RANT: Schrotthardware - wie haltet ihr das aus?

Hier ist jetzt übrigens was passendes, direkt vom Nvidia Stand auf der CES. Spoiler: Wukong in 4K ohne DLSS auf der RTX5090: 29fps :D

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Wukong ist halt ein Console-First Game. Auf ner PS5 läuft das mit 60 FPS :D
Zeigt einfach wie schrecklich das Ding optimiert ist.

Ein Test mit CP77 oder so wäre besser, da das ein PC First Game ist.
 
Und was KISS betrifft: Nicht jedes Prinzip aus den 80ern muss man unbedingt ins Jahr 2025 schleppen.
Mal davon ab, das KISS nicht unbedingt 80er Jahre bedeutet:
Wir haben heute eine rapide Zunahme an Komplexität. Und ja. Das ist natürlich auch den Anforderungen geschuldet. Aber nicht nur. Du hast an vielen Stellen auch unnötige Komplexität. Und die führt zu Bugs. Du hast immer öfter Schönwetter-Systeme wo es Probleme gibt, wenn Du die mal ein bisschen außerhalb der default-values betreibst. Dank der Komplexität hast Du auch schlechtere Chancen das selbst zu fixen. Vor allem weil die Systeme sich auch gerne mal nicht-deterministisch verhalten. Und da auch noch alle naselang irgendwelche Updates kommen ist das dann auch noch ein moving-target.

Unter anderem deshalb hat man ja auch überall diesen Container-Kram. Weil man die Komplexität nicht mehr beherrscht und wenigstens darüber etwas einrahmen kann und man auch unkompliziert ein Rollback machen kann, wenn etwas nicht funktioniert. Hilft nur auch nicht wirklich nachhaltig, weil man damit noch einen (Komplexitäts-)Layer mehr hat.

Insofern wäre ein bisschen mehr KISS (und zwar im Sinne des Wortes und nicht in dem Sinn alte/primitive Systeme zu haben) gar nicht verkehrt. Vielleicht sogar letztlich alternativlos. Weil steigende Komplexität bedeutet hat nicht eine lineare Zunahme der potentiellen Probleme, sondern eine Exponentielle (oder ums einfach auszudrücken: In doppelt so viel Codezeilen hast Du nicht doppelt so viele potentielle Bugs, sondern 4 Mal so viele).

Allgemein kann man an Handy mittlerweile sehr lange nutzen, wenn man denn möchte.
Na ja. Aber auch nur theoretisch. Gerade der Akku lässt nach einigen Jahren spürbar nach. Und klar kann man den auch schonen und glücklicherweise gibts immer öfter die Option das man eine Ladeobergrenze hat usw. Aber diese Sachen sind i.d.R. per default nicht eingeschaltet. Das muss man also wissen und sich explizit drum kümmern. Das könnte man ja auch gleich bei der Einrichtung mit abfragen, wo eh gefühlt 1000 Sachen gefragt werden aber die Frage stellt der Assistent nicht.
Außerdem sind die Updates oftmals auch keine reinen Bugfixes, sondern bringen dann auch Änderungen in Funktionalität und UI usw. mitsich. Und oftmals wird auch nicht alles geupdatet, wenn man sich brav irgendwie ein Google-Konto etc. anlegt. Wenn man aus Datensparsamkeit darauf verzichtet, hat man das nicht.

Insofern: Ja. Gewisse Nachhaltigkeit geht. Aber das kriegt man nicht geschenkt, sondern muss Aufwand reinstecken.

Das Argument der Applejünger - dass so Innovation gebremst wird - finde ich durchaus plausibel.
Also klar. Das ein schlechter Standard blöd ist, da sind wir einer Meinung. Warum das Innovationen ausbremst, ist mir aber nicht ganz klar. Insbesondere Apple ist ja dafür bekannt, das man Schnittstellen streicht. Und allein die Tatsache das ich meine alte Peripherie nicht weiter verwenden kann und ich mir dann Neue zulegen muss, die im Wesentlichen dann das macht, was vorher die Alte gemacht hat, klingt jetzt nicht sonderlich innovativ, sondern doof. :)
 
Mal davon ab, das KISS nicht unbedingt 80er Jahre bedeutet:
Wir haben heute eine rapide Zunahme an Komplexität. Und ja. Das ist natürlich auch den Anforderungen geschuldet. Aber nicht nur. Du hast an vielen Stellen auch unnötige Komplexität. Und die führt zu Bugs. Du hast immer öfter Schönwetter-Systeme wo es Probleme gibt, wenn Du die mal ein bisschen außerhalb der default-values betreibst. Dank der Komplexität hast Du auch schlechtere Chancen das selbst zu fixen. Vor allem weil die Systeme sich auch gerne mal nicht-deterministisch verhalten. Und da auch noch alle naselang irgendwelche Updates kommen ist das dann auch noch ein moving-target.

Unter anderem deshalb hat man ja auch überall diesen Container-Kram. Weil man die Komplexität nicht mehr beherrscht und wenigstens darüber etwas einrahmen kann und man auch unkompliziert ein Rollback machen kann, wenn etwas nicht funktioniert. Hilft nur auch nicht wirklich nachhaltig, weil man damit noch einen (Komplexitäts-)Layer mehr hat.

Insofern wäre ein bisschen mehr KISS (und zwar im Sinne des Wortes und nicht in dem Sinn alte/primitive Systeme zu haben) gar nicht verkehrt. Vielleicht sogar letztlich alternativlos. Weil steigende Komplexität bedeutet hat nicht eine lineare Zunahme der potentiellen Probleme, sondern eine Exponentielle (oder ums einfach auszudrücken: In doppelt so viel Codezeilen hast Du nicht doppelt so viele potentielle Bugs, sondern 4 Mal so viele).
Absolut korrekt, es gibt halt den gesunden Mittelweg.

Na ja. Aber auch nur theoretisch. Gerade der Akku lässt nach einigen Jahren spürbar nach. Und klar kann man den auch schonen und glücklicherweise gibts immer öfter die Option das man eine Ladeobergrenze hat usw. Aber diese Sachen sind i.d.R. per default nicht eingeschaltet. Das muss man also wissen und sich explizit drum kümmern. Das könnte man ja auch gleich bei der Einrichtung mit abfragen, wo eh gefühlt 1000 Sachen gefragt werden aber die Frage stellt der Assistent nicht.
Außerdem sind die Updates oftmals auch keine reinen Bugfixes, sondern bringen dann auch Änderungen in Funktionalität und UI usw. mitsich. Und oftmals wird auch nicht alles geupdatet, wenn man sich brav irgendwie ein Google-Konto etc. anlegt. Wenn man aus Datensparsamkeit darauf verzichtet, hat man das nicht.

Insofern: Ja. Gewisse Nachhaltigkeit geht. Aber das kriegt man nicht geschenkt, sondern muss Aufwand reinstecken.

Also klar wird der Akku schlechter, aber ich habe hier ein Mobile aus 2015 und das würde ich vom Akku her noch gut nutzbar einschätzen. Und ja das wird tatsächlich verwendet (mein TOTP Generator).

Ansonsten: Zumindest Google bei den Pixelgeräten kennt adaptives Laden, wo das System Akkuschonend lädt. Das ist auch default an und wird in den Firststeps erklärt. Also wie gesagt, wenn du dir heute ein SM kaufst kannst du das ziemlich sicher 7 Jahre nutzen, dass du an Apple oder Google gebunden bist, ist ja sowieso klar, ab der ersten Minute. Es sei denn du nimmst etwas wie GraphenOS (nutze ich seit neuestem und bin sehr zufrieden, nichts für absolute Leihen, aber auch für den technisch wenig versierten, aber interessierten, zu nutzen).

Also klar. Das ein schlechter Standard blöd ist, da sind wir einer Meinung. Warum das Innovationen ausbremst, ist mir aber nicht ganz klar. Insbesondere Apple ist ja dafür bekannt, das man Schnittstellen streicht. Und allein die Tatsache das ich meine alte Peripherie nicht weiter verwenden kann und ich mir dann Neue zulegen muss, die im Wesentlichen dann das macht, was vorher die Alte gemacht hat, klingt jetzt nicht sonderlich innovativ, sondern doof. :)

Es geht ja um den Stecker nicht um den Standard. Der wurde ja sowieso nicht normiert. Ein Hersteller kann derzeit zB nicht sagen: "Ich bringe ein Smartphone ganz ohen Anschluss, nur mit induktivem Laden" heraus. Nicht das ich so ein Gerät gerne kaufen würde, aber wenn es einen Markt dafür gibt, wieso nicht? Oder ein Gerät komplett ohne USB, was nur noch über einen kleinen 2 Poligen Pin geladen wird? Ich würde das dem Markt überlassen. Irgendwann hat sich ja auch mal jemand gedacht "Microusb ist scheiße, machen wir was neues". Auch das wäre schwierig. Vielleicht kann USB-C in 5 Jahren keine 16k 429Hz Monitore mit 200Watt Strombedarf und es braucht was neues?
 
Ich nehme an, das niemand bestreitet, daß man indirekt dazu gezwungen werden soll, neuen Krams zu kaufen obwohl der Alte technisch noch vollkommen ok ist und jahrelang weiterlaufen würde?
 
Ich nehme an, das niemand bestreitet, daß man indirekt dazu gezwungen werden soll, neuen Krams zu kaufen obwohl der Alte technisch noch vollkommen ok ist und jahrelang weiterlaufen würde?
Also ich würde nicht gezwungen verwenden, aber ja, in diese Richtung gedrängt. Aber "Jahrelang weiterlaufen" ist halt so ne Sache, mein SM von 2015 läuft noch, aber ich würd es nie mehr verwenden, da es im Vergleich zu aktuellen einfach unfassbar lahm ist (mit Android 10, gar nicht zu denken wie es mit Android 15 wäre). Ebenso gibt es nunmal technische Neuerungen die ich gerne habe.
 
Es geht ja um den Stecker nicht um den Standard.
Man muss aber auch sagen, da hat die Industrie selbst schuld dran. Die EU-Vorschrift kam ja nicht überraschend über Nacht, sondern war immer mal im Gespräch. Die Hersteller hätten mehr als genug Zeit sich selbst untereinander zu einigen.
Haben es aber nicht gebacken bekommen.

Und allein der Umstand das wenn ich unterwegs bin, statt ne ganze handvoll Ladegeräte mitschleppen zu müssen, sondern genau Eines, finde ich schon eine Erleichterung. Eine Innovation! Die mir die Industrie vorher nicht geliefert hat! Also soll mir keiner kommen mit "Die Industrie braucht Freiheit für Innovation".

Ein Hersteller kann derzeit zB nicht sagen: "Ich bringe ein Smartphone ganz ohen Anschluss, nur mit induktivem Laden" heraus.
Ist zur Zeit ja auch vermutlich eher noch eine theoretisches Problem. Sagt ja auch niemand, das das bis in alle Ewigkeiten so sein muss.
Immerhin gibts ja auch außerhalb der EU riesige Märkte und auch da spielen buchsenlose Smartphones ja keine Rolle, wenn ich das richtig überblicke.
 
Ist immer eine schwierige Sache hier klare Linien zu ziehen. Nehmen wir als Beispiel mal die Prozessor-Architektur x86_64. Die ist mittlerweile 25 Jahre alt. Sie definiert wirklich nicht viel, z.B. lediglich SSE2 als Zusatz.

CPUs haben sich natürlich die letzten 25 Jahre stark weiterentwickelt. All die ganzen performancesteigernden Features liegen nun natürlich in alltäglicher Software in den meisten Fällen brach. Können nicht ohne speziellen Entwickleraufwand genutzt werden, weil die Software sonst nicht mehr auf den 25 Jahre alten Computern laufen würde.

Am Ende "leidet" hier also die große Masse, weil eine extrem geringe Menge an Nutzern nicht upgraden will. Das mal so überspitzt ausgedrückt.

An der Stelle begrüße ich dann, dass z.B. Microsoft jetzt mit Windows 11 24H2 einfach mal die Anforderungen künstlich hochgeschraubt hat, damit man hier auch mal endlich mal breitflächig in Zukunft auch mal allgemein modernere CPU Features benutzen kann und man in den nächsten 20 Jahren nicht immer noch mit uralter Hardware beschäftigen muss. Ich denke nach 25 Jahren zu sagen, dass deine CPU nicht älter als 15 Jahre sein sollte, ist schon mal eine recht solide Sache.

Man kann es halt auch nicht immer allen Recht machen. So ist es eben. Auch Abwärtskompatibilität (sowohl in Hard- als auch Software) sollte ihre Grenzen haben, sonst blockiert es auch am Ende den Fortschritt.
 
Ist immer eine schwierige Sache hier klare Linien zu ziehen. Nehmen wir als Beispiel mal die Prozessor-Architektur x86_64. Die ist mittlerweile 25 Jahre alt. Sie definiert wirklich nicht viel, z.B. lediglich SSE2 als Zusatz.
(...)

Dafür gibts ja auch die Microarchitecture Levels um da mehr zu unterscheiden. Das aktuelle RHEL setzt schon v2 voraus, das kommende ev. schon v3. Darunter gibts ne Kernelpanik.
 
Ich nehme an, das niemand bestreitet, daß man indirekt dazu gezwungen werden soll, neuen Krams zu kaufen obwohl der Alte technisch noch vollkommen ok ist und jahrelang weiterlaufen würde?
Gezwungen nicht, aber wenn mein iPad Mini 2 die Seite nicht korrekt anzeigt, weil die Browserengine veraltet ist, was willst du machen? Das mit Sicherheitslücken durch fehlende Updatea bei älteren Systemen halte ich meist für übertrieben, zumindest bei iOS muss man sich da wohl kaum große Sorgen machen.
 
Das mit Sicherheitslücken durch fehlende Updatea bei älteren Systemen halte ich meist für übertrieben, zumindest bei iOS muss man sich da wohl kaum große Sorgen machen.
Genau das Gegenteil ist der Fall. Gerade der Webbrowser und auch der Mailclient sind die Einfallstore fuer Schadsoftware. Bei fast jeder Black Hat Conference werden Wettbewerbe durchgefuehrt, wie man durch Aufrufen einer praeparierten Webseite Schadcode unter iOS ausfuehren kann. Wenn man natuerlich nur vertrauenswuerdige Webseiten und Mails aufruft, ist die Gefahr minimal, aber dennoch vorhanden. Leider weiss man nie, ob 3rd-party-libs in die Website integriert sind, welche evtl. kompromittiert sind.
 
Dafür gibts ja auch die Microarchitecture Levels um da mehr zu unterscheiden. Das aktuelle RHEL setzt schon v2 voraus, das kommende ev. schon v3. Darunter gibts ne Kernelpanik.

Diese gibt es aber nun auch schon eine ganze Weile. Diskussionen mit Distributionen ihre Anforderungen hochzuschrauben liefen die letzten Jahre auch eher müßig. Ebenso das HWCAPS Feature der glibc, welche je nach Featureset andere Libraries lädt.

Selbst so eine Distributionen wie ArchLinux, die damals als performante Distribution für i686 gestartet ist, tut sich da heute immer noch schwer, mehr als reines x86_64 zu verlangen, weil man ja niemanden vergraulen will. Und HWCAPS gilt als zu aufwändig im Testen.

Ist jetzt auch nicht so, dass mich die ganze Sache jetzt megamäßig stört, aber es war einfach mal ein mMn dazu passendes Beispiel.
 
Wenn wir schon in einem Thread sind der sich "Rants" auf die Fahnen geschrieben hat, muss ich das natürlich auskosten.;)
CPUs haben sich natürlich die letzten 25 Jahre stark weiterentwickelt. All die ganzen performancesteigernden Features liegen nun natürlich in alltäglicher Software in den meisten Fällen brach.
Ja. Allerdings könnte man ja auch ein Cut machen ohne Kompatibilität zu brechen. Hatten wir ja beim Übergang von x86 auf AMD64 auch. Da wurden dann halt zwei Versionen geliefert und fertig.
Mal davon abgesehen, das Performancevorteile ja gerne mal davon aufgefressen werden, das irgendwie immer fettere Libs benutzt und immer mehr Abstraktionslayer eingezogen werden. Soviel kannst Du mit neuen CPU-Features gar nicht rausholen, was da so verbraten wird!
Was hier also bremst sind nicht etwa die Ewiggestrigen die keine neuen CPUs kaufen wollen, sondern die ganzen Moderns die ohne 5GB Enterprise Framework und 25 übereinander gestapelten Class-Factories nicht mal ein "Hello World" programmieren können.

Am Ende "leidet" hier also die große Masse, weil eine extrem geringe Menge an Nutzern nicht upgraden will. Das mal so überspitzt ausgedrückt.
Manchmal ist es vielleicht gar nicht schlecht, wenn der Fortschritt etwas ausgebremst wird. Um mal bei Deinem Windows-Beispiel zu bleiben: Wenn es nach Microsoft ginge, wäre Windows jetzt schon ein reines Terminal/Frontend für die Azure-Cloud. Weils natürlich viel besser ist die Kunden nicht wie bisher über die Plattform zu binden (bisher können die Kunden nicht weg, weil ihre Software nur auf Windows läuft), sondern über deren Daten (die Kunden können nicht mehr weg, weil sie nicht mal mehr die Hohheit über ihre eigenen Daten haben).

Und wer schmerzfrei ist und das aber unbedingt will, der kann es auch schon heute haben. Und der hat dann auch kein Problem mit veralteter Hardware, weil eh alles in der Cloud gemacht wird.

sonst blockiert es auch am Ende den Fortschritt.
Fortschritt bedeutet auch nicht immer zwangsläufig gut. Kernspaltreaktoren galt auch mal als Fortschritt und die Zukunftstechnologie. Bis man dann irgendwann gemerkt hat, das man ein fortwährendes Sicherheitsproblem hat, es extrem teuer ist und das Entsorgungsproblem nach wie vor quasi ungelöst ist.

Ich will jetzt nicht Atommüll mit Computertechnik vergleichen. Aber vielleicht stellen wir ja in Zukunft fest, das die ganze aufgetürmte Komplexität (die wir ja jetzt schon nicht im Griff haben) überhaupt nicht mehr handhabbar ist. Und der Weg "wir pappen inkrementell immer mehr und immer komplexere Features dran" sich als völliger Irrweg herausgestellt hat.

Was die Fortschrittsgläubigen nämlich immer vergessen ist, das das moderne Feature was heute implementiert wird, die legacy von morgen ist. Und aus dieser Erkenntnis heraus ist es ja vielleicht nicht verkehrt bei neuen Sachen dann nicht nur darauf zu achten, was uns heute nützt, sondern uns morgen auch keine Schmerzen bereitet.

Mal davon abgesehen das eine Haltbarkeit von 15 Jahren nicht nachhaltig ist. In Zeiten, wo man über Klimawandel, Ressourcenschonung etc. spricht wären eigentlich längere Nutzungsdauern erstrebenswert und nicht Kürzere.
 
Fortschritt nicht zu gehen, weil der Weg ggf. falsch sein könnte, blockiert auch Fortschritt und führt dann in der Regel zum Stillstand. Software ist auch nicht erst seit heute komplex, sondern war sie auch schon vor 20 Jahren. Und wenn man die Argumentationskette so verfolgt dürfte man und hätte man nie etwas je "verbessern" dürfen.

Am Ende kommt es dann auf den Spruch raus: "Wer nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit gehen." Irgendjemand, oder irgendetwas wird den Weg gehen und dann wird der Rest eben abgehängt.

Darum hab ich ja auch das Beispiel mit x86 gewählt. Da mag jemand sagen: "Na ich nutze doch hier nur meinen uralten PC, das schadet doch keinem". Naja doch, tut es. Es schadet allen, die schon seit Jahrzehnten etwas besseres haben und ihn in Teilen gar nicht komplett ausnutzen können (überspitzt ausgedrückt), damit du deine alte Kiste noch benutzen kannst. Apple ist in großen Teilen Abwärtskompatibiltät egal und aufgrund dessen können sie zur Zeit teilweise die schnellsten und mit großem Abstand energieeffizientesten Notebooks auf der Welt bauen (um mal dein Klimawandel/Ressourcenschonung Beispiel aufzugreifen).

Und auch aus einem ggf. falschen oder steinigen Weg, können gute Dinge entstehen. Mal als Beispiel PulseAudio. Hat aus einem großen Wildwuchs an diversen Audio APIs und Audioservern eine gemacht. War nicht für alle ein toller Weg, ja. Es hat aber a) das API Chaos aufgeräumt b) viel Know How über den Stand von Audiohardware erzeugt und c) viele Bugs in Audiotreibern aufgedeckt und das ganze Ökosystem damit verbessert. Daraus ist dann PipeWire entstanden und wir haben damit einen mMn wirklich guten Audioserver erhalten. Wäre ohne den Weg über PulseAudio nie möglich gewesen.
 
Ja, ich bin ein Öko.
ja, meetoo und ein alter noch dazu.
Hast du die Frage denn mal wissenschaftlich untersucht, ob durch die Benutzung total veralteter HW tatsächlich irgendwas ökologisch sinnvolles gemacht wird? Um bei der zweiten möglichen Bedeutung von öko an zu knüpfen: ist das denn auch ökonomisch sinnvoll?
Ist nicht die ökonomischste Lösung letztlich auch die ökologischste?
Wie immer, wenn man mal ins Detail geht, werden solche Themen schnell komplex und sind nicht mehr sehr einfach zu beantworten.
Deshalb fasse ich das mal für mich so zusammen: ich habe kein schlechtes öko-Gewissen, wenn ich alle zehn Jahre einen neuen PC kaufe und fühle mich nicht als Umweltschädling.


Mir ist gerade mal wieder danach...
Lasst mich etwas abschweifen und aus meinem Berufsleben erzählen.
Da ging es um Röntgenbilder, also auf allerhand unterschiedliche Methoden gewonnene Bilder des menschlichen Körpers, wobei jeweils Röntgenstrahlung eingesetzt wurde und dementsprechend stets die Frage nach der Belastung durch dieses Verfahren im Raum stand. Manche Patienten waren dabei sehr in Sorge um ihre Gesundheit und fürchteten die negativsten Folgen durch eine Untersuchung.
Dass bei einer Flugreise die Strahlenbelastung durchaus um ein vielfaches höher sein kann, als bei einer Röntgenuntersuchung, kommt den wenigsten in den Sinn. Doch das sei nur nebenbei bemerkt, um zu zeigen, wie leicht die eigene Perspektive auch täuschen kann.

So sehe ich das mit alter HW nämlich auch, zumindest in gewissen Grenzen.
Für jeden zählt doch der gesamte ökologische Fußabdruck. Wir Menschen wollen schließlich leben und damit alleine, ohne weiteren Bedarf als eben Lebensmittel und Wasser und Luft und Raum und Platz, auch um die Abfälle zu entsorgen, verdrängen wir andere Arten. Für jeden Menschen, den wir ausrotten, könnten einige Arten den Lebensraum einnehmen und damit die Bio-Diversität fördern.
Kann man alles so mal durchdenken.
Wenn ich nun in einem Jahr keine Flugreise unternehme, gleicht das dann die Anschaffung eines neuen PCs aus?

Oder anders gefragt, wie öko ist öko?
Wäre ich der König von Deutschland oder so, würde ich zB Flugreisen komplett verbieten, aber nicht neue PCs, denn neue PCs machen einfach von Zeit zu Zeit Sinn und helfen im Alltag, während Flugreisen zu gar nichts gut und nützlich sind.

Zurück zu meinen Röntgenbildern.
Würdest du (irgendjemand) sich lieber auf einem nostalgischen Röntgengerät aus den 50ern untersuchen lassen? Als man Strahlung noch für harmlos hielt. Oder nostalgisch aus den 80ern, wo man die Steuerungen oft noch mit Röhren und Relais realisierte? Oder nostalgisch aus den den späten 90ern, mit 286er PCs ausgerüstet und einer Auflösung von ca 256x256 aktiven Pixeln? Oder nostalgisch aus den... ich muss das wohl nicht fort führen.
Niemand will sich einem veralteten Schrott-Röntgenapparat für eine Untersuchung unterziehen, der bei hoher Dosis schlechte Bilder liefert. Wirklich niemand! Und das ist auch gut so und genau dafür haben wir in DE (in der EU) Standards geschaffen, anhand welcher die Qualität und Performance solcher Anlagen bewertet werden kann und wenn sie zu schlecht sind, also zu alt geworden, dann müssen sie einfach raus!

Und woher kommen die neuen PCs für unsere Röntgengeräte, wenn alle immer nur die alten PCs nutzen?
Es gibt keine gesonderte Entwicklung von PCs für medizinische Applikationen, wobei das nur ein kleines Beispiel sein soll. Ich denke, das gilt vergleichbar auch für Atomkraftwerke oder Flughäfen. Wir nehmen die jeweils besten PCs, die wir am Markt bekommen können und hätten diese sich nicht in den letzten 20 Jahren derart gut entwickelt, würden wir heute noch in vielen Bereichen rückständig arbeiten (wie etwa viele Behörden).


Das hat mit Hobby oder freiwilligem Martyrium absolut nichts zu tun, sondern damit, daß der Krams halt hier rumsteht und benutzt werden will.
Will er das?
Will er nicht lieber den verdienten Abgang auf dem Schrottplatz der Geschichte?
Warum zwingst du diesen alten Schrott immer wieder zur Arbeit, die ihm doch so schwer fällt. Desto älter er wird, desto schwerer. Hat er nicht endlich seine Ruhe verdient?

Was ist denn Schrott: Ein Handy, bei dem ich nicht mal das Akku wechseln kann?
Wer liefert denn den Akku?
Gibt es einen Standard-Akku?
Manche Firma ist schneller Bankrott, als sie zusätzliche Akkus für ihre Handys bauen kann.
Es ist eine einfache Markt-Überlegung (die ich nicht unbedingt gut heiße), aber keine Verschwörung gegen den Verbraucher, wenn eine Firma sich entschließt, die zu erwartende Lebenszeit eines Handys mit der Lebenszeit eines Akkus gleich zu setzen.

Bei dieser Frage müssen wir außerdem sehr vorsichtig sein, was ja schon angeklungen ist.
Wenn wir einen Zwang zur Neuanschaffung verbannen (was ich persönlich gut finde), darf sich daraus aber nicht der Zwang zum Alten ableiten!


* auch in wissenschaftlicher Hinsicht wird im Zweifel der Theorie der Vorzug gegeben, die einfacher ist.
wenn es so einfach wäre, hätten wir keine Wissenschaft mehr nötig. Die einfachsten Thesen scheinen mir zb im anstehenden Wahlkampf in DE von einer Partei mit Namen AfD zu kommen. Ähnlich einfach hat es ein Kandidat in den USA zum Präsident geschafft. Nur hat dies nichts mit Wissenschaft zu tun und @medV2 hat ja bereits darauf hingewiesen.
In der Wissenschaft weiß man zB, wann etwas eine Theorie ist und eine Theorie ist eben nicht bewiesen und es kann daher gar nicht davon geredet werden, dass die Wissenschaft einfach mal die einfachen Theorien bevorzugt oder sogar für stimmig erklärt. Berühmtes Beispiel mag Albert Einstein sein, der eine Theorie der Gravitation erstellt hat. Die ist wirklich sehr einfach und einfacher, als alles, was man sich zuvor erklärt hatte. Wenn ich es recht verstanden habe, macht er nur eine einzige Annahme, die dafür aber echt genial ist. Er nimmt an, die Lichtgeschwindigkeit sei die Naturkonstante im Universum und als solche unveränderlich. Eine einzige Annahme! Aber welche Konsequenzen!
Trotzdem bleibt es eine Theorie und Einstein hat dafür niemals einen Nobel-Preis erhalten, obwohl es vielleicht die geilste, wissenschaftliche Theorie zu Anfang des 20ten Jahrhunderts gewesen ist.
Zwar einfach, aber nur Theorie und damit, trotz aller Genialität und brauchbarer Vorhersagen, nicht bewiesen und keine allgemein gültige Beschreibung unserer Welt.
Wissenschaftler wissen so etwas auch, wenn es sie überhaupt noch kümmert, denn die Forschung geht natürlich weiter und große Bereiche der Physik befassen sich mit ganz anderen Dingen.

Hähä. Wozu sie alle möglichst viel Rechnerpower brauchen, um Modelle durch zu spielen! Führt vielleicht wirklich zu weit weg, aber sehr viele Wissenschaftler möchten heute nicht mehr hundert oder tausend Jahre (Zyklen) abwarten, um Beobachtungen an zu stellen und deshalb moderieren sie Anfangsbedingungen, die durch SW in Windeseile zu Ergebnissen hochgerechnet werden. Windeseile ist dabei recht relativ und kann auch mal einige Jahre dauern.
Um das weiter zu verkürzen, gibt es diverse Projekte, an denen sich der Privatmann mit der Power des eigenen Rechners beteiligen kann. Sehr interessante Ansätze. Wo man natürlich mit einem neuen PC durchaus einen größeren Beitrag leisten kann, als mit alter Schrott-HW.





Ich möchte nicht missverstanden werden.
Grundsätzlich teile ich den Ansatz von @OsunSeyi und bin vollkommen dagegen, HW laufend und zu früh zu ersetzen.
Mir gefallen einige seiner Argumente nicht und diese will ich womöglich etwas relativieren.

Kurz gesagt, sehe ich nicht den Zwang, aus ökologischen Motiven heraus, total alte HW zu benutzen und lehne für mich selbst, als ökologisch sehr bewusster Mensch ab, mich mit solchen Systemen zu quälen.
 
Kurz gesagt, sehe ich nicht den Zwang, aus ökologischen Motiven heraus, total alte HW zu benutzen und lehne für mich selbst, als ökologisch sehr bewusster Mensch ab, mich mit solchen Systemen zu quälen.
Als der Mensch, der du bist, wirst du die Welt nicht retten. Als Weltstar, dem es viele gleichtun, kannst du vielleicht ein wenig (mehr) bewirken.
An uns normalen Menschen liegt es nicht. Politik und einflussreiche Menschen müssten den richtigen Ton angeben.

Aber am Ende geht es der Politik immer überwiegend um die Wirtschaft und genau da liegt der Fehler.
 
Als der Mensch, der du bist, wirst du die Welt nicht retten. Als Weltstar, dem es viele gleichtun, kannst du vielleicht ein wenig (mehr) bewirken.
An uns normalen Menschen liegt es nicht. Politik und einflussreiche Menschen müssten den richtigen Ton angeben.
Nunja, wer macht denn die Stars zu Weltstars?
Wenn ich mir irgendeinen Aufkleber bastele und anhefte, auf dem dann steht, ich sei ein Weltstar, habe ich dann mehr Einfluss?
Wieso soll ich mich dann einem Dummkopf unter ordnen, der meint besser und wichtiger und größer zu sein? Weil er mehr Anhänger hat, die dann genauso dumm und einfältig sind?
Demokratie ist echt schwierig und kompliziert und weil wir über Jahrzehnte die Formel etabliert haben, dass Demokratie = Möglichkeit zu unbegrenztem Reichtum, haben wir es uns nicht einfacher gemacht.

Aber am Ende geht es der Politik immer überwiegend um die Wirtschaft und genau da liegt der Fehler.
JAJAJA.
Der Fehler beginnt spätestens im alten England mit den falschen Theorien zum Kapitalismus und zu dem ebenso falschen Bild des Menschen in einer Gesellschaft. Wurde immer geglaubt und nie korrigiert.
Ach ja, fast nie.
Denn die verschiedenen Gesellschaften, die Kapitalismus ablehnten, sind so gut wie ausgestorben und ich glaube, es gibt da nur noch China als letztes Bollwerk des Kommunismus? Ist auch egal, beinahe.
Aber bei uns, in DE, hatten die Gründerväter und -mütter nach WW2 wohl durchaus berechtigte Angst vor dem absoluten Kapitalismus und formulierten einen anderen Weg: "Soziale Marktwirtschaft", auch als Alternative zum bedingungslosen Kommunismus der damaligen Zeit.
Warum haben wir unseren Weg vergessen und aufgegeben?
Natürlich liegt hier irgendwo der Fehler!
Obwohl Politik inzwischen kaum noch was bewirken kann und unsere gewählten Volksvertreter überhaupt noch in der Lage wären, unsere Interessen zu vertreten.
Ich glaube, wir haben das echt vermasselt, das mit der Demokratie! Warum haben wir uns nicht mehr und besser eingebracht?
 
An uns normalen Menschen liegt es nicht. Politik und einflussreiche Menschen müssten den richtigen Ton angeben.
Naja. Das ist zwar einerseits nicht völlig verkehrt, aber andererseits ist das auch eine gern benutzte Ausrede um nichts tun zu müssen.
Wenn nämlich viele Einzelne etwas machen, dann bekommt es schon irgendwann einen Effekt. Siehe nur allein das Themengebiet vegane Ernährung. Und ja. Auch da wird viel Schindluder getrieben, aber selbst das üngünstigst hergestellte vegane Lebensmittel hat immer noch eine bessere Ökobilanz als dafür Fleisch zu nehmen.

Und dann hast Du halt Firmen wie z.B. die Rügenwalder Mühle. Das war durch und durch ein Fleischkonzern. Inzwischen machen die mit ihren veganen Produkten mehr Umsatz als mit den Fleisch-Produkten. Und das nicht, weil die Politik da irgendwas gemacht hat, sondern weil die Verbraucher(!) das durch ihr Konsumverhalten einfordern.

Letztlich werden wir beides brauchen. Also sowohl das die Menschen ihr Verhalten anpassen, als auch das die Politik mehr tut. Und letztlich kann auch die Politik nicht dauerhaft gegen die eigene Bevölkerung regieren. Also auch hier hat man durchaus Einflussmöglichkeiten.

btw. fällt mir dabei gerade ein, das ich mal vor Jahren mit einem Parlamentarier beim Bahn fahren in einem Abteil gesessen hab. Und wir sind dann auch so ins Gespräch gekommen. Und der sagte mir dann, das er auch alle 2 Wochen eine Bürgersprechstunde anbietet. Also wo quasi jeder hin gehen kann, um mit "seinen" Abgeordneten zu sprechen (und das es sowas gibt ist auch durchaus nicht ungewöhnlich).
Diese Möglichkeit wird aber eher wenig in Anspruch genommen, worüber er selbst ziemlich betroffen war.

Tja und dann denk ich mir auch: Wie soll sich da die Politik ändern, wenn selbst solche niedrigschwelligen Möglichkeiten nicht wahrgenommen werden. Auf der anderen Seite hast Du dann halt Konzernlobbyisten die natürlich bei allen Gelegenheiten versuchen den Abgeordneten zu bequatschen. Da muss es dann auch nicht verwundern, wenn deren Interessen zur Geltung kommen und die des Normalbürgers nicht.

und genau da liegt der Fehler.
Ich würde eher sagen:
Wer nicht will, findet Ausreden.
Wer will, findet Wege!

Fortschritt nicht zu gehen, weil der Weg ggf. falsch sein könnte, blockiert auch Fortschritt und führt dann in der Regel zum Stillstand.
Ja. Es geht ja auch nicht unbedingt um totale Fortschrittsverweigerung.
Sondern das mit "Fortschritt" immer "besser" suggeriert wird (was aber nicht notwendigerweise so ist). Ich hab ja selbst im Verlaufe des Threads schon Beispiele gebracht, wo neuer nicht unbedingt besser, sondern sogar schlechter war.

Und das ist, was Fortschritt dann auch mindestens bieten muss: Das es besser ist als das was da ist.
Und wenn jemand sagt: "Ich behalte meinen alten Kram weil mit den ganzen neuen Sachen kriege ich meine Dinge auch nicht besser erledigt als jetzt" dann finde ich das eine legitime Sicht und dann stört es mich, wenn dann irgendwelche Leute kommen und meinen das diese Leute Fortschrittsbremsen wären, die man zu ihrem Glück (oder Unglück) zwingen muss.

Und ja. Das man manchmal Wege gehen gehen muss um zu lernen ist auch klar. Das heißt aber nicht, das man ohne Sinn und Verstand drauflosfortschreitet, sondern man darf sich ruhig vorher Gedanken machen und dann fallen einem ja vielleicht auch schon mögliche Probleme auf.

Da kann ich auch nur wieder auf mein Kernkraftbeispiel verweisen. Das Müllproblem ist nicht erst später zutage getreten. Das war einem ja schon früh klar. Man hat die Kraftwerke aber trotzdem gebaut (um des Fortschritts willen). Und hat sich halt gesagt: "Für das Müllproblem wird sich schon eine Lösung finden".

Interessanterweise genau die selbe Argumentation die wir auch bei Softwareentwicklung haben. Jeder weiß um das Komplexitätsproblem und das es immer größer wird. Aber auch da wird sich beruhigt mit "Wird sich schon eine Lösung finden. Vielleicht macht das ja die KI irgendwann für uns!!". Ja. Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht.
Und vielleicht wäre es mal schlau sich vorher Gedanken zu machen, statt im YOLO-Mode einfach weiter zu machen.
The same bei Klimawandel und Ressourenverbrauch. Da wird ja auch darauf gehofft, das zukünftige technologische Entwicklungen uns helfen. Und um dem Wachstumskapitalismus zu entkommen faselt man dann vom grünen Wachstum usw.

Fortschritt heißt eben oftmals: Wir externalisieren die Kosten auf künftige Generationen.
Wenn man mir zum Vorwurf macht, das ich dieser Art von "Fortschritt" kritisch gegenüber stehe, dann kann ich damit leben.

Da mag jemand sagen: "Na ich nutze doch hier nur meinen uralten PC, das schadet doch keinem". Naja doch, tut es
Sehe ich anders. Dann liefere etwas, was besser ist. Oder wenn Du meinst die Distributionen sind alle doof, weil sie noch an 25 Jahre alter Technologie hängen, dann steht es Dir frei Dich mit Gleichgesinnten zusammen zu tun (die werden sich ja finden, wenn die Idee gut ist; oder hast Du Zweifel an der Güte Deiner eigenen Idee?) und eine bessere Distribution zu erstellen. Und wenn die wirklich überlegen ist, dann wird die sich durchsetzen.

Aber dieser Vibe der bei Dir mitschwingt a-la: "Ich will was haben und die anderen sind schuld das ich es nicht kriegen kann und die sollen das gefälligst genauso sehen und machen wie ich. Und wenn nicht, müssen sie am besten dazu gezwungen werden"
Sorry, da steh ich so gar nicht drauf.

Software ist auch nicht erst seit heute komplex, sondern war sie auch schon vor 20 Jahren.
Geht ja auch gar nicht darum zu sagen, ab wann es zu schlimm wurde oder so.
Vor allem da neuere Entwicklungen auch dazu führen, das man komplexere Dinge bauen kann.

Die entscheidende Frage ist doch: Steigt die Komplexität schneller als das Methoden/Tools/KnowHow zu ihrer Beherrschbarkeit mit wächst.

Und bei Software beobachtet man das ja besonders gut, das da häufig Technologien verbaut sind die gerade Hype sind oder als modern gelten und nicht etwa das, was geeignet ist.
Man bewegt sich gern am bleeding-edge und nicht nicht abgehangenen Kram. Für das Game was man da aus Lust und Laune heraus entwickelt und wo man Dinge ausprobieren möchte, ist das ja auch in Ordnung. Nur leider wird das halt auch häufig bei Dingen gemacht, wo es auf Verlässlichkeit/Qualität ankommt.
Solche Ausdrücke wie "Bananensoftware" kommt ja nicht von ungefähr.

Und für mich selbst kann ich ja noch entscheiden, ob ich das benutze oder nicht.
Ich bin aber auch betroffen, wenn ich solche Software gar nicht einsetze. Wenn irgendwie mein Antrag verloren gegangen ist, weil es ein Softwareproblem gab oder dergleichen.
Und die die "moderne Technologien" schreien sind dann plötzlich nicht mehr zu sehen und zu hören, wenn es darum geht Verantwortung zu übernehmen.

Apple ist in großen Teilen Abwärtskompatibiltät egal und aufgrund dessen können sie zur Zeit teilweise die schnellsten und mit großem Abstand energieeffizientesten Notebooks auf der Welt bauen(um mal dein Klimawandel/Ressourcenschonung Beispiel aufzugreifen)
Ein neues Gerät auf dem Markt zu bringen, was durch bessere Eigenschaften überzeugt ist ja noch mal etwas anderes als Leute mit +15 Jahre alte CPUs als Fortschrittsbremsen zu beschimpfen.

btw: Der energieeffizienteste Notebook ist der, der gar nicht gebaut wird.
Denn der wirklich problematische Teil ist ja die Produktion und die Entsorgung/Recycling.

PulseAudio ... War nicht für alle ein toller Weg .... und das ganze Ökosystem damit verbessert.
Naja. Allein das es hinterher besser ist rechtfertigt ja noch nichts.
Wenn das der alleinige Maßstab wäre, dann könnte ich auch sagen: "wir zetteln mal ein Krieg an und hinter her können wir neu bauen, was Arbeitsplätze schafft und ne bessere Infrastruktur weil wir gleich nach heutigen Bedürfnissen bauen können".

Mit PulseAudio hatte ich persönliches nie ein Problem. Und ja. Von mir aus hatte es positive Effekte. Will ich alles gar nicht in Abrede stellen. Nur hat das nichts mit deiner vorhergehenden Argumentation zu tun. Also mit der Argumentation, das Leute an altem Kram hängen und deshalb den Fortschritt bremsen. Auch bei PulseAudio gabs ja sicherlich Leute die das nicht haben wollten. Trotzdem stand es ja ganz offensichtlich nicht der Verbesserung im Weg, sonst hätten wir das alles was Du aufgezählt hast ja nicht. Du hast also mit dem Beispiel nicht mich widerlegt, sondern Dich selbst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich als technischer Anachronist habe mal ChatGPT befragt (Sakrileg) und darf mal zitieren:

"In der Wissenschaft wird oft die einfachere Theorie bevorzugt, ein Prinzip, das als "Ockhams Rasiermesser" bekannt ist. Dieses Prinzip besagt, dass von mehreren konkurrierenden Theorien diejenige mit den wenigsten Annahmen vorzuziehen ist, solange sie die gleichen Phänomene erklärt. Es wird häufig mit dem KISS-Prinzip ("Keep It Simple, Stupid") verglichen, das Einfachheit in Design und Problemlösung betont.

Ockhams Rasiermesser ist nach dem englischen Philosophen und Theologen Wilhelm von Ockham (ca. 1287–1347) benannt. Er argumentierte, dass "Pluralitas non est ponenda sine necessitate" ("Vielfalt soll nicht ohne Notwendigkeit angenommen werden"), was bedeutet, dass unnötige Komplexität vermieden werden sollte. Dieses Prinzip ist in der wissenschaftlichen Methode weit verbreitet, da einfachere Theorien tendenziell leichter zu testen und zu falsifizieren sind.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Einfachheit allein nicht ausreicht, um die Gültigkeit einer Theorie zu bestimmen. Eine Theorie muss auch empirisch überprüfbar und in der Lage sein, Beobachtungen und Experimente zuverlässig zu erklären. In Fällen, in denen eine einfachere Theorie die Daten nicht ausreichend erklärt, kann eine komplexere Theorie notwendig sein.

Insgesamt dient Ockhams Rasiermesser als nützliche Heuristik in der Wissenschaft, um Theorien zu bewerten und die Entwicklung unnötig komplizierter Erklärungen zu vermeiden."

Aber das bestreitet ja auch keiner....
 
Und vielleicht wäre es mal schlau sich vorher Gedanken zu machen, statt im YOLO-Mode einfach weiter zu machen.

Ja, man kann sich Dinge auch zu Tode überlegen. Manchmal lernt man aber Probleme erst kennen, wenn man bei der Umsetzung ist und stellt fest, der gute Plan war für den Poppes. Ich finde du vermischst in deiner Argumentation einfach allgemeine schlechte Dinge, mit Dingen wo wirklich probiert wurde, dass es hinterher besser (im Sinne von Fortschritt) wird. Nicht jede Änderung zielt in seinem Grund darin etwas zu verbessern. Gerade große Unternehmen sind gut darin Dinge zu versteckt zu verschlechtern. Da ist das Ziel aber auch kein Fortschritt, sondern geht in die Richtung "geplante Obsoleszenz". Es gibt auch Änderungen, die darauf zielen den Kunden mehr an das Unternehmen zu binden -> Vendor LockIn. Ich hoffe es ist klar, dass ich solche Sachen nicht meine.

Sehe ich anders. Dann liefere etwas, was besser ist. Oder wenn Du meinst die Distributionen sind alle doof, weil sie noch an 25 Jahre alter Technologie hängen, dann steht es Dir frei Dich mit Gleichgesinnten zusammen zu tun (die werden sich ja finden, wenn die Idee gut ist; oder hast Du Zweifel an der Güte Deiner eigenen Idee?) und eine bessere Distribution zu erstellen. Und wenn die wirklich überlegen ist, dann wird die sich durchsetzen.
Aber dieser Vibe der bei Dir mitschwingt a-la: "Ich will was haben und die anderen sind schuld das ich es nicht kriegen kann und die sollen das gefälligst genauso sehen und machen wie ich. Und wenn nicht, müssen sie am besten dazu gezwungen werden"
Sorry, da steh ich so gar nicht drauf.

Die Dinge die ich mir wünsche gibt es ja. Aber ich habe hier auch nicht umsonst gesagt "überspitzt ausgedrückt" und "mich stört es nicht so sehr". Es war schlicht ein Beispiel für z.B. "Wenige Bremsen die Masse aus". Es geht hier nicht speziell um mich alleine.

btw: Der energieeffizienteste Notebook ist der, der gar nicht gebaut wird.
Denn der wirklich problematische Teil ist ja die Produktion und die Entsorgung/Recycling.

Siehst. Genau der Grundgedanke der Fortschrittsbremse: Am besten wir machen es gar nicht erst. Verbesserungen kosten nur Ressourcen.

Naja. Allein das es hinterher besser ist rechtfertigt ja noch nichts.

Und an der Stelle stimme ich dir halt absolut gar nicht zu.

Also mit der Argumentation, das Leute an altem Kram hängen und deshalb den Fortschritt bremsen. Auch bei PulseAudio gabs ja sicherlich Leute die das nicht haben wollten. Trotzdem stand es ja ganz offensichtlich nicht der Verbesserung im Weg, sonst hätten wir das alles was Du aufgezählt hast ja nicht. Du hast also mit dem Beispiel nicht mich widerlegt, sondern Dich selbst.

Ich sagte auch an einer Stelle: "Wer nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit gehen". Irgendwer macht es dann. Stelle es dir anders vor: Stelle dir vor die Kritiker hätten das PulseAudio Projekt gestoppt bekommen. Dann wäre das (Linux-)Audio-Ökosystem immer noch ein großer brennender Haufen Sch****. PulseAudio zeichnet sich dadurch aus, dass es quasi allen Leuten aufgezwungen wurde und am Ende einem Großteil der Leute die Wahl genommen wurde.

Ich bin übrigens auch jetzt nicht großartig darauf aus hier irgendwen umzustimmen und hier jetzt seitenlange Diskussionen zu führen die eh ins nirgendwo laufen, weil eh jeder vermutlich einen ziemlich festen Standpunkt hat. Ich denke ich hab meine Ansicht dargestellt. Ob sie dem Leser nun gefallen oder nicht, sei dem Leser überlassen. Also nicht wundern, wenn ich aus der Diskussion irgendwann einfach aussteige. Zumal mir diese Verlagerung in Non-IT-Themen nicht sonderlich gefällt. Ich bin wegen IT-Themen hier und nicht um über Kernkraft, Kriege und Klimawandel zu reden.
 
Ich habe von Softwareentwicklung absolut keine Ahnung, aber könnte es sein, daß es unter'm Strich schwieriger ist, Dinge konsistent und klar zu halten, zu integrieren und Redundanzen zu entfernen als Neues zu entwickeln?

Ich bin kein Fortschrittsfeind, aber ich glaube, daß gute Technologie durch Konsuminteressen verdorben wird. ZB der Traffic, der im Internet durch Streaming, Werbung, Konsum entsteht wird um ein Vielfaches höher sein als die absolut positiven Aspekte (wie zB die Diskussion, die wir hier führen).

Gedacht zum Austausch von Informationen zwischen wissenschaftlichen Instituten, mit einer simplen Html-Syntax, die auf eine einfache Dokumentgliederung abziehlt hin zu Standards, die nur noch ein paar Browser am Markt umsetzen können für eigentlich obsolete Möglichkeiten, die weder der Wissenschaftsbetrieb noch die Industrie noch gesellschaftliche Aufgabenstellungen brauchen würden, sondern die in erster Linie niedrige Beweggründe bedienen: den reinen Konsum.

Oder moderne, energiesparende Motoren: Wer würde noch mit einem Opel Kadett durch die Gegend fahren oder einem R4. Würden solche Autos nach modernen Maßstäben gebaut werden, hätten wir unser 3l Auto schon längst ganz normal auf unseren Straßen und technologisch doch richtig geil. Aber statt dessen riesige SUVs (naja, wenn der Golfstrom kippt...)

Man wird nicht nur als undemokratisch verunglimpft, wenn man solches als durch Gesetze geregelt wünscht, sondern als Fortschrittsfeind. Da würde ich jetzt mal behaupten: das Gegenteil ist der Fall.

Da regieren ganz klammheimlich rein kommerzielle Interessen im Hintergrund und machen uns weiss, das nicht zB KISS die Verkörperung technologischen Fortschritts darstellt sondern ein ewiges höher größer stärker und mehr.

Eben nicht: angemessene Mittel für die jeweilige Aufgabe mit der Maxime "weniger ist mehr". Das wäre aber genau der Maßstab zB am Leipnitz Rechenzentrum oder bei einem Marsrover oder der Steuerung für einen Industrieroboter...

Und was nun den Schrott angeht (und nochmals): Warum sollte ich ihn nicht benutzen wenn er doch da rumsteht ;-)

Ist doch super, wenn das geht.
 
Ich als technischer Anachronist habe mal ChatGPT befragt (Sakrileg) und darf mal zitieren:

"In der Wissenschaft wird oft die einfachere Theorie bevorzugt, ein Prinzip, das als "Ockhams Rasiermesser" bekannt ist. Dieses Prinzip besagt, dass von mehreren konkurrierenden Theorien diejenige mit den wenigsten Annahmen vorzuziehen ist, solange sie die gleichen Phänomene erklärt. Es wird häufig mit dem KISS-Prinzip ("Keep It Simple, Stupid") verglichen, das Einfachheit in Design und Problemlösung betont.

Ockhams Rasiermesser ist nach dem englischen Philosophen und Theologen Wilhelm von Ockham (ca. 1287–1347) benannt. Er argumentierte, dass "Pluralitas non est ponenda sine necessitate" ("Vielfalt soll nicht ohne Notwendigkeit angenommen werden"), was bedeutet, dass unnötige Komplexität vermieden werden sollte. Dieses Prinzip ist in der wissenschaftlichen Methode weit verbreitet, da einfachere Theorien tendenziell leichter zu testen und zu falsifizieren sind.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Einfachheit allein nicht ausreicht, um die Gültigkeit einer Theorie zu bestimmen. Eine Theorie muss auch empirisch überprüfbar und in der Lage sein, Beobachtungen und Experimente zuverlässig zu erklären. In Fällen, in denen eine einfachere Theorie die Daten nicht ausreichend erklärt, kann eine komplexere Theorie notwendig sein.

Insgesamt dient Ockhams Rasiermesser als nützliche Heuristik in der Wissenschaft, um Theorien zu bewerten und die Entwicklung unnötig komplizierter Erklärungen zu vermeiden."

Aber das bestreitet ja auch keiner....


Sry, aber wenn jemand die Antwort eines LLMs in einer Diskussion auspackt ist es für mich meist zuende. Informier dich bitte, was ein LLM ist, für was es gut ist, und wie man es verwendet. Kleiner Hint: Nicht um es nach Information oder Meinung zu fragen.

Das ist jetzt mein Rant, ganz unabhängig von der Antwort von ChatGPT.
 
Wer würde noch mit einem Opel Kadett durch die Gegend fahren
Hier, ich! handheb
Ich trauere meinem Kadett D mit Choke-Seilzug und Vergasermotor noch heute nach!
Genauso wie dem BMW 318 (e30, nfl, schon ein Einspritzer) welcher danach kam.
Würd ich beide sofort anstatt eines modernen Autos wieder nehmen.
 
Naja. Das ist zwar einerseits nicht völlig verkehrt, aber andererseits ist das auch eine gern benutzte Ausrede um nichts tun zu müssen.
… um nichts tun zu müssen. Wie oft ich da schon gehört habe.

Beispiel: wie oft schon hatte ich am Strand Müll aufgesammelt und in eine Tüte oder Tasche getan beim Spazieren gehen. Einige Leute lächelten und fanden es toll.

Glaubt ihr jetzt, Jahre später spazieren Dutzende mit Mülltüten am Strand und tun es mir gleich? Nein, dem ist nicht so!

Es ist leicht zu sagen „Ausrede“ aber die Realität ist nun mal so. Die meisten kommen aus ihrer Bequemlichkeit und ihrem Egoismus halt nicht raus und machen am Ende doch so weiter wie bisher.
Ich kenne genug Veganer, aber es sind zu wenige um die Ernährungsprobleme und damit verbundenen Umweltprobleme zu lösen.

Nur durch Gestze, wie z.B. Fangverbot, kehrt der Blauflossenthun wieder langsam zurück in die Nordsee. Da helfen nicht ein paar überzeugte Sportangler, die dann lieber auf Zander im Karpfenteich fischen.
 
Oder moderne, energiesparende Motoren: Wer würde noch mit einem Opel Kadett durch die Gegend fahren oder einem R4. Würden solche Autos nach modernen Maßstäben gebaut werden, hätten wir unser 3l Auto schon längst ganz normal auf unseren Straßen und technologisch doch richtig geil. Aber statt dessen riesige SUVs (naja, wenn der Golfstrom kippt...)
Aber will man das, rein auf Verbrennungsmotoren bezogen, wirklich? Für einen Kadett bin ich zu jung, mein erstes Auto war ein Astra G. Der laut diversen Foren "ehrliche" 1,4 Liter Saugmotor mit schlappen 75 PS war insgesamt träge, hatte zwischen 80 und 110 km/h ein ziemliches Loch und über 130 km/h ging ihm die Puste aus. Unter 7,5 Liter Super auf 100 Kilometer war die Karre nicht zu fahren, auf der Autobahn ging es schnell in Richtung 10 Liter. Und am Ende hab ich ihn bei gut 130.000 Kilometer verkauft, weil die Kolbenringe und / oder Zylinderwände so runter waren, dass er gute 2 Liter Öl auf 1000 Kilometer soff. Die Ausstattung war damals Stand der Technik, aber da hat sich in den letzten gut 30 Jahren doch einiges getan.

Mein derzeitiger Citroen C4 ist in allem so viel mehr Auto. Der aufgeladene 1,2 Liter Motor prügelt 130 PS raus und ist dank hohem Drehmoment sehr spritzig, Löcher gibt es nicht. Dabei brauche ich nur um die 5 Liter E10 auf 100 Kilometer. Wie lange die Maschine hält, wird man man (aber eher nicht ich) sehen, aber der Hersteller vertraut ihr genug, um 240.000 Kilometer und 10 Jahre Garantie zu geben. Davon konnte man in den 1990er Jahren träumen, niemand gab das mehr als maximal 3 Jahre und das auch nur in der Oberklasse. Das Auto ist nicht wesentlich größer als Opel damals, mit 1353 Kilo Leergewicht zwar merklich schwerer, nur dafür eben auch sicherer. Gerade Aufprallresistenz an den Seiten kostet halt Masse und führt zu den eher kleinen Fenstern moderner Autos. Über die Ausstattung müssen wir im direkten Vergleich erst gar nicht reden.

SUVs sind natürlich eine Pest, finde ich zumindest. Und ein Teufelskreis. Mehr hohe Autos im Straßenverkehr erhöhen die Nachfrage nach hohen Autos, damit man sich nicht da unten in Straßennähe so verloren fühlt. Da würde ich die Politik in der Pflicht sehen regulierend einzugreifen, passieren wird das allerdings im Autoland Deutschland nicht. Eher im Gegenteil. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die 3,5 Tonnen Grenze eingerissen wird, um wirklich große (Elektro-)SUV bauen zu können. In der Klasse eines Cadillac Escalade oder Jeep Grand Wagoneer.

Genauso Elektromobilität. Kleinere Elektroautos, die nun langsam in den Markt kommen, sind schon allein durch ihre drastisch höhere Energieeffizienz als Vebrenner und dem inzwischen hohen Anteils von Strom aus regenerativen Quellen ein massiver Gewinn für die Umwelt. Nur steht die Politik leider auf der Bremse. Damit meine ich nicht mal unbedingt Förderung. Sondern all das drum herum. Angefangen von der Forderung Flottengrenzwerte hochzuschrauben, über Diskussionen eines Aussetzen des eh schon wenig ambitionierten Ziels Vebrenner mit Bedarf fossiller Kraftstoffe ab 2035 nicht mehr zuzulassen, bis zur schwachsinnigen 22 kW AC Ladesäule. Die zum Beispiel die Hansestadt Hamburg in ihrer tausendjährigen Weißheit flächendeckend gebaut hat. Das es immer noch schwer ist in Mehrfamilienhäusern Wallboxen durchzusetzen. Dazu das generelle Chaos mit öffentlichen Ladesäulen und ihren diversen anbietern, jeder mit eigenem Abomodell.
 
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