Was ist mit der Vorratsdatenspeicherung ?

Welche Daten sollen erfasst werden?: Festnetz, Mobil- und Internetelefonie: Beteiligte Telefonnummern, Dauer, Datum und Uhrzeit der Gespräche.

Mobiltelefone: zusätzlich der Standort der Anrufer bei Gesprächsbeginn, die eindeutig dem Gerät zugeordnete IMSI-Nummer sowie SMS-Verbindungsdaten

Internet: die dem Computer vom Internetprovider zugeteilte jeweilige IP-Adresse, der Anschluss, über den die Internet-Verbindung hergestellt wird, Dauer, Datum und Uhrzeit der Verbindung

E-Mail: Adressen, Ein- und Ausgangsdaten der Kommunikationspartner (Daten aus dem E-Mail-Header)

Die Inhalte der Kommunikation sollen nicht gespeichert werden.

Quelle: , Gesetzentwurf zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung
 
Jo, sieht mies aus mit der Vorratsdatenspeicherung.

Aber, man kann sich wehren: wenn jeder Unixer bei sich zuhause einen Server aufsetzt und Mail, Jabber und Asterisk für seine Freunde und Verwandte aufsetzt, dann haben genug Leute nicht-überwachte Anschlüsse.
 
Beim IM wie Jabber dann bitte auch noch OTR (Off the Record - Encryption) und bei den Mails GPGP benutzen.
 
Ich denke halt es geht doch eigentlich niemanden was an, wo ich mich gerade befinde, wenn ich telefoniere.

Oder was ich für eine email schreibe, an wen und um welche Uhrzeit.


Es ist leicht gesagt " Ich habe ja nichts zu verbergen", aber damit ist es meiner Meinung nach auch nicht getan. Was passiert den mit diesem riesigen Datenhaufen, WER darf da MORGEN die Daten einsehen ?
Gesetze können ja auch geändert werden, müssen ja nur ein paar Idioten irgendwo eine Bombe hochgehen lassen.

Ob man so einen Satz schreiben darf, ist auch schon wieder fraglich, .... Ihr habt doch bestimmt diese Story mitbekommen.

Na herzlichen Glückwunsch Grundrechte.

Mir jedenfalls stinkt es gewaltig, dass ab Januar 2008 alle Verbindungsdaten aufgezeichnet werden.

Und da haben sich die Leute in den 80 er Jahren noch wegen der Volkszählung aufgeregt, eine aus heutiger Sicht total harmlose Sache, geradezu lächerlich.

Das geht ja heute ganz anders ab.

Vielleicht kann man ja die Daten der Krankenkassekarte koppeln mit den Verbindungsdaten vom Internet, .... und ein Bewegungsprofil erstellen, was ja mit den der Speicherung des Standortes beim telefonieren recht einfach sein sollte !

Falls dann noch einige Ungenauigkeiten bestehen, drückt man den Leuten noch eine payback Karte in die Hand, dann sparen die 5 Cent, und geben auch noch freiwillig die letzen Infos zum Käuferverhalten Preis.

Ach so, wenn die Daten aus den Arbeitsämtern die neue Volkszählung 2011 billiger machen, warum nicht gleich mal schnell auf den vorhandenen Datenpool zurückgreifen, ....


Danke fürs Plutonium ! :)
 
Hi,

das Thema ist im Thread Bundestrojaner mehr als deutlich ausdiskutiert. Ich kann deine Wut verstehen, mir geht es genauso.

"Wir im bsdforen" sind sozusagen über das "keiner hat's gewusst" weg und befinden uns auf dem Weg, wie kann man sich dagegen legal wehren, um dann, wenn es nach demokratischen Regeln nicht mehr geht, dem Grundgesetz entsprechend mit Gewalt beenden (siehe auch die entsprechenden Einträge im Bundestrojaner-Thread).

Letzteres sehe ich noch nicht am Horizont, also was macht man:
* Aufklärung und Sensibilisierung, da aufgrund der "Virtualität" des Internets, vielen die Gefahren und Probleme wenig bewusst sind. Wenn das Auto vor der Tür geklaut ist, ist das für viele ein "greifbares" Problem. Wenn persönliche Daten gestohlen werden, ist der vermeintliche Schaden geringer.
* Sensibel mit eigenen Daten umgehen, die Vorratsspeicherung und der Bundestrojaner sind ja nicht das einzige Problem im Internet

<bitte weiter aufführen>

Gruss Elwood
 
Mir jedenfalls stinkt es gewaltig, dass ab Januar 2008 alle Verbindungsdaten aufgezeichnet werden.
Mh korrigiert mich wenn ich mich irre, aber ist das bei inet Verbindungen nicht erst ab 2009? Ich glaube kaum das die in der rel. kurzen Zeit, die dementsprechende Hardware in den Massen angeschaffen haben, um das alles zu verarbeiten und zu speichern.
 
Wenn man das genau nimmt ist es ja nichts Neues. Seit Jahren floriert der Spywaremarkt.
In den USA haben sie, wie auch schon länger bekannt [1], anständige Hardware zur Überwachung. Wenn wir jetzt mit legalen Mitteln kommen, dann werden die bald illegal. Das wird dann wohl ähnlich verlaufen wie mit den Hackertools, dem Bundestrojaner, der Vorratsdatenspeicherung und der Hexenverbrennung (*g*). Wir brauchen Möglichkeiten um trotz gesetzlicher Barrieren Anonymität und Sicherheit zu gewährleisten. Damit fällt es auch leichter zu zeigen, dass all das gegen echte Kriminelle nichts bringt. Und im Fall des Falles unterstützen diese Technologien/Möglichkeiten dann denen, die die Menschheit dann wieder befreien. Freenet ist so etwas. Auch wenn ich Tor eigentlich viel lieber habe ist derzeit nicht geplant es resistent gegen technische oder gesetzliche Barrieren zu machen. Ich hoffe, dass sich das bald ändert.

Ich denke, dass es auch gut wäre auch gegen andere Dinge vorzugehen. Es gibt nicht nur den Computer/das Netz. Selbst wenn wir hier Schutzwälle bauen können hilft das nichts gegen Zensur im physikalischen Bereich. Das könnte aber sehr wichtig sein, denn selbst, wenn es möglich ist harte Zensur im Internet zu umgehen oder ein Data Haven[2] zu schaffen müssen Leute davon erfahren. Außerdem wird der Schritt nach dem Bundestrojaner wohl die Bundeswanze o.ä. sein. Schließlich brauchen wir ja keine Angst zu haben, weil wir nichts zu verbergen haben.[3]

Mal ehrlich. Die meisten Menschen mit Computer, vor allem jeder hier sollte in der Lage sein einen Torserver, Freenet oder I2P Node zu betreiben. Für alle, die OpenVPN gibt es außerdem das Anonet. Sucht euch etwas aus. Ist für jeden etwas dabei und braucht auch nicht so viele Ressourcen.
Mit ca. 20KB/s Upload kann man zu jedem Netz ganz ordentlich beitragen. Hat man weniger zur Verfügung reicht es bei nicht-Torservern auch noch. Vor rechtlichen Problemen braucht man eigentlich nur im Fall eines Tor Exit Nodes angst haben. Kann man da aber umgehen, wenn man keine Exits von seinem Server erlaubt (also in der Konfiguration ein reject *:* setzt). Nach dem Aufsetzen braucht man sich meist gar nicht mehr darum kümmern. Mal abgesehen vom Updaten, aber das sollten Freenet und I2P (IIRC) auch automatisch machen. Beide sind damit relativ deppensicher. Beide nutzen allerdings Java, aber sollten auch (einigermaßen gut) mit (den schon immer) freien Implementationen arbeiten. Wenn man kann Java will bleiben immer noch genug andere anonyme Netze, wie Tor und Anonet. Jeder kann also etwas beitragen und zeigen, dass er gegen Überwachung ist. Für alle oben genannten Netze gibt es übrigens jede Menge Doku, wobei alles selbsterklärend sein sollte.

Aber das wird mal wieder OT. Wollte nur zeigen, dass man sich _sehr_ einfach zur Wehr setzen kann.

[1] http://futurezone.orf.at/hardcore/stories/112618/
[2] http://en.wikipedia.org/wiki/Data_haven
[3] War ja im zweiten Weltkrieg und in all den Diktaturen auch nicht anders.
 
"Wir im bsdforen" sind sozusagen über das "keiner hat's gewusst" weg und befinden uns auf dem Weg, wie kann man sich dagegen legal wehren, um dann, wenn es nach demokratischen Regeln nicht mehr geht, dem Grundgesetz entsprechend mit Gewalt beenden (siehe auch die entsprechenden Einträge im Bundestrojaner-Thread).

Ich denke nicht das Du für das Forum sprechen kannst, das ist vielleicht Deine Meinung. Ich schliesse mich Deiner Meinung allerdings sofort an.
Wäre ja zu schön um wahr zu sein.


Trotzdem glaube ich, dass wir hier viel zu naiv sind, träumen zwar alle von der "Weissen Rose" im IT Bereich, und bestellen dann bei amazon die Bücher.
Ich schliesse mich da mit ein.

Und davon mal abgesehen kannst Du keinem Ottonormalsurfer Freenet oder ähnliches ans Herz legen.

Ich denke einen "protest proxy" auf einer Insel würde der Sache schon genüge tun.
Denn es wird ja nicht der Inhalt gespeichert, sondern nur die Verbindungsdaten.
Bis jetzt.

Witzig finde ich ja, das im Land von "Free Speech" zwar das hosten der übelsten Seiten ok ist, der Traffic einfach beim ISP auf einen span port umgeleitet wird.
Das ist schon Ironie.
 
Ich bin mir ziemlich sciher, dass es demnächst zum Verbot von Kryptographie nach dem Motto "Wer nichts zu verbergen..." kommt. Vielleicht wird dann der Boom der Steganographie beginnen.
 
Wenn Kryptographie verboten wird, greift hoffentlich die Wirtschaft ein. Stellt euch vor... Online-Banking ohne SSL, unverschlüsselte Kommunikation mit Bankautomaten, Industriespionage, ...
 
Moin,
Köhler hat ja nun das Gesetz unterschrieben. Der Weg für Klagen ist nun frei. 2007, ein schwarzes Jahr für die Demokratie.
Gruss
 
Aber, man kann sich wehren: wenn jeder Unixer bei sich zuhause einen Server aufsetzt und Mail, Jabber und Asterisk für seine Freunde und Verwandte aufsetzt, dann haben genug Leute nicht-überwachte Anschlüsse.
Wäre das nicht illegal? Um genau zu sein, könnte man überhaupt einen eigenen Server betreiben, da man ja im schlimmsten Fall Unmengen an Daten speichern müsste, und diese Informationen auch noch Zeitnah (also auf Anfrage das BKA direkt verfügbar sein) abgeben können muss, also nix mehr mit Urlaub usw?
 
Es besteht Grund zu der Annahme, dass 2008 noch deutlich schwärzer wird :(
Wie kann es denn noch schlimmer kommen? Das Ende des Rechtsstaats wurde ja schon verkündet als die Hackerparagraphen verabschiedet wurden. Jetzt haben wir die Schwelle zum Überwachungsstaat überschritten.

Demnächst werden wahrscheinlich noch Wahlen automatisiert manipulierbar, was gar nicht nötig ist, da Leute ja so wählen werden, dass man sie nicht für Staatsfeinde hält. Auch die Pressefreiheit ist längst am Bröckeln. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis eine Regierung diese Mittel einsetzen wird um an der Macht zu bleiben. Der Damm ist bereits gebrochen, alles was jetzt kommt ist bloß die Flutwelle. Wie alles was passiert ist nachdem das Zentrum 1935 für die Nürnberger Gesetze stimmte, ist alles was nun folgt eine offensichtliche Folge der nun offiziellen Abschaffung unserer Grundrechte.
 
Ein kleiner Überblick von den Plänen Schäuble's.
Da wird einem ganz anders.
http://www.zeit.de/online/2007/16/bildergalerie-sicherheitsplaene?1


ps: Was ist den an Verschwörungstheorien so schlimm ? Wenn man mal die Augen aufmacht, dann bekommt das immer gleich den lächerlichen "Conspiracy" Stempel. Das sollte einem egal sein.
Ach so, ... Bielefeld scheint s aber wirklich zu geben.... kenne jemanden der mal da war...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach so, ... Bielefeld scheint s aber wirklich zu geben.... kenne jemanden der mal da war...
Gehirnwäsche? :D

Ernst:
Mit Verschwörungstheorien ist es nicht anders, als mit allen anderen Dokus oder dem was die Nachrichten oder die Zeitung sagt. Es ist immer gut, so viel wie möglich zu überprüfen. Soweit es eben im Bereich des Möglichen liegt. Jede anständige Dokumentation soll anständige[1] Referenzen haben. Ansonsten kann man leicht viel behaupten. Das doofe ist nur, dass, wenn man es genau dokumentieren will eine Dokumentation ewig lang werden kann.

Ich habe mich schon mal mit einem anderen Gedanken gespielt. Wenn ich in eine Verschwörung, die ich vertuschen will, verwickelt wäre, dann würde ich einfach einen Fill darüber machen (lassen). Mit viel Action.. vielleicht so in der Art Klimawandel zu "The day after tomorrow". Vielleicht noch ein paar Unstimmigkeiten in den Details einbauen, etc.
Danach wird jeder, der sich damit befasst als Spinner hingestellt, der nur zu viel vor der Glotze sitzt.
So, nun muss ich mir das aber mal ansehen.

[1] Zu den Referenzen im Wikipedia kam mir mal die Idee eine Seite mit vielen falschen "Fakten" zu erstellen und die dann als Referenz anzufüren. Ich frage mich, wie lange Behauptungen mit solchen Fakereferenzen stehen bleiben würden. Da kann man natürlich varrieren. "Deutschland wurde von einer Atombombe" getroffen oder irgendeinem (wichtigen) Detail in einem technischen Artikel.
 
Hi,



Eigentlich ist stillschweigen und verbergen seiner eigenen ID (Daten) immer ein rennen gegen die Zeit und gegen sich selbst.
Eigentlich sollten wir uns nicht darüber streiten was nun sicher und sicherer ist, denn Sicherheit ist relativ. Es gibt kein Heilmittel für Sicherheit (zum Glück).
Wenn jeder mal selbst Kontrolle über seinen Datenfluss im Inet macht, stellt er fest -> shit schon wieder million information preisgegeben. (es fängt ja schon bei der Software des Users an)
Jeder Daten fluss im WAN wird schon seit Jahren gefiltert, getraced und ausgewertet. (Das wissen wir doch alle).
Aufregen und Klagen gegen den Staat wird nur wenig helfen.
Jeder muss bei sich selbst anfangen.
Beispiel:
Software wahl (kein Mainstream/oos software) (Mainstream = Was ~98% nutzen (firefox, ie, ....))
Installiert euch einen Proxy der seiten wie google und co nicht erlaubt, und schaltet das direkte routing ins wan ab. Also nur noch über proxy in WAN.
Proxy hopping / und Routing like tor wird auch empfohlen
und und und ....
Aber das ist ein anderes Thema :-)
Mich plakt mehr der Gedanke wer/was die Hintermänner von VDS sind.
Die Gema alleine kann ich mir noch vorstellen, dazu haben die zuwenig macht (oder doch)
Mich wundert auch das der Herr S. komischerweise seit kurzer Zeit in Mode ist wegen seines VDS wahns. Voher war er unbedeutend wie alle andern Polis.
 
Wie kann es denn noch schlimmer kommen?
Naja, Herr Schäuble hat da ja noch ein paar weitere schöne Ideen, die derzeit noch nicht durchsetzbar scheinen. Zum Beispiel die Abschaffung der Unschuldsvermutung, Schutzhaft, Bundeswehr im Inneren, Teillegalisierung der Folter und so weiter. Einmal davon abgesehen, dass er auch 2008 nicht locker lassen wird, zusammen mit seinen anderen Freunden der Regierung davon noch so einiges umzusetzen, möchte ich mir erst gar nicht ausmalen, was denn passiert, wenn es in Deutschland wirklich einen Terroranschalg mit mehr als zehn Toten geben sollte. In dem Augenblick wird auch der größte, totalitäre Wahnsinn durchsetzbar. Und das wird unsere Politik eiskalt ausnutzen und Dinge beschließen, die ich mir lieber erst gar nicht vorstellen will.
 
Zitat:
Ich habe mich schon mal mit einem anderen Gedanken gespielt. Wenn ich in eine Verschwörung, die ich vertuschen will, verwickelt wäre, dann würde ich einfach einen Fill darüber machen (lassen). Mit viel Action.. vielleicht so in der Art Klimawandel zu "The day after tomorrow". Vielleicht noch ein paar Unstimmigkeiten in den Details einbauen, etc.
Danach wird jeder, der sich damit befasst als Spinner hingestellt, der nur zu viel vor der Glotze sitzt.

Genau so wird es ja auch gemacht. siehe JFK, Mondlandung , Windows :confused:Deswegen immer brav die Augen aufmachen, und nicht alles glauben. Und sich immer fragen:
"Wem nützt das ? "

Also, wem nützt den eigentlich die neue FBI Datenbank
, wenn der CIA doch seine Daten schon freiwillig von den Leuten bekommt, die den Facebook Disclaimer unterschrieben haben...

Sorry, alles ziemlich OT !

Deswegen lese ich immer das
 
Wäre das nicht illegal?

Das werden die Gerichte entscheiden.

Ich vermute, es macht einen Unterschied, wenn die Sachen nur für ein paar Freunde oder für Familienmitglieder zur Verfügung gestellt werden - aber nicht prinzipiell für die Allgemeinheit. Dann ist man wohl noch kein Provider.

Allerdings prophezeit die c't (Ausgabe 1/2008) das Ende der deutschen TOR-Server für 2009:
"Wer dann einen Node betreibt, ohne jeweils die Ein- und Ausgangsadressen zu loggen, läuft in Gefahr, die Hardware zu verlieren und ein gehöriges Bußgeld zahlen zu müssen." (S. 83)

Aber mich können die mal :)
 
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