So, da bin ich wieder - mein MacBook Air ist schon angekommen, obwohl die Lieferzeit mit 3-5 Wochen angegeben war
Der erste Eindruck ist wirklich extrem gut. Klar, ich komme von einem fast zehn Jahre alten Dell, bei dem einige Plastikteile an der Seite abgesprungen sind - aber auch im Vergleich mit dem Thinkpad L380 meiner Frau und dem Thinkpad T480s von meiner Arbeit ist das ist das Macbook einfach in allen Dingen besser - bis vielleicht auf die Tastatur und die Anzahl der Anschlüsse.
Es ist extrem gut verbaut und fühlt sich wirklich sehr wertig an. Bei diesem Modell kommt aber hinzu, dass es keinen Lüfter hat und man wirklich nichts hört. Gar nichts. Bei den Thinkpads (beides i5 der achten Generation) läuft eigentlich schon beim surfen immer wieder der Lüfter und der Akku hält auch maximal sechs Stunden. Das Gehäuse des MacBooks ist die ganze Zeit kalt, ich habe das Gefühl, dass meine Beine das Gehäuse wärmen und nicht andersrum

Schon sehr beeindruckend. Das Display ist auch extrem gut. Helligkeit und Farben sind deutlich besser als bei den Thinkpads. Ich war mir nicht sicher, ob die Größe reicht (hatte vorher 14"), aber mit dem 16:10-Format sind für mich auch die 13" gut nutzbar. Das Display des L380 hat ebenfalls 13", aber in 16:9 und man merkt den Unterschied. Der Sound ist auch deutlich besser als bei den anderen Laptops, die ich bisher hatte. Ebenfalls neu für mich ist die Entsperrung per Fingerabdruck - funktioniert auch top, gefühlt gibt es da keine Wartezeit. Der Laptop ist auch direkt nach dem Aufklappen da, sodass ich fast den Eindruck habe, dass das Display nie aus ist

Aufklappen, Finger auf den Sensor und man ist sofort eingeloggt. Vielleicht ist das unter Windows oder Linux auch so, ich habe es wie gesagt noch nie ausprobiert. Dazu eine Akku, der bei meinem Workload auf jeden Fall länger als ein Tag hält. Die Tastatur ist ganz gut, wenn auch ziemlich flach, hier sind die Thinkpad-Tastaturen mM nach leicht im Vorteil. Die Webcam ist ebenfalls Standard, nicht schlecht aber auch nichts besonderes.
Zu MacOS und der Software:
Erstmal sieht MacOS natürlich sehr gut aus (imho

). Am ehesten natürlich mit Gnome 3 zu vergleichen - aber MacOS gefällt mir bislang insgesamt doch noch etwas besser; Gnome war bei mir immer etwas träge, wobei da in den letzten zwei Releases wohl auch was passiert sein soll. Die Spotlight-Suche sucht wie bei Windows oder Gnome über Ordner, Dateien, Kontakte, Kalendereinträge und präsentiert sich so wie Rofi

Mein Drucker wurde sofort gefunden und eingerichtet, beim integrierten Scanner musste ich überraschenderweise einen Treiber vom Hersteller runterladen, da die TWAIN-Schnittstelle wohl nicht von MacOS unterstützt wird - hier ist OpenBSD der klare Sieger

Die Standardprogramme sind soweit gut nutzbar und performant. Die Steuerung mittels Gesten läuft sehr geschmeidig - bin mir nicht sicher, ob Windows oder Linux das auch bieten, unter OpenBSD hatte mein Touchpad keine Unterstützung, daher kann ich das nicht vergleichen

. Die Tilingoptionen funktionieren anders als unter Windows und Gnome (soweit ich es bislang entdeckt habe), sind aber gut nutzbar und reichen für meine Ansprüche aus. Internetaccounts (Mail (IMAP), Kalender (CalDav), Kontakte (CardDav) etc.) lassen sich problemlos einrichten, da hatte ich unter Gnome manchmal Probleme.
Wirklich interessant finde ich, dass prinzipiell sämtliche iOS-Apps installiert werden können - wenn die Entwickler sie für den Mac freigeben. So stehen auch diverse Zeitungs-Apps zur Verfügung, wäre das für mich besonders interessant, da z.B. die Webseite der Zeit nur ausgewählte Artikel anbietet, in der App (mit Abo) aber eben die ganze Zeitung verfügbar ist (inklusive der vorgelesenen Artikel). Bislang ist die Zeit-App noch nicht freigegeben, aber ich habe mal den Support angeschrieben.
Xcode benötigt durch die ganzen SDKs für iOS etc. insgesamt rund 40 GB auf der Platte - da ich nur 256 GB habe, fällt das für mich raus, und damit auch die Macports, die anscheinend auf das komplette Xcode-Paket angewiesen sind. Homebrew war aber sehr einfach zu installieren, wodurch die separaten XCode-CLI-Tools installiert werden, wodurch man u.a. git über die CLI erhält. Python 3 lässt sich seit 3.9.2 auch in der nativen Version auf dem M1 installieren und nutzen. IntelliJ habe ich noch nicht getestet. Das mitgelieferte Terminal ist in Ordnung, ich vermisse nichts. Default-Shell ist laut $SHELL die zshell - das hätte ich nicht erwartet

Vim 8 ist auch schon dabei.
Bislang bin ich also wirklich sehr zufrieden. Das System gefällt mir wirklich deutlich besser als Windows.
Soweit erstmal, ich werde noch ein bisschen weiter testen und hier nochmal einen Langzeitbericht schreiben. Wenn ihr Fragen habt, gerne her damit
