrechte der eigentliche Staatszweck, an dem sich Schäuble also verginge, wenn er sie modifiziert. Dazu als Beispiel die Meinungsfreiheit: dass man sich so seine Gedanken macht und die auch mitteilt, versucht Leute zu überzeugen oder was kundzutun ist eine ganz banale Lebensäußerung. Damit, dass dafür von der Obrigkeit auch noch eine Erlaubnis ausgesprochen wird, ist für keine Meinung was gewonnen, im Gegenteil, sie steht nämlich von nun an unter dem allgemeinen Vorbehalt dem Reich staatlicher Zuständigkeit anzugehören und bekommt das auch und zu allererst daran zu spüren, dass sie nur eine Meinung ist - was praktisch gilt, ist eben damit abgetrennt von dem, was man denkt und sagt - auch wenn eigentlich kein vernünftiger Mensch jemals "nur etwas sagen" will, mit der Freiheit dazu definiert der Staat quasi jeden Gedanken als Meinung, ganz jenseits der Konsequenzen, die gemeint sind. In diesem thread z.B. kann man sich noch so sehr aufregen, als Argument gegen die Polizei, die die Terrorgesetze durchsetzt, gilt das alles nicht, und da mag es noch so überzeugend sein. Und das ist auch schon die hauptsächliche und staatsnützliche Leistung der Meinungsfreiheit, die Meinungen auf den Platz zu verweisen, der in der Staatsordnung für sie vorgesehen ist: konsequenzenlose Begleitmusik zu den per Gesetzesgewalt durchgesetzten Lebensumständen und Notwendigkeiten. Dass die Meinungen dann bei Bedarf auch noch verboten werden ist da lang mit inbegriffen und nur der Rattenschwanz der Gemeinheit, die - warum auch immer, vermutlich weil man in der Schule mit dem Scheiß indoktriniert wurde - auch noch als Errungenschaft gefeiert wird, gehört aber genauso dazu wie das Sterben auf dem Feld der Ehre zum Recht auf Leben etc.

P.S.: Bitte nicht beleidigt sein, mit "verharmlosender Idealismus" meine ich nur den Gedanken, nicht den Menschen, und ja, ich will mehr als das "nur mal gesagt" zu haben, vielleicht hilft es ja jemandem seinen Idealismus aufzugeben und also aufzuhören sich auf die Art zum Idioten schädlicher Verhältnisse zu machen.
 
hi kong,
ein lesenswerter beitrag, wirklich (aber bitte nächstes mal ein paar mehr absätze reinpacken, dann ists leslicher ;) ).

deine analyse der bestehenden verhältnisse teile ich zu fast 100 % aber deinen schluss (wenn ich ihn falsch verstanden habe korrigier mich bitte), deswegen sich nicht aufzuregen( weils ja sowieso der kapitalismus ist) und nichts zu tun kann ich weder verstehen noch unterstützen.
mir ist klar, dass der liebe herr schäuble kein spinner ist, und nach schily und denen davor seiner funktion als innenminister nur kontinuität verleiht. auch glaube ich nicht, dass das grundgesetz der weiheit letzter schluss ist und bin auch der meinung, dass überhaupt eine andere gesellschaftsordnung (vor allem werteordnung) besser wäre, ABER trotzdem wehre ich mich gegen mehr repression.
jeden rückschritt in eine autoritärere gesellschaft gilt es entschieden zum bekämpfen und nicht als automatisches übel hinzunehmen (auch wenn man glaubt, dass es ein automatisches übel ist).
und das hat nichts mit einer legitimierung der bestehenden verhältnisse zu tun, nur weil man eine verschlechterung schlecht findet, heißt das nicht das man die aktuellen verhältnisse gut findet.
 
Wenn wir's schon wissenschaftlich angehen, dann wünsche ich mir jetzt noch eine Unterscheidung von gesellschaftlichem, politischem und wirtschaftlichem System. Unseren Staatsaufbau als direkte Folge der Wirtschaftsform zu betrachten halte ich für etwas naiv und vor allem als Diktum, das Veränderungen des einen nicht ohne Änderungen des anderen möglich sind. Was die Wirtschaftsform angeht, haben wir denke ich momentan nicht viele Alternativen - die einzige theoretisch denkbare hat sich in der Praxis als noch unzulänglicher dargestellt, so dass am Ende ein noch repressiverer politischer Überbau erforderlich war, um das System durchzusetzen.

Was unsere Gesellschaft angeht - die halte ich zur Zeit weder für besonders integrativ, noch für pluralistisch oder besonders tolerant. Sie ist aber integrativer, pluralistischer und toleranter als noch vor 40 Jahren. Ich werte das mal als leichten Positiv-Trend und lasse es erst mal damit bewenden - denn möglicherweise ist die Entwicklung der Gesellschaft durch politische und wirtschaftliche Parameter eingeschränkt (meine These).

Bleibt zuletzt das politische System. Unter den Wahlalternativen (Monarchie, Dikatatur, etc.) haben wir sicherlich nicht die schlechteste denkbare Wahl getroffen. Kritik ist wohl eher an der Implementierung als am System ansich (Demokratie) zu üben. Unter den demokratischen Systemen ist die repräsentative Form wahrscheinlich die praktikabelste - es wäre faktisch kaum möglich, über jeden Vorgang zwingend einen Volksentscheid einzuholen.

Aber: Wie sähe das ganze denn aus, wenn jederzeit ein Entscheidungsprozess in Frage gestellt werden dürfte? Meinethalben in Form eines Plebiszits, der aber auf allen Ebenen der (zumindest legislativen und exekutiven) Entscheidungsprozesse (egal ob Kommune, Bund oder Land) eingreifen darf. Missliebige Gesetzesvorhaben könnten so blitzschnell vom Tisch gefegt werden.

Auch die Implementierung der Gewaltenteilung, eines ansich als positiv zu bewertenden Ansatzes, könnte besser sein. Direkte Wahl von Bundeskanzler, Bundespräsident und der Ministerpräsidenten in von den Land-/Bundestagswahlen unabhängigen Abstimmungen würden die Abgrenzung von Legislative und Exekutive stärken und außerdem die Konkurrenz der Ideen im politischen Alltag deutlich beleben.

Was bleibt unter'm Strich? Ich halte unsere derzeitigen Politiker nicht für die finsteren Verschwörer, als die manche sie gerne darstellen. Eher für kleine Kinder, die beim Spielen zufällig eine geladene Pistole, eine Schachtel Streichhölzer und einen Benzinkanister gefunden haben...
 
... aber deinen schluss (wenn ich ihn falsch verstanden habe korrigier mich bitte), deswegen sich nicht aufzuregen( weils ja sowieso der kapitalismus ist) und nichts zu tun kann ich weder verstehen noch unterstützen.
Ok, hier die Korrektur: Dass ich diesen Schluß nicht ziehe merkt man schon daran, das ich mich hier aufrege. Weil es am System liegt, kommt es aber schwer darauf an wie man sich über die Repression aufregt. Nochmal: ich habe nichts dagegen dass man sich aufregt, im Gegenteil, ich wäre erst richtig befremdet wenn sich niemand mehr aufregen würde; ich meine aber dass im Wie der Aufregung ein Unterschied um Alles steckt.
Beispiel: Der Papst wird kapitalismuskritisch, er fordert weniger Materialismus, regt sich furchtbar auf das alle nur dem Geld nachlaufen anstatt auch mal an die kostenlosen höheren Werte zu denken - mit dem habe ich nichts gemeinsam, der agitiert für den geistigen Selbstbetrug trotz Armut und Mangel glücklich zu sein und so alles mit sich machen zu lassen.
Andere regen sich auch über den Kapitalismus auf, der Marx z.B. kam mal zu dem Schluß es handele sich um die "Herrschaft der toten Arbeit" in Form von Geld in den Händen des Kapitals über die "lebendige Arbeit" in Form von Arbeitern, und würde zumindest für die Letzteren ganz und gar schädlich sein - dem stimme ich zu.
In unserem Fall: Wer angesichts von Schäubles Einfällen nach bessrer Politik, guter und bekömmlicher Herrschaft ruft, der hat mit mir nichts gemeinsam, auch würde ich mich nicht deswegen nicht audfregen
weils ja sowieso der kapitalismus ist
, im Gegenteil, weil das kein Ausrutscher ist, sondern im System begründet, finde ich Auffuhr umso notwendiger.
Dabei muß man dann aber auch wissen wogegen man anstinken will, wenn man das System meint, was das also genau ist, der Kapitalismus, und das ist vielleicht der schwierigste Teil bei der Angelegenheit, dafür ergibt sich der Rest (z.B.: "was soll ich tun?") dann locker daraus. Sachdienliche Hinweise finden sich außer bei Marx auch hier.
 
Also Gesellschaftlich ist eine "echte" Demokratie im Grunde schon ganz ok :)

Leider ist diese Form der Gesellschaftsordnung eine sog. "Schönwetter"-Ordnung UND man muss sie sich leisten können!
Ein dritte Weltland z.b. kann es sich gar nicht leisten sowas wie demokratie aufzubauen; zuviel Korruption, zuviel Angst, zuviele Mächte die gegeneinander Kämpfen.
Lange rede, kurzer Sinn:
Wann immer Menschen in "Bedrängnis" geraten, wird jemand angeguckt. Dieser "Auserkohrene" hat dann zu sagen was abgeht. Das ist eine klassische Verhaltensregel. Zu beobachten wann immer Panik ausbricht und den Massen gesagt/gezeigt werden muss wo der Ausgang ist.

Wo ist hier der Ausgang?
 
im Gegenteil, weil das kein Ausrutscher ist, sondern im System begründet, finde ich Auffuhr umso notwendiger.
Dabei muß man dann aber auch wissen wogegen man anstinken will, wenn man das System meint, was das also genau ist, der Kapitalismus, und das ist vielleicht der schwierigste Teil bei der Angelegenheit, dafür ergibt sich der Rest (z.B.: "was soll ich tun?") dann locker daraus. Sachdienliche Hinweise finden sich außer bei Marx...
Marx ist die Antwort auf die Frage nach einem "besseren System" (was auch immer Du unter System verstehst) ebenfalls schuldig geblieben. Alle Implementierungsversuche haben in totalitäre Regimes geendet. Wie sich das anfühlt, wirst Du erst in einigen Jahren wissen (vorausgesetzt, Herr S. bleibt bis dahin im Kabinett). Und die DDR war noch die mildeste Form... alle anderen Beispiele sind noch viel abschreckender. Oder würdest Du gerne in Nordkorea leben? Ach ja, und komm jetzt nicht mit dem Argument mit besserem Marxismus - die Schwächen sind genause systembedingt wie beim Kapitalismus...
 
Nicht so offen ausgedrückt, aber ich interpretiere das so. Widerstand heißt natürlich nicht zwangsweise Gewalt, aber sie wird auch nicht ausgeschlossen.

Den 20 Abs. 4 kannst Du getrost vergessen. Der ist hirntot. Wenn die Voraussetzungen dafuer gegeben sein sollen, muss faktisch die verfassungsmaessige Ordnung bereits abgeschafft sein. Weil man das so auslegt, dass selbst eine Vielzahl von Verstoessen nicht die Ordnung an sich in ihrer Gesamtheit angreift. D.h. wenn die Voraussetzungen fuer das Widerstandsrecht gegeben sind, hat es aufgehoert zu existieren. Weil das Grundgesetz. in dem es ja steht, schon gar nicht mehr gilt. So lange aber noch irgendein Gericht uebrig ist, vor dem Du Dich auf den Artikel 20 Abs. 4 berufen koenntest, ist noch zu viel verfassungsmaessige Ordnung uebrig um Deinen Widerstand zu begruenden. Muss man nicht stehen. Die Verfasser meiner Lehrbuecher waren allesamt hochdotierte Juristen und die haben es auch nicht verstanden ;-).
 
Hmm. Wenn ich meine Wahlentscheidungen auf Basis dessen treffen, was mich am unauffälligsten erscheinen lässt, ist die Ordnung bereits zusammengebrochen, egal wie viele Gerichte noch vorhanden sind.

Hier geht es nicht um rechtliche Interpretationen, sondern darum, dass man im Fall der Fälle moralisch Recht hat. Egal wie schlimm es kommt, niemand der sich je auf 20.4 beruft wird je Recht bekommen. Das ist aber vollkommen egal. Worauf es ankommt, ist dass vor ein paar Jahrzehnten schon jemand daran Gedacht hat, das so etwas passieren könnte. Und dieser jemand hätte dir Recht gegeben.
 
kong:
Erm... so wie du es siehst bzw. ausdrückst wäre es ja grundsätzlich richtig..

ABER...
Ich bezeichne Schäuble als paranoid, weil er, wie ich das sehe, Angst vor dem Volk hat.
Deshalb muss er sie überwachen. Wovor hat er genau Angst? Keine Macht mehr zu haben, Angst um sein leben (würde zu seinen Erlebnissen passen), ..

Ich glaube nicht, dass es um den Terrorismus geht.
Meine Alternative wäre, dass ihn die Lust auf mehr Macht zerfrisst.
Passiert ja Politikern, die Macht zum Schutz der Sicherheit des Landes (also Polizei, Bundesheer) bekommen immer wieder.

Und jetzt zur Characktermaske: Das ist so, als würde der Finanzminister ein eigenes Heer von Einbrechern haben, die Banken überfallen. Dann müsste der Gesundheitsminister dafür sein, dass Leute zwangsgeimpft werden und Tag und nacht fordern das alles, was ungesund ist verboten wird. Mal ein bsschen übertrieben :)

Und was ich für sehr gefährlich halte... man könnte Sagen, dass alle Diktatoren ja auch nur ihren Job tun und ihre Characktermaske tragen.

Zum Idealismus: Ja, ich sehe mich als Idealist (hat auch vor Ewigkeiten mal ein Test über das Fernsehen ergeben *g*). Gefährlich oder verharmlosend wirke ich glaub ich auch auf so einige.

Weil es ja so oft um Terrorismus geht (neben Kinderschändern und Co.) nehme ich das mal als Beispiel. Nehmen wir an, es gäbe keinen Widerspruch von (offenen) Idealisten bzw. anderen Politikern. Die setzen ihre Totalüberwachung wegen einen Bombenanschlag durch. Hmm.. was wird wohl passieren? All die Idealisten tragen sich bei der nächsten Terrororganisation ein. "Mit meinem Tot für den Frieden mach ich die Welt zu einem besseren Ort" Ja, das ist ironisch! Ich glaube wirklich, dass die Leute damit mehr oder minder etwas gutes tun wollen - das heißt nicht, dass das ich denke, dass das irgendein anderer den Grund versteht. Aber Leute, die so etwas tun sind mindestens genau so krank wie Schäuble.
Der Grund warum ich glaube, dass die Leute, das (meist) nicht mit sehr finsteren Absichten tun ist, dass das Einzige, was nach einem Selbstmordanschlag überbleibt andere Menschen sind. Vielleicht meinen die Leute, damit mehr Aufmerksamkeit erregen zu können, was man als egoistisch betrachten könnte, aber ich würde gerne eine Linie zwischen Leuten ziehen, die das aus negativen oder positiven oder neutralen Gründen machen. Ich meine damit, ob jemand etwas aus Hass (dazu zähle ich natürlich auch Rache u.ä.) gegen bestimmte oder alle Menschen oder aus Verzweiflung (welche ich in diesem Fall als neutral einstufen würde, weil man verzweifelt sein könnte, weil jemand gestorben ist oder der größte Feind so mächtig ist oder weil es der Welt, die man so liebt, so schlecht geht).

Sorry, das ist ein bisschen sehr auf die Seele bezogen, aber Idealismus hat nun mal etwas damit zu tun. Man spricht ja nicht umsonst bei Morden immer von Rache, Verzweiflungstat u.ä. Ich glaube, dass ein Selbstmord voraussetzt, das neben reinem Hass mindestens eine neutrale Emotion eine Rolle spielt. Auch wenn eine negative Emotion der Hauptgrund ist.
Beispiel: Ich hasse XY und will ihn töten (Hass), aber ich habe Angst davor was danach ist (Angst/Verzweiflung).

Gut.. Ursprünglich wollte ich ja auf den "Idealisten" antworten. Ich mag nur nicht, dass ich dann wieder falsch verstanden werde.

Welchen Grund der erste Terrorist hat, weiß ich nicht. Das spielt auch keine Rolle, aber warum gibt es Terroristen und wird es auch immer welche geben?

Konflikte, die Ewig dauern und kein Ende finden stärken sich immer selbst (Teufelsspierale). Beim Terrorismus: Jemand beginnt.. jemand anderer sieht das.
Der Zweite ist vorerst entsetzt darüber, dass er das tut, macht es aber wenn er keinen Ausweg sieht (das geht beim einem schneller und beim anderen nicht so schnell).
Damit meine ich, dass sich nicht nur der Terrorismus stärkt, sondern Leute Schäuble helfen nach. Weil Verzweiflung und Angst vor der Überwachung gibt.
Osama und Co. sind vielleicht profitorientiert und bekommen das Geld der Attentäter. Deshalb sind sie vor allem egoistisch und begehen ihre Taten auf Grund von sehr stark negativen Emotionen. Außerdem hat er einen Familienclan, der davon lebt!

So und jetzt kann ich meine ganzen Behauptungen stärken:
Bei Drogen, Einbruchsbanen und kurz gesagt bei der Mafia ist es aus meiner Sicht genau so! Es gibt den bösen Familienclan und weiter unten in der Hierachie die Dealer, die auch selbst auf Grund ihrer Verzweiflung (wenn man mit dem Drogen nehmen beginnt (da schließe ich Alkohol mit ein), tut man das auf Grund von einer Verzweiflung, die man verdrängen will. Dann kommt das Geldproblem hinzu (natürlich kann dieses auch das Erste sein) und man wird zum Dealer. Geld verursacht leider sehr viel Leid/Verzweiflung...

Und jetzt wirklich zum Idealisten:
Den würde ich als jemand sehen versucht an ein meist sehr hohes (manchmal auch religöses) Ziel (das Ideal) ranzukommen.
Manchmal, weiß er selbst, dass er nie so weit kommen wird. Insofern sind die meisten Menschen irgendwie Idealisten. Für gewöhnlich will der Idealist, zumindest behauptet er es vor sich und vor anderen, "allen" zu helfen. Könnte man noch viel weiter
Wer ist dann aller ein Idealist?
Terroristen/Selbstmörder - die die Welt wachrütteln wollen, für ihren Glauben kämpfen, ...
Schäuble - der Deutschland beschützen will
Hacker, Opensourceler (egal ob FSF oder nicht) - die für Informationsfreiheit und vollkommen durchsichtig, sichere und Privatsphäre schützende Sytsteme arbeiten und diese selbst herstellen und zur frei zur Verfüng stellen
Jeder Mensch, der etwas nicht nur seinetwegen tut.

Im Grunde haben alle ihr hohes und edles Ziel.
Blöd wird's nur, wenn sie sich in die Quere kommen oder sie es übertreiben. Was auf Grund sehr vieler Dinge, die ich teilweise erwähnt habe passieren kann.

Und schlussendlich zu mir: In meinem Idealismus dreht sich alles direkt oder indirekt um Freiheit und diese sehe ich in Schäubles Theorien weniger, als in den von anderen. Aber ich muss zugeben, dass ich mich mit keiner der oben genannten Gruppen identifizieren kann. Die haben allesamt etwas, das mir vollkommen widerstrebt und hat vor allem damit zu tun, dass die nur sich selbst Freiheiten gönnen (so wie die USA *g*)

Das war eine kurze ( :ugly: ) Erklärung, warum ich so denke.
Ich weiß, dass ich kompliziert bin und dass nicht alles so standfest und wohl auch fehlerhaft ist, aber ich tu mir schwer meine Gedanken OpenSource zu machen. Viel zu viel Code ;)

Danke für's lesen!

Athaba, der jetzt eine Woche nicht dar sein wird
 
@ Athabea & Ogion

Sorry, ich habe leider keine Zeit hier Bücher neu zu schreiben und Argumente nochmal einzufügen, die es anderswo eh schon schriftlich zu studieren gibt, es ist auch schwer in einem Internetforum auf einen Nenner zu kommen - man versucht immer eine Sache zu klären und spießt einen Punkt auf, der andere denkt dann aber bei dem gleichen Gegenstand in eine ganz andere Richtung und das Argument trifft ihn gar nicht und so eskaliert die Debatte in dem Forum; ein Problem, das in mündlichen Disskussionsrunden nicht aufkommt, weil da immer gleich auf dem Tisch ist wer bei was an was denkt - aber ich bin nicht einverstanden mit dem was euch zum Staat und serinem Sicherheitsbedürfnis in Form von Schäuble einfällt. Daher werde ich doch noch einen Punkt aufgreifen, in dem ihr euch meines Erachtens nach trefft, bei Athabea geht der Punkt so:
Konflikte, die Ewig dauern und kein Ende finden stärken sich immer selbst (Teufelsspierale). Beim Terrorismus: Jemand beginnt.. jemand anderer sieht das.
Der Zweite ist vorerst entsetzt darüber, dass er das tut, macht es aber wenn er keinen Ausweg sieht (das geht beim einem schneller und beim anderen nicht so schnell).
Damit meine ich, dass sich nicht nur der Terrorismus stärkt, sondern Leute Schäuble helfen nach.
Als wesentlich an der ganzen Sicherheitsproblematik kommt hier die Vorstellung einer Spirale vor, die nun wirklich gar nichts mehr mit den Gründen und Zwecken zu tun hat, die hier aufeinandertreffen und haufenweise Gewalt nötig finden. Als läge einfach irgendein Mechanismus vor, der - egal warum, es "beginnt" halt einfach irgendwer - anfängt und dann wie ein Naturgesetz wirkt - als könnte man aus dem islamistischen Terror gar keine anderen Schlüsse ziehen als mit Gegenterror zu antworten, die Welt mit Kriegen zu überziehen, Afghanen in deutsche Schulen zu zwingen und was diesen Arschlöchern sonst noch einfällt.
Um die Sachfremde des Befunds "Gewaltspirale" zu verdeutlichen: Dass "unsere Interessen" - welche eigentlich? - am Hindukusch verteidigt werden, die Sicherheit "unseres Öls" von Staaten abhängt, die "wir" zwar eingerichtet haben, damit sie den Leuten eine für "uns" brauchbare Ordnung aufzwingen, dass die Betroffenen damit nicht durchgehend zufrieden sind, weil für sie ja auch nichts dabei rumkommt auser haufenweise Elend wegen kapitalistischer Unbrauchbarkeit, dass Teile davon den blöden Schluss ziehen es handele sich um gottlose Herrschaft, die Weltoberauseher Europa und USA so auf's Korn nehmen und mit ohnmächtigen Mitteln bis zum Selbstmordattentat dagegen und für eine Sharia-Ordnung kämfen - all das spielt für die "Gewaltspirale" keine Rolle, und mit der Absehung von Allem will sie dann auch noch das Wesentliche getroffen haben.
Inhaltlich sagt "Gewaltspirale" gar nichts anderes als Notwendigkeit. Der Scheiß, der einem aufgeherrscht wird, bekommt so den Charackter eines schicksalhaften Verhängnisses verpasst - und das ist die ganze idologische Leistung dieser Lehre, mit der man von Kindesbeinen an - vor allem im Sozialkundeunterricht - indoktriniert wird. "Leider ist die Welt kein Zuckerschlecken" ist die etwas allgemeinere Variante des Gedankens, der in dem, das es so ist, wie es ist, nichts weiter entdecken will als das es dann wohl auch notwendig sein muß.
Und das, die Notwendigkeit, ist der Berührpunkt mit Ogions Einfall:
Marx ist die Antwort auf die Frage nach einem "besseren System" (was auch immer Du unter System verstehst) ebenfalls schuldig geblieben.
Wer vermisst sie denn? Ich versuch es mal logisch: Wenn ich mir eine Sache anschaue und sie erforsche, dabei zu dem Schluß komme das sie zu nichts zu gebrauchen ist außer zu einem Zweck, den ich nicht teile sondern ablehne, dann muß ich mir keine Alternative für diese Sache ausdenken, im Gegenteil, ich muß die Sache und ihren Zweck bekämpfen, schließlich ist sie ja nur dafür gut. In deiner Frage, besser bekannt in der Form "wie soll man es denn sonst machen?", steckt das ganze Geheimnis in dem "es": Was willst du denn machen? Bei dir geht das über "besser": Was soll denn noch besser gemacht werden? Ausbeutung? Krieg? - sicher nicht, oder?
Ich meine du unterstellst dem "System", halt der politischen Ökonomie dieses Ladens, der Klassengesellschaft mit ihrer Staatsgewalt, diesem Geld- und Machtvermehrungsapperat halt, irgendeine unverzichtbare Leistung, etwas, das ich, will ich den Scheiß ablehnen, erst mal auch hinbekommen müsste. So notwendig ist der Laden aber nicht, was z.B. an Versorgung rauskommt passiert schon eher obwohl es um Wirtschaftswachstum geht, als deswegen, schließlich wird der Lohn - und mit mehr werden die meisten Leute auch heute nicht versorgt - gesammtgesellschaftlich als Kosten verbucht, die immer zu hoch sind für das Wirtschaftswachstum; ganz zu schweigen von denen, die weltweit täglich verhungern - nicht weil die moderne Landwirtschaft sie nicht ernähren könnte, sondern weil sie nicht zahlen können, und eben nicht die Ernährung, sondern das Geld der Zweck der modernen Landwirtschaft ist, etc.
So meine ich ist auch der Ausgangspunkt deiner Überlegung die Behauptung einer Notwendigkeit, die sich bei näherem Hinsehen nicht halten lässt, und letztlich nur der ideologischen Legitimation dieses Gemeinwesens dient und nur dafür erfunden wurde.
Nochmal ganz kurz: Wenn du weißt was du willst, und weißt, womit du es zu tun hast, dann ergibt sich der komplette Rest daraus (z.B.: "was soll ich tun?"); beim ersten kann ich dir nicht helfen, das mußt du selber besorgen, für das zweite habe ich ein paar Lesetipps.
 
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