Ein großer Grund ist der hier (ich sehe die BSDs sehr weit rechts und mit wahrscheinlich kleineren Schwankungen, die aber wohl normal sind je nach Newsmeldung (Treiber, große Unternehmen, die BSD nutzen, Sicherheitslücken, Releases, ...)).
Ein weiterer Grund ist, dass es kein übermäßiges Interesse gibt den Einsatz von bestimmten BSDs groß publik zu machen. Canonical hat großes Interesse Ubuntu zu bewerben, Novell (und andere) haben großes Interesse SUSE zu bewerben und Redhat bewirbt RHEL und Fedora. Linux ist jünger, der Hype größer.
Dass MacOS, Playstation 4, Cisco Router, Juniper Router, DuckDuckGo, viele Unternhemen von Amazon (under der Firma/Cloud, die die Payment Transactions für Amazon macht), Google, etc. das auf einem anständigen Teil ihrer Server im Einsatz haben ist nichts was man groß erwähnt. Auch iOS ist groß und basiert auf BSD. Das ist einfach so.
Es ist wie bei Programmiersprachen. Auch wenn alle Go und Node hypen, schau mal wie viel wirklich darin geschrieben ist und wie es mit Jobinseraten ausschaut. Als C/++, Perl, PHP, C#, Scala, Erlang (ja, wirklich!) Programmierer hast du eine viel breitere Auswahl und wenn du Java, was vollkommen uncool ist hast du sowieso den Jackbot gemacht. Selbiges gilt für Datenbanken. Alle setzen auf Oracle oder Postgres, aber MySQL ist trotzdem das bekannteste. Schau dich um, ist wirklich so.
Und dann schau dir mal ISP/Hoster oder lang stehende, stabile Server auf Netcraft an. Der Anteil an BSD ist nicht so groß.
Und der Desktop? Naja, die Tatsache, dass Dinge, wie Java (binär), Steam und Skype unter Linux gut laugen trägt einiges bei. Neben der Politik natürlich.
Aber das ist eben immer so eine Sache. Im nicht-kommerziellen privaten Umfeld wird häufig Stuss verwendet. Schau dir die Elektronik an, die pünktlich zur Garantie ausfällt oder was die Leute für "Müll" essen.
Und ja, Linux hat auch ganz klar seine Vorzüge. Mehr Hype und User sorgen da für einen Status, der es für viele attraktiver macht. Keines der BSDs versucht so, wie Canonical das OS an die breite Masse zu bringen. Wenn man seinen Blick auf die Linuxwelt richtet hast du auch interessante Konstelationen. Ubuntu ist groß am Desktop und groß bei sehr kleinen Unternehmen/Startups. Das vor allem weil die Leute das OS vom Desktop kennen. Hast du aber jemanden, der mehr ein Techie(also nicht jemand, der einfach irgendwann programmieren gelernt hat) oder Sysadmin ist steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es ein RedHat bzw. sowas wie CentOS wird, oder eben BSD.
Ich glaube nicht, dass BSD da groß was falsch macht. Ich glaube sogar, dass das Gegenteil der Fall ist und sie nicht, wie viele andere Projekte zu sehr in dieses "BSD is dying" verfallen. Wenn man sich Perl oder so ansieht klingt das viel Schlimmer, als die Realität. Da kommt man nicht mehr auf die Idee zu glauben, dass da immer noch Zustrom an neuen Usern ist, dass die Sprache sehr aktiv entwickelt wird, breit auch in Startups verwendet wird, etc. Das ist einfach nur abschreckend. Ihr größtes Problem ist diese einigermaßen depressive Selbstreflexion, in Blogs, Newslettern und Konferenz. Wenn das bei einem Projekt zum großen Thema wird, dann würde ich vielleicht nichts damit aufbauen wollen. Aber das "BSD is dying" ist ja meistens etwas zum Schmunzeln.
Was ich witzig finde ist ja, dass als LXC die Runde machte viele auf BSD und Solaris aufmerksam geworden sind, weil überall stand "wie FreeBSD jails und solaris zones". So hat quasi ein neues Feature wo man meinen würde, dass der große BSD-Vorteil weg ist dazu geführt, dass einige ihren Weg zu BSD gefunden haben.
Und ja, alle starten mit Ubuntu, aber wenn du dann deine Serverinfrastruktur aufbaust und du ständig mit outdated Software deiner Konkurrenz hinterherläufst und die jedes Systemupgrade Wochen kostet, dann schaust du auch mal über den Tellerrand und gibst dem Ganzen einen Versuch. Du kannst nicht viel verlieren, wenn du am Ende ohnehin immer alles neu aufsetzen musst.
Ich hoffe das klingt jetzt nicht zu anti-Linux. Wenn die Probleme dort behoben wären und das auch so bleibt und man nicht zig Admins für eine Hand voll Server bräuchte würde ich es in Betracht ziehen, einfach weil eine große Userbase gewisse Vorteile mit sich bringt. Derzeit halte ich es aber für ziemlichen Unsinn und eine Verschwendung von Zeit und Geld. Das ist aber auch sehr, sehr anwendungsspezifisch.
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grogolz: Beantwortet das die Frage oder ging das dran vorbei? War mir nicht ganz sicher, wie sie gemeint war.
Edit: Uff, habe mich gerade selbst ertappt. Wenn du da weiterdiskutieren willst würde ich die Diskussion dazu in einen eigenen Thread verschieben. Oder wir diskutieren per PM.