Lieblings *BSD?

Welches der vier "grossen" BSD ist Euer Liebling?

  • DragonflyBSD

    Stimmen: 1 1,6%
  • FreeBSD

    Stimmen: 37 58,7%
  • NetBSD

    Stimmen: 6 9,5%
  • OpenBSD

    Stimmen: 19 30,2%

  • Umfrageteilnehmer
    63
Puh, das ist nicht einfach. Alle? Aber liebe sie alle auf eine andere Weise. Und während es viele Klischees zu Systemen gibt, die vielleicht aus dem Bauch heraus richtig klingen mögen muss man halt auch der Tatsache ins Auge sehen, dass alle BSDs komplett eingenständig Betriebssysteme, mit eigenen Communities und doch recht langer (vor allem auf heutiger Perspektive) Geschichte sind. Und ich glaube das ist eine falsche Herangehensweise wenn man so tut als wären "das halt alles BSDs" in die Richtung "eh alles das Selbe" oder noch schlimmer "das ist ein BSD für". Das sind komplette Multi Purpose Systeme und man kann mit jedem alles machen und die Stärken und Schwächen sind da, aber auch bei all diesen Themen kommt es auf den Einzelfall an. Jedes der Systeme hat Hardware, die wahrscheinlich sonst unter keinem anderen richtig funktioniert, jedes der Systeme hat Szenarios wo man einen Angreifer abhalten würde, der anderswo durchkäme und jedes dieser Systeme hat Software die anderswo nicht so einfach läuft. Es sind eben keine Linux-Distributionen und es gibt riesige und teils komplett unerwartete und anti-intuitive Unterschiede. Aber zurück zum eigentlichen Thema...

FreeBSD ist unglaublich flexibel und lässt sich für alles verwenden. Allein schon die Ports-Collection und die Infrastruktur ist etwas wo kein anderes Betriebssystem rankommt. Keine Linux-Distribution, keines von den großen OSs. Das steht einfach nur da, völlig konkurrenzlos. Man findet so gut wie alles drin, viel mehr als in den offiziellen Repos von anderen OSs, aber nicht nur das. Das zeug ist aktuell und nicht X Jahre alt, weil alles aus einer Quelle ist hat man keine komischen Konflikte, aber nicht nur das. Die Software gibt es auch meist in mehreren Major-Versionen, aber nicht nur das, die Major-Versionen lassen sich auch beliebig kombinieren (Postgres + PostGIS is da der Klassiker bei mir), aber nicht nur das, schaut euch auch nur das nginx-Paket an und die Patch-Sets die man da auswhählen kann. Da haben Unternehmen, die andere Systeme nutzen oftmals ein eigenes Team dafür sowas zusammen zu bauen, ein Repository mit Notes, und Skripts, das ständig bricht. Bei FreeBSD ist das einfach so dabei. Und dann kommen noch Dinge von dtrace bis ZFS dazu, die einfach so funktionieren. Kein Gefrickle, keine Besonderheit wie sonst wo. Und um nochmal auf Pakete zurückzukommen. Wenn man sich um Systeme kümmert und ein Entwickler hat gerade irgendwo in einem Blog irgendwo was aufgeschnappt, was er einfach mal probieren will, dann kann ich das schnell mal aufsetzen und einen Plan machen das eine Produktivversion zu packen. Habe ich ein anderes System am Laufen ist das ein Projekt für sich, wo wenn es als wichtig genug angesehen wird man sich das mal anschauen kann und eine Frickelversion unter stöhnen erstellt werden muss, oder man verwendet Docker als hacky Workaround, vielleicht in irgendeinem Ökosystem das gerade irgendwie gehyped wird, aber eigentlich auch im besten Fall als Alpha bezeichnet wird, wo nichts durdacht ist, weshalb man sowieso im Jahrestakt Zeit einplanen muss, alles über den Haufen zu werfen, weil irgendwas bricht oder eine neue Major-Version raushaut, die man verwenden muss weil sonst nichts mehr geht, nur um den Status Quo beizubehalten.

OpenBSD ist simpel. Das ist für mich die primäre Eigenschaft des Systems. Das System läuft einfach. Man weiß woran man ist. Es ist simpel in so vielen Facetten. Das beginnt bei Dingen wie WiFi, da trägt man Netzwerkname, Username und Passwort ein und es klappt. Einfach so. Kein Gefrickel, kein komisches Config-Format, einfach so. Oder System-Updates und Systemupgrades. Ein Command und es läuft, oder Sound, das sich gefühlt gerade jedes andere Betriebssystem zur Frickel-Landschaft umgestaltet, das Probleme macht, die teilweise von Leuten zur Normalität und zu Muscle-Memory werden, die sie selbst nicht mehr bemerken. Oder APIs, pledge, unveil. Funktioniert einfach so. Portiert auf alle möglichen Sprachen, tut genau was man will, und man fragt sich warum das nicht schon alle seit Jahrzehnten so machen. Und das Basissystem. Man hat einfach alles was man so als Standard-Server haben will, egal ob's jetzt ein Mailserver ist, der endlich mal mit einer Config daherkommt, die auch verständlich ist, einen simplen HTTP-Server, samt trivial konfigurierbaren TLS-Zertifikaten, und dann vergisst man schon auf die ganzen Dinge, die OpenBSD gefühlt schon immer hatte. pf ist genau so wie Packet Filtering sein sollte, wo man sich auch fragt, warum man das anders machen würde, oder verschlüsselte Swap. Es gibt ja wirklich keinen Grund das nicht zu haben, Security-Pragmatismen. Wenn man anderswo mal das Thema Security angeht dann sind das Tools, die fast eigene Wissenschaften werden, allein schon wenn man die Grundfunktion aktivieren will. Und dann schaut man vielleicht mal unter die Haube und wundert sich wenn man den Code liest "das war's? Das kann ich einfach so lesen und nachvollziehen?". Ähnlich bei den RC-Scripts, wo sich auch die anderen BSDs vielleicht noch was abschneiden können. OpenBSD fühlt sich ein bisschen wie das gallische Dorf an, während sonst Layer auf Layer gelegt wird, Features gebaut werden, von denen man weiß dass sie im nächsten Jahr Altlast sind, wo jedes kleine Tool siebzig Abhängigkeiten hat und Code nicht nachvollziehbar ist, während riesige Systeme gebaut werden, in die sich alle einarbeiten müssen um irgendeinen Edge-Case wie "Aber was wenn der Angreifer genau dort reinkommt, und dann da eine Lücke findet, aber nicht auf das zugreifen, kann, und das ganze am siebten Vollmond ist, dann können wir ihn damit vielleicht davon abhalten die vierte Zeile in der Datei, falls es sie gibt auszulesen". Und das ganze Stoppt auch nicht an irgendwelchen Grenzen. Da werden dann pledge und Co in Browser eingebaut, sndio, libreSSL, OpenSSH, OpenNTPD und Co. sind ohnehin portabel, und die Listen von Innovations und "Projects maintained by OpenBSD developers outside OpenBSD" könnten ja genau so gut Listen von Software die alle verwenden, die einfach funktioniert sein. Von OpenSSH, über sudo, doas und co ist da ja einiges drin.

Und DragonFly und NetBSD mal gemeinsam, um nicht noch länger zu werden. Dass DragonFly performant ist ist ja bekannt, aber auch der Pragmatismus ist immer wieder was wo ich mir denke, das könnten sich andere Systeme abschauen. In beiden Systemen "macht man halt einfach mal". Ist das jetzt ein Makefile in DragonFlys /usr für soruce und ports maintainance, oder sich einfach mal ransetzen und Bugs fixen. Könnt ihr euch noch an das USB-Thema bei FreeBSD und auch anderen erinnern? Das war ein Drama und niemand wollte sich ransetzen, weil es ja eh meistens okay ist. Da hat sich ein Dev rangesetzt, USB rein, gemount, gepullt, errors debugged, rinse, repeat. Und dann hat das geklappt. NetBSD ist ein kleines OS-Projekt und hat noch keinen eigenen Hypervisor? Geschaut was da ist, darauf aufgebaut und auf einmal ist das FreeBSD-Forum voll mit Leuten die fragen warum man nicht einfach das nehmen kann. DragonFly hat das aufgegriffen und portiert. Beide Projekte haben einen Developer-Geist der gefühlt oftmals als "verloren" bezeichnet werden kann. Sich hinsetzen und was bauen, ohne Tamtam - oh und was das betrifft. OpenBSD bezeichnet sich ja gern mal als Hype-Free und ich denke das stimmt aus der Perspektive mit Simplizität und man macht dann halt mal ein Skript, das funktioniert und gut ist es, aber dann schaut man sich NetBSD und DragonFly an und was die einfach mal so raushauen, schon seit vielen Jahren ganz ohne Hype und kann sich über andere Projekte nur wundern. Ohne da jetzt zu weit abdriften zu wollen, aber das fehlt einfach in Projekten. Einfach mal gute Software, oft cutting edge Technologie einfach mal zu bauen, weil sie fehlt, oder weil es geht, oder weil man auch einfach Lust drauf hat sich eine Herausforderung zu stellen. Nicht weil es Geld macht, nicht weil man irgendwelchen User-Zahlen beim Wachsen zusehen will, nicht weil man sich damit riesige Berühmtheit erwartet, sich das sicher gut im Bewerbungsgesrpäch macht, nicht weil man ein Thema für einen Blog-Artikel braucht, sondern einfach weil man genau das machen will, was man macht, und das ist gute Software zu programmieren. Natürlich weiß ich nicht, was wessen Ansporn ist, aber wenn ich an Open Source Communities heute und Open Source Communties in den 2000ern denke, dann ist das echt was, was man in diesen Tagen suchen muss. Und bevor das jetzt jemand nostalgisch nennt. So ist es ja auch nicht. Es gibt viele neue Projekte, die von Grund auf darauf ausgelegt sind, dass die eben nicht zu so etwas führen. Nischen, die entstehen weil es da ein Vakuum gibt. Komplett neue Projekte, die schon vom Design her so sind, dass sie was neues, cooles, was Spaß macht bauen, aber eher nicht in Gefahr laufen dass man irgendwann groß Business-Entscheidungen treffen muss. Da müsste man aber wohl einen eigenen Thread dazu machen. Um zurück zum Thema zu kommen. Ich glaube pkgsrc ist unterschätzt. Das ist ja ein NetBSD-Projekt, aber während NetBSD auf unzähliger Hardware läuft, läuft pkgsrc auf unzähligen Betriebssystem, und zwar so gut, dass es das Default von diversen Linuxdistributionen, Solaris-Derivaten, Betriebssystemen wie Minix und auch mal DragonFly war. Gefühlt ist ein prtables Port-System ja ein Projekt das regelmäßig anderswo versucht wird und grandios scheitert. pkgsrc funktioniert einfach. Ja, es hat hier und da Macken, aber das hat ja wirklich jeder Package Manager. Mit pkgsrc gibt es tatsächliche Success Stories und das Projekt ist nur nicht nur "wäre cool wenn" und "schau wie viele Pakete es schon gibt" oder "wir haben Pläne für...". Das Projekt läuft. Und das schon ziemlich lang.
 
Ich habe für FreeBSD gestimmt, muss aber gleich dazu sagen, dass ich mit den anderen BSDs bisland noch keine Erfahrung gemacht habe. Und ich sehe auch keinen Grund, in absehbarer Zeit erneut einen OS-Wechsel zu vollziehen, nachdem meine ursprüngliche Stamm-Linux-Distro (nämlich Debian) sich mehr und mehr von ursprünglichen Prinzipien zu entfernen scheint und ich mich bei FreeBSD, nicht zuletzt dank der hervorragenden Dokumentation, bestens aufgehoben fühle. Und ich denke mal, daran wird sich auch so schnell nichts ändern, weil ich mir sicher bin, dass sich die Bedienung eines PCs mit FreeBSD in 10 oder auch 20 Jahren noch genauso anfühlen wird wie heute.
 
Bedienung eines PCs mit FreeBSD in 10 oder auch 20 Jahren noch genauso anfühlen wird wie heute
Ich hoffe dass FreeBSD bis dahin gut aufgestellt ist. Da man auf Spendengelder angewiesen ist, muss man sich irgendwann auch mal den Wünschen seiner „Spender“ anpassen und nicht immer sein ideologisches Süppchen kochen. Manchmal frage ich mich, ob die Lizenz nicht doch auch Nachteile mit sich bringt. Auch wenn ich FreeBSD nicht als Desktop nutze, wünsche ich stets alles gute. Fand den langen Bericht bzw Sichtweite zu den BSDs weiter oben echt interessant.
 
Ich hoffe dass FreeBSD bis dahin gut aufgestellt ist. Da man auf Spendengelder angewiesen ist, muss man sich irgendwann auch mal den Wünschen seiner „Spender“ anpassen und nicht immer sein ideologisches Süppchen kochen. Manchmal frage ich mich, ob die Lizenz nicht doch auch Nachteile mit sich bringt. Auch wenn ich FreeBSD nicht als Desktop nutze, wünsche ich stets alles gute. Fand den langen Bericht bzw Sichtweite zu den BSDs weiter oben echt interessant.
Man kann es aber nicht jedem Recht machen, irgendjemand findet sicher immer ein Haar in der Suppe. Wie sehen denn deiner Meinung nach die "Wünsche der Spender" aus? Ist es denn schon Ideologie, wenn man jahrelang an altbewährten aber gut funktionierenden Prinzipien festhält? Ich persönlich nutze FreeBSD als gewöhnlicher Desktop-User und empfinde es als flott, zuverlässig und angenehm zu bedienen. Mit der Hardware-Unterstützung lässt man sich hier und da mal etwas mehr Zeit, Beispiele WiFi und UEFI-Secure-Boot, wenn man jedoch nicht gerade brandneue Hardware besitzt sollte man keine Probleme bekommen (seit dem Upgrade auf 13.2 funktioniert der WLAN-Adapter auf meinem Laptop tadellos). Ich persönlich zähle (als Mensch mit autistischen Zügen) zu jenen, die ihren Computer gerne so benutzen wollen, wie sie es gewohnt sind. Demzufolge finde ich es schön, dass es auch FOSS-Projekte gibt, die Menschen wie mir entgegen kommen ;)
 
Ich hoffe dass FreeBSD bis dahin gut aufgestellt ist. Da man auf Spendengelder angewiesen ist, muss man sich irgendwann auch mal den Wünschen seiner „Spender“ anpassen und nicht immer sein ideologisches Süppchen kochen. Manchmal frage ich mich, ob die Lizenz nicht doch auch Nachteile mit sich bringt. Auch wenn ich FreeBSD nicht als Desktop nutze, wünsche ich stets alles gute. Fand den langen Bericht bzw Sichtweite zu den BSDs weiter oben echt interessant.
Die grossen Spender von BSD sind und waren schon immer Firmen und Hoster. Fuer diese ist der Desktop eher uninteressant. Ich denke, da spielen Dinge wie die BSD-Lizenz und auch der Technologiestack schon eine Rolle.
 
Was wäre denn die Alternative? Die GPL? Damit man jene vergrault, die wegen der BSD-Lizenz bei FreeBSD sind?
Naja. Finde das schon unfair, dass manche Firmen (Sony?) nichts oder so gut wie nichts an das Projekt zurückgeben, es aber nutzen und (damit) viel Geld verdienen.

Wie sehen denn deiner Meinung nach die "Wünsche der Spender" aus?
Hieß es hier im Forum nicht irgendwo dass FreeBSD zB bzgl. Containern stark hinterherhinkt?
 
Finde das schon unfair, dass manche Firmen (Sony?) nichts oder so gut wie nichts an das Projekt zurückgeben, es aber nutzen und (damit) viel Geld verdienen.
Also fändest Du die GPL für FreeBSD besser und Deine Hoffnung die damit verbunden wäre, ist, das sich Firmen die nicht so viel zurück geben sich da mehr einbringen oder wie?

FreeBSD zB bzgl. Containern stark hinterherhinkt?
Ok. Wenn es da Spender gibt die Geld in FreeBSD investieren sich aber Container wünschen, dann stellt sich doch automatisch die Frage, warum die dann nicht direkt Programmierer dafür bezahlen, das sie das implementieren, anstatt über irgendwelche indirekten Wege Einfluss zu nehmen.
Irgendwie klingt Deine These da nicht plausibel.
 
Ok. Wenn es da Spender gibt die Geld in FreeBSD investieren sich aber Container wünschen, dann stellt sich doch automatisch die Frage, warum die dann nicht direkt Programmierer dafür bezahlen, das sie das implementieren, anstatt über irgendwelche indirekten Wege Einfluss zu nehmen.
Irgendwie klingt Deine These da nicht plausibel.
Sehe ich genauso.

Admins wollen meiner Erfahrung nach kein Docker, sondern nutzen lieber Ansible und co. Entwickler sind es, die Docker wollen und die meisten Entwickler nutzen eher Windows oder macOS auf dem Desktop.

Es wurde ja immer gesagt, wenn Linux im Bereich Gaming besser waere, wuerde sich Linux auf dem Desktop durchsetzen. Nun laufen mehr als 90% der Windows-Games dank Proton sehr performant und stabil unter Linux und es hat sich nichts geaendert. Daher denke ich, dass Docker und bessere Desktopunterstuetzung nichts an der Verbreitung von BSD aendern wuerde. Die groesste Zielgruppe sind Admins, die Server betreiben und dann evtl. auch BSD auf ihren Notebooks nutzen.

Die BSDs sind von und fuer Admins gemacht und dafuer sind sie meiner Meinung nach sehr gut und versuchen auch nichts anderes zu sein.

[x] Ich habe fuer OpenBSD gestimmt, da ich dieses auf den meisten Systemen privat und beruflich einsetze. An zweiter Stelle wuerde ich FreeBSD waehlen.
 
Admins wollen meiner Erfahrung nach kein Docker
Docker (und Co) widerspricht ja auch irgendwo dem Selbstverständnis eines Admins. Der will ja selbst entscheiden, was er wie einrichtet und solche Container nehmen ihm das (zumindest zum Teil) ab.
Wobei man hier unterscheiden muss zwischen Deployment und dem Container-Prinzip. Ich glaube, wo bei Admins die Skepsis herrscht ist halt (wie gesagt) so fertige Container einfach als Gegeben zu nehmen und zu verwenden. Wenns darum geht solche Werkzeuge quasi selbst einzusetzen, um sich seine Server zu organisieren, da nimmt man das dann durchaus gerne.
 
Also fändest Du die GPL für FreeBSD besser und Deine Hoffnung die damit verbunden wäre, ist, das sich Firmen die nicht so viel zurück geben sich da mehr einbringen oder wie?
Nein, auch die GPL hat ihre Nachteile (ZFS…)

Ok. Wenn es da Spender gibt die Geld in FreeBSD investieren sich aber Container wünschen, dann stellt sich doch automatisch die Frage, warum die dann nicht direkt Programmierer dafür bezahlen, das sie das implementieren, anstatt über irgendwelche indirekten Wege Einfluss zu nehmen.
Irgendwie klingt Deine These da nicht plausibel.
Ok. Dann müsste ich halt nochmal nachlesen, warum Linux sehr viel erfolgreicher ist, wenn es denn andere Gründe waren. Ich meinte mich zu erinnern, dass es u.a. an fehlendem Container Support lag.
 
Nein, auch die GPL hat ihre Nachteile
Es war Deine These, das die Lizenz den BSDs im Weg liegt. Jetzt warte ich halt noch auf eine Antwort, welche Lizenz es denn nu sein müsste und warum Du der Meinung bist, das das die Situation signifikant ändern würde.
Ich mein, bei der These wirst Du Dir ja was bei gedacht haben und die wird wohlüberlegten Gedanken entsprungen sein. Du wirst die ja nicht nur einfach so hingeschrieben haben. :)
 
Es war Deine These, das die Lizenz den BSDs im Weg liegt.
Ich denke immer ohne Geld geht es nicht.


Und ich bin absoluter überzeugt, ohne Mark und seine Moneten - ohne Ubuntu - wäre Linux heute auf dem Desktop auch deutlich erfolgloser. Ich selbst hatte nach Suse bzw dann OpenSuse die Lust an Linux völlig verloren. Nervte alles zu sehr. Erst durch Ubuntu gelang ein „Durchbruch“.
Red Hat im Firmenumfeld brauch ich wohl nix zu sagen.

Und welche Lizenz besser, wäre, dazu müsste ich mich erstmal damit auseinandersetzen. Vielleicht eine, wo man finanziell beteiligt wird, wenn Firmen es komerziell (Apple, Sony) einsetzen. Aber die hätten dann womöglich auf Linux (den Kernel) zugegriffen, so ähnlich wie Google mit ChromeOS / Android.
 
Und ich bin absoluter überzeugt, ohne Mark und seine Moneten - ohne Ubuntu - wäre Linux heute auf dem Desktop auch deutlich erfolgloser.
ubuntu hat sicherlich seinen Beitrag geleistet. Wobei ich jetzt gar nicht mal sagen würde, das es allein die finanzielle Zuwendung war.
Es war das Konzept der Distribution. Bis dahin waren Distributionen vor allem darauf ausgelegt, dem Nutzer möglichst viel Wahl zu lassen und ihm eben viele Entscheidungen selbst zu überlassen. Wenn man als Neuling damit konfrontiert wird, dann ist sowas auch schnell mal überfordernd.

Der Gegenentwurf von ubuntu war quasi die Beschränkung. Bei ubuntu hat man sich halt einfach auf eine Desktop-Umgebung, ein Browser usw. festgelegt und der wurde halt installiert und alles vorkonfiguriert, ohne das der Nutzer sich großartig entscheiden musste. Man hat also relativ schnell und ohne viel zutun ein laufendes System.

Zuträglich war sicherlich auch, das das Installationsmedium als Live-System daher kommt. Man konnte also schon mal rumklicken und gucken und hatte ne ungefähre Vorstellung davon, was man zum Schluss hat, wenn man auf "Install" klickt.


Und welche Lizenz besser, wäre, dazu müsste ich mich erstmal damit auseinandersetzen.
Naja. Es war Deine These das die Lizenz FreeBSD im Weg steht. Aber offenbar war das nur so daher gesagt ohne das da (gedanklich) etwas hinter steckt.
Gut das wir das endlich geklärt haben.
 
Aber offenbar war das nur so daher gesagt ohne das da (gedanklich) etwas hinter steckt.
Naja, da steckt dahinter, dass man sich der Software kostenlos bedienen darf, sie in sein Projekt einbauen darf und dafür wiederum Lizenzgebühren verlangen darf, ohne dass FreeBSD davon auch nur einen Penni sieht. Fair? Ich finde nicht.
 
Die Fairness-Frage ist .... schwierig. Weil der Autor einer Software hat ja bewusst eine Lizenz gewählt, die das zulässt. Den hat ja i.d.R. niemand gezwungen es so zu machen. Und ein "konnte man ja nicht wissen" ist heutzutage nur schwer vorstellbar.
Es gibt sogar Open-Source-Projekte die von der GPL wegwechseln zu einer liberaleren Lizenz.
Ich würde mal sagen, das es deutlich mehr Open-Source-Software ohne als mit Copyleft-Lizenz gibt. Offenbar ist das "Fairness-Problem" nicht wirklich groß oder wird zumindest nicht als so problematisch gesehen.
 
Ok. Dann müsste ich halt nochmal nachlesen, warum Linux sehr viel erfolgreicher ist, wenn es denn andere Gründe waren. Ich meinte mich zu erinnern, dass es u.a. an fehlendem Container Support lag.
Linux ist deshalb so viel "erfolgreicher", weil es sich nicht um ein einziges, sondern um viele verschiedene Betriebssysteme handelt, die alle mit demselben Kernel betrieben werden. Es gibt Slackware, es gibt Debian, es gibt Ubuntu, es gibt OpenSUSE oder Fedora... Bei den BSDs gibt es vier Hauptsysteme (FreeBSD, NetBSD, OpenBSD und DragonflyBSD) und noch ein paar Derivate wie etwa GhostBSD (die ich jetzt einfach mal außen vor lasse). So gesehen könnte man gar nicht pauschal sagen, Linux sei erfolgreicher als BSD, auch wenn das natürlich stimmt, wenn man die ganzen Distributionen inklusive poppuläre Systeme wie Ubuntu dazunimmt.
Bis dahin waren Distributionen vor allem darauf ausgelegt, dem Nutzer möglichst viel Wahl zu lassen und ihm eben viele Entscheidungen selbst zu überlassen. Wenn man als Neuling damit konfrontiert wird, dann ist sowas auch schnell mal überfordernd.
Aber dafür gibt es ausführliche Dokumentationen... Jeder fängt doch mal an... Ich finde den Weg effektiver und nachhaltiger, dem Nutzer so viel Entscheidungsfreiheit wie möglich zu lassen, weil man sich dann auch etwas mit seinem System auseinandersetzen muss. Andererseits zähle ich auch zu der Sorte Mensch, die beispielsweise mit einem Smartphone noch immer oft überfordert ist (Generationskonflikt XD) und wo ich dann desöfteren Mal Hilfe von meiner Partnerin brauche :D
Die BSDs sind von und fuer Admins gemacht und dafuer sind sie meiner Meinung nach sehr gut und versuchen auch nichts anderes zu sein.

Also spielt der Desktop im BSD-Ökosystem eigentlich nur 2. Geige? Da kann ich gar nichts zu sagen, da ich FreeBSD ja erst Anfang des Jahres entdeckt habe (ich googelte halt nach einer OpenSource-Alternative zu Linux und bin so darauf gestoßen)... Nun ja, ich bin kein Admin, sondern eher der typische Desktop-Anwender. Und ja, ich denke, wer nicht gerade die aktuellste Hardware sein Eigen nennt und mit Standardsoftware wie Webbrowser, Office-Paket, Bildbearbeitung und Multimedia-Tools auskommt, kann sich getrost ein FreeBSD aufsetzen und das gilt sehr wahrscheinlich auch für NetBSD, OpenBSD oder DragonflyBSD. Aber: Ich bin kein Admin, ich bin ein ganz normaler Heimanwender, der seinen PC mit als Alltagsgerät benutzt. ;)
 
Sehe ich genauso.

Admins wollen meiner Erfahrung nach kein Docker, sondern nutzen lieber Ansible und co. Entwickler sind es, die Docker wollen und die meisten Entwickler nutzen eher Windows oder macOS auf dem Desktop.

Es wurde ja immer gesagt, wenn Linux im Bereich Gaming besser waere, wuerde sich Linux auf dem Desktop durchsetzen. Nun laufen mehr als 90% der Windows-Games dank Proton sehr performant und stabil unter Linux und es hat sich nichts geaendert. Daher denke ich, dass Docker und bessere Desktopunterstuetzung nichts an der Verbreitung von BSD aendern wuerde. Die groesste Zielgruppe sind Admins, die Server betreiben und dann evtl. auch BSD auf ihren Notebooks nutzen.

Die BSDs sind von und fuer Admins gemacht und dafuer sind sie meiner Meinung nach sehr gut und versuchen auch nichts anderes zu sein.

[x] Ich habe fuer OpenBSD gestimmt, da ich dieses auf den meisten Systemen privat und beruflich einsetze. An zweiter Stelle wuerde ich FreeBSD waehlen.


Also ich wünsch mir als Admin Container unter *BSD, es ist ehrlich gesagt DAS Feature weshalb ich nur noch selten zu FreeBSD greifen.

Ad Gaming: Neue Games funktionieren kaum mit Linux, auch Proton hinkt da hinter her. Gaming heißt für die meisten nunmal nicht 5 Jahre alte Spiele zocken sondern AAA Releases am Releasetag oder 6 Monate danach wenn alle groben Bugs behoben sind.
Auch gehen viele competative Multiplayertitel nicht unter Linux (z.b. Valorant), da hier der Kopierschutz nicht läuft.
 
Also spielt der Desktop im BSD-Ökosystem eigentlich nur 2. Geige?
So würde ich es ganz klar sehen. Für den Desktop brauchst du breiteren Hardware Support.
Denn unter vielen Laptops oder erst Recht Tablets gibt es Probleme.
Ich würde auf dem Surface Go 2 vielleicht auch FreeBSD nutzen, aber wenn es nach 3 Jahren nicht vernünftig unterstützt wird, nützt mir das nichts.
Und die Tipps a la „nimm einen USB WiFi Adapter“ sind zwar nett aber ich steh überhaupt nicht auf sowas sondern benötige USB für andere wichtige Sachen und möchte da nix stecken haben.
Dann fehlen einige grafische Werkzeuge für bestimmte Aufgaben.
Ein FreeBSD Desktop bedeutet Individualismus, Status des exotischen (Unterbaus) und Komfortverzicht (Bluetooth, kein Gparted, kein „Laufwerke“ oder ähnliches, kein Google Chrome usw.)

Ich finde aber das GhostBSD tatsächlich im Vergleich einen gewissen hohen Komfort bietet. Wer diesen möchte kommt also imho um Ghost nicht herum. Auch die Installation und das grafische LiveSystem vereinfachen vieles.
 
Okay, ich meine das jetzt ernst: Könntet ihr bitte nicht zum 175. mal die gleich Container- und Desktopdiskusion in einem Random Thread führen?

Ihr könnt alle auf dem "neuen Thread" Knopf drücken.

Ich behalte es mir vor weitere Beiträge dazu hier zu löschen.
 
Zurück
Oben