Interesse an FreeBSD rückläufig? Schwächen und Stärken von FreeBSD.

Lieber @Arne, danke für den ausführlichen Bericht. Sag mal, wer ist denn der Kunde, der *BSD Leute sucht und wo? Ich habe auch schon mal eine Anzeige eines Unternehmens (ich meine etwas in Richtung "Staatssicherheit") gesehen, die auch auf FreeBSD umgestellt sind und Leute suchen. VG Norbert
 
Wegen einer ganzen Reihe von Gründen. Der "Platzhirsch" Red Hat hat sich beim Filesystem verzockt und steht nackt da was die Suche nach Alternativen öffnet.
Ich weiß zwar was du meinst, aber Redhat hat stratis und kann damit das meiste abbilden was auch ZFS/BTRFS kann. Und ja das wird in Datacenters auch eingesetzt. Ansonsten gibts auch Suse mit btrfs support oder ubuntu mit zfs support. Man MUSS also dafinitiv nicht auf ein FreeBSD für ordentliche Dateisysteme wechseln.
Dazu kommt, dass der Trend zu verteilten und gut skalierbaren Objektstorages geht, da brauch ich kein ZFS/BTRFS.
 
Ich weiß zwar was du meinst, aber Redhat hat stratis und kann damit das meiste abbilden was auch ZFS/BTRFS kann. Und ja das wird in Datacenters auch eingesetzt. Ansonsten gibts auch Suse mit btrfs support oder ubuntu mit zfs support. Man MUSS also dafinitiv nicht auf ein FreeBSD für ordentliche Dateisysteme wechseln.
Dazu kommt, dass der Trend zu verteilten und gut skalierbaren Objektstorages geht, da brauch ich kein ZFS/BTRFS.

Du denkst zu kurz. Schau Dir die Möglichkeiten von ZFS an (Stichwort: Backup Streams, Dedupp, Integritätsprüfung, Erweiterung der ACLs, Erweiterung des Posix-Raums) und Du bekommst ein Gefühl dafür. warum Du auch unter einem Ceph ein ZFS haben willst. Ubuntu mit ZFS geht nicht, da bis dato meines Wissens nach keine juristisch unanfechtbare Prüfung der Lizenzfragen erfolgte.

Und nein, Stratis kommt nicht annähernd in die Regionen von ZFS --- das sich im OpenZFS Lager so schnell weiterentwickelt. dass einem schwindelig werden kann.

Wir verwenden ZFS Pools unter allem -- NFS, Samba, Block Storage, iSCSI Provider und das macht perfekten Sinn.

Dazu kommt, dass der Trend zu verteilten und gut skalierbaren Objektstorages geht, da brauch ich kein ZFS/BTRFS.

Alleine durch das Gleichsetzen von ZFS und BTRFS zeigt sich, dass ZFS nicht so deins ist, richtig?
 
Du denkst zu kurz. Schau Dir die Möglichkeiten von ZFS an (Stichwort: Backup Streams, Dedupp, Integritätsprüfung, Erweiterung der ACLs, Erweiterung des Posix-Raums) und Du bekommst ein Gefühl dafür. warum Du auch unter einem Ceph ein ZFS haben willst.

Bis auf Backupstreams und Dedup habe ich auch alles mit stratis. ZFS Backupstreams hab ich in Datacenters noch nie gesehen, ist auch einfach zu unpraktisch für viele Backupszenarien. Dedup gibts bessere Lösungen auf höhren Levels.

Ubuntu mit ZFS geht nicht, da bis dato meines Wissens nach keine juristisch unanfechtbare Prüfung der Lizenzfragen erfolgte.

Das wäre das Problem von Cannonical, nicht deins als User.
Und nein, Stratis kommt nicht annähernd in die Regionen von ZFS --- das sich im OpenZFS Lager so schnell weiterentwickelt. dass einem schwindelig werden kann.

Wir verwenden ZFS Pools unter allem -- NFS, Samba, Block Storage, iSCSI Provider und das macht perfekten Sinn.



Alleine durch das Gleichsetzen von ZFS und BTRFS zeigt sich, dass ZFS nicht so deins ist, richtig?

Schön wenn ihr ZFS unter allem verwendet. Macht es nicht unersetzbarer. Ich wollte nur darauf hinaus dass A) RedHat durchaus eine Storagelösung hat, die für VIELE (!= ALLE) Bereiche gut geeignet ist,
und B) dass große Filesystemstorages der Vergangenheit angehören.

Glaub mir ich hab schon genügend große Storages aufgesetzt, tatsächlich relativ wenig davon mit ZFS. Meist ist der Support von z.b. Suse bei BTRFS eben mehr wert für den Kunden als die technsiche Überlegenheit eines ZFS au FreeBSD ohne Support.

Wenn du ZFS und BTRFS nicht gleichsetzt, zeigt es davon dass du wohl keine Ahnung hast. BTRFS wurde aktiv mit dem Ziel entwickelt eine Alternative zu ZFS zu sein. Dieser Vergleich drängt sich also fast zwangsläufig auf. Und für viele Anwendungen ist es auch gleichwertig zu verwenden.
 
Ubuntu mit ZFS geht nicht, da bis dato meines Wissens nach keine juristisch unanfechtbare Prüfung der Lizenzfragen erfolgte.
Naja. Aber was soll dabei raus kommen? Zumal Du dann nicht das Problem hast, sondern ubuntu. Du darfst Open-Source-Lizenzen mischen wie Du lustig bist. Das Problem gibt es erst, wenn Du den Code gebundelt weitergibst.

Was also im schlimmsten Fall passieren kann ist, das Du kein in die Distribution integriertes ZFS mehr kriegst sondern es halt als Package nachinstallieren musst. Mit der "Gefahr" kann man ganz gut leben.

Ich würde trotzdem die Kombination FreeBSD und ZFS vorziehen, aber das Lizenz-Argument zieht nicht wirklich.

Meist ist der Support von z.b. Suse bei BTRFS eben mehr wert für den Kunden als die technsiche Überlegenheit eines ZFS au FreeBSD ohne Support.
Das klingt ein bisschen so, als würde man für FreeBSD/ZFS keinen kommerziellen Support kriegen.

Wenn du ZFS und BTRFS nicht gleichsetzt, zeigt es davon dass du wohl keine Ahnung hast. BTRFS wurde aktiv mit dem Ziel entwickelt eine Alternative zu ZFS zu sein. Dieser Vergleich drängt sich also fast zwangsläufig auf.
Klar drängt sich der Vergleich auf (und die Gründe die Du dafür nennst sind ja auch nachvollziehbar). Trotzdem muss man sagen das btrfs immer noch nicht ebenbürtig ist und ob es das jemals sein wird, steht in den Sternen (da sich ja auch ZFS weiter entwickelt).
 
Bis auf Backupstreams und Dedup habe ich auch alles mit stratis. ZFS Backupstreams hab ich in Datacenters noch nie gesehen, ist auch einfach zu unpraktisch für viele Backupszenarien. Dedup gibts bessere Lösungen auf höhren Levels.

Auf dieser Abstraktionsebene kommen wir nicht weiter. In den Szenarien, die für mich relevant sind, sieht es anders aus.

Das wäre das Problem von Cannonical, nicht deins als User.

Das ist ein Problem für mich als Anbieter weil ich dem Kunden keine Lösung vorschlagen kann, die mir jederzeit juristisch um die Ohren fliegen kann.

Schön wenn ihr ZFS unter allem verwendet. Macht es nicht unersetzbarer. Ich wollte nur darauf hinaus dass A) RedHat durchaus eine Storagelösung hat, die für VIELE (!= ALLE) Bereiche gut geeignet ist,
und B) dass große Filesystemstorages der Vergangenheit angehören.

Richtig. Ich habe auch nie geschrieben, dass ich große Filesystemstorages verwende. Ich sagte, ich verwende SAN als Backend (== kein Filesystemstorage) und eine Unzahl von FreeBSD Servern als SAN/NAS/Block Köpfe.
Damit habe ich die Vorteile aus beiden Welten ohne die Nachteile.

Glaub mir ich hab schon genügend große Storages aufgesetzt, tatsächlich relativ wenig davon mit ZFS. Meist ist der Support von z.b. Suse bei BTRFS eben mehr wert für den Kunden als die technsiche Überlegenheit eines ZFS au FreeBSD ohne Support.

Ich bin in der Position dass unsere Lieferanten motiviert sind, eine FreeBSD Lösung zu supporten.

Wenn du ZFS und BTRFS nicht gleichsetzt, zeigt es davon dass du wohl keine Ahnung hast. BTRFS wurde aktiv mit dem Ziel entwickelt eine Alternative zu ZFS zu sein. Dieser Vergleich drängt sich also fast zwangsläufig auf. Und für viele Anwendungen ist es auch gleichwertig zu verwenden.

Ich halte Dich nicht davon ab, weiter BTRFS unter Linux zu verwenden. Ich nehme aber lieber FreeBSD und ZFS. Aus vielen guten Gründen.
 
Ich würde trotzdem die Kombination FreeBSD und ZFS vorziehen, aber das Lizenz-Argument zieht nicht wirklich.

Tatsächlich führte dieser Umstand dazu, dass in eine fast reine Linux Umgebung nun massiv FreeBSD Einzug hält.
Ich spreche nicht von theroretischen Überlegungen sondern von realen Ereignissen.
 
Das klingt ein bisschen so, als würde man für FreeBSD/ZFS keinen kommerziellen Support kriegen.


Klar drängt sich der Vergleich auf (und die Gründe die Du dafür nennst sind ja auch nachvollziehbar). Trotzdem muss man sagen das btrfs immer noch nicht ebenbürtig ist und ob es das jemals sein wird, steht in den Sternen (da sich ja auch ZFS weiter entwickelt).

Da geb ich dir natürlich recht, aber wenn man schon die Suse Lizenz hat, nimmt man was darunter supportet wird und kauft nich nochmal neu was dazu :)

Klar ZFS ist in einigen Dingen BTRFS überlegen, BTRFS hat aber auch Vorteile (z.b. die leichte Erweiterung eines Raids). Man soll natürlich nehmen was einem passt, ich denke aber für viele Szenarien hat sich BTRFS zu einer ebenbürtigen Alternative gemausert.

Ich wollte aber auch nur aufzeigen, dass die Zeiten in denen für Storage ZFS auf FreeBSD die einzige Option waren schon einige Jahre vorbei sind. Ich benutze ja selbst gerne FreeBSD allerdings nicht mehr wegen dem Storage Argument :)
 
Das sehe ich aktuell leider überhaupt nicht so. Vor ca. 10 Jahren als ZFS noch nicht verfügbar war auf Linux (muss so um die Version 9 von FreeBSD gewesen sein), habe ich etliche Server mit FreeBSD installiert (ca. 20 in verschiedenen Firmen, meist 32GB RAM und 200-800TB) die als File-Server verwendet wurden. Heute habe ich noch genau zwei in Betrieb. Gründe dafür sind:
  • FreeBSD ist halt nicht Linux
  • FreeBSD ist weiterer Aufwand
  • FreeBSD wird schlecht von Puppet unterstützt (wird noch oft in einem DC verwendet)
  • Daten landen immer mehr auf Onedrive etc. (sie müssen ja überall verfügbar sein!)
Mit Kubernetes hat sich das Thema dann schnell auch von allein erledigt. Da brauche ich def. kein ZFS mehr. Und zum Thema Ceph mit ZFS, kann ich nur sagen: Dokumentation nochmals lesen und verstehen.
 
Ich spreche nicht von theroretischen Überlegungen sondern von realen Ereignissen.
Ich bezweifel das ja auch nicht. Mir ist nur nicht der Grund klar. Die Lizenzgefahr ist ziemlich theoretisch.

Da geb ich dir natürlich recht, aber wenn man schon die Suse Lizenz hat, nimmt man was darunter supportet wird und kauft nich nochmal neu was dazu
Ja. Schon. Aber wenn Du auf FreeBSD setzt und Support fürs System haben willst wirst Du auch dafür Support mit einkaufen und nicht noch mal extra für ZFS losrennen.


Man soll natürlich nehmen was einem passt, ich denke aber für viele Szenarien hat sich BTRFS zu einer ebenbürtigen Alternative gemausert.
Ja. Dem kann ich auch gut folgen.

Ich wollte aber auch nur aufzeigen, dass die Zeiten in denen für Storage ZFS auf FreeBSD die einzige Option waren schon einige Jahre vorbei sind.
Da hast Du natürlich recht.
 
In meinem Ursprungsposting schrieb ich von einem passenden Gesamtpaket aus ZFS ohne Lizenzfrage, PF, VNET Jails, Bhyve, Fabric Support, etc. die dazu führte dass sich interessante Einsatzgebiete für FreeBSD in massiv sicherheitsbeschränkten Bereichen ergeben.

Das Feedback darauf fasse ich mal so zusammen:
Danke / kann nicht sein / Warum nimmst Du nicht Linux? / Linux ist viel besser! / Warum ZFS? X ist doch besser! / Wen scheren Lizenzen? / kein Support!

Also ICH freue mich darüber, dass *BSD eingesetzt wird und dass es gute Gründe dafür gibt. Hauptgrund ist das Gesamtpaket dass so nur FreeBSD liefert.

Natürlich kann man jeden Teilaspekt mit irgendeinem Linux vielleicht besser machen.
Ich kenne aber kein Linux, dass mir das Paket liefern kann. FreeBSD ist integraler Bestandteil der Lösung hier und es gibt verdammt gute Gründe dafür in Institutionen, in denen direkt von Red Hat Personal in Kompaniestärke vor Ort eingekauft wurde, FreeBSD massiv zu verwenden.
Gründe, die ich hier nicht im Detail ausführen noch erläutern werde da ich auch meine NDAs beachten muss.

Freut euch einfach. Oder nehmt Linux, aber was macht ihr dann in diesem Forum?
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal ne blöde Frage... Sind das eher große Firmen die mit IT ihr Geld verdienen oder was sind das für Firmen?

Firmen die mit IT Ihr Geld verdienen haben i.d.R. eigene Kompetenz und brauchen Leute wie mich nicht als Dienstleister :-)

Aber schau Dir Netflix an --- einfach weil es jeder nutzt und weil ihre IT integraler Teil ihrer Wertschöpfungskette ist:
Alle Medienserver von Netflix laufen unter FreeBSD und verwenden Mellanox Netzwerkhardware. Das macht Netflix garantiert nicht so, weil Linux besser ist.
Natürlich ist Netflix mit FreeBSD auch nicht 100% glücklich, sie spielen das sehr offen. Schau Dir die im Netz verfügbaren Publikationen von Netflix an, beachte aber auch, wie deren Änderungen in das laufende FreeBSD einfliesen.
Warum verwendet NetApp, Juniper, Sony, etc. FreeBSD? Wegen den Lizenzen!
Warum sponsoren Agenturen und Firmen wie DARPA, Cisco und wie sie alle heißen FreeBSD? Weil die FreeBSD Foundation eine unabhängige juristische Person ist, die Entwicklungsaufträge annimmt und weil der so erzeugte Code zwar ins offene FreeBSD einfliest, er aber genauso in closed Systemen problemlos verwendet werden kann.
Aber ich schweife bei meinem Versuch, zu zeigen, warum es auch ganz andere Gründe gibt, eben keinen Linux zu nehmen, vom Thema ab.

Zu Deiner Frage:

Meine Kunden sind in der Großindustrie und bei Behörden. Wenn ich also von meinem Arbeitsalltag spreche, muss es wohl dort sein :-)
 
In meinem Ursprungsposting schrieb ich von einem passenden Gesamtpaket aus ZFS ohne Lizenzfrage, PF, VNET Jails, Bhyve, Fabric Support, etc. die dazu führte dass sich interessante Einsatzgebiete für FreeBSD in massiv sicherheitsbeschränkten Bereichen ergeben.
Soweit würde ich mit Dir auch mitgehen. Nur die Argumente die Du bringst sind teilweise fragwürdig.
Das angebliche Lizenzproblem konntest Du immer noch nicht schlüssig erklären außer mit "die Kunden wollen es so". Ja klar. Dir als FreeBSD-Freund kann es egal sein aus welchen Gründen die FreeBSD nehmen. Als ernsthaftes Argument taugt es aber eben weniger.

Also ICH freue mich darüber, dass *BSD eingesetzt wird und dass es gute Gründe dafür gibt.
Das tue ich auch. Schon allein deshalb weil Diversität immer ne gute Sache ist und die über kurz oder lang verloren geht, wenn keiner mehr die Alternativen einsetzt.

Gründe, die ich hier nicht im Detail ausführen noch erläutern werde da ich auch meine NDAs beachten muss.
Das verstehe ich. Nur wenn man Pro *BSD argumentiert, dann ist es halt schwierig wenn man keine Gründe liefern kann (aus welchem Grund auch immer). Möglicherweise willst Du Dein Posting auch primär so verstanden wissen wie Du aus Deiner Erfahrung den Einsatz und die Verbreitung von FreeBSD erlebst. Und den Aspekt Deiner Postings finde ich auch gut.
 
Soweit würde ich mit Dir auch mitgehen. Nur die Argumente die Du bringst sind teilweise fragwürdig.
Das angebliche Lizenzproblem konntest Du immer noch nicht schlüssig erklären außer mit "die Kunden wollen es so". Ja klar. Dir als FreeBSD-Freund kann es egal sein aus welchen Gründen die FreeBSD nehmen. Als ernsthaftes Argument taugt es aber eben weniger.

Ok, ich spiele das Spiel mal mit: Tipp mal in Google ein: "zfs license linux". Dann versuch es mal mit "zfs gpl legal consideration".

Und nun überlege Dir was es für eine Behörde, die viele Millionen Euro für eine ZFS Infrastruktur ausgegeben hat, bedeuten würde, wenn eine BGH Entscheidung den Einsatz von ZFS unter Linux final untersagen würde. Das ist eine juristische Risiko Abschätzung. Bist Du Jurist? Spezialisiert auf Lizenzrecht?
Ja? Dann erkläre mir bitte warum es Deiner Meinung nach KEIN Problem gibt.

Das einzige "fragwürdige" hier ist, warum Du den Elefant im Raum zu sehen verweigerst.

Das tue ich auch. Schon allein deshalb weil Diversität immer ne gute Sache ist und die über kurz oder lang verloren geht, wenn keiner mehr die Alternativen einsetzt.


Das verstehe ich. Nur wenn man Pro *BSD argumentiert, dann ist es halt schwierig wenn man keine Gründe liefern kann (aus welchem Grund auch immer).

Sorry, ich liefere die ganze Zeit Gründe. Zeig mir bitte ein Betriebsystem, dass ZFS ohne Lizenzverstoß, PF und VNET Jails in einer Installation vereinbart.
Also liefere mir jetzt endlich die erlösende Antwort: Welches Betriebsystem, dass ich Deiner Meinung nach übersehe, liefert das?

Ich will nicht unhöflich werden, aber was ist Dein Problem hier? Was gibt es, was ich erwähnen müsste, jenseits von "FreeBSD passt genau auf die Anforderungen des Kunden" was Dich motiviert, mir zu unterstellen, dass ich den für Dich gewichtigsten Grund, doch Linux zu nehmen, nicht erwähne?
 
Das Feedback darauf fasse ich mal so zusammen:
Danke / kann nicht sein / Warum nimmst Du nicht Linux? / Linux ist viel besser! / Warum ZFS? X ist doch besser! / Wen scheren Lizenzen? / kein Support!

Also ICH freue mich darüber, dass *BSD eingesetzt wird und dass es gute Gründe dafür gibt.
^und dass^obwohl^

Natürlich kann man sich darüber freuen, wenn man dergleichen konkret mitkriegt. (Ich hab nichts dergleichen gesehen.)
Das verwunderliche ist dann doch eher das, was ich mit dem "obwohl" ausdrücke: wir haben immer wieder gesehen, dass Leute zur abwechslung mal etwas richtig gemacht haben - und der Markt hat es nicht angenommen und stattdessen den Schrott gepusht.

Das war mit VHS so, wo es schon bessere Ansätze gegeben hätte, aber man stattdessen den Schrott im Zuckerbäcker-Neuschwanstein-Stil mit aufgesetzen Bögen und Türmchen ewiglich nachgebessert hat, und dasselbe traf von anfang an auf Microsoft windows zu.

Und so ähnlich läuft es auch mit Berkeley, das ein Schattendasein führt neben einem nach Fisch riechenden flugunfähigen Vogel, der im grunde eine undurchschaubare Wühlkiste von m.o.w. funktionsfähiger Software repräsentiert, wo man dann einen Distributor noch extra dafür bezahlt, dass der was brauchbares herauskramt.

Wenn man das in rationaler Weise aus einer gewissen Distanz betrachtet, dann muss man glauben, man wäre im Irrenhaus.
 
Soweit würde ich mit Dir auch mitgehen. Nur die Argumente die Du bringst sind teilweise fragwürdig.
Das angebliche Lizenzproblem konntest Du immer noch nicht schlüssig erklären außer mit "die Kunden wollen es so".

Das angebliche Lizenzproblem ist die eine Sache, das kann ich auch nicht ganz nachvollziehen. Das wirkliche Lizenzproblem demgegenüber hab ich oben schon im Nebensatz formuliert: das ist erstmal dass man Linux nicht hacken und dann closed-source verkaufen kann.
Das bindet dir natürlich niemand auf die Nase, sondern das merkst du dann, wenn du Bugs verfolgst, von wo sie kopiert wurden.
 
Weil die FreeBSD Foundation eine unabhängige juristische Person ist, die Entwicklungsaufträge annimmt
Das ist das eine große Problem, das es mit FreeBSD gibt: dass immer mehr die Oligarchen diktieren, wo es langgeht.
Das ist aber nicht FreeBSD spezifisch; das fing da an, als Sun Microsystems in die Hände der Ostküste fiel. Seitdem hat sich vieles geändert, und selten zum besseren.
 
Ich habe einen guten Freund der nur rudimentär mit Betriebsystemen zu tun hat, gebeten einfach mal die Posts ab meinem Bericht aus meiner Praxis zu lesen.

Seine Reaktion war bezeichnend: "Kein Wunder, dass FreeBSD in Deutschland einen schweren Stand hat!"

Dazu passen auch Personaldienstleister, die auf die Aufforderung, FreeBSD affine Leute vorzustellen, Lebensläufe betitelt mit "LInux Experte" einreichen, in denen dann FreeBSD durchaus an prominenten Stellen im Text auftaucht.

So wird das nichts mehr Leute! Wenn Ihr nicht selbst die Gründe seht, warum FreeBSD in so vielen Szenarien die bessere Option ist und ihr das nicht verkauft bekommt, ist das Euer Problem, nicht das von FreeBSD.
Mehr werde ich dazu nicht mehr sagen. Danke für den Fisch!
 
Ich muss Arne in Bezug auf Lizenzpolitik von Grosskunden und Behoerden zustimmen. Das Argument gegen ZFS unter Linux habe ich auch schon von einem grossen deutschen Autohersteller und von einem befreundeten Admin bei einem Ministerium gehoert. Ob das berechtigt ist oder nicht weiss ich nicht. Jedenfalls sind Bedenken vorhanden und keiner will da die Verantwortung uebernehmen. Von daher passt FreeBSD doch gut in diese Nische.
 
Lizenzen sind für die Industrie ein wichtiges Thema. Juristische Probleme mögen sich erst mal fern und abstrakt anhören aber sie haben viele Firmen und Projekte heimgesucht. Bsp. Sco vs Linux. Die haben sogar versucht von Endanwendern Geld zu bekommen....


Wenn es kein Problem wäre Zfs in Linux zu integrieren ohne Lizenzprobleme wäre es schon mainline. Da Zfs mehr oder weniger zu Oracle gehört, wäre ich auch sehr vorsichtig. Google und Java....

 
Lizenzen sind für die Industrie ein wichtiges Thema. Juristische Probleme mögen sich erst mal fern und abstrakt anhören aber sie haben viele Firmen und Projekte heimgesucht.
Und aus genau dem Grund muss ich bei meinem aktuellen Arbeitgeber grundsätzlich durch die Rechtsabteilung, um die Sache auf potentielle Lizenz- und Complianceprobleme abklopfen zu lassen. Da brauche ich mit ZFS on Linux gar nicht so kommen. Das ist schneller abgelehnt, als ich das Ticket tippen kann.
 
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